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Der Pornograf II - 02

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Danach könnt ihr besonders Vertrauten bitten, ich denke da an Renate, die Ehrung zukünftig zu unterlassen. Ihr werdet sehen was geschieht. Beim Fest, heute Nachmittag, wird euere Ernennung dem Volk verkündet. Kitty gibt dir, lieber Paul, einen Beutel mit Münzen. Die wirf bitte unter das Volk. Es ist so der Brauch, der leider selten genug zelebriert wird." Sie neigte ganz leicht den Kopf, dann verabschiedete sie sich.

Wir gingen an den Pool. Die Geschäfte von Papa werden heute Morgen abgeschlossen und Axel seine letzte Prüfung haben. Das Buffet ist um Eins fertig. Kristin war heute wohl im Hotel geblieben, am Pool war sie jedenfalls nicht.

Lis, mein kleines Biest, blieb ewig im Umkleideraum der Damen. Als sie endlich kam, grinste sie: „Wir werden ja jetzt wohl leider zum Essen zu spät kommen." So war es. Abdallah begleitete uns, heute noch in voller Ausrüstung, durch die Halle zu unserer Suite. Unten war Lis mindestens einen Kopf größer als ich. Sie genoss ihren Auftritt. Oben öffnete Abdallah die Türe, zertrümmerte mit seiner Lanze fast das wertvolle Parkett und erregte so das Aufsehen, das er verlangte. Unsere Familie schaute etwas verwirrt.

Kitty kam angeschossen. Sie kniete vor mir nieder. „Oh Graf Paul. Welche Ehre für Kitty." Dann küsste sie mir, andeutungsweise, die Füße. Danach kam Lis dran. „Gräfin Elisabeth. Kitty sein euere Sklavin. Bitte verfügen über Kitty." Dann wurde der Rocksaum ihres dreiviertellangen schwarzen Cocktailkleides ehrfurchtsvoll geküsst.

Papa, Kristin und Axel waren aufgestanden und sahen sich das Schauspiel verblüfft an. Es war aber noch nicht das Ende. Abdallah stand immer noch unter der Türe. Nun kam er ebenfalls zu uns. Er verbeugte sich so tief vor Lis und mir, dass ich fürchtete er würde vornüber fallen. Dann richtete er sich zu seiner vollen, imponierenden Größe von 2,09 m auf und hieb sich die Faust in die Herzgegend. Dann brummte er Unverständliches, um sich danach noch einmal tief zu verbeugen. Es war ein absolut imponierender Auftritt. Das empfand wohl auch Lis, ihre Augen glitzerten feucht.

Kitty flüsterte mir ins Ohr: „Geben Ouzo. Freuen."

Ich gab ihm die Hand, dann winkte ich ihn zur Open Bar und zeigte darauf. Er verstand meine Geste und zeigte Kitty zielsicher die Flasche mit dem Ouzo. Sie schenkte ihm ein extra großes Glas ein, dann mir und Lis ein kleineres. Wir tranken aus. Ich verbeugte mich knapp vor Abdallah, Lis folgte unmittelbar. Er grunzte mit lachendem Gesicht. Ich sagte Kitty, „wenn er will, gib ihm noch einen." Er wollte. Dann zog er sich an seinen Platz vor die Türe zurück.

Wir gingen zur Familie. Ihre Gesichter schauten recht wenig geistreich. Lis kürzte die Prozedur ab und gab ihrem Papa das Dokument. Die Idee war gut, ich gab meines an Axel. Zwei Minuten vollständige Ruhe.

„Was habt ihr euch da bloß wieder geleistet?", fasste sich Papa als erster, mit rauer Stimme.

„Es steht doch alles da. Ich wurde in Ehren entjungfert und Renate wurde für einen Job, der sie glücklich macht, abgetreten. Das war alles. Ach ja und - Kitty hat gequatscht", giggelte Lis.

Kristin und Axel machten sich einen Spaß daraus, uns genau so achtungsvoll wie Kitty und Abdallah zu grüßen. Lis lachte: „Wir nehmen euere Ehrerbietung an. Ihr mögt sie in Zukunft unterlassen. Es ist der Sitte genüge getan." Sie sagte es auf Englisch. Kitty wegen.

„Eigentlich müsste ich ja wohl auch vor meiner Tochter knien. Ihr werdet es mir jedoch sicher erlassen", schmunzelte Papa. Ich denke es wird auch nicht erwartet. Lis rannte in seine geöffneten Arme.

Papa zeigte auf Axel. „Der Bursche hat es geschafft. Ich muss nun leider einen Tausender auf sein bereits übermäßiges Gehalt drauflegen. Ich fürchte sogar, es wird bald noch mehr werden."

Axel hob sein Diplom hoch. Es sah mindestens so gut aus, wie unsere Dokumente. Kristin konnte ihren Stolz auf Axel, kaum unterdrücken. Gräfin Elisabeth war sich nicht zu fein, die beiden zu küssen. Ich auch nicht. Es war ja schließlich auch kein Pappenstiel, so eine Prüfung. Da muss Axel recht ordentlich gepaukt haben.

Papa berichtete von seinem unerwartet guten Einkauf. „Die Preisverhandlungen waren wesentlich weniger zäh als das letzte Mal. Dafür die Qualität noch wesentlich besser. Und den Rabatt gab es tatsächlich auch. Neun wundervolle Teppiche. Danach griff er in die Brusttasche, holte seine Brieftasche hervor und verteilte wieder großzügig je 500 Dollar an uns. Kitty wurde ebenfalls bedacht, was sie zu einer besonders tiefen Verbeugung veranlasste. Sie sah zu mir, ich nickte und dann wurde Papa gnadenlos geküsst. Er wurde knallrot, fand es aber sichtlich angenehm. Dann ging er zu Abdallah und gab ihm noch einmal einen Hunderter. Von meiner Sicht aus, hatte er es sich an Renate verdient. Da musste ich auch noch etwas tun.

Wir hatten das Buffet fast leer gefegt, da kam Renate. Als sei es selbstverständlich, benahm sie sich so devot wie Kitty, als wir vorhin kamen. Nur, sie küsste Lis und mich danach lachend. Ich sagte ihr, dem Brauch sei damit Genüge getan, sie möge es in Zukunft, als meine Nebenfrau, unterlassen. Kitty notierte es sicherlich für ihren Bericht. Lis zeigte ihr das Dokument.

Renate wurde richtig Rot vor Stolz, als sie sah, dass sie ebenfalls erwähnt war. Das wusste sie nicht. „Dann gehöre ich ja irgendwie auch dazu. Ich bin ja zumindest im Stammbuch erwähnt. Das wird mir die Arbeit gewaltig erleichtern. Marni hat mir den Zusammenhang genauer erklärt. Also, hört zu: Die Radamas sind schon seit Jahrhunderten ein Fürstengeschlecht. Der älteste männliche Erbe hat das Recht auf den Titel Schah von Karaj. Schah bedeutet auf Deutsch, König. Das Oberhaupt von Persien, das wir als Schah kennen, hat den Titel Schah in Schah, König der Könige. Das Haus Radama hat derzeit keinen Schah, es wurde seit Jahrzehnten kein Sohn mehr geboren. Die Älteste, Prinzessin Leila, nimmt stellvertretend seinen Platz als Regentin ein. Ein angenommener Sohn, in Ermanglung Eigener, kann nur den Titel eines Grafen bekommen. Er steht im Rang unter der leiblichen Prinzessin. Bekommt er einen Sohn, kann dieser, hier geht es nach der Stunde der Geburt, der neue Schah der Radamas werden. Eine Tochter wird nur dann Prinzessin, wenn ich es richtig verstanden habe, wenn Leila, bis dahin keine eigene Tochter bekommt."

„Das hat uns Leila, schon so ähnlich erklärt", überraschte ich Renate. „Als Sohn, vor einem Jahr, galt ich als Gwaihir..."

„Oh, ein Lord des Windes", unterbrach mich Renate.

„Ja. Ich bekam bei der Wahl dazu, halt nicht die dazu erforderlichen 75%, um gleich ein Graf zu werden", sagte ich ihr. „Diesmal hat es wohl gereicht - wohl wegen der Jungfrau Elisabeth und der Nebenfrau Renate." Ich musste jetzt doch lachen. „Im Übrigen halten wir es wie Rama: Titel in Persien ja, zu Hause besser nicht. Neid ist kein guter Weggenosse. Ich habe jetzt allerdings ein eigenes Siegel. Ich kann dir nun Liebesbriefe direkt, ohne Umwege über Konstanz, senden. Dieses Privileg sollten wir schon nutzen. Damit ist jetzt jeder meiner Briefe Diplomatenpost - damit keinem zugänglich außer dir."

Renate verstand sofort, was ich meinte. Hans konnte ihr über mich, unkontrolliert, Briefe schreiben. Sie verneigte sich ehrerbietig, der Schalk lachte aus ihren Augen. Wir verstanden uns ohne Worte.

„Heute ist Freitag, hier quasi der Sonntag. Ich habe bis morgen Früh frei und wurde, standesgemäß, zu dem Fest heute Nachmittag eingeladen. Ich würde auch gerne den Abend mit euch verbringen. Ist das wohl möglich, Lis?"

„Es ist nicht nur möglich, es ist deine Pflicht, mit uns zu sein. Wir werden dich danach sehr lange nicht mehr alleine sehen. Du weißt, was du uns bedeutest", antwortete Gräfin Lis mit warmem Leuchten in den dunklen Augen. Sie sprach mir aus der Seele.

„Wegen der Feier heute. Es ist wohl wenig angesagt, wenn ich dabei fotografiere. Kannst du mir jemand vermitteln, der das könnte, Renate? Es geht mir vor allem um ein Bild von uns drei, aber auch vom Haus, der Familie Radama und unseren Freunden."

„Ich habe mir bereits Gedanken gemacht, du kannst es wirklich nicht. Meine erste Assistentin ist ausnehmend tüchtig. Mit ihrer Billigung nehme ich sie sehr hart ran. Sie folgt mir wie ein Schatten und ist mir eine große und sehr zuverlässige Hilfe. Ich möchte sie zumindest als Managerin aufbauen damit sie, wenn ich gehe, einen großen Teil meiner Pflichten übernehmen kann. Ich habe sie gebeten, beim Fest, als Dienerin, in meiner Nähe zu sein. Nur so ging es."

„Du bist immer noch die kluge Hilfe wie früher. Es scheint dir einfach angeboren. Ich weiß es zu würdigen. Wir sprechen heute Abend darüber", freute ich mich.

Gegen Drei meinte Kitty: „Hohe Damen vielleicht anziehen? Kitty machen Haar und Gesicht. Vielleicht kleine Tochter Kristin auch? Vorher sagen, welche Kleid. Kitty holen."

„Das hole ich schon selbst. Danke Kitty. Das mit den Haaren und dem Make-up ist aber eine sehr gute Idee", lachte Kristin und verschwand. Ebenso meine Frauen. Dann zogen wir Männer ebenfalls los, uns anzukleiden. Kitty fand noch Zeit, mich sauber zu rasieren.

*** Es klingt bescheuert, aber es war so, wir wurden mit Pauken und Trompeten empfangen und an unsere Plätze begleitet. Wir saßen an einer langen Tafel, gegenüber von vielen Tischen, mit den Gästen des Hauses. Rechts außen saß Kristin, gefolgt von Axel, Marni, Papa, Lis und in der Mitte mir. Auf meiner anderen Seite saß Renate, neben dem Prinzgemahl der Ältesten; einem jungen Mann und Irdana. Ich nehme an, der junge Mann ist der zukünftige Prinzgemahl von Irdana. Hinter uns knieten junge Mädchen. Wohl die Dienerinnen, denn zwischen Lis und mir kniete Kitty. Mit lächelndem Gesicht. Zwischen mir und Renate kniete ein sehr hübsches Mädchen. Ihre Assistentin.

„Gebe ihr die Kamera. Zeige ihr zur Sicherheit die Handgriffe", flüsterte Renate. „Ich habe ihr schon gesagt, dass sie nicht erschrecken soll, wenn nach jedem Bild der Motor anläuft." Das Mädchen trat furchtlos vor den Tisch und blitzte. Die Älteste schaute fragend zu mir rüber. Ich zeigte auf mich und hob die Schulter. Sie verstand und nickte. Gelassen. Marni lächelte nur freundlich.

Es wurden delikate Säfte gereicht. Dazu kleine Vorspeisen. Lis kaute tapfer eine eingelegte Knoblauchzehe, die sie versehentlich erwischt hatte. Ich nahm mir ebenfalls eine und bot auch Renate eine an. Versteckt bekam auch Kitty eine. Man kann nie wissen, was der Abend bringt. Nach einer guten Viertelstunde erhob sich Prinzessin Leila Radama und sprach zum Volk. Auf Persisch natürlich.

„Sie zitiert das Stammbuch. Jetzt weißt sie daraufhin, dass wir drei den entsprechenden Respekt verlangen ... verlangen dürfen", übersetzte Renate. Immer lauter werdendes Gemurmel. Als die Älteste sich setzte, stand das Volk auf und verbeugte sich tief und still vor unserem Tisch. Lis, Renate und ich standen auf und verbeugten uns ebenfalls. Dann brandete Jubel auf. Ich spürte den Beutel in der Hand, den mir Kitty gab. Renate flüsterte mir persische Worte zu. „Sag sie."Ich öffnete den Beutel. Griff hinein, sagte die Worte, die Renate gerade noch einmal wiederholte, dann warf ich die Münzen ins Volk. Erst beim dritten Griff sah ich, dass es Goldmünzen waren. Ich ließ drei vor mir fallen. Kitty zog sie weg. Als die Münzen alle waren, verbeugte ich mich sehr tief. Der Jubel brandete noch einmal auf. Geschafft. Ich setzte mich. Ich gebe zu, sehr aufgewühlt von der Ehre. Lis und Renate drückten mir fest die Hand.

„Ich haben Münzen, geben Abend", flüsterte Kitty. Als ich zu ihr herunterblickte, sah ich erst, dass Abdallah auch hinter mir stand. Voll bewaffnet und martialisch. Ein Funkeln in seinen schwarzen Augen, sah er zu mir herunter. Ich konnte, mit einem Mal, keinerlei Hässlichkeit mehr an ihm erkennen. Er ist halt ein stattlicher Krieger und kein Adonis. Das Essen rollte an. Es war wie im letzten Jahr. Kitty unser treues Mädchen hatte für alles gesorgt. Als der fette Hammel serviert wurde, war plötzlich Ouzo in meinem Becher. Das Husten von Lis zeugte davon, dass sie ebenfalls bedacht wurde. Renate gab mir ihren Becher und wisperte: „Trink mir daraus zu. Ich will lieber mit euch, heute Abend, etwas trinken. Ich bin es ja kaum noch gewohnt. Es verträgt sich auch schlecht mit meiner Arbeit." Ich trank ihr zu. Dann gab ich ihr in aller Öffentlichkeit einen zärtlichen Kuss. Das gab Beifall. Da durfte ich meine Frau nicht vergessen. Es gab großen Beifall.

Es kamen die Tänzer, die Artisten, die Clowns und die Feuerschlucker. Eine Gruppe sang für uns persischer Lieder.

„Es sind meine Leute", sagte Renate. Ihre Stimme wankte etwas. Wohl vor Rührung.

„Kann es sein, dass ich diesen Tag nur träume?", fragte Lis. „Zwicken nützt nichts, ich habe es versucht. Es tut weh und danach ist alles immer noch so. Sollte es real sein, dann ist es wohl auch nicht angebracht, wenn ich dich um eine Ohrfeige bitte." Dann schlich sich ihre Hand in meine. Die zitterte etwas, wie ein junger Vogel.

Das Fest ging dem Ende zu. Lis und ich bedankten uns bei der Ältesten und bei Marni. Der Dank wurde abgewiesen. Mit großem Gepränge wurden wir ins Hotel gebracht. Abdallah schritt voraus. Meine zwei Frauen einen halben Schritt hinter mir, dann kam Papa mit stolz geschwellter Brust. Kristin und Axel folgten, Trommler hinterher. Gut hundert Leute besahen sich das Spektakel in der Hotelhalle. Alle Bediensteten verbeugten sich tief. Der Hoteldirektor kam gerannt um seine Referenz zu erweisen, ebenfalls mit einer sehr tiefen Verbeugung. Ich dachte an die Schule, Klausuren und an die Arbeit, sonst hätte ich mit Sicherheit feuchte Augen bekommen, das war natürlich keinesfalls angebracht. Bei Lis arbeiteten die Schläfen, ihr ging es wohl ähnlich. Oben, in der Suite, brauchten wir Männer erst einmal einen Cognac. Die Damen mochten einen Orangenlikör. Kitty flitzte.

Dann fiel es mir wieder ein: „Renate, bitte sag mir ein paar Mal auf Persisch vor: Ich danke für die Sorge um meine Nebenfrau. Ich vertraue sie dir an. Hüte sie wie mich selbst. Nimm diesen Umschlag als Dank, dann lasst uns trinken. Ich ehre dich." Renata machte große Augen. Es dauerte fast zehn Minuten, bis ich den Text drauf hatte. Dann pochte ich gegen die Tür. Abdallah war sofort da. Ich sagte meinen Spruch auf, leicht stotternd. Renate half nach.

Abdallah war völlig erstarrt. Dann ging er zu Renate, nahm sie ganz vorsichtig in den Arm und strich ihr über den Kopf. Seine Augen schweiften umher, dann ging er zu Lis. Auch sie verschwand in seinen riesigen Armen. Dann kam er zu mir. Er war größer, schwerer und sicher sehr viel stärker als alle Freunde, die ich habe. In den Arm nahm er mich jedoch fast so zärtlich wie Lis und Renate, dabei grunzte er vergnügt. Ich gab ihm den Umschlag mit 200 Dollar. Die absolute Sicherheit von Renate ist es mir Wert. Wir gingen zur Bar, Papa und Axel kamen mit. Wir bekamen wieder ein kleines Glas, Abdallah der Riese, ein volles Wasserglas. Er trank einen großen Schluck, dann trat er zu Papa; er begann das, was er unter lautem Lachen verstand. Papa fiel ein, er wusste, was Abdallah wollte. Das Lachen schwoll zum Orkan. Kitty warf eine Tischdecke über die Gläser.

Buffet brauchten wir keines, Renate orderte Kleinigkeiten und leichte Nachspeisen. Der Abend war früh zu Ende. Papa war müde, Kristin hatte mit Axel eigene Pläne. Ich saß mit Lis und Renate noch einen Augenblick im Wohnzimmer und ließ den Tag Revue passieren.

„Ich dusche jetzt", sagte Lis. „Ich fühle mich verschwitzt. Dann gehen wir in die Wanne, danach ins Bett. Ich bin heute so aufgewühlt, ich möchte noch ein wenig reden, sonst nichts."

„Reden finde ich gut. Ich würde zwar liebend gerne mit Paul schlafen. Es ist, glaube ich, aber für meine innere Ruhe besser, wenn ich es nicht tue", erklärte Renate unerwartet.

„Ich habe es mir gedacht, liebe Renate. Ich verstehe dich. Es hat sich nichts zwischen uns geändert. Du musst jetzt sehr lange aushalten, da ist es wohl besser, enthaltsam zu sein", tröstete sie Lis.

„Apropos aushalten." Ich formulierte ganz vorsichtig, mit einem warnenden Blick auf Lis. „Vor unserem Shooting in der Karibik, gibt es da einen Termin in Bangkok. Die Thais scheinen nett zu sein, darüber sollte man berichten. Ich habe mit Marni ausgehandelt, dass du, meine Nebenfrau Renate, auf Kosten des Hauses, eine Woche Urlaub bekommst, um den geliebten Mann dort zu besuchen. Übrigens, nur Hans wird dort sein, wie damals in Japan. Sonst kommt keiner."

Renate überfiel mich mit Küssen. Lis verstand nichts, hielt jedoch die Klappe. Sie kannte mich zu gut, um nicht ein Komplott zu ahnen - und so was liebt sie ganz besonders.

„Oh wie gerne würde ich meinen Liebsten in Bangkok treffen, dann habe ich seinen Trost sicher nötig und er auch. Es bleibt dann ja immer noch mehr als ein halbes Jahr, bis ich in seinen Armen liege."

Es klang arg schwülstig, als ob wir je so miteinander geredet hätten. Trotzdem schlug ich in die gleiche Kerbe: „Meine Frau Lis hat Verständnis für dich. Sie hat mir ihr volles Einverständnis signalisiert." Noch einmal sah ich Lis warnend an. Sie nickte gelassen. Sie hatte erkannt, dass meine Rede hauptsächlich wegen der Wand so seltsam ausfiel. Wer immer horchte, was Vernünftiges erfuhr er nicht.

„Ich habe immer Verständnis ..." Lis betonte das letzte Wort leicht „... wenn es um Renate geht. Schon in unseren stillen vier Wänden zu Hause war sie mir lieb und wert." Ein kluger Satansbraten. Da hat Papa recht. „Oh mein lieber Gemahl. Renate und ich sind heute müde, wollen auch noch ein wenig Frauengerede führen, dass du so hasst. Wir gestatten dir, heute unserer treu sorgenden Kitty, im Gästezimmer, deine Aufwartung zu machen. Wenn es hell ist, erwarten wir euch hier im Bett. Wir brauchen dann unsere morgendliche Massage." Sie grinste über alle vier Backen.

Renate klatschte in die Hände und Kitty kam augenblicklich. Ein paar persische Worte und die Glut in den Augen von Kitty konnte Städte niederbrennen, schien mir.

Die Kissen meiner Frauen wurden aufgeschüttelt, die Decke zurecht gezogen, dann zog sie mich mit sich. „Ich lieben Frau Lis, ich lieben Frau Renata, ich lieben dich. Ich jetzt glücklich, fürchten du keine Zeit. Ich haben nur sechs Gäste in eine Jahr. Sehr alt. Sehr weich. Du können? Du wollen? Kitty sauber. Extra bei Doktor."

Sie war so wild wie damals die Tigerin in Konstanz. Ich zähmte sie. Sie war so liebebedürftig wie Lis. Ich gab ihr die Liebe, die sie brauchte. Sie wollte Ruhe in ihrer Seele, ich beruhigte sie. Ich bot ihr meine Schulter, als sie ihren Frust ausweinte. Am Morgen war sie stark wie zehn Löwinnen. Ich bat sie, ganz besonders auf das Wohl von Renate zu achten.

„Du nicht brauchen sagen. Renata sagen ich Freundin. Ich sagen Renata Freundin. Renata sein Frau von Paul. Kitty geben Leben", sagte sie todernst. Das war es mir wert mit Kitty zu schmusen, wie ich es sonst nur mit meinen Frauen mache. Kitty muss man einfach mögen. Ich hatte Mühe, den Begriff Liebe da rauszuhalten.

*** Samstag. Kitty weckte mich um Fünf. Sie drückte mir die drei Goldmünzen in die Hand, danach zog sie mich ins große Schlafzimmer. Vorsichtig schlüpften wir ins Bett. Kitty neben Renate, ich zwischen Renate und Lis. Lis wachten natürlich auf. Kein Wort über die Nacht von Kitty und mir. Als auch noch Renate aufwachte, zeigte ich ihnen die Goldmünzen.

„Kitty hat sie gestern Abend für mich gerettet. Es ist vielleicht ein kleiner Betrug am Volk. Für mich ist es eine unwiederbringliche Erinnerung, die ich mit meinen beiden Frauen, in Gedenken an einen der schönsten Tage in unserem Leben teilen möchte. Für dich, liebe Renate, habe ich versucht, die ganze Liebe von Lis und mir hinein zu beschwören. Mach einen Anhänger daraus und trage ihn. Lis und ich werden es genauso halten. Ich wünsche, dass es der Anker ist, der unser Schiff sicher hält und in eine glückliche Zukunft führt."

Erst gab es ein paar Tränen, dann gab es Küsse und viel Schmusen. Kitty gehörte irgendwie zu uns. Ich denke wir hatten ihr einiges zu verdanken. Sie war glücklich in unserer Mitte.