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Die Geschichte des Paul Miller

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Er reichte ihr ein Clipboard und ich hatte tatsächlich das Gefühl hier entmündigt worden zu sein. Darleen verabschiedete sich mit einem kurzen Gruß. Offenbar konnte sie meine Empfindung nachvollziehen, denn ihr Gesicht zeigte einen schmerzhaften, traurigen Ausdruck ehe sie sich zur Türe wandte.

Dr. Liam Hazel blickte meiner Schwester auffallend lange nach und ich argwöhnte, sein Blick galt den schwingenden Bewegungen ihres Hinterns, der den Stoff des knielangen Rocks oberhalb der Waden sanft hin und her schaukeln ließ.

„Ok, Paul, dann komm mal mit!" sagte er schließlich, als das Klappern ihrer Schuhe verstummt war.

Er wies das junge Mädchen an draußen zu warten bis er sie rufen würde und führte mich ein Zimmer, bei dem es sich wohl um sein Büro handelte. Er legte eine Mappe auf einem großen Schreibtisch ab, während ich die Fotos an der Wand betrachtete. Sie versetzen mir einen Stich ins Herz, denn darauf war eine Gruppe von Männern auf einem Footballfeld zu erkennen.

„Ich habe auch einmal gespielt!" sagte Dr. Liam Hazel. „Aber ich war zu dünn und zu langsam, um am College wirklich gut zu sein."

Er bat mich in einem Sofa Platz zu nehmen und setzte sich mir gegenüber auf ein zweites.

„Wie fühlst du dich, Paul?"

„Alles ok!" murmelte ich, nur bestrebt die ganze Sache hinter mich zu bringen.

Er neigte den Kopf ein wenig schief, stützte die Schläfe in seine Handfläche und musterte mich wortlos für eine gefühlte Unendlichkeit.

„Weißt du, warum du hier bist?" fragte er endlich.

„Um mich von einer Sucht zu heilen die gar nicht existiert!"

Er lachte leise.

„Paul, ich habe dich im Krankenhaus bereits untersucht. Wir hatten drei Sitzungen zusammen und ich bin überzeugt davon, dass die Sache vor zwei Wochen ein einmaliger Ausrutscher gewesen ist. Du bist ein hart trainierender Sportler, der wohl auch schon den einen oder anderen negativen Dopingtest hinter sich gebracht hat!"

„Dann ziehen sie also meiner Schwester nur das Geld aus der Tasche?" bemerkte ich bitter.

„Nicht ganz. Das Gericht wird nach dem von dir unter Alkohol-, und Drogeneinfluss verursachten Unfall zweifellos eine Therapie anordnen. Ganz egal ob man dir den einmaligen Missbrauch glaubt oder nicht! Davon abgesehen habe ich ja bereits anklingen lassen, dass ich unter gewissen Umständen dazu bereit bin auf Teile meines Honorars zu verzichten." Er streckte sich jetzt und verschränkte die Hände hinter seinem Nacken. „Der Grund deines Besuches ist ein ganz anderer! Ich muss mit dir reden, Paul!"

„Worüber denn?"

„Über dein zukünftiges Leben. Wie es weitergehen wird! Vielleicht auch darüber ob du wieder spielen kannst oder nicht!"

„Vergessen sie das! Der Verband hat mich ausgeschlossen und nicht einmal das lausigste College würde mir noch ein Stipendium geben!"

„Hat es in deinem Leben, abgesehen von dem Unfall unter Alkohol-, und Drogeneinfluss und dem Tod deiner Eltern, an den du dich ja nicht mehr erinnern kannst schon einmal größere Komplikationen gegeben?"

„Ich verstehe die Frage nicht ganz. Worauf wollen sie hinaus?"

„Wie sieht es mit Mädchen aus?" bohrte er weiter. „Keine Probleme mit dem anderen Geschlecht?"

„Ich bin nicht schwul, wenn sie das meinen!"

„Denkst du, dass es irgendetwas gibt was du ganz besonders gut kannst? Und damit meine ich jetzt nicht, dass du auf dem Spielfeld eine ganz gute Figur abgibst!"

„Ich weiß nicht." Ich hasste dieses ganze psychologische Gequatsche. „In der Schule bin ich im Durchschnitt!"

Dr. Hazel legte die Hände wieder in den Schoß und fixierte mich auf eine Art als wäre ich ein faszinierendes Studienobjekt.

„Ich weiß, dass du eine Fähigkeit besitzt, die dich grundlegend von fast allen anderen Menschen unterscheidet!"

Ich lachte bitter. Der Typ dachte wohl er müsse mein Selbstwertgefühl aufbauen.

„Und was bitte sehr soll diese Fähigkeit sein?"

Er setzte eine geheimnisvolle Miene auf.

„Es ist ähnlich wie bei mir! Ich kann schwer abhängige Menschen innerhalb weniger Minuten dazu bringen nie wieder Drogen anzurühren! Sie dir mal meine Referenzen an!"

„Mit diesem Hypnosescheiß, den sie an mir versuchen wollten? Das hat im Krankenhaus nicht wirklich funktioniert, wenn ich mich richtig erinnere!"

„Deshalb bist du hier, Paul! Genau aus diesem Grund!" Dr. Hazel neigte sich langsam auf mich zu. „Ich habe noch nie erlebt, dass jemand derart immun gegen jede Form der geistigen Beeinflussung war wie du!"

Ich war versucht mit einer spöttischen Bemerkung zu reagieren, ließ das aber bleiben.

„Ich glaube, dass du eine ganz besondere Fähigkeit hast, Paul!" wiederholte er. „Eine Fähigkeit, der du dir gar nicht bewusst bist!"

Dr. Liam Hazel erklärte etwas von der geistigen Beeinflussbarkeit von Menschen und der Veranlagung, andere zu manipulieren. Er meinte, dass sich diese Attribute wie kommunizierende Gefäße verhalten würden, bei jedem Individuum unterschiedlich mehr in die eine oder andere Richtung ausgeprägt.

„Du bist zu einhundert Prozent auf der Seite der Agitation, so eindeutig wie es unter Million Menschen wohl nur einmal vorkommt! Du kannst in das Gehirn anderer Individuen eindringen und sie beeinflussen!"

„Das ist Bullshit!" Ich schüttelte den Kopf, amüsiert und gleichzeitig verärgert über diesen Schwachsinn. „Was reden sie da für Unsinn!"

„Natürlich glaubst du mir nicht! Aber sei versichert, du besitzt diese Gabe schon seit deiner Geburt, nur hat dich noch niemand darauf hingewiesen!"

„Und ausgerechnet sie meinen also das an mir entdeckt zu haben?" Meine Stimme war erfüllt mit Spott. „Nach über achtzehn Jahren?"

„Denkst du, deine Begabung für Football wäre jemals ans Tageslicht gekommen, wenn du irgendwo in Asien leben würdest und noch nie ein Spielfeld zu Gesicht bekommen hättest?"

Ohne darauf näher einzugehen stieß ich hervor:

„Und warum erzählen sie mir das alles?"

„Ich sagte schon, dass ich diese Gabe auch besitze! Nicht im selben Ausmaß wie du, aber ausreichend um Menschen von Ängsten und Süchten zu heilen. Du hingegen hast wirklich die Macht und die Eignung grundlegende Dinge in dieser Welt zu verändern!"

Ich gab mir jetzt keine Mühe mehr meine Sichtweise zu verbergen und lachte ihn offen aus.

„Ich habe noch nie etwas gehört das so lächerlich klingt!"

„Denk einmal nach!" fuhr er unbeirrt fort. „Hattest du noch nie das Gefühl die Gedanken anderer Menschen ganz klar erfassen zu können? Sie förmlich plastisch vor dir zu sehen?"

„Nein, das habe ich noch nie erlebt. Und ich denke auch nicht, dass dies möglich ist. Langsam beginne ich mich zu fragen wer von uns beiden hier auf Drogen ist!" antwortete ich und nahm keine Rücksicht darauf, den Doktor damit vielleicht zu beleidigen.

„Natürlich siehst du das so!" Er grinste immer noch. „Du hast das Mädchen vorhin gesehen, Lindsey! Sie wartete immer noch draußen. Gefällt sie dir?"

Ich zog die Stirn in Falten.

„Was soll das jetzt? Was hat das mit ....."

Ich konnte den Satz nicht vollenden, weil er aufgestanden war, die Türe öffnete und Lindsey aufforderte zu uns zu kommen.

Sie blieb einfach stehen, starrte immer noch verlegen zu Boden und rieb abwechselnd ihre Fingerspitzen aneinander oder strich damit sichtlich nervös über den blauen Jeansstoff auf ihren Oberschenkeln.

„Sieh mich an, Lindsey!" sagte Dr. Hazel jetzt auffallend laut. „Wir müssen Paul etwas demonstrieren!"

Ein kurzer Ruck ging durch ihren Körper und dann schien es, als ob ihre Gliedmaßen erst ein wenig erschlaffen und sich dann wieder anspannen würden. Das Mädchen stand zwar noch aufrecht da, der Blick aus den großen, braunen Augen ging aber irgendwohin ins Leere.

„So einfach ist das!" Der Doktor grinste zufrieden. „Sie ist jetzt weggetreten, als wäre sie bewusstlos!"

Wie zum Beweis streckte er sich empor und fuchtelte er mit seiner Hand vor ihrer Nase herum, ohne dabei eine Reaktion hervorzurufen.

„Also!" fragte er nochmals. „Gefällt sie dir?"

„Hören sie, Dr. Hazel! Ich weiß nicht was das mit unserem Gespräch zu tun hat!"

„Antworte einfach! Lindsey ist doch ein hübsches Mädchen. Nicht so ein Hungerturm wie viele andere. An ihr ist richtig was dran!"

Das Ganze wurde so bizarr, dass ich am liebsten aufgestanden und davongelaufen wäre.

„Ich möchte dir nur zeigen, wozu du imstande bist. Und erzähl mir jetzt nicht, dass ein junger Mann wie du mit dieser Fähigkeit nichts anzufangen weiß!" Er blickte mich herausfordernd an. „Würdest du gerne ein wenig mehr von ihr sehen?"

Ich schüttelte verwirrt und widerwillig den Kopf.

„Sie sollten sie wieder aufwecken!"

„Lindsey!" sagte er stattdessen und ein triumphierendes Lächeln erschien auf Dr. Hazels Miene. „Zieh dich aus!"

Ich fühlte mich an die Hirngespinste der letzten Minuten auf der Party vor zwei Wochen erinnert. Als Amber McDonalds Höschen scheinbar verschwunden war und ich meinte Betty Cormacks Brüste tanzen gesehen zu haben. Doch das hier passierte wirklich, ohne Verzerrung der Wahrnehmung durch Alkohol und Ecstasy!

Lindsey zerrte ihre Bluse aus den Jeans, knöpfte sie auf und der weiße Bh blitzte auf. Wie erwartet schwangen gleich darauf ein paar üppige Brüste ins Freie, auf denen helle Dreiecke die Umrisse eines Bikinioberteiles nachzeichneten.

Das Schauspiel war an Skurrilität nicht zu überbieten!

„Denkst du immer noch, es wäre nicht einmal den Versuch wert, diese Fähigkeit auszuprobieren?" Dr. Liam Hazel lachte nur leise. „Schau sie dir an!"

Während sich Lindseys Titten durch das eigene Gewicht ein wenig in die Länge streckten als sie sich vornüber beugte um die Jeans über die Hüften zu schieben wandte er sich mir zu und sah mir direkt in die Augen.

„Du kannst das auch Paul! Ich weiß es!"

Ich starrte mit offenem Mund auf den weißen Slip, der sich um Lindseys runde Hüften spannte und der Form der sanften, dreieckigen Wölbung zwischen ihre Schenkel folgte.

„Du musst dir dessen nur bewusst werden. Du musst diesen Punkt finden, diesen ganz speziellen Moment, der dir Zutritt zur Psyche des anderen erlaubt!"

Ich hörte ihm nicht richtig zu, denn Lindsey Brüste baumelten erneut wie Glocken. Die leicht spitz geformten Warzen zeigten zu Boden wie kleine Finger als sie den Slip abstreifte. Ein schmaler Polster aus dunklen Locken spross oberhalb des dunklen Spaltes zwischen den Buckeln ihrer Schamlippen.

„Das ist unrecht!" stammelte ich. „Warum tun sie ihr das an?"

„Sie merkt es nicht. Ich sagte dir doch schon, dass Lindsey praktisch bewusstlos ist!"

„Haben sie? ...... machen sie das öfters?"

Er schmunzelte.

„Ich vergreife mich nicht an weiblichen Patienten, falls du das meinst! Aber ich habe ein sehr erfülltes Sexualleben!"

„Und sie meinen wirklich ich wäre dazu auch imstande?" fragte ich und konnte nicht verhindern, dass meine Neugierde geweckt worden war, auch wenn mir das alles weiterhin völlig lächerlich erschien.

„Mit etwas Übung ja. Du wirst dich erst langsam mit dieser Fähigkeit vertraut machen müssen. Beim Football warst du ja auch nicht von Beginn an auf deinem heutigen Niveau!" brachte er wieder den Vergleich zum Sport. „Es gibt unterschiedlichste Schweregrade der Hypnose. Man kann jemandem nur eine kleine Idee in den Kopf pflanzen, oder so wie hier unsere unserer lieben Lindsey, komplett das Bewusstsein nehmen. Dazwischen ist viel Platz!"

Mein Herz schlug bis zum Hals und ich wusste nicht ob mehr vor Verblüffung oder Abscheu.

„Ich sollte sie anzeigen, Dr. Hazel! Das was sie hier tun ist unrecht!"

Sein Lachen klang ekelhaft.

„Versuche es, Paul. Es wird nur als die lächerliche Anschuldigung eines Junkies gelten, der gegen seinen Therapeuten rebelliert! Und ich denke auch nicht, dass du so dumm bist. Wenn du ein klein wenig nachdenkst, wirst du nicht auf die Anwendung deiner Gabe verzichten wollen. Einer Gabe die dich über die Mehrheit der Menschen stellt. Wenn du erst einmal vom Nektar der Macht gekostet hast wirst du nicht mehr genug davon bekommen können!"

Ich war überzeugt davon, dass der Doktor wirres Zeug redete, zumindest was meine Fähigkeit in dieser Hinsicht betraf. Und immer noch konnte ich nicht fassen, dass Lindsey von alldem nichts mitbekam.

„Zieh dich wieder an!" meinte er jetzt und ohne jede Regung stieg das Mädchen wieder in ihre Kleidung.

Zwei Minuten später hatte sie sich höflich verbschiedet und war nach draußen verschwunden.

„Denk drüber nach, Paul. Versuche den Moment zu identifizieren in dem zu Zugang zum Kopf eines anderen Individuums erhältst. Beobachte dabei mehr dich selbst als den anderen! Ich bin überzeugt davon, dass du schon sehr bald Erfolge verzeichnen kannst. Wir sprechen dann bei unserem nächsten Termin darüber!"

Wenn es jemals eine Therapiesitzung gab, die den Patienten so richtig verstört hatte, dann war es eben diese gewesen!

(3)

Eigentlich hatte ich nach dem Besuch beim Psychologen an die Schule fahren und mich mit meinen Freunden treffen wollen. Stattdessen verbrachte ich den ganzen Tag grübelnd im Bett und dachte über die unglaublichen Dinge nach, die da vorgefallen waren.

Mich überkamen abwechselnd Anfälle von schlechtem Gewissen über das was mit Lindsey passiert war und der verlockenden Perspektive, dass Dr. Hazels Ausführungen eventuell doch der Wahrheit entsprechen konnten.

Je länger ich darüber nachdachte umso mehr kam ich allerdings zu der Überzeugung seine Aussagen wären vollkommener Unsinn und verdächtigte das nackte Mädchen kurz sogar in seine Pläne eingeweiht und Teil einer bizarren Therapie zu sein.

Der Psychologe hatte außer ein paar Andeutungen keinerlei Hinweise auf die konkrete Anwendung dieses Hypnosezaubers gebracht und es erschien mir undenkbar, dass ich selbst zu Derartigem imstande wäre.

Solcher Hokuspokus existierte doch einfach nicht!

Andererseits konnte er sich das Ganze doch nicht einfach ausfantasiert haben! Der Mann war ein anerkannter Mediziner!

Darleen kam pünktlich von der Arbeit und allem Anschein nach blieb mir heute eine Begegnung mit Ryan Dunbar erspart. Wir aßen zu Abend und saßen nachher im Garten zusammen.

„Wie war die Therapiestunde?" wollte sie natürlich wissen.

„Ganz in Ordnung!" antwortete ich ausweichend. „Dr. Hazel ist ein recht eigenartiger Kauz, aber ich denke die fünf Einheiten werde ich hinter mich bringen!"

Meine Schwester strahlte mich zufrieden an. Selbst eine bizarre Absurdität wie heute war es wert diesen Ausdruck an ihr zu sehen.

„Wir werden das Ganze gemeinsam durchstehen!" sagte sie und ergriff mit mildem Lächeln meine Hand. „Du musst nur zuversichtlich sein.

Einen Moment lang überkamen mich Skrupel, denn ich suchte doch nach Zeichen einer Verbindung zu Darleen, etwas das auch nur die kleinste Bestätigung für Dr. Hazels Aussagen bot. Aber ich fühlte gar nichts und realisierte nur die innige und bedingungslose Liebe meiner Schwester.

Einerseits bedauerte ich den Umstand, ihr nicht die Zuneigung zu Ryan Dunbar ausreden zu können wie der Psychologe angeblich vieler seiner Patienten die Drogensucht, andererseits verachtete ich mich selbst für die Naivität, diesem Mann auch nur im Ansatz Glauben geschenkt zu haben!

(4)

Am folgenden Tag machte ich mich doch auf den Weg zur Schule. Da man mir die Lenkerberechtigung entzogen hatte musste ich eine umständliche, mehr als einstündige Fahrt mit dem Bus auf mich nehmen bis ich endlich angekommen war.

Um die Uhrzeit zu der die Vorbereitungskurse zu Ende gingen war der reguläre Unterricht noch am laufen. So begegnete ich im Park zwischen den Schulgebäuden nur vereinzelt anderen Schülern, bis sich das Tor öffnete und die Scharen meiner Jahrgangskollegen herausströmten.

Meine Eskapade schien immerhin nicht dafür gesorgt zu haben, dass ich jetzt den zweifelhaften Ruhm genoss, jedem Menschen hier ein Begriff zu sein. Die meisten nahmen keinerlei Notiz von meiner Gegenwart oder grüßten nur kurz. Allerdings drehten sich auch einige wenige Köpfe in meine Richtung und ich registrierte das Tuscheln hinter meinem Rücken. Das Interesse galt jetzt aber nicht mehr dem zweitbesten Safety der Liga, sondern dem Typen, der auf Drogen einen schweren Verkehrsunfall verursacht hatte.

Fred umarmte mich wieder herzlich und Ambers Busen sah auch unter der weißen, bis oben hin zugeknöpften Bluse gigantisch aus.

„Mrs. Davis wird einen Satz der Unterlagen für Biologie für dich vorbereiten!" sagte sie. „Du kannst sie morgen bei ihr abholen!"

„Danke Amber!" Ich umarmte sie und drückte ihr einen Kuss auf die Wange. „Es tut gut, Freunde wie euch zu haben!"

Ein weiteres Mädchen tauchte hinter ihr auf und reagierte merklich kühl auf meine Gegenwart. Sie zog die Stirn in Falten und warf mir einen giftigen Blick zu.

Amy Heisner sah ein wenig wie ein etwas kleiner und muskulöser geratener Klon von Amber aus. Dieselben langen, dunkelbraunen Haare, ein gleichsam exotisch wirkendes Gesicht mit bemerkenswert funkelnden Augen und einem Mund, der an eine süße, verlockende Frucht erinnerte. Sie reichte Freds Freundin gerade mal bis an die Schultern. Ihr kurzer Rock zeigte allerdings eine vom Sport effektiv modellierte Muskulatur, die ihre Schenkel wesentlich kräftiger wirken ließ als jene von Amber. Das Volumen der satten Kurven ihrer Brüste stand auch bei Amy in klarem Kontrast zum Rest des Oberkörpers, wenn auch nicht ganz so drastisch wie bei Amber.

„Hallo Amy! Schön dich zu sehen!"

„Lass es, Paul!" bemerkte sie trocken und drehte mir die durchtrainierten, perfekten Halbkugeln ihres Pos zu, die den Stoff des Rocks zur Form ausprägten wie bei einer griechischen Athletenstatue. „Ich will mit Typen wie dir nichts zu tun haben!"

„Jetzt mach mal halblang, Amy"! meinte Fred. „Paul ist kein anderer Mensch geworden! Und die Konsequenzen aus der ganzen Sache muss er ohnehin tragen!"

Sie drehte den Kopf zurück, sah mich an und kräuselte verächtlich die roten Lippen.

„Mit ist ganz egal was du selbst an Konsequenzen zu tragen hast!" Sie spuckte die Worte fast aus. „Aber du hast Schande über das Team gebracht. Schande über die Schule und all jene die hier Sport betreiben!"

Amy war nicht nur Cheerleader wie Amber, sie zählte auch zum sehr erfolgreichen Softball-Team der Schule. Vor allem war sie aber die Tochter von Bill Heisner, meinem Coach. Es war mir ein großes Anliegen ihn besuchen, mich zu entschuldigen und zu versuchen eine Erklärung für alle das abzugeben. Coach Heisner hatte stets an mich geglaubt. Ihm hatte ich all die Chancen zu verdanken, die ich in diesem Sport je bekommen hatte. Sollte sich die Meinung des Vaters in der Tochter widerspiegeln, dann wäre ein Treffen mit dem Coach wohl von kurzer Dauer. Einen kurzen Moment dachte ich wieder an Dr. Hazels Aussagen über meine angeblichen Fähigkeiten andere Menschen beeinflussen zu können. Wäre es vielleicht möglich, die bei Bill Heisner anzuwenden? Doch ich schüttelte den Gedanken sofort wieder ab.

Und dann sah ich Ella!

Sie lehnte ein wenig abseits an der Hausmauer, die gebündelten Unterlagen und Bücher wie einen Schutzschild vor den Oberkörper gezogen. Die losen, blonden Locken bewegten sich ein wenig im schwachen Wind und streichelten das bildhübsche Gesicht.

„Komm schon!" Amber versetzte mir einen sanften Stoß und Fred warf mir einen konspirativen Blick zu. „Geh schon hin zu ihr!"

Ella trug einen cremefarbenen Rock, der ihre langen, bronzefarbenen Beine zeigte. Als sie das Bündel sinken ließ, demonstrierte ein für den Schulbetrieb fast unstatthaft knappes, hellblaues Shirt ihre beträchtliche Oberweite.

„Hi Paul!" sagte sie nur und konnte sich offenbar nicht zwischen Lächeln und Verärgerung entscheiden, denn sie zögerte kurz und gab mir einen schnellen Kuss auf die Wange, der mich den süßen Duft ihres Parfums riechen ließ. „Soweit alles ok bei dir?"

„Wie man es nimmt!" murmelte ich ziemlich verlegen und starrte auf meine Füße.

Es bedurfte keiner großartigen Erklärungen. Selbstverständlich wusste sie über meinen Schulausschluss und die Suspendierung vom Footballverband Bescheid.