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Die Sehnsucht einer Nonne Teil 02

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„Hallo Mama ... Mama ... wie geht es Euch ...?" Sie schluchzte.

„Angela ... meine Angela ... ist das schön Dich zu hören ...! Aber was ist mit Dir ...? Du weinst ja ...? Warum weinst du mein Liebling ...?"

„Ja ... Mama ... ich bin nicht traurig ... weißt du ... ich bin so glücklich ... dass ich weinen muss ... sehr glücklich ...! Außerdem bin ich glücklich dich zu hören ...!"

„Sag ... mein Liebling ... was ist mit Dir ...? Was ist los ... mein Liebling ... sag es mir ... Irgend etwas stimmt doch nicht mit Dir ... das spüre ich ... du hast doch sonst nicht angerufen und so geweint ...? Sag es deiner Mama, mi amore. Was ist es ...?"

Zwischenzeitlich war auch ihr Vater zum Telefon geeilt und stand neben der Mutter. Wenn schon seine Angela einmal anrief, dann musste er auch ihre Stimme hören.

Ihr Weinen schüttelte Angela jetzt förmlich. Sie konnte nur noch mit tränenerstickter Stimmer laut flüstern „Mama ... Mama ... ich bekomme ein Baby ...! Hörst du ... eure Angela wird eine Mama ...!"

„Was bekommst Du ...? Waaas ...?" Ihre Mutter war fassungslos.

"Ich bekomme ein Kind ... Mama ... ein Baby ... verstehst du ...?"

„Ein Kind kriegt unser Liebling ... Angela bekommt ein Kind ... ein Baby ... unsere Angela bekommt ein Baby ... mein Gott ... ein Baby ... Angela ... Liebling ... sie bekommt ein Baby ... unsere Angela ...!" schrie sie laut aufweinend zu ihrem Mann gewandt. Dann rief sie mit voller Lautstärke in den Hörer „Angela ... Angela ... Liebling ... was ist ... du bekommst wirklich ein Kind ... wirklich ein Kind ... ein Baby ... ein richtiges Baby ...? Sag es noch mal ... bitte ... bitte ... sag es noch mal ... ich kann es nicht glauben ... wieso bekommst du ein Baby ...?"

„Jaaa ... Mama ... es ist so ... ich bin schwanger ... eure Angela ist schwanger ... verstehst du ...?"

Jetzt weinten auch ihre Eltern. Es brach schluchzend aus ihnen heraus. Beide trugen ihre zitternden Beine nicht mehr. Sie setzten sich auf die Couch, ansonsten wären sie beide in diesen Sekunden jetzt zusammengebrochen.

„Freut Euch das ... Mama ... Papa ...? Seid ihr auch so glücklich ...?"

„Ja, mein Liebling, wir sind so glücklich, dein Papa weint vor Freude ... Er kann nicht sprechen ... Und ich weine auch ... weil ich so glücklich bin ... mein Liebling ... Das ist seit unendlich vielen Jahren das Schönste, was wir gehört haben ... Geht es dir denn auch gut ... mein Liebling ...? Ist sonst alles in Ordnung mit Dir ... mein Liebling ... O Gott, O Gott ... das ist ein Wunder ... unsere kleine Angela wird Mama ... sie bekommt ein Baby ... ein Baby ... unsere Angela wird eine Mama ... eine Mama ... ich liebe dich ... mein Liebling ...?"

„Ja, Mama ... mir geht es wunderbar ... Ich weiß es seit ein paar Tagen ...!"

„Und ... sag mal ... mein kleiner Liebling ... sag mal ... wo passiert denn einer braven Nonne so was ...?" Jetzt lachten sie alle aus vollem Halse.

„Ich war in den Bergen ... Mama ... na ja ... und da war ein schlimmes Gewitter und dann ist es in einer Hütte passiert, einfach so. Es waren die schönsten Stunden meines Lebens, Mama. Es war so schön und er war so lieb. Es war einfach nur schön, verstehst du, Mama, wunderschön, nur unglaublich wunderschön. Ich weiß nur, dass er Klaus heißt und aus Stuttgart kommt. Sonst weiß ich nichts."

Ihr Vater lachte und rief laut, immer noch schluchzend, ins Telefon „Mehr brauchst du auch nicht! Hab keine Bange, meine kleine, liebe Angela, den finden wir schon, wenn es sein soll, mein Liebling. Mach dir keine Sorgen mi amore. Zuerst kommt unsere kleine Mama jetzt bald nach Hause. Dann sehen wir weiter. Mein Liebling pass auf Dein Baby auf, und auf Dich natürlich auch, mi amore ... Gott behüte dich, mein Kind ... Gott segne dich ... Gott behüte dich, mein Kind ... und dein Kind ... Ich liebe dich, mein Liebling ... meine kleine Angela ... ich liebe dich ... Danke ... mein Liebling ... und pass auf dich auf ... bitte mi amore ...!"

„Jaaa, Papa, ich tue es ... ich verspreche es dir ... Ciao Papa ... Ciao Mama ... Ciao ... Ciao ... ich liebe euch so sehr ... und bin auch so glücklich ...!"

Angela hatte ihnen schnell noch gesagt, wie sie sich jetzt verhalten würde. In etwa drei bis vier Monaten wollte sie dann nach Hause kommen. Dann ließe sich ihr Zustand langsam nicht mehr verheimlichen. Sie verabschiedete sich von ihren Eltern und fuhr zurück zum Kloster.

Die Wochen vergingen wie im Flug. Angela war sehr darauf bedacht, dass sie nichts Schweres heben musste. Sie begründete es mit einem schmerzenden Rücken. Die Mitschwestern hatten alle längst gespürt, dass sie sich seit der Bergwanderung komplett verändert hatte. Einerseits war sie wieder so, wie früher. Aber andererseits war sie für diejenigen, die sie näher kannten, auch ein klein wenig eine andere geworden. Und eine ihrer Mitschwestern, Schwester Felicitas, dachte sogar „Wenn ich es nicht besser wüsste, weil sie als Nonne das nicht sein kann, würde ich sagen, sie ist schwanger. Dafür habe ich einen Blick, war ja schließlich jahrelang auf der Gynäkologischen Abteilung. Ja, ihre Augen, ihr Blick, sie sieht aus und sie benimmt sich auch genau wie eine Schwangere, einfach komisch, seltsam! Seit der Bergwanderung ist sie so anders, hat sie sich komplett verändert. Wieso sollte sie als Nonne nicht schwanger sein können? Nein, so manche Mitschwester wäre vielleicht einem schnellen Abenteuer mit einem Mann nicht abgeneigt, niemals Margareta!" Eine Erklärung hatten sie alle nicht.

An einem Samstagmorgen ging Angela zur Oberin und teilte ihr mit, dass sie den Orden verlassen musste. Dem Orden entstand dadurch kein Schaden. Immerhin hatte er ihr das Studium finanziert. Dafür übergab sie der Oberin einen Scheck mit einem sehr hohen Scheck. Sie wollte nicht im Unfrieden das Haus verlassen. Zuerst wollte sie den wahren Grund dafür nicht sagen. Erst als die Oberin immer wieder nachfragte, sagte sie ihn ihr „Mir ist in den Bergen etwas begegnet, was wohl einem Menschen wirklich nur ein Mal in seinem Leben begegnen kann. Und ich war vollkommen machtlos, wie gelähmt. Ich habe dabei meine Gelübde gebrochen und seltsam, ich musste es tun, ich habe es mit Leidenschaft und gerne getan, und ich würde es liebend gerne mit diesem wunderbaren Mann wieder tun, verstehen Sie das Schwester Oberin? Ich bin schwanger von dem Mann, mit dem ich nur ein paar Stunden zusammen war. Es ist nicht einfach so passiert. Ich wollte es so sehr, in diesen Stunden und mit diesem Mann. Das musste so passieren.

Die Oberin sah sie lange schweigend an. Dann sagte sie „Angela, der Herrgott hat dir ganz einfach eben jetzt damit einen ganz anderen Weg damit zugewiesen. Du wirst ihn gehen und du musst ihn auch gehen. Sicher kannst du anderswo auch das tun, was du im und für den Orden getan hast, nämlich voll und ganz immer für andere Menschen da sein ...!" Es flossen dabei auf beiden Seiten viele Tränen.

Zuvor musste die Oberin allerdings versprechen, dass sie es niemand sagen würde. Ihre Mitschwestern, niemand, sollte jemals den wahren Grund erfahren. Sie hatte ganz einfach an einer anderen Stelle eine neue Aufgabe übernommen.

Ihre wenigen Habseligkeiten hatte sie schnell gepackt. Die Oberin, die ihr sehr dankbar war, hatte sie doch das Kloster von seinen drückenden finanziellen Sorgen befreit, brachte sie noch am Vormittag zur Bahn. Von ihren Mitschwestern hatte sie sich noch schnell verabschiedet. Sie sagte, dass sie eine lange Reise überraschend antreten musste. Nur Schwester Felicitas schaute sie länger schweigend an und blickte auf ihren Bauch. Sie sagte nichts weiter und verabschiedete sich ebenfalls von ihr. Sie war in der gleichen Zeit wie Angela in den Orden eingetreten und sie waren sich sehr verbunden.

Sie fragte nur „Du kommst nicht wieder, Margareta ...?"

„Nein, ich komme nicht mehr zurück!" antwortete Angela unter Tränen „Feli. Nein, ich kann nie mehr zurück zu euch. Das tut mir so leid. Es tut mir nicht leid, was geschehen ist, verstehst du? Ich bin dem Herrgott so dankbar, und ich bin so glücklich, dass es so wunderbar geschehen ist!" Felicitas ahnte, warum das so war. Die Veränderungen ihrer Mitschwester in den letzten Wochen waren für sie, die sie seit vielen Jahren täglich mit ihr in der Klinik arbeitete, unübersehbar. Beide weinten sie, als Felicitas im Weggehen flüsternd fragte „Bist du denn wirklich glücklich ...?"

„Ja, das bin ich, meine geliebte Feli, meine beste Freundin, die du mir immer warst und bleibst, ich bin sehr, sehr glücklich. Es waren die schönsten Stunden meines Lebens. Und es war einfach nur wunderbar ... unbeschreiblich schön. Und das, was ich jetzt erleben darf, ist die Frucht einer vollkommenen Liebe in mir...!" Dabei strich sie mit einer Hand über ihren Bauch und die beiden schauten auf ihre streichelnde Hand.

Auch Ihre Mitschwester weinte heftig „Ich freu mich für Dich und ich beneide Dich sehr. Ich würde mir wünschen, dass alles für mich auch so passierte, und ich werde für dich beten ...!"

Da zog sich bei beiden ein inniges Lächeln durchs Gesicht und sie fielen sich ein letztes Mal weinend in die Arme. Felicitas hatte geahnt, was passiert war. Jetzt war es ihr zur Gewissheit geworden. Niemals würde sie allerdings mit jemand darüber sprechen.

15.

Wieder zu Hause

Einsam und irgendwie völlig entwurzelt fühlte sie sich, als sie schließlich im Schnellzug nach Italien saß und der Zug den Bahnhof verließ. Sie dachte „Ob ich wohl noch jemals wieder hierher zurückkommen werde? Es war immerhin für lange Zeit meine neue Heimat und sollte es doch für immer bleiben! Nein, ich werde nie mehr zurückkommen!" Tiefe Wehmut empfand sie, als der Zug losfuhr. Sie begleitete sie sehr lange auf dieser Fahrt.

Es kam ihr sehr ungewohnt vor, dass sie ohne ihre Ordenskleidung in einem fast schon altmodischen Kostüm, Schuhen und nicht gerader modernster Frisur saß, so, wie sie bei ihrer Ankunft im Kloster in Rom damals ausgesehen hatte. Immer wieder überwältigte sie ihre Traurigkeit. Wenn sie allerdings an das dachte, was in ihrem Bauch heranwuchs, und jetzt schon richtig spürbar war, dann wurden ihre traurigen Gedanken immer wieder blitzschnell hinweggefegt. Dann dachte sie nur noch daran, wie es mit Klaus war, was er wohl macht, wie sie ihn finden könnte. Dann dachte sie nur noch an ihr Kind und überlegte, wie groß es wohl schon wäre. Diese Gedanken begleiteten sie die ganze lange Zugfahrt bis nach Hause.

Es gab jetzt keine Margareta mehr, die sie zur Vernunft rief, die sie erinnerte, mahnte. Jetzt war sie wieder nur noch die Angela, die sich einfach nur noch nach der Geborgenheit des Zuhauses sehnte. Sie dachte immer wieder nur „Margareta ist jetzt Vergangenheit, der Angela gehört jetzt die Zukunft – und meinem Kind! Es war eine schöne Zeit! Immer war ich glücklich und zufrieden. Das bin ich jetzt auch irgendwie. Und doch ist alles ganz anders, ganz anders ...!"

Als sie ankam, wurde sie von ihren Eltern schon sehnsüchtig erwartet. Sie weinten nur noch vor Freude und wollten sie gar nicht mehr loslassen. „Unsere kleine große Angela ist wieder zu Hause, zu Hause. Sie wird eine Mama, eine Mama. Dass du nur wieder da bist ...!" Immer und immer wieder sagte es ihr Vater mit tränenerstickter Stimme. Ihre Mutter konnte vor hemmungslosem Heulen, Schluchzen und vor freudiger Rührung minutenlang gar nichts sagen und sie nur festhalten.

Und dann ging es nach Hause, in das große, herzogliche Palais. „Nach Hause!", dachte Angela, „Wie das klingt. Seltsam, als ich damals wegfuhr, dachte ich auch, im komme im Kloster in Rom zu Hause an und fühlte mich im Kloster auch immer so, ich freute mich so, dass ich endlich von zu Hause weg und dorthin kam, wo ich so für immer leben konnte, wie ich es mir von Herzen wünschte. Ich hatte so große Sehnsucht nach einer vollständigen Hingabe an Gott, nur für Gottes Willen, nach seiner Liebe, nach dem Leben in der Gemeinschaft der Ordensfamilie und wollte alle überflüssigen, menschlichen Bedürfnisse für immer ablegen. Nur in seinen Dienst wollte ich mich stellen. Und jetzt, wo mir der Herrgott offensichtlich eine andere Aufgabe zugewiesen hat, freue ich mich wieder, wie ein Kind in mein altes Zuhause und in den Schoß der Familie zurückkehren zu können ...!"

Ihre Zimmer waren unverändert. Alles war perfekt vorbereitet. Sie legte sich auf das große Bett und ließ ihre Gedanken schweifen „Eigentlich bin ich mit Allem gescheitert, was ich wollte, was ich mir vorgenommen hatte. Andererseits aber auch wieder nicht. Ich hatte wirklich geglaubt, dass man alles Menschliche, auch die ganz natürliche, jedem Menschen zu eigene Sehnsucht nach dem anderen Geschlecht, ablegen kann, für immer vollkommen keusch sein kann. Ja, das kann man, und mir ist das nie schwer gefallen. Man kann es, so lange einem nicht der Mensch begegnet, der genau für einem bestimmt ist. Dann brechen Staudämme, dann bricht alles zusammen und man ist rettungslos verloren und fühlt doch so sehr, dass man unendlich viel gewonnen hat, was mit nichts aufwiegbar ist ...! Nein, mein Herrgott hat mich in dieser Nacht gewähren lassen, vielleicht weil er sah, dass ich an einem anderen Platz eine Aufgabe noch besser erfüllen sollte, wie im Kloster, genau so hat es die Oberin beim Abschied gesagt. Vielleicht hat sie recht. Vielleicht ist wirklich mein Heimat nur hier, zu Hause hier im Palais ... und ich habe sie nur noch nicht in der ganzen Tragweite erkannt. Der Herrgott wird mir schon den richtigen Weg weisen, wenn ich mich entscheiden muss. Darauf verlass ich mich."

Und dann kam wieder die Erinnerung an Klaus und die kurze Zeit mit ihm „Angela, du warst aber wirklich sehr, sehr unkeusch, richtig hemmungslos. Und es war so wunderschön. So ein starker Mann ist doch etwas wunderschönes, auch wenn er am Anfang furchtbar weh tun kann. Das muss einfach so sein. Eigentlich hätte ich da ja viel nachzuholen. Nein, mit diesem einen Mal hab ich alles Versäumte tausendfach erlebt. Wenn ich die Augen zumache, spüre ich ihn noch immer. Er ist noch so jung und so lieb und so zärtlich. Ob ich ihn wohl irgendwann mal wiedersehe? Ob unsere Weg sich noch einmal kreuzen? Ich glaube, dass wir für einander bestimmt sind, und der Herrgott uns noch irgendwann zusammenführen wird ... ganz sicher ... wir sehen uns wieder ...!"

In den ersten Tagen musste sie sich erst einmal wieder ihrem Zuhause etwas vertraut machen. Die ganze große Familie freute sich, dass sie wieder da war. Den Grund verheimlichte sie noch. Weniger erfreut waren diejenigen aus der Familie, die sich schon als Universalerben gesehen hatten. Ihren Cousins entging jetzt ein gigantisches Vermögen und der Titel des ‚Duca', des Herzogs. Sie hätten das Geld sehr gut gebrauchen können, weil sie alle hoffnungslos verschuldet und finanziell schon lange am Ende waren. Ihren Lebensunterhalt bestritten sie mit Gaunereien und zwielichtigen Geschäften.

16.

Wunderbare Überraschung

Angela ging zuerst einmal zum Arzt der Familie. Und der hatte auch gleich eine weitere ungeheure Überraschung für sie bereit. Immer wieder hatte er sich die Ultraschallaufnahmen angesehen und Angela fragte „Ist etwas nicht in Ordnung, Herr Doktor ...?"

Er lachte „O doch, Prinzessin Angela, alles ist in bester Ordnung. Ich wollte mich nur noch mal vergewissern, ob ich mich nicht getäuscht habe ...!"

„Wieso getäuscht ...?" fragte Angela.

„Prinzessin Angela, sie bekommen nicht nur ein Baby ...!" sagte er lächelnd.

Angela fragte „Wieso, nicht nur ein Baby, was meinen sie damit Doktor? Ist es etwas Schlimmes ...?"

„O nein, es ist wirklich alles wunderbar, ganz wunderbar! Sie werden nicht eines, sondern zwei Babys bekommen, zwei ..., verstehen sie ... zwei Babys, Zwillinge ... Und der Junge und das Mädchen sind offensichtlich bei bester Gesundheit. Alle Ergebnisse, auch die Blut- und Fruchtwasseruntersuchungen, könnten nicht besser sein. Und alles ist dran ... einfach nur perfekt ...!"

„Zwei Babys ... täuschen sie sich auch nicht, Herr Doktor ... Zwillinge ... ganz bestimmt ... sie machen keinen Scherz ... sie sind sich ganz sicher ...?" Angela war vor Glück einer Ohnmacht nahe. Wäre sie dabei nicht auf der Liege gelegen, wäre sie ganz bestimmt auf dem Boden zusammengebrochen, so sehr nahm sie diese Nachricht mit. Sie war sprachlos und ließ ihren Freudentränen einfach minutenlang freien Lauf. Es dauerte ein wenig, bis der Arzt fortfahren konnte „Sehen Sie auf diesen Bildern, hier sind sie beide abgebildet. Man kann alles sehr genau erkennen. Ich gebe Ihnen die ersten Bilder ihrer Kinder mit, Prinzessin ...!"

„Ja, das wäre schön ...!"

Als sie wieder auf der Straße stand und zum wartenden Auto ging, hätte sie am liebsten vor Freude laut zu singen und zu tanzen begonnen. Sie war einfach nur noch glücklich. Auch ihre Eltern waren es über alle Maßen und weinten vor Freude. Eine Junge und ein Mädchen würden es sein.

Als Angela wieder im Palais in ihren Räumen war, und an ihrem Schreibtisch saß, nahm sie die Bilder von Klaus, das Taschentuch und die ersten Bilder ihrer Kinder heraus. Sie legte sie mit zitternden Händen vor sich auf den Schreibtisch. So saß sie über Stunden und dachte voller Sehnsucht immer wieder nur an diese wunderbaren Stunden mit ihm. Immer wieder nahm sie das mit seinem eingetrockneten Samen benetzte Taschentuch, roch daran, küsste es und dachte. „Unglaublich, was du mit mir gemacht hast, mein Geliebter. Wir werden zwei Kinder bekommen, mein Liebster, zwei, hörst du, zwei. Und sie werden bestimmt so sein wie du, zumindest der Junge. Er wird so stark und so zärtlich sein, wie du. Er wird auch so hübsch sein, genau wie du. Und vor allem, er wird so ein lieber und guter Mensch sein, genau wie du, ganz bestimmt ist es so, ich weiß es ...!"

Immer wieder sah sie auf das Bild, das ihr der Frauenarzt gegeben hatte, und sagte leise vor sich hin „Das sind meine Kinder, ich werde ein Mama, eine richtige Mama und ich werde euch eine gute Mama sein, die beste, die es gibt ...!" Dabei strich sie immer wieder mit ihren Händen über ihren Bauch. Und Freudentränen liefen dabei über ihre Backen. Als sie danach in die Kapelle des Palais ging, konnte sie nicht beten. Sie redete nur mit ihrem Herrgott und war voll unendlicher Dankbarkeit für das, was er ihr geschenkt hatte, ihre Kinder.

Die Zeit bis zur Geburt schon schnell verflogen und Angela konnte überglücklich ihre beiden Kinder im Arm halten. Sie und ihre Kinder wurden von ihren Eltern vergöttert. Klaus, der ihnen unbekannte Erzeuger der Kleinen, war sowieso längst zu einem anbetungswürdigen, überirdischen Wesen geworden. Ihm verdankten sie nach so vielen Jahren der Traurigkeit über den Weggang ihres einzigen Kindes das große Glück. Ein Jahr war sie schon untätig zu Hause und spürte mit jedem Tag mehr, dass sie zumindest zeitweilig ihren Beruf wieder ausüben wollte. Ihr weiterer Lebensweg war damit sehr schnell konkret vorgezeichnet. Gerne und sofort gab man in einer nahe gelegenen Klinik der hochqualifizierten Chirurgin eine Halbtagsstelle.

Angela war eine perfekte, eine wunderbare Mutter. Für ihren Vater und ihre Mutter war sie sowieso die Größte, gab es doch jetzt wieder nach ihnen einen Duca im herzoglichen Palais, den Enkelsohn. Die kleine Enkeltochter hätte er am liebsten den ganzen Tag auf dem Arm getragen. Ihre Mutter war einfach nur glücklich. Alle wünschten sie sich, dass es immer so blieb.

Angela dachte oft an Klaus und fragte sich immer mehr, wie sie ihn finden konnte. Immer wieder hatte sie Telefonate geführt und alle Pensionen und Hotels in der ganzen Gegend um den Berg, auf dem sie waren, angerufen. Niemand hatte in dem fraglichen Zeitraum einen Gast, auf den die Beschreibung von Klaus passte. Auch den Bürgermeister hatte sie gebeten, Nachforschungen rundherum anzustellen. Selbst ein von ihrem Onkel beauftragter Privatdetektiv blieb erfolglos. Dass sie in Deutschland erst gar nicht mit einer Suche zu beginnen brauchte, wurde ihr sehr schnell klar, als sie sich einmal das Telefonbuch von Stuttgart und der ganzen Region im Internet ansah. Klaus war wirklich die berühmte Stecknadel im riesengroßen Heuhaufen.

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