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Die Sehnsucht einer Nonne Teil 02

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Dino verschwieg seinem Bruder Ricardo, dass er den Vater seiner Enkel gefunden hatte. Er sagte ihm genau das, was er selbst schon angenommen hatte „Es ist aussichtslos!" Als er Angela darüber nach der Geburt ihrer Kinder informierte, war sie sehr traurig und konnte es nicht glauben. Sie war von den Babys allerdings Gott sei Dank sehr abgelenkt. Die beiden forderten viel Kraft und Zeit. Und manches Mal tröstete sie sich mit dem Gedanken, dass ja beide zur Hälfte ihr Klaus waren und der Junge sogar seinen Namen trug.

Für Dino, oder besser seine Söhne, war damit das falsche Spiel noch lange nicht zu Ende. Sorgsam hielten sie Klaus unter Beobachtung. Die Freunde ihrer Organisation, die größtenteils von Deutschland aus operierten, hielten auf ihn ein wachsames Auge. Ihr Interesse an Klaus nahm allerdings im Laufe der Jahre rapide ab. Während sie ihn im ersten Jahr noch regelrecht beschattet und mit anonymen Anrufen am Arbeitsplatz und privat überwacht hatten, kümmerten sie sich die folgenden zwei Jahre nur noch sporadisch und irgendwann überhaupt nicht mehr um ihn. Die Gefahr, dass er ihnen in die Quere kommen konnte, schien gebannt zu sein. Es war ein blöder Zufall, der den Wege von Klaus mit denen der nicht gerade wohl gesonnenen Verbrecher kreuzte.

Die Söhne des Conte Dino, Carlo und Silvio, waren mit mehreren Mitgliedern ihrer Organisation auf dem Weg in den Süden. Sie fuhren in mehreren unabhängig von einander fahrenden Fahrzeugen und hatten ihr Geld auf die Fahrzeuge verteilt, die mit mehreren Minuten Abstand hintereinander fuhren. In Deutschland hatten sie große Mengen Rauschgift und Falschgeld verkauft. Auf mehreren Wegen war es per Schiff in raffiniert präparierten Feigenlieferungen in Salerno, mit Brieftauben zwischen Brindisi und Bari und mit großen Modellflugzeugen bei Otranto in riesigen Mengen angeliefert und auf unterschiedlichen Wegen nach Deutschland transportiert worden. Die Verstecke in ihren Autos waren gefüllt mit echten Geldscheinbündeln. Auch sie wollten in den Süden. Ihr Ziel war Salerno unterhalb von Neapel, wo bereits die nächste Lieferung zusammengestellt wurde. Ihre obligatorische Strecke nach München und zurück führte über Bologna und Rom. Klaus entdeckten sie, als er bei Modena seine erste längere Pause einlegte. Am Rasthaus besorgte er sich gerade Getränke und ein paar belegte Semmeln.

An der Kasse stand zufällig einer der Brüder in der Schlange hinter ihm. Es war Carlo, der ältere und besonders skrupellose, der auch der Chef der Organisation war. Er erkannte Klaus sofort und es durchfuhr ihn ein heftiges Erschrecken. Hatte er doch längst angenommen, dass von ihm keine Gefahr mehr drohte. Carlo zischte den hinter ihm stehenden Kumpanen zu „Das ist Angelas Deutscher. Ich erkenne ihn sehr genau, ohne Zweifel. Wo will der hin? Geht ihm hinterher und schaut, wo er parkt und beobachtet ihn unauffällig ...!" Gleichzeitig informierte er über sein Handy die Kumpane.

Schnell lief er zu seinem Bruder, der im zweiten Fahrzeug war und besprach mit ihm die Situation. Dass Klaus hier war, bedeutete rein gar nichts. Unzählige Ziele waren möglich. Zuerst mussten sie herausfinden, wohin er wollte. Da blieb ihnen nichts anderes übrig, als ihm einfach zu folgen. Sie fuhren im hinterher. Ständig wechselten sie sich ab. Einer von ihnen blieb immer in Sichtweite in seiner Nähe. Ihre geplante Fahrtroute mussten sie ändern, als Klaus in Bologna über die an der Ostküste entlangführende Autobahn abzweigte. „Das bedeutet zwar einen sehr erheblichen Umweg. So lange wir aber nicht wissen, was er genau vorhat, müssen wir dranbleiben!" befahl Carlo.

Klaus fiel das alles nicht weiter auf. Er wollte möglichst schnell in Kalabrien sein und sein Fahrzeug, ein besonders schnelles Fabrikat aus Stuttgart, war sowieso auch für die Italiener immer so eine Art Freifahrtschein. Bereitwillig räumten sie die linke Fahrbahn, die er mit der höchsten erlaubten und manchmal auch unerlaubten Geschwindigkeit scheinbar gepachtet hatte. Seine Sehnsucht drängte ihn.

Die ganze Fahrt über dachte er an Angela, was sie wohl sagen würde, wie sehr er sie fest in die Arme nehmen und küssen würde. Solche ‚Stimmungshochs' wechselten mit pessimistischen Gedanken und dachte über die zwischenzeitlich vergangen drei Jahre nach „Ist sie überhaupt noch frei? Will sie mich denn noch, oder hat sie die Ereignisse auf dem Berg schließlich nur als nette Abwechslung betrachtet und längst vergessen? Nein, das ganz sicher nicht. Die Frau, die ich erlebt habe, war die wunderbarste, der ich jemals begegnet bin. Sie war wirklich reinen Herzens, unschuldig und ..., einfach vollkommen. Genau so, habe ich sie erlebt und genau so habe ich sie in Erinnerung. Und genau so ist sie auch über diese drei Jahre geblieben. Sie hat doch gesagt, dass sie nie einem anderen Mann gehören wird." Was er allerdings jeweils nicht ganz beiseite schieben konnte, war die Angst, dass sie in diesen Jahren trotzdem einen Mann kennen gelernt hatte und vielleicht schon längst verheiratet war. Drei Jahre waren eine furchtbar lange Zeit. Es konnte unendlich Vieles zwischenzeitlich mit ihr passiert sein.

Carlo hatte sich bereits auf dem Rastplatz in Modena mehrere Möglichkeiten zurecht gelegt. Sie mussten höllisch aufpassen, hatten sie doch viel Geld dabei und unbeschriebene Blätter waren sie alle nicht mehr. Wenn sie ihn schon umlegen wollten, dann musste es unbedingt nach einem eindeutigen Unfall aussehen. Alles andere schied aus, war viel zu riskant und nur etwas für die Spezialisten ihrer Verbrecherorganisation. Den ersten Anschlag unternahmen sie auf einem Rastplatz bei Ancona. Sie wollen die Bremsleitungen manipulieren, während ihn andere in der Raststätte aufhalten sollten. Klaus kam jedoch schneller zu seinem Auto zurück, als sie gerechnet hatten, und mussten den Plan aufgeben.

Als er dann schließlich in Bari Richtung Westen, also eindeutig in Richtung Catancero abbog, wurde ihnen endgültig klar, wohin er wollte. Sie kannten alle diese Straßen. Oft genug hatten sie sie für ihre Rauschgifttransporte von Taranto, Bari und anderen Küstenstädten aus nach dem Norden benutzt. Hier wollten sie es erneut versuchen. Dort war ein längeres Stück, das am Abgrund und auf einer nur schlecht gesicherten, langen Brücke entlangführte. Auf dieser nur sehr wenig befahrenen Strecke wollten sie ihn abdrängen. Bis er in einer dieser Schluchten gefunden wurde, waren sie längst wieder in Salerno. Alles hatten sie genau besprochen. Die Fahrkünste von Klaus machten ihnen allerdings blitzschnell einen Strich durch die Rechnung. Instinktiv war er voll auf das Gaspedal und ihnen mit einem gekonnten Fahrmanöver ausgewichen und davon gefahren. Von da an blieben die Ganoven weit hinter ihm. Sie kannten sein Ziel und konnten jetzt auch zuwarten. Und wie man noch sehen wird, war es nicht ihr letzter Versuch.

20.

Ich finde dich

Es dauerte noch etwas, bis er seinen Urlaub endlich antreten konnte. Gleich am ersten Tag fuhr er schon sehr früh am Morgen los und hatte Glück. In ein paar Stunden war er in Bozen. Über Rimini, Pescara und Bari führte ihn sein Weg immer entlang der Adria nach Süden. Sein Ziel war Santa Bernardo am Golf von Taranto, an der Steilküste zum Mittelmeer, ganz im Süden des Stiefels, zwischen Absatz und Stiefelspitze. Am Abend hatte er es geschafft und suchte sich in Santa Bernardo ein Hotel. Er hatte fast seinen ganzen Jahresurlaub genommen. Vier Wochen hatte er jetzt Zeit, seine Angela zu finden. Das musste reichen. Gleich am nächsten Tag wollte er sich etwas umsehen und vielleicht auch schon mit der Suche beginnen. Zuerst musste er sich aber einmal von den Strapazen der sehr langen Fahrt ausschlafen, die man normalerweise mit einer Übernachtung dazwischen bewältigte.

Es war Anfang September. Die Temperaturen waren noch heiß. Vom Meer spürte man den ganzen Tag über ein laues Lüftchen. Erst sehr spät am Vormittag stand er am nächsten Tag, es war ein Samstag, auf. Er fühlte sich wie gerädert. Das mediterrane Klima war herrlich, musste er aber erst etwas gewöhnen. Nach dem späten Frühstück schaute er sich zuerst einmal vor dem Hotel etwas um. Das Hotel lag scheinbar mitten in der für seine Begriffe kleinen Stadt. Bis zur Steilküste war es nicht weit. Er beschloss ganz einfach mal dort hin zu spazieren und anschließend sich in der Stadt etwas umzuschauen.

Lange genoss er die Aussicht an der Küste, schaute immer nur auf das Meer hinaus und hing seinen Gedanken nach „Genau genommen ist das Suchen jetzt immer noch so, als ob ich in einem haushohen Heuhafen nach der berühmten Stecknadel suche ...!" Er war überzeugt, dass er diese Nadel finden würde. Wieder in der Stadt fand er schnell ein nettes Lokal. Dort setzte er sich unter einen Sonnenschirm und bestellte sich das, was er auf der Speisekarte mit seinen bescheidenen Italienischkenntnissen entziffern konnte.

Nachdem er einige Geschäfte abgeklappert hatte, schaffte er das, was er von Deutschland aus mehrfach ergebnislos versucht hatte, er konnte von der Stadt und der ganzen Gegend einen brauchbaren Detailplan erstehen. Das war ja nun genau das, was er benötigte. Damit setzte er sich wieder in eines der zahlreichen Straßencafes und versuchte sich zu orientieren. „Zuerst schau ich mal, wo große Häuser mit Park möglichst nahe an der Küste liegen. Da gibt es ja offensichtlich etliche. Meines kann da recht gut dabei sein ...!", dachte er und kennzeichnete die fraglichen Objekte. Nur ein Haus war wohl eher ein sehr großes Schloss mit mehreren Gebäuden und lag in einem großen Park. Gleich in der Frühe wollte er sich die alle einmal etwas näher ansehen. Zur Mittagszeit, wenn es dann sehr heiß wurde, wollte er wieder im Hotel sein, und dann bis zum späten Nachmittag, wie die Italiener klugerweise auch, Siesta machen.

Genau das machte er auch am nächsten Tag. Schon um 8 Uhr saß er im Auto und war auf dem Weg zum ersten Objekt. Es war noch menschenleer auf den Straßen. Nur wenige Autos waren unterwegs, und schon bald stand er vor dem ersten Haus. Er stieg aus, schaute es sich näher an, versuchte auch über und durch den hohen Zaun und Bewuchs zu schauen, und suchte am Eingangstor ein Namensschild zu finden. Das gab es nicht. Zumindest hatte er davon einmal die Hausnummer, das war auch schon etwas. Als er schon wieder weggehen wollte, kam ein alter Mann aus dem Garten auf das Tor zu. Er versuchte ihn zu fragen, wer hier wohnt und ob hier auch eine Angela sei. Der verstand nach etlichem Hin und Her schließlich dann auch, was er wollte. Bei dem Namen Angela schüttelte er jedoch nur den Kopf. Damit war für Klaus alles klar. Er bedankte sich und war schon auf dem Weg zur nächsten Villa. Als er sich dann um die Mittagszeit aufmachte und wieder zum Hotel zurückfuhr, hatte er alle Villen abgeklappert, die er sich für diesen Küstenabschnitt vorgenommen hatte. Eine Angela gab es jedoch nirgends.

Am nächsten Küstenabschnitt versuchte er dann am Nachmittag sein Glück und war schon Mitten am Nachmittag bei brütender Hitze wieder unterwegs. Die ersten 20 Gebäude konnte er sehr schnell abhaken. Jetzt blieben noch zwei heruntergekommene Villen und dann noch der ganz große Komplex weit außerhalb der Stadt. Zu denen wollte er sich am nächsten Tag aufmachen. Die Villen waren offensichtlich unbewohnt. Blieb also nur noch der große Komplex und im Landesinneren, allerdings schon etliche Kilometer entfernt, ein paar weitere Komplexe, die allerdings der Karte nach zu schließen auch kleine Ortschaften sein konnten. Also auf zu dem ganz großen Gebäude.

Das war ja nun kein Haus oder eine Villa mehr. Das war eine riesige Schlossanlage inmitten eines überdimensionalen Parks, an dem er fast schon kilometerweit bei der Herfahrt von der einen Richtung vorbeigefahren war. Er suchte die Einfahrt. Dort musste es auch irgendwo am Eingang dann ein Namensschild geben. Es war keines zu finden.

Er stand noch an der Säule, auf der er ein Schuld vermutet hatte, als in diesem Moment eine große Limousine ganz langsam auf das Tor zufuhr. Direkt neben ihm fuhr der Wagen an ihm vorbei. Und da er kurz an der Einfahrt auf die vorbeiführende Straße anhalten musste, konnte er sogar einen schnellen Blick in den Wagen werfen. Im Fond des Wagens saß eine Frau mit langen, rötlichen, abgestuft geschnittenen Haaren und links und rechts von ihr saßen zwei Kinder. Sie trug eine große Sonnenbrille. Er konnte sie nur sekundenlang etwas von der Seite sehen. Sie neigte sich offensichtlich gerade zu einem der Kinder auf die andere Seite. Zwei Kinder, unbekannte Frisur, also das konnte sie und konnte sie auch wieder nicht sein. Außerdem glaubte er sich sehr genau an ihre tiefschwarzen, schulterlangen Haare, einen Pagenkopf, zu erinnern.

Sein erster Gedanke war auf Enttäuschung ausgerichtet und er war fast ein wenig niedergeschlagen. Das passte ja nun überhaupt nicht zu dem, was er sich seit langer Zeit erhofft und vielleicht auch schon längst etwas erwartet hatte. Dass er Angelas Kindermädchen Savina mit Angelas Kindern gesehen hatte, konnte er natürlich nicht wissen. Schon während der Fahrt zum Hotel übernahm wieder sein Optimismus voll die Regie. Die Insassen in dem Auto besagten gar nichts. Am Nachmittag wollte er deshalb vorsorglich noch zu den letzten beiden Häusern fahren, die ebenfalls weiter draußen an der Straße lagen, wo er die Frau mit den Kindern gesehen hatte. Anschließend wollte er sich wieder dieses Schloss ansehen. Seine Hoffnungen auf einen Erfolg waren wieder unvermindert groß. Das Schloss konnte sehr gut ihr zu Hause sein. Alles ansonsten passte haargenau. Das Bild, das er zufällig am Tor des Palais gesehen hatte, ließ ihm allerdings trotzdem keine Ruhe. Immer wieder dachte er „Und was ist, wenn sie verheiratet ist und Kinder hat ...?" Er hatte dafür nur eine Antwort parat „Dann fahr ich sofort nach Hause ...! Und das muss es dann wohl gewesen sein ...!"

Wieder im Hotel fragte er sofort den Portier, wem dieses riesige Palais mit dem großen Park gehörte. Der kannte sich bestens aus „O, Senior, das ist das bekannteste Schloss im weiten Umkreis, es ist das Herzogliche Palais des Duca Ricardo. Er ist sehr angesehen ...!" Sofort notierte er den Namen. Als er dann noch seine Frage nach einer Tochter mit „Ja ...!" beantwortete, fuhr ihm ein freudiger Schreck durch die Glieder. Weiter meinte der Portier „Ich weiß nur, dass er eine Tochter hat. Sie ist schon seit langer Zeit weg von hier. Ich bin zu jung, um dazu Näheres zu wissen. Die Familie lebt sehr zurückgezogen und trat noch nie in der Öffentlichkeit in Erscheinung ...!" Die Spur war also hier vermutlich doch noch nicht zu Ende. Mit dem gefundenen Palais könnte er genau richtig liegen. Auch die Auskünfte des Portiers passten exakt zu dem, was ihm Schwester Felicitas von Angela erzählt hatte.

Die einzige, die jetzt vielleicht Näheres sagen konnte, war die Schwester in München, die ihm schon einmal weitergeholfen hatte. „Vielleicht erinnert sie sich ja an den Namen, wenn ich ihn ihr sage." War seine Überlegung. Sofort bat er den Portier um eine Verbindung zu der Münchner Klinik, in der Angela gearbeitet hatte. Er musste sie fragen. Vielleicht konnte sie sich ja an den Namen erinnern, wenn er ihn ihr sagte.

Er hatte Glück, sie war sogar in Reichweite und kam sehr schnell zum Telefon „Schwester Felicitas, Klaus Höfer, der Arzt, der sie einmal wegen Schwester Margareta angerufen hat ist hier. Ich bin in Kalabrien und muss sie bitte dringend etwas fragen, wenn ich das darf?" Sie bejahte. „Könnte der Familienname von Margareta oder besser jetzt Angela vielleicht Pontini e Campagna gelautet haben? Bitte sagen Sie es mir!" Nach etlichen Sekunden Pause hörte er sie sagen „Ja, genau so lautete der Name, ich erinnere mich jetzt, wo sie ihn sagen ...!"

„Danke Schwester, wenn ich wieder zu Hause bin, melde ich mich noch mal ...!" Zurück blieb eine Schwester, die zutiefst über seine unbeugsame Liebe beeindruckt war.

Das war sie also. Sie musste gleich nach ihrem Austritt aus dem Orden geheiratet haben. Warum sonst hatte sie zwei Kinder. Na ja, er hatte ja immerhin die Chance, dass es nicht ihre waren und vielleicht zu einer Besucherin oder anderen Bewohnerin des Palais gehörten. Bevor er allerdings aufgab, wollte er zumindest Klarheit haben. Daran klammerte er sich, als er erneut auf dem Weg zu dem Palais außerhalb der Stadt war. Er wollte sich das Alles noch einmal etwas genauer ansehen und vielleicht konnte er ja dort dann auch jemand fragen.

Er stellte seinen Wagen am Straßenrand unmittelbar am Tor ab. Von dort aus konnte er durch die Gitterstäbe sogar noch die Auffahrt und einen kleines Stück des Parks etwas überschauen. Er wusste nicht, wie es jetzt weiter gehen sollte und starrte nur auf das nahe gelegene Gebäude und den Park. Er beschloss einfach einmal nur im Auto sitzen zu bleiben und abzuwarten. Irgendwann würde ja jemand hier vorbei oder aus den Gebäuden kommen. Das passierte schon sehr bald. Er sah, wie offensichtlich die gleiche Frau, die er im Auto schon meinte gesehen zu haben, nahe am Palais mit den beiden Kindern einen Spaziergang machte. Die konnte er doch fragen. Warum auch nicht. Er nahm seine Karte, stieg aus und ging schnellen Schrittes auf die Frau zu. Als sie ihn kommen sah, nahm sie ihre Kinder an die Hand und war im Begriff die paar Meter zurück und wieder ins Palais zu gehen.

Klaus grüßte und versuchte der Frau zu erklären, was er wissen wollte. Ganz offensichtlich war sie nicht seine Angela. Das sah er schon, als er auf sie zuging und verspürte große Erleichterung. Egal, was er sagte und fragte, die Frau schüttelte nur den Kopf, zog ihre Schultern hoch und hob ihre Hände so, als wollte sie ihm sagen, dass sie keine Ahnung hatte. Sie konnte nichts verstehen. Er versuchte es dann mit den Händen, seinen Lateinkenntnissen und seinen paar Worten Italienisch sich ihr verständlich zu machen. Sie verstand nichts. Immer wieder kamen die gleichen freundlichen Gesten ein charmantes Lachen und ein ‚Scusi', also ein ‚Entschuldigung'. Das verstand er. Nach mehreren Versuchen gab es auf. Er bedankte sich und ging langsam zurück zu seinem Auto.

21.

Der Ruf des Blutes

Als er sich schon umgedreht hatte und eben zurück zu seinem Auto gehen wollte, rasten drei Autos heran. Mit einer Vollbremsung hielten sie neben der Frau und den Kindern. Alle waren sie sehr erschrocken. Fünf Männer sprangen aus dem Fahrzeug und liefen auf die Frau mit den Kindern und ihn zu. Ein paar hatten Pistolen in der Hand. In den Fahrzeugen saß jeweils ein weiterer am Steuer, der mit laufendem Motor wartenden Autos. Die Frau schrie auf und versuchte die Kinder auf den Arm zu nehmen, mit ihnen wegzulaufen. Sie hatte dazu jedoch keine Chance. Er sah, wie sie zu Zweit die neben ihm unaufhörlich schreiende Frau packten und sie zum Auto zerren wollten. Zwei weitere hatten ihn gepackt und ein Dritter versuchte die beiden schreienden Kinder mit zu reißen. Sie wollten sie offensichtlich zum Auto schleifen und entführen.

Klaus war eine Schrecksekunde ziemlich überrascht. Seine beiden Angreifer hatte er in Sekunden abgeschüttelt und zu Boden geschlagen. Er sprang zu dem Entführer, der die Kinder wegschleifen wollte und schlug auf ihn ein. Der Entführer hatte ihm den Rücken zugedreht und ihn nicht kommen gesehen. Der ließ sofort die beiden Kinder los und fiel zu Boden. Blitzschnell stand er wieder vor Klaus und es begann ein heftiger Kampf.

Die beiden, die auf ihn zuerst losgegangen waren, hatten sich zwischenzeitlich wieder erhoben. Sie zielten mit ihren Pistolen auf ihn. Die beiden anderen hatten mit der Frau ihre liebe Not. Sie kämpfte wie eine Löwin kratze biss und fauchte wie eine Katze. Sie konnte den beiden, die sich einen Moment nach ihrem Kumpanen umgedreht hatten, für Sekunden auskommen und fiel zu Boden. In dem gleichen Moment kamen zwei Männer mit Schusswaffen in der Hand aus dem Haus gelaufen und stürmten schießend auf sie zu. Klaus und die Verbrecher sahen sie kommen. Blitzschnell zog der mit Klaus kämpfende Entführer eine Pistole und versuchte auf ihn und die heraneilenden Männer zu schießen. Klaus wurde getroffen und spürte einen heftigen Schmerz in seiner rechten Schulter und an seinem Kopf.

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