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Krieg und Liebe - Résistancebordell

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Die Seitenmauern der Docks im U-Boot-Hafen hatten mittlerweile ihre endgültige Höhe erreicht. Angetrieben von der deutschen Bauleitung begann Jean-Jacques Firma nun mit der Einschalung der Betondecke, die auch den stärksten bekannten Bomben von alliierter Seite standhalten sollte.

„Ihr könnt Euch gar nicht vorstellen, unter welchen Bedingungen und Gefahren die Arbeiter ihren Aufgaben nachgehen", stöhnte er eines Sommerabends gegenüber den aus dem Salon zurückkehrenden Frauen. „Heute sind zwei Spanier wegen eines brechenden Holzbretts in die Tiefe gestürzt. Als wir noch untersuchen, wie man diese Stelle im Gerüst reparieren kann, um wenigstens ein bisschen Sicherheit zu gewährleisten, jagt die SS zwei andere Spanier in halsbrecherischer Aktion aufs Gerüst. ‚Wir können keine weitere Verzögerungen akzeptieren', hat mich der wachhabende SS-Offizier angebrüllt. Dann hat er aber in seinem Wutanfall noch etwas Interessantes gesagt. ‚Wenn im Herbst die neue Flottille hier stationiert wird, muss alles fertig sein!'"

„Eine komplette deutsche U-Boot-Flottille in Bordeaux? Wie viele Schiffe werden das sein?"

Jean-Jacques zuckte auf Francoises Frage mit den Schultern. „Weiß ich nicht. Der Bunker hat elf Docks, wenn man mal annimmt, dass die Hälfte bis zwei Drittel der Boote sich im Fronteinsatz befindet, könnte so eine Flottille ungefähr dreißig U-Boote umfassen."

„Wird viele neue Offiziere nach Bordeaux bringen. Dazu diese neue Infanteriedivision, die die Hafenzufahrt als auch die Gironde-Mündung schützen soll." Francoise grinste zynisch. „Viel neue Kundschaft, die viel zu erzählen hat."

„Dann müssen wir wohl unsere Damenriege ein wenig aufstocken", grinste Monique ebenfalls. „Vielleicht sollten wir mit Marie und Brigitte reden, dass sie die Wohnungen im Obergeschoss räumen und umziehen. Dann haben wir mehr Zimmer zur Verfügung."

Francoise und Monique nahmen sich vor, dies Erweiterungsprojekt umgehend in Angriff zu nehmen.

In der Tat wirkte sich die Aufstellung der neuen U-Boot-Flottille, die ab dem 15. Oktober unter der Nr. 12 ihren Betrieb offiziell aufnahm, schon Wochen zuvor auf die Bauarbeiten als auch die Personalsituation der Militärverwaltung aus. Anfang September brachte Korvettenkapitän Aldenhoff einen jungen Leutnant zunächst zum Abendessen ins Le Mirage und anschließend mit in den Salon.

„Leutnant Kihl", verkündete er Monique und ‚seiner' Francoise ganz ohne Zurückhaltung, „verstärkt meinen Stab und ist ab sofort für alle normalen Versorgungsaufgaben zuständig." Der Korvettenkapitän grinste die anwesenden Salondamen wie ein Honigkuchenpferd an. „In dieser Funktion wird er auch alle Versorgungsaufgaben sowohl für das geschätzte Restaurant als auch den noch mehr geschätzten Salon wahrnehmen." Mit einem dröhnenden Lachen schlug der Korvettenkapitän dem neben ihm sitzenden Wehrmachts-Leutnant auf die Schulter. „Wenn die Damen in Zukunft irgendwelche Wünsche haben, ist er ihr Mann." Das dröhnende Gelächter seines Vorgesetzten war dem hochgewachsenen jungen Offizier sichtlich unangenehm. Seinem suchenden Blick konnte man deutlich seine Unsicherheit ansehen.

„Der war noch nie in seinem Leben in einem Liebessalon", flüsterte Francoise Monique ins Ohr, als sie frische Getränke für die Runde holten.

„Ja. Ist ein richtig Süßer. Auch wenn der Krieg ihm anscheinend schon einigen Schaden zugefügt hat."

„So jung und die linke Hand verloren. Armer Junge."

In der Tat trug Leutnant Harald Kihl eine starre, in einen schwarzen Lederhandschuh gehüllte Handprothese, wobei man nicht erkennen konnte, wie viel von seinem Unterarm ebenfalls fehlte. Irgendwo zwischen Handgelenk und Ellenbogen war er vermutlich nach einer Verwundung amputiert worden.

Sich fast wie der Hausherr fühlend verteilte Bernhard Aldenhoff die aus seiner Sicht passenden Damen auf seine Begleitung. Dann schaute er Monique und direkt danach seinen neuen Offiziersmitarbeiter an. „Ihr zwei habt in Zukunft viel miteinander zu besprechen, damit der Laden hier weiterhin gut läuft. Ihr solltet Euch gleich mal miteinander vertraut machen." Mit diesen Worten schnappte er sich in gehabter Manier Francoise und ging mit ihr die Treppe hinauf.

Monique setzte sich zunächst einmal auf die seitliche Lehne des Sessels, in den sich Harald Kihl geradezu verkrochen hatte. Sie legte ihren Arm um seine Schulter und schaute in auf kurze Entfernung intensiv an. „Alles ein bisschen ungewohnt für Dich, was?"

Harald Kihl atmete tief durch und nickte zurückhaltend. „Der Korvettenkapitän scheint das Le Mirage ja echt zu lieben, so wie er mir vor dem heutigen Besuch vorgeschwärmt hat." Dann schaute er Monique direkt in die Augen. „Das Restaurant war wirklich Spitze. Aber dieser Salon ist für mich eine neue Welt."

Monique streckte ihre Hand nach seiner gesunden Hand aus. „Dann lass Dich einfach von mir geleiten und verwöhnen. Ich beiße nicht. Und Du lernst vermutlich wirklich eine neue Welt kennen."

Harald Kihl gab sich einen Ruck, stand auf und ging dann in der Tat an Moniques Hand die Treppe hinauf mit aufs Zimmer.

Monique gab ihm eine bewusst liebevolle, verschmuste Behandlung, die tatsächlich ein wenig seine Schüchternheit abbaute. Sie zog ihn langsam aus, wobei offensichtlich wurde, dass ihm in der Tat nur die linke Hand fehlte. Harald zuckte nur mit seinen Schultern, als er dann selbständig seine Prothese abnahm und auf seine Uniform legte. „War ein wirklich dummer Unfall. Bin mit einem Kübelwagen in den Graben geschleudert, der Wagen ist umgekippt. Glück oder Pech, ganz wie man will, war halt nur eine Hand unter dem Auto, die zerquetscht wurde. Hätte auch mehr von mir sein können."

Monique nahm seinen Unterarm in die Hand und betrachtete den gut verheilten Armstumpf. „So wie Du Deinen Unfall beschreibst, hast Du Glück gehabt. Bist noch nicht einmal dienstunfähig geschrieben."

Harald lachte laut auf. „So kann man das auch sehen. Immerhin habe ich gelernt, wie ich mit nur einer Hand durch Leben komme."

Das Eis zwischen Monique und Harald war gebrochen. Monique gab ihm zuerst eine intensive Mund- und Handbehandlung, was für ihn eine vollkommen neue Erfahrung war. Irgendwann konnte er sich nicht mehr zurückhalten, griff ihr in die Haare und drückte sie mit seiner Hand fest auf seinen Penis. Monique ließ es sich gefallen und nahm seine erste Ladung vollständig mit ihrem Mund auf. Mit dem Rest seiner Ladung robbte sie sich nach oben und gab ihm ebenfalls als Premiere einen Spermakuss. Im ersten Moment zuckte Harald zusammen, dann aber ließ er sich die warmen Küsse Moniques mit Genuss gefallen.

Eine Viertelstunde später hatte Monique seinen jungen Penis wieder zur vollen Höhe und Härte massiert. Sie versorgte ihn mit dem unvermeidlichen Kondom, dann schwang sie sich auf sein bestes Stück, setzte die Penisspitze an ihren Eingang und ließ sich ganz langsam fallen, bis sie sein bestes Stück bis zum Anschlag eingelocht hatte. Harald stöhnte bereits lüstern auf, während Monique seinen Penis erst einmal nur mit ihren Vaginalmuskeln massierte und anscheinend noch einmal etwas anwachsen ließ. Die voll ausgefahrene Männlichkeit des jungen Leutnants war relativ dünn, aber enorm lang. „Ein Spargel", zuckte kurz durch Moniques Kopf. „Damit kann man eine Menge schöner Dinge machte." Es war irgendwie komisch, während sie langsam mit ihrem Cowgirl-Ritt begann, hatte sie nicht das Gefühl, einen professionellen Gast zu bedienen, sondern einen unerfahrenen, nach Ausbildung lechzenden Liebhaber unter sich zu haben.

Harald war bereits einmal gekommen, so dass er diesmal sogar echtes Stehvermögen aufwies. Monique ritt der Teufel, denn plötzlich begann sie, diesen Gast zu genießen und sich selbst ebenfalls in Stimmung zu reiten. Sie brauchten sicherlich eine Viertelstunde, dann aber hatten beide fast gleichzeitig einen heftigen Orgasmus, nach dessen Explosion Monique auf Harald Brust zusammengesunken war und ihm schwer atmend kleine Liebeleien ins Ohr flüsterte.

„Ich habe noch nie eine Frau so intensiv geliebt", gestand Harald und versuchte Monique auf irgendeine Weise zu küssen, was diese jedoch geschickt abwehrte.

„Wir sind weit über der normalen Zeit", sagte die Salonchefin schließlich. „Ich bin mir sicher, dass Deine Offizierskameraden schon lange auf Dich warten."

Genauso war es. Harald Kihl musste sich ein paar anerkennend-spöttische Bemerkungen seines Chefs gefallen lassen, aber das machte ihm nach dem Erlebnis mit Monique wenig aus.

„Wenn der Leutnant für die normalen Versorgungsfragen unser Ansprechpartner ist", sagte Monique schließlich laut, „wäre es vielleicht am besten, wenn er am Mittwoch bereits um vier Uhr ins Le Mirage kommt, damit wir alles absprechen können."

Bevor Harald antworten konnte, hatte sein Chef bereits das Wort. „Das sind dienstliche Besuche, Herr Leutnant." Dabei grinste er hintergründig. „Sorgen Sie dafür, dass es den beiden Restaurationen an nichts fehlt. Wir wollen schließlich gut leben."

In aller Gewissenhaftigkeit nahm Leutnant Kihl den Wunsch seines Chefs als Befehl. Und er empfand den wöchentlichen ‚Arbeitsbesuch' bei Monique als ausgesprochen angenehmen Befehl. Es stellte sich sehr schnell eine freundschaftliche Routine ein. Monique präsentierte Harald im leeren Restaurant ihre Wünsche, die stets zügig und weitestgehend vollständig ausgeführt wurden. Dann gingen die beiden direkt zwei Stockwerke nach oben und gönnten sich eine Stunde Zweisamkeit, die man durchaus auch als Liebesschule für den jungen Offizier hätte beschreiben können.

Die regelmäßigen Treffen hatten einen Nebeneffekt. Harald fasste so viel Vertrauen zu Monique, dass er in der ruhigen und ungestörten Atmosphäre des leeren Restaurants und des leeren Salons sein Herz öffnete und ganz offen, wie gegenüber einer Freundin oder Verlobten, über seine Alltags- und Zukunftssorgen redete. So wusste Monique bereits im Oktober, dass die Hauptaufgabe der neuen 12. U-Boot-Flottille die Versorgung der kämpfenden U-Boote auf hoher See mittels der neu in Bordeaux stationierten Groß-U-Boote werden sollte, im internen Sprachgebrauch als ‚Milchkühe' bezeichnet. Zweite Hauptaufgabe war der Service von Langstrecken-U-Booten für den asiatischen Raum und die Auslegung von Minen in entfernten Hafenzufahrten..

„Unsere Marine eröffnet in Penang einen eigenen U-Boot-Hafen, der eng mit Japan zusammenarbeiten wird", erzählte Harald relativ sorglos. „Du kannst Dir gar nicht vorstellen, was für Versorgungsmengen wir für diese Langstrecken-U-Boote bereit stellen müssen; ist ein Vielfaches von einem normalen Atlantik-U-Boot."

Monique hörte sehr aufmerksam zu. „Heißt das, dass diese Boote nur einmal in Bordeaux ausgerüstet werden und dann nicht wieder zurückkommen?"

„Ja und nein. Die Milchkühe sollen raus gehen, Diesel, Munition, Proviant und so weiter an diverse U-Boote abgeben. Und kommen dann zurück, um neu zu laden. Bei den Langstreckenboote weiß ich das nicht so genau. Das werden wir sehen."

„Darum stehen da jetzt nicht nur die direkt befahrbaren U-Boot-Bunker, sondern auch diese komisch aussehenden Hochbunker?"

„Ja, das sind die Vorratsläger für Treibstoff, Munition und so weiter. Stell Dir vor, da fällt eine Bombe auf ungesicherte Vorräte."

„Das gäbe ein stattliches Feuerwerk."

„Und wie. Freundlicherweise haben uns die Engländer und Amerikaner mit Angriffen auf Bordeaux und den Hafen verschont." Harald zuckte wieder mit seinen Schultern. „Vielleicht sind wir einfach zu weit weg. Jedenfalls haben die Küstenwache und die Flak hier bisher fast nichts zu tun. Anders als in der Bretagne."

Harald war hörbar stolz auf die geleistete Arbeit. Monique wusste von Jean-Jacques, dass er ziemlich genau die Wahrheit erzählt. Nach Fertigstellung waren die neuen Hafenbauten absolut sicher gegen jedwede alliierte Attacke.

Trotzdem änderte sich in den Monaten vor und nach dem Jahreswechsel 1942/43 die Stimmungslage sowohl auf der deutschen als auch der französischen Seite spürbar.

„Die Deutschen sind nicht unbesiegbar", philosophierte Jean-Jacques spätabends in seiner Wohngemeinschaft. „Die Amerikaner sind in Nordafrika gelandet. Und die deutschen Wüstendivisionen sind in Ägypten zurückgeschlagen worden."

„Meine kommunistischen Freunde im Untergrund berichten von fürchterlich heftigen Kämpfen in Russland, insbesondere in und um die Stadt Stalingrad. Die sind ganz aufgeregt, dass die Deutschen dort zum ersten Mal eine große Niederlage erleiden werden."

„Ich spüre diese Entwicklung jeden Tag auf der Baustelle", fügte Jean-Jacques hinzu. Insbesondere die SS-Männer, die unsere Zwangsarbeiter bewachen, sind deutlich nervöser und aggressiver geworden."

„Auch Dir gegenüber?"

„Und wie. Ich muss mich mittlerweile sehr zurückhalten. Mit allem, was ich sage und tue. Aber weggucken kann ich auch nicht. Die Rotspanier und die anderen Arbeiter sind doch auch Menschen."

Jean-Jacques führte seinen Kleinkrieg mit den SS-Männern auf der Baustelle und dem Lager für Zwangsarbeiter weiter. Er war sich aber im Klaren, dass er zum Ende der Bauarbeiten als der wichtigste Know-How-Träger der neuen Hafenanlagen aufs höchste gefährdet war, wenn ihn die deutschen Militär- und Polizeiverwaltung als ‚nicht mehr wichtig' einstufen sollte.

Mit der von einer vier Monate andauernden Feindfahrt am 10. Januar 1943 in Bordeaux einlaufenden U178 wurde der neue U-Boot-Hafen offiziell eröffnet, auch wenn noch rund zwei Monate bis zu seiner endgültigen Fertigstellung gearbeitet werden musste. Das U-Boot hatte auf der Fahrt im Südatlantik und im Indischen Ozean sechs Frachtschiffe versenkt, aber Kommandant Ibbeken hatte seiner Mannschaft, mit der er während der ganzen Fahrt auf keinem guten Fuß gestanden hatte, sofortigen Heimaturlaub genehmigt. Nur er selbst kam mit Offizierskameraden und dem unverzichtbaren Korvettenkapitän Aldenhoff als ‚Gastgeber' ins Le Mirage. Ibbeken war im Gegensatz zu den an Land stationierten Offizieren müde und nachdenklich. Er genoss das Abendessen und kam nicht umhin, von einigen besonderen Ereignissen der Fahrt zu berichten, aber er blieb trotz der Hurrastimmung seiner Gastgeber zurückhaltend und verschlossen. Entsprechend lehnte er die Einladung in den Salon dankend ab und verschwand nach einem abschließenden Cognac in Richtung seines Nachtquartiers.

Monique hatte die Szenerie am feiernden Offizierstisch aus der Distanz beobachtet, als sie ins Restaurant heruntergekommen war. Schon einige Monate zuvor hatte sie beobachten können, dass die U-Bootfahrer nach ihrer Rückkehr in zwei Typen auseinander fielen: die nachdenklichen, fast melancholischen auf der einen Seite und die aufgeputschten Helden auf der anderen Seite. Letztere Kategorie war ihr eigentlich zuwider; leider waren es dann genau die Typen, die im Schlepptau der Landoffiziere den Weg in ihren Salon fanden.

Sechs Wochen später konnte sie eine noch schärfe mentale Trennungslinie unter den U-Bootoffizieren identifizieren: U178 hatte mit Korvettenkapitän Wilhelm Dommes einen kampferprobten neuen Kommandanten bekommen, dessen Offiziersmannschaft sich aus bisherigen Besatzungsmitgliedern als auch zwei Neulingen zusammensetzte. Monique wusste bereits von Leutnant Kihls unvorsichtiger Plauderei, dass U178 anscheinend eine besondere Mission hatte, denn Harald hatte ihr gegenüber darüber gestöhnt, was für gigantische Vorratsmengen er zur Ausrüstung dieses Bootes beschaffen musste.

Da Bernhard Aldenhoff wie jedes Mal ‚seine' Francoise in Beschlag genommen hatte, hatten Monique und Marie von ihm die beiden jungen Offiziere zur Betreuung zugeteilt bekommen, was ihnen durchaus recht war. Als Liebhaber erwies sich Leutnant Köhler für Monique als Reinfall. „Aufgeregter Schnellspritzer", war ihr stumm ausgesprochener Kommentar zu sich selbst, als er bei der ersten Oralbehandlung sehr schnell gekommen war und sich anschließend kein zweites Mal in Form bringen ließ. Dafür ließ der frisch gebackene, von seiner Mission durchdrungene Jungoffizier aber einige Äußerungen fallen, die direkt Eingang in Moniques abendlichen Protokollbericht fanden. „Die U178 läuft in circa drei Tagen aus und soll vermutlich nicht zurückkehren, sondern bis Asien fahren", brachte sie zu Protokoll. Der Leutnant sprach von einer ‚Gruppe Monsun', zu der U178 gehören würde. Was immer das bedeuten mag."

Der deutsche U-Boot-Hafen in Bordeaux wurde zügig sehr lebendig. Mehr und mehr U-Boote waren von Deutschland oder von Lorient aus in ihre Einsatzgebiete im Nord- und Südatlantik ausgelaufen und liefen am Ende ihrer Feindfahrt erstmals den neuen, geschützten Bunker-Standort an, um gewartet, repariert und neu ausgerüstet zu werden. Hinzu kamen die von Leutnant Kihl im sorglosen Bettgespräch angesprochenen ‚Milchkühe' zur Versorgung der Front-U-Boote auf hoher See. Was außerhalb der kleinen Kommandeursstruktur der 12. Flottille in Bordeaux niemand wissen konnte, war die Tatsache, dass bereits im Frühjahr und Frühsommer 1943 die Flottille bereits viele Boote auf hoher See durch Attacken alliierter Flugzeuge oder Zerstörer verlor, bevor sie überhaupt zum ersten Mal Bordeaux anliefen. Die Boote, die ihren neuen Hafen erreichten, zeigten voller Stolz beim Einlaufen anhand von speziellen Wimpeln an, wie viele Schiffe sie auf dieser Fahrt versenkt hatten.

Restaurant und Salon des Le Mirage wurden mehr und mehr zu einer Art zweitem Offizierscasino mit geduldeten beziehungsweise eingeladenen Zivilgästen und mischte auf ganz besondere Weise auslaufende sowie heimkehrende U-Boot-Offiziersmannschaften mit Offizieren der Militär- und Hafenverwaltung. Die Marinebasis hatte in den Wintermonaten ihren ersten Sabotageangriff durch englische Agenten erlebt, aber Luftangriffe waren bis dahin weitestgehend ausgeblieben. Der winterliche Agentenangriff war auf tollkühne Weise mit Hilfe von Faltkajaks ausgeführt worden, die vor der Gironde-Mündung aus einem englischen U-Boot losgeschickt worden waren und mit Hilfe von Haftminen den Hafenbetrieb in Bordeaux sabotieren sollten. Dieser Anschlag hatte einige Schiffe beschädigt und sowohl bei den deutschen Militärs als auch bei der regionalen Résistance-Gruppe für viel Aufregung gesorgt, letztendlich konnten von den beteiligten zwölf englischen Marinesoldaten lediglich zwei durch die Résistance gerettet und in Sicherheit gebracht werden. Die anderen wurden nach Gefangennahme direkt exekutiert, waren ertrunken oder durch die Gestapo und SS verhört und nachfolgend in deutsche Kriegsgefangenenlager gebracht worden.

Im Frühjahr 1943 waren die Bauarbeiten an den U-Boot-Bunkern als auch an den eingebunkerten Tank- und Versorgungslageranlagen weitestgehend abgeschlossen. Die SS-Wachmannschaften und ihre französischen Helfer hatten begonnen, vorzugsweise die spanischen Zwangsarbeiter auf andere Baustellen des ‚Atlantikwalls' zu verlegen, wobei sie mit den abgearbeiteten und durchweg unterernährten Männern umgingen wie mit Vieh. Jean-Jacques Carron hatte sich mit einem SS-Offizier lautstark angelegt, als er zwei Spezialarbeiter, die er noch für abschließende Arbeiten benötigte, unter den abzutransportierenden Arbeitern identifizierte.

„Sind das ihre speziellen Freunde?" brüllte ihn der SS-Offizier höhnisch an. „Nehmen Sie jemand anderes, sind doch noch genug da."

Jean-Jacques wollte aber die beiden Männer weiter unter seiner Aufsicht und auch seinem Schutz wissen, da er sie als Kameraden der internationalen Brigaden wiedererkannt hatte. „Sie wollen erstklassige Arbeit von uns haben. Dazu brauche ich erstklassige Arbeiter." Dann rutschte ihm in seiner Wut ein Satz heraus, der heftige Reaktionen auslöste. „Ihr Deutschen seid ja zu ordentlicher Arbeit nicht fähig. Genauso wie ihr jetzt überall geschlagen werdet."

Der SS-Offizier zückte seine Pistole und hielt sie Jean-Jacques auf kurze Distanz ins Gesicht. „Was sagst Du Wicht hier? Beleidigst uns aufs Schändlichste? Das ist Hochverrat."

Jean-Jacques merkte sofort, dass es nun gefährlich wurde. Er hatte die SS herausgefordert und verkniff sich trotz aller Erregung jedwede Antwort. Trotzdem wurde er von seinem Gegenüber verhaftet und zu seinem Vorgesetzten abgeführt. „Ich beschuldige diesen Mann der Verbreitung von defätistischer und verleumderischer Propaganda", erstattete er Meldung. Jean-Jacques befürchtete bereits das Schlimmste.