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Totem 04

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»Ich weiss, was du ansprichst, Yvonne. Raue Schale, aber auf eine gewisse Art zartbesaitet. Ich ahnte von Anfang an, dass dieser Mann etwas Besonderes ist. Ein wenig geheimnisvoll, undurchschaubar. Ich denke, ich kann mit ihm umgehen. Noch kenne ich ihn nicht gut genug. Kenne nicht alle seine charakterlichen Facetten. Ja, ich hab mich in ihn verliebt und er macht mich mit seiner Art neugierig auf ihn. Es ist wunderschön mit ihm und spannend zugleich. Er darf allerdings auch auf mich gespannt sein. Bernd ist eine interessante Herausforderung für mich«, setze ich schmunzelnd hinzu, »nicht nur, was verspielten Sex angeht.« -- »Freue mich für ihn, in dir endlich eine Frau gefunden zu haben, die ihn zu verstehen scheint, Laila.«

»Soweit solche Typen Frauen wie uns beide an sich heranlassen«, antworte ich augenzwinkernd und bringe Yvonne zum Lachen. -- »Ja, der ist wie alle -- im Grunde einfach gestrickt und durchschaubar«, erwidert sie. »Kann es mir gut vorstellen: Machst ihn mit deinem Aussehen und deine Art mit ihm umzugehen süchtig nach dir.«

Wir schauen uns belustigt an.

»Er wird sich nach keiner Anderen mehr umsehen, glaube mir, Yvonne.« -- »Du bist ein attraktives, selbstbewusstes Mädchen. Es gibt aber auch andere Frauen und Männer, die auf ihre Art einen einmaligen Charme versprühen.«

Ich registriere ihre Anmerkung vergnügt und betrachte ihren Körper.

»Es beruht halt alles auf Gegenseitigkeit«, fährt Yvonne nachdenklich fort. Ich nicke, wische mir Schweißperlen von der Stirn, schaue ihr abwartend ins Gesicht, da ich ahne, dass sie mir mehr erzählen will.

»Bernds letzte Freundin kam mit uns nicht klar. Man muss darin Verständnis haben. Sie war tolerant -- aber wir sind kein Wochenend-Swingerklub. Ist ganz was anderes mit uns. Bernd wird dir immer treu bleiben, Laila. Er wird dir nie einen Anlass zur Eifersucht geben, egal, was mit uns und anderen abläuft. Das hängt allerdings nicht allein von ihm ab. Ich meine, was uns als seine Freunde angeht. Ich kenne Bernd wirklich gut. Wenn er sich einmal entschieden hat, tut er alles für eine Beziehung -- es sollte seinem Mädchen jedoch klar sein, dass er sich nicht von uns, seinen engsten Freunden, trennen wird. Er hat hier bei uns einen festen, wichtigen Platz.«

»Das erwarte ich gar nicht von ihm. Warum sollte ich das? Dazu habe ich kein Recht und sehe auch keine Veranlassung. Bernd und ich sind uns darüber im Klaren. Wir sind uns einig. Ich mache mir keine Sorgen, weil wir uns einander nichts vormachen. Er hat es mir nicht direkt gesagt, aber mir war sehr schnell bewusst, dass seine engsten Freunde keine sporadischen Fickbekanntschaften sind. Bernd hat mir bereits einiges angedeutet, denn er hat schnell gemerkt, dass ich Neuem sehr aufgeschlossen gegenüber stehe. Ich lasse mich gerne überraschen ..., von Bernd, von anderen, aber auch von mir selbst. Dazu gehört ein gewisses Maß an Selbstvertrauen und natürlich Vertrauen gegenüber dem Menschen, den man liebt. Ich möchte nicht irgendwann alleine dastehen und mich über mich selbst ärgern müssen. Da geht es mir wie Bernd. Mit der grossen Liebe ist das so eine Sache. Ich mache jedenfalls keine halben Sachen, Yvonne.

Allerdings habe ich das Gefühl, dass nicht allein Bernd und ich auf einer Wellenlänge sind. Ich bin nicht unkritisch und stürze mich blind in irgendein Abenteuer. Das weiß Bernd und das sollte euch auch klar sein. Wie du richtig sagtest: Es beruht alles auf Gegenseitigkeit. Mit Bernd wird es immer was Besonderes sein. So soll es für mich auch bleiben, gerade dann, wenn man unter Freunden ist, mit denen mich zukünftig mehr als ein freundschaftliches Verhältnis verbinden soll. Ich werde schon meinen Platz an seiner Seite finden. Ich denke, ich kann da zuversichtlich sein.«

»Die beste Einstellung, Laila. Du sollst und wirst dich mit uns wohlfühlen. Uns wird es mit dir nicht anderes ergehen. Du kannst da zuversichtlich sein, wirst immer auf uns zählen können, sollte dir mal etwas auf der Seele brennen. Wir spielen mit offenen Karten, nicht nur bei unseren Partnern -- wir tolerieren einander viel, weisst du. Es ist aber trotzdem manchmal schwierig«, setzt sie nachdenklich hinzu. »Miteinander offen umzugehen, zu reden, sobald man es für unumgänglich hält, Laila, ist immer die beste Lösung. Niemand von uns wird sich dem entziehen.«

»Inwiefern ist es manchmal schwierig?«, hake ich nach, weil ich den Eindruck gewinne, dass sie auf etwas Bestimmtes hinaus will.

»Na ja, Laila, ich bin bi.« -- »Nichts Ungewöhnliches, Yvonne.« -- »Schon richtig, Laila.«

Yvonne streicht sich mit den Händen über ihre Beine und schaut mich nachdenklich an.

»Es ist so, Laila, ich hab vor drei Jahren eine Frau kennengelernt. Sie ist 4 Jahre älter als ich -- eine verheiratete Frau. Wir sind uns damals bei einer Sporttherapie begegnet.« -- »Ist bei euch Liebe mit im Spiel?«

Yvonne lächelt. »Jein. Ist ein wenig seltsam mit uns.« -- »Seltsam? Erzähle mal, Yvonne.«

»Sie würde ihren Mann nicht wegen einer Frau wie mir verlassen ..., ich würde es auch nicht wollen. Ich möchte nicht der Grund dafür sein, Laila. Ich würde auch Ralf ihretwegen niemals verlassen. Das weiß sie. Nein, wir sind nicht verliebt ineinander -- sagen wir es mal so: Wir mögen uns sehr, gehen mit uns herzlich um, unternehmen oft etwas miteinander. Wir genießen diese Zeit. Wir treffen uns regelmäßig, unternehmen mit ihren Kindern etwas, gehen raus zum Shopping, zusammen essen, schlendern durch die Fußgängerzonen. Letztendlich geht es zwischen mir und Melanie auch um Sex und der ist ebenso intensiv«, lacht Yvonne leise auf und fährt sich wieder nachdenklich mit den Händen über ihre Beine. »Manchmal kann sie es einrichten, übers Wochenende bei mir zu bleiben, wenn ihr Mann beruflich unterwegs ist. Sie bringt dann die Kinder zu den Großeltern und kommt zu mir. Wir nehmen uns viel Zeit füreinander, liegen manchmal den halben Tag über im Bett, kuscheln, erzählen von uns, unseren Träumen und Wünschen, von unserem täglichen Allerlei, turteln wie Teenager miteinander. Wenn wir so zusammen sind, ist es besonders schön. Ja, es ist mehr als freundschaftlich. Auf eine gewisse Weise ist es wie eine Seelenverwandtschaft, verstehst du?«

»Ja, ich kann mir gut vorstellen, was du damit meinst«, erwidere ich, während Erinnerungen in mir ein wohliges Gefühl aufsteigen lassen.

»Und Ralf, was sagt er dazu?«

»Er hat grundsätzlich kein Problem damit, dass ich mit Frauen schlafe«, erwidert Yvonne lächelnd. Ich mag halt Sex mit Frauen. Nicht jede Frau ist zu allem bereit. Sagen wir es mal so: Ich brauche es manchmal auch ..., überspannt. Ich suche Abwechselung und finde sie. Ralf kennt das bei mir. Er akzeptiert es und hat kein Problem damit.

»Aber, was deine Beziehung zu dieser Frau angeht?«, hake ich mit erhobenen Augenbrauen nach.

»Ja, ist so eine besondere Angelegenheit mit ihr, Laila. Ralf duldet es eher widerwillig, er hat so seine Bedenken. Das Problem sieht er darin, dass sie verheiratet ist und ihr Mann -- selbstverständlich -- von unserem Verhältnis nichts weiß. Ihr Mann kennt mich lediglich als eine gute Freundin seiner Frau. Er ist sehr bevormundend, herrisch. Der Kerl würde aus allen Wolken fallen -- gelinde gesagt -- wenn er wüsste, dass seine Frau ihn betrügt -- dazu mit ihrer engsten Freundin. Ralf kennt ihn gut, weiß um ihre Situation. Sie waren schon bei uns zu Besuch, zu Grillabenden und wir auch bei ihnen zu Geburtstagen. Ralf sieht es so: Der Typ ist zwar ein Arschloch, aber Betrug ist für ihn nun einmal Betrug. Dann lieber mit offenen Karten spielen, miteinander reden, sich trennen, wenn die Beziehung nicht mehr zu retten ist. Mir ist klar, was er meint. Schließlich läuft bei Ralf und mir auch nicht alles rund. Aber wir reden miteinander und das in gegenseitigem Respekt. Wir wissen vom anderen immer, was er tut, wo er gerade ist, was ihn umtreibt. Ralf und ich müssen uns nichts vormachen. Ich hab mit Ralf oft wegen meiner Beziehung zu Monika gesprochen. Er ist nicht eifersüchtig. Es besteht kein Grund dafür. Ralf weiß, wie ich für Melanie empfinde. Er vertraut und überlässt es mir ..., sieht es aber, wie gesagt, eher kritisch.«

»Schwierige Situation«, konstatiere ich und schaue sie an.

»Nein, Laila, nur dann, wenn es herauskäme -- so sehe ich die Sache. Dieses Arschloch, mit dem sie verheiratet ist, weiß nicht, dass seine Frau bisexuell ist. Jeder kriegt es, wie er es verdient hat. Melanie ist eine liebenswerte, herzliche Frau, die alles für eine Beziehung gibt -- sie hat so ein chauvinistisches Arschloch nicht verdient. Für ihren Mann gehören Frauen zum schwächeren Geschlecht, entsprechend behandelt er sie. Waschen, Bügeln, Essen kochen -- nur seine Meinung hat Gewicht. Das ist zwischen ihnen wie anno dazumal. Wenn er mal Zeit hat und am Wochenende zuhause ist, geht er samstags zum Fußball und sonntags zum Stammtisch. Hin und wieder fickt er sie, und dann gute Nacht. Aber, was mir bei ihm die Galle überlaufen lässt, dass für diesen Stammtischredner Menschen mit einer ganz bestimmten sexuellen Identität, ärgerliche, abartige Fehler der Natur sind.

Wenn der Kerl wüsste? Zuneigung, Verständnis, Liebe ..., das alles bekommt Melanie halt von mir ..., und das nicht zu knapp. Sie ist eine sehr empfindsame, liebebedürftige Frau, kannst du mir glauben. Melanie gibt mir vieles davon zurück, und das ebenfalls nicht zu knapp. Dieser Vollidiot hat nicht die geringste Ahnung, was er an seiner Frau hat. Er benutzt sie nur. Ich hab manchmal den Eindruck, der Typ kann nichts dafür, dass er so ist. Er wurde einfach als Arschloch geboren: Der Typ ist gefühlskalt, egoistisch und voller Vorurteile. Na ja, ich hab eigentlich nichts dagegen. Melanie freut sich immer, dass ich mich ihr gegenüber ganz anders verhalte.«

Wir grinsen uns an.

»Wie auch immer, Laila: Melanie und ich mögen uns sehr, haben zusammen eine wunderschöne Zeit ..., ist nicht nur beim Sex so«, fährt Yvonne fort. »Jedoch reicht es nicht, einander zu sagen, dass wir den anderen lieben. Jedenfalls nicht so, als müssten wir gleich alles füreinander aufgeben. Wir sind zwar zusammen, auf innige Weise einander verbunden, aber wir belassen den anderen in seiner Freiheit. Wir sehen uns als ein ungebundenes Paar, wenn man mal vom jeweiligen angetrauten Lebenspartner absieht, dem wir uns ja auf besondere Weise verbunden haben. Wobei es bei ihr und ihrem Mann zu einer nicht ausweglosen Verpflichtung geworden ist -- das sage ich ihr immer, wenn sie mal wieder down ist. Es ist schon richtig: Wenn es zur Qual wird, egal für wen, sollte man dazu bereit sein, die nötigen Konsequenzen zu ziehen. Das hat dann nichts mehr mit Liebe zu tun.«

»Verstehe. Dann weiss sie aber auch ..., dass sie nicht die einzige Frau in deinem Leben ist? Zumindest, was deine sexuellen Vorlieben angeht.«

»Ja, sie weiß, dass ich manchmal mit anderen Frauen zusammen bin. Das ist kein Problem für sie -- gibt sie mir jedenfalls immer zu verstehen, wenn das mal thematisiert wird. Wie ich dir schon sagte, ist es auch kein Problem für Ralf. Was jene Leute angeht, mit denen Ralf und ich uns zum Sex treffen -- das sind manchmal Paare oder einzelne Personen -- da weiss der andere Partner generell Bescheid -- und es sind nicht immer weibliche Sexpartner, mit denen Ralf und ich im Bett sind«, ergänzt Yvonne lächelnd. »Allerdings hat Melanie keine Informationen über das, was hier abläuft. Da halten Ralf und ich uns grundsätzlich bedeckt, erwähnen es erst gar nicht. Nicht allein bei ihr. Aus unserem engeren Bekanntenkreis weiß niemand etwas darüber. Warum, dürfte auf der Hand liegen«, meint sie und schaut mich an.

»Ihr führt eine recht offene Beziehung, was Sex mit anderen angeht.«

»Ja. Ralf und ich sind gelegentlich zu dritt im Bett oder mit einem anderen Pärchen. Das geschieht manchmal bei uns zu Hause, aber da ist Melanie nie dabei. Melanie will es eh nicht, ich ja im Grunde auch nicht, obwohl mich der Gedanke schon reizt. Na, und Ralf mit ihr oder zusammen mit mir und Monika sowieso nicht. Ist auch in Ordnung so, ist nur eine Sache zwischen Melanie und mir. Ich bekomme von Frauen und besonders von Melanie etwas, was Ralf nun mal nicht leisten kann, obwohl er ein sehr einfühlsamer Kerl sein kann ..., wenn er soll«, lacht Yvonne. »Wäre übrigens schön, Laila, wenn du Interesse hättest, den Gedanken an einen Dreier mit mir und Ralf magst -- ist nur eine Idee.«

Ich schaue Yvonne an und schmunzele, da ich ahne, was sie sich vorstellt und beschliesse, bei ihr in die Offensive zu gehen, zumal sie erneut das Thema mit mir und Ralf anspricht. Nach dem, was sie mir erzählt hat, scheint sie die Vorstellung geil zu machen, wenn es Ralf mit einer anderen treibt, sinniere ich. Mich nicht minder, denke ich doch im selben Moment daran, wie es sich mit Bernd und Klarissa für mich anfühlen dürfte, würde ich beiden zuschauen.

Ralf scheint ein interessanter Mann zu sein. Zwar ist er nicht unbedingt der Typ Mann, der mein Herz erobern könnte, aber er ist durchaus attraktiv, nett, umgänglich, hat dabei eine schüchterne Art an sich, wie ich finde. Er ist sicher kein Draufgänger, weiß aber durchaus mit seiner Art bei mir zu punkten. Es ist für mich wohl an der Zeit, Yvonne einen Knochen zuzuwerfen.

»Ja, ich bin tatsächlich nicht abgeneigt, mit Ralf ins Bett zu gehen. Dein Liebling ist ein netter, fescher Kerl. Ja, ich mag deinen Mann. Einem Fick mit ihm steht in meinen Augen nichts im Wege -- du magst ihm zusehen, sobald er es mit einer Anderen treibt. Ich mag den Gedanken, dich dabei in der Nähe zu wissen, wenn ich für ihn die Beine breitmache.«

Yvonne grinst. »Ist bei Ralf nicht anders. Das heißt, wenn es dabei an mir ist. Du solltest daher keine Berührungsängste haben. Würde ihm sicher gefallen, wenn du und ich -- du hast ja schon gewisse Erfahrungen mit einer Frau gemacht, Laila, wenn ich mich recht entsinne?«

»Ja. Ich hatte einmal Sex mit einer Frau, Yvonne. Sie ist sehr attraktiv, zumindest in meinen Augen ist sie das«, erwidere ich und schaue Yvonne einfühlsam an. -- »Nur ein einziges Mal? Der Sex mit ihr hat dir gefallen, du willst es wiederholen ..., mit mir. Sehe ich dir an.«

Ich merke, dass ich trotz meines taktischen Vorgehens etwas verlegen werde.

»Ich weiß, Laila, dass ich der Typ Frau bin, der dir gefällt und das nicht erst, seit du mir vorhin interessiert zwischen die Schenkel geschaut hast. Dagegen ist nichts einzuwenden, ausser, mich nicht näher kennenlernen zu wollen. Wenn dein Interesse über einen flüchtigen Blick hinaus gehen sollte und du konkret werden willst, würde es mich freuen«, meint sie verschmitzt. »Du interessierst mich auch ..., du hast einen geilen, ansehnlichen Körper, bist mir darüber hinaus als Mensch sympathisch. Du und diese Frau, wart ihr beide lange zusammen?«

»Ja, wir waren eng befreundet. Wie gesagt, wir hatten zwar Sex, passierte allerdings nur ein einziges Mal, unter der Dusche. Sie ist lesbisch.«

»Du bliebst passiv dabei, warst halt neugierig, wie es mit ihr sein würde«, stellt Yvonne lapidar fest.

»Woher weißt du das, Yvonne?«, erwidere ich vergnügt und hebe die Augenbrauen.

Yvonne lacht leise auf. »Ich hab zwar mit Bernd über dich gesprochen, aber keine Sorge, ich kenne keine Einzelheiten. Hab das im Gefühl bei dir -- ich will dir etwas sagen, Laila: Du bist die erste Frau, die Bernd uns in diesem speziellen Rahmen vorgestellt, ja, geradezu anempfohlen hat. Erst recht, dass er überhaupt gefragt hat, eine seiner Freundinnen mit hierhin nehmen zu dürfen. Dass du hier sein darfst, Laila, bedeutet sehr viel. Bernd sucht nach viereckigen Kreisen und du scheinst einer zu sein, bist in seinen Augen offensichtlich ein Einzelstück. Das ist nicht allein für Bernd eine angenehme Feststellung, schliesslich ist Bernd bisexuell«, meint Yvonne und schaut mich grienend an.

»Du hast das bei mir im Gefühl, Yvonne?«

»Ich weiß, wie ich wirke, Laila -- auch auf bestimmte Frauen, und ich mag es, wenn man mich anschaut, wie du es vorhin getan hast. Du bist keine Lesbe, hast aber dennoch deine Erfahrungen gemacht, magst einen gewissen Typ Frau ..., gehst zurückhalten an die Sache heran. Du bist dir unsicher, fragst dich, ob du vielleicht bisexuell bist. Das ist völlig normal, kann ich verstehen, war bei mir nicht anders, Süsse. Ich kenne übrigens einige Frauen, die bereits sehr früh aus reiner Neugierde, gewisse Zärtlichkeiten mit einem anderen Mädchen ausgetauscht haben und dabei für sich feststellten, dass erotische Spielchen mit einer Frau nichts für sie sind.« Yvonne schaut mich abwartend an. »Du kannst es ruhig sagen, wir sind hier unter uns.«

»Ja, ein gewisser Typ Frau ..., in meinen Augen bist du auch so etwas wie ein viereckiger Kreis«, erwidere ich verschämt belustigt und bringe sie zum Lachen.

»Nachdem wir uns aus den Augen verloren hatten, habe ich hin und wieder an sie gedacht. Wie soll ich es sagen -- ich weiss nicht, ob ich bi bin, Yvonne«, beginne ich ihr zu erzählen. »Gewiss, ich denke oft, dass es danach zwischen uns zu weiteren Zärtlichkeiten, zu Sex hätte kommen können. Ehrlich gesagt, war ich manchmal geil auf sie. Ich hab es mir in den Jahren danach immer wieder mit ihr vorgestellt«, erwidere ich schüchtern und fahre bei ihr mit meiner Taktik konsequent fort, in mir eine recht unerfahrene Frau vor sich zu haben. Allerdings ist mir klar, das Yvonne eine gewiefte Spielerin ist, die schnell erkennt, was man im Schilde führt. Es beginnt mir Spaß zu machen, mit ihr Katz und Maus zu spielen. Ich gewinne mehr und mehr den Eindruck, dass sie sich darin im Bilde ist und dies auf eine Art zu schätzen weiß. Dieses Geplänkel gefällt ihr, es macht Yvonne scharf auf mich und ich kann nicht verhehlen, dass mir dieses Spiel zunehmend Herzklopfen bereitet, zumal ich diese Frau allemal will.

»War sie vom Typ her wie ich?«, hakt Yvonne nach.

Ich schaue Richtung Tür, sehe und höre durch die kleine Glasscheibe Stefan und Bernd vor der Sauna miteinander sprechen. Sie machen Anstalten zu uns in die Sauna kommen.

»Ich mache dir einen Vorschlag, Laila: Wir gehen ins Bad, duschen uns kurz ab und dann reden wir weiter. Ich hab eine Idee, wo wir beide uns ungestört unterhalten können.«

»Ja, wäre mir angenehmer, ist eine gute Idee, Yvonne.«

Wir verlassen die Sauna zum Unmut von Stefan und Bernd, lassen ihre Frage unbeantwortete, warum wir vor ihnen zu flüchten scheinen. Wir huschen lachend an ihnen vorbei Richtung Bad und duschen uns mit kaltem Wasser ab.

»Wir verdrücken uns in Stefans Ruheraum«, meint Yvonne grinsend, während sie die Dusche abstellt und sich mit den Händen Wasser aus den Haaren streicht.

»Stefans Ruheraum?«

»Wenn er seine Ruhe haben will, um Fußball zu gucken. Da gibt es ein Kingsize-Ruhebett, so eine Wellnessliege, mit einer angenehm weichen Matratze aus Kunstleder und verstellbarer Rückenstütze. Wir nehmen noch zwei frische Handtücher aus dem Korb mit und legen uns zum Entspannen auf die Liege.«

»Ja, klingt gut, lass uns gehen.«

»Komm rein, hier ist es.« Yvonne schliesst die Tür hinter uns. Ich sehe eine Liege in der Ecke des Raumes stehen. »Fast so gross wie ein Doppelbett«, stelle ich überrascht fest.

»Zwei dieser Liegen stehen auch im Wintergarten zum Entspannen nach den Saunagängen. Das Schöne an ihnen ist, dass sie sehr pflegeleicht und angenehm gepolstert sind. Die kann man abwaschen, wenn mal etwas daneben geht ..., nicht nur Getränke oder Sonnenöl«, erwidert Yvonne schmunzelnd. Yvonne schwingt sich mit einem eleganten Hüpfer auf die Fläche, bedient einen Schalter am Gestell und lässt die Rückenstütze nach oben fahren.

»Hey, sehr komfortabel, so etwas wäre zukünftig auch was für mich. So eine Liege könnte ich mir auf den Balkon stellen, falls er groß genug ist. Das wird sich zeigen«, meine ich lachend und lege mich zu Yvonne auf das Ruhebett. »Ja, mit einem tollen Blick in den Garten und für Stefan natürlich auf das Wichtigste ..., den Bildschirm dort an der Wand.«

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