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Ayla und Ella

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Also trottete ich hinter ihr her wie ein trotziges Kind. Ich hatte keinen Bock auf diesen Markt, und vor allem nicht auf die Touristen. Auf das Deutsch und Holländisch, was bleiche, hässliche Menschen so ausstießen. Lieber wäre ich wieder allein, vielleicht mit meinem original spanischen Freund, mit dem ich keine drei Worte wechseln konnte, oder am Pool der Luxusfinca. Ich war schon zum Snob geworden.

Als ich auf die Uhr sah und meinte: „Wir müssen bald gehen. Die zwei Stunden, die wir mit meiner Mutter verabredet haben, sind bald rum!", antwortete Ayla zunächst: „Ist doch egal."

„Maria hat auch gesagt, dass wir in zwei Stunden wieder da sein sollen. Die willst du doch nicht sauer machen oder?"

Sie sah mich an, und das Funkeln in ihren Augen verriet mir, dass sie verstanden hatte. Sie sagte allerdings nichts, sondern stöberte weiter in den Schals, von denen es zwölf zum Preis von zehn gab. Acht hatte sie schon in der Hand, die restlichen vier suchte sie schnell zusammen, zahlte und machte sich dann zügig mit mir auf den Rückweg. Sie schaute immer mal wieder auf die Uhr, was mich amüsierte.

Ich war ein bisschen gehässig:

„Willst du nicht eigentlich zu spät kommen? Dann kann Maria dich bestrafen. Wäre das nicht gut?"

„Nein.", sagte sie. „Es wäre unhöflich von uns."

„Unhöflich. So so. Das stört dich aber doch sonst nicht."

„Natürlich tut es das."

„Die Schals."

„Was ist mit denen?"

„Sind die dafür da, dass Maria dich damit ans Bett bindet?"

„Sehr witzig."

Aber so witzig war es dann doch nicht, denn ich beobachtete Ayla im Auto, wie sie in ihren Einkäufen kramte und einen der zwölf Schals zwischen den Fingern rieb und sich um den Zeigefinger wickelte. Ich hatte sie auf Ideen gebracht.

Ich flüsterte ihr so leise zu, dass Maria und Mama auf den vorderen Sitzen uns nicht hören konnten: „Meinst du, dass das Tuch halten wird, wenn sie dich an die Bettpfosten gebunden hat und du dich zum besten Orgasmus deines Lebens aufbäumen wirst? Ich wette, du wirst diese Fesseln zerreißen!"

„Das würdest du bestimmt gerne sehen oder? Mich in Fesseln, wie sich mein Körper, mein schlanker, sexy Körper voller Geilheit, aufbäumt. Das würdest du gerne sehen, oder?"

Ich gab zu, wie sie es darstellte, klang es durchaus sehr attraktiv.

Zurück auf der Finca half Ayla Maria, die gekauften Lebensmittel in die Küche zu bringen. Ich ging stattdessen auf mein Zimmer, um mich umzuziehen, und um den beiden etwas Zeit für ihre Spielchen zu geben.

Als ich wieder am Pool lag, beobachtete ich, wie Maria und Ayla miteinander umgingen. Aber mir fiel beim besten Willen nichts Besonderes auf.

Ich sprach Ayla sogar darauf an.

„Was erwartest du denn?", antwortete sie. „Dass wir vor euren Augen hier irgendwelche Schweinereien abziehen? Maria ist so richtig professionell. Das ist eine Sache zwischen uns beiden, und die machen wir nur in unserer Freizeit. Da muss niemand was von mitkriegen. Oder willst du gerne zuschauen? Ich könnte sie fragen. Sie weiß ja sowieso, dass du uns gesehen hast. Vielleicht lässt sie dich zugucken. Oder willst du sogar mitmachen? Willst du neben mir unter dem Tisch knien und ihre Füße küssen?"

„Definitiv nicht!"

„Wirklich nicht? Dafür bist du aber sehr interessiert an der Sache."

„Es interessiert mich halt!"

„Sage ich ja!"

„Soll ich sie fragen?", grinste sie herausfordernd.

„Auf keinen Fall!"

Ayla stand auf, und ich hielt sie zurück:

„Wo willst du hin?"

„Aufs Klo."

Ich ließ ihre Hand los und ließ sie gehen, war mir aber ziemlich sicher, dass sie zu Maria ging.

Ich war froh, als später Marco vorbeikam.

Diese ganzen sexy Gedanken hatten mich wuschig gemacht.

Ich zog ihn hinter das Haus, drückte ihn an die Wand und presste meinen nur mit einem Bikini bekleideten Körper an ihn. Ich rieb mich an seiner Arbeitshose und störte mich nicht daran, dass die dreckig war. Meine Lippen fanden seine, und ich küsste ihn voller Inbrunst.

Ich glaube, er war recht überrascht, wie ich mich an ihn ranwarf, und ich gefiel mir, so verrucht und billig. Mein Körper, der weich und warm nach Pool roch und Marcos Körper, der nach Schweiß und Dreck roch. Er ließ es sich gefallen, spielte mit, und ich rieb meinen Bauch bald über seinen harten Schritt.

Ich fühlte mich jedenfalls gut und war mir sicher, was ich tat. Irgendwie hatte es sich in mir aufgestaut, und ich ließ es jetzt heraus.

Er stöhnte. Ich war schon wieder auf dem besten Weg, ihn zum Höhepunkt zu bringen. Er sah wunderschön aus, mit seinen geschlossenen Augen, wie sein Gesicht sich verzerrte. Ich empfand das als sein Kompliment für mich, was ich mit ihm anstellen konnte in so kurzer Zeit.

Ich griff ihm in den Schritt, öffnete seinen Gürtel, die Hose, den Reisverschluss. Aber bevor ich richtig zur Sache gehen konnte, kam er wieder zu sich und schob mich weg. Ich sah ihm in die Augen, und nun stand da Sorge, vielleicht sogar Angst, dass ich ihn schon wieder vorzeitig zum Abspritzen bringen könnte. Er lächelte mich nervös an, schob mich aber von sich und verschwand ins Haus.

Etwas später erschien er wieder, holte mich ab und gab mir eine Rose. Ich fand das süß, egal wie kindisch es aussah. Marco wollte den Gentleman spielen, und wie er meine Hand nahm, wollte er mir zeigen, dass er die Initiative übernahm. Auch das fand ich süß.

Er führte mich die Treppe hinauf in mein Zimmer, und wir setzten uns auf mein Bett. Es war ein seltsamer Ort, nicht gerade romantisch, aber immerhin einer, an dem man etwas Privatsphäre hatte. Alle waren draußen, und die Küche, in der Maria werkelte, war weit entfernt.

Es fühlte sich wie eine Teenagerliebe an, aber ich spielte mit, ließ ihn machen und war gespannt.

Wir wälzten uns in meinem Bett, und Marco dirigierte. Seine Hand schlüpfte unter mein Bikinioberteil, und ich fand es süß, wie er sich mit einem Blick vergewisserte, dass ich damit einverstanden war.

Es fühlte sich wie zur Teenagerzeit an, als das alles noch neu und total spannend war. Schließlich zog er mir das Oberteil aus, und ich hatte nur noch das Bikinihöschen an, während er noch all seine Klamotten trug. Ich mochte das, dass ich diejenige war, die vor ihm entblößt war, und ich genoss seine Blicke auf meinem Körper. Seine Blicke und seine Hände. Während ich eben nur seine Klamotten zu fühlen bekam.

Dann streichelte er mich am Bund meines Bikinihöschens, und mein Herz schlug schneller.

Er griff mein Höschen an meiner Hüfte und zog es langsam, und ein wenig ungeschickt hinunter. Ich hob meine Hüfte vom Bett, um es ihm leichter zu machen, und mir wurde deutlich bewusst, dass ich komplett nackt vor ihm lag, und es fühlte sich total sexy an, dass ich ihn machen ließ.

Er rutschte an mir hinunter und schob vorsichtig meine Knie auseinander, um sich dazwischen zu legen.

Er streichelte über meine Knie, meine Schenkel hinauf, küsste sie, kam meinem Schoß immer näher, und ich war vor Erwartung ganz gespannt, aber vollkommen passiv. Dieses Mal war ich das Kaninchen, das vor der Schlange erstarrte und ich genoss es. Ich lag still da, ließ ihn machen, streichelte nur sein Haar. Aylas Worte fielen mir ein, von wegen der starken Frau, die auch mal gerne die Kontrolle abgab. Ich schob den Gedanken beiseite. Ich wollte nicht an sie denken, und es war auch nicht so, wie das, was Ayla da veranstaltete. Es war was ganz anderes. Und die Rollen sollten sich auch ganz schnell wieder verändern.

Es fühlte sich an, als müsse er Mut fassen, mich zwischen meinen Schenkeln zu küssen. Er legte erst einen scheuen Kuss auf meine Scheide, ohne Zunge, wie ich es mir erhoffte. Es machte mich total an. Seine Unschuld, seine fehlende Erfahrung. Er musste wohl Mut sammeln, weiterzumachen, denn als nächstes streichelte er mich wieder an meinen Schenkeln. Dann nahm er einen weiteren Anlauf und ließ seine Zunge über meine Schamlippen streichen. Nur einmal und relativ flott. Ein Stromschlag schoss durch meinen Unterleib, weil es einfach so überraschend war. Ich hoffte, dass ich ihm schmeckte. Nach einer Weile traute er sich wieder, und das Gefühl in meinem Unterleib war wieder da. Er machte es noch einige Male, aber ich merkte, dass er es nicht genoss, und das führte dazu, dass ich es auch nicht tat. Musste er ja auch nicht. Also zog ich ihn zu mir hoch und nahm seine Hand und legte sie in meinen Schoß. Er begann mich zu streicheln, aber er wusste nicht, was er tat, und so sehr ich es genoss, dass er sich so viel Mühe gab, so benahm er sich nicht sehr erregend.

Also nahm ich seine Hand in meine und führte sie zwischen meine Schenkel, und zeigte ihn, was er zu tun hatte.

Und er lernte es.

Ich schloss die Augen und ließ mich in seine Berührungen fallen. Marco streichelte mich mit seiner anderen Hand, küsste meine Brüste, und ich atmete tiefer, stöhnte, ließ ihn machen.

Einmal öffnete ich meine Augen, und ich sah, wie er mich beobachtete. Ich schloss sie wieder, und von ihm beobachtet zu werden, wie er mich zum Höhepunkt brachte, war einfach zu schön. Und ich lieferte ihm eine gute Show, war lauter, als ich es vielleicht sein musste, aber ich wollte ihm einfach zeigen, dass er gut war.

Nachher lagen wir nebeneinander, und er streichelte mich noch lange, als ich wieder in die Realität zurückkehrte, immer noch nackt und entblößt vor ihm, während er seine Arbeitsklamotten trug. Meine weiche Haut gegen den Stoff seiner rauen Hose.

Er war süß, wie er sich um mich gekümmert hatte, ohne an sich zu denken.

Schließlich revanchierte ich mich noch, nestelte seinen Schwanz aus seiner Hose und blies ihm einen. Und ich stellte sicher, dass er nicht zu schnell kam, hielt ihn so lange an der Grenze, wie ich nur konnte.

Wir schliefen nebeneinander ein. Irgendwann hörte ich Aylas Schritte im Gang, aber es war mir egal.

Vor Sonnenaufgang erwachte ich halb, als Marco sich aus dem Zimmer schlich. Er küsste mich auf die Stirn zum Abschied, und ich schlief zufrieden wieder ein.

10. Kapitel

„Wir haben dich gestern Abend vermisst."

„Wer ist wir? Maria und du?"

„Und deine Mutter."

„Oh. Ich war mit Marco unterwegs."

„Du meinst in deinem Zimmer unterwegs?"

„Konnte man uns hören?"

„Dich konnte man hören."

„Hat es dich sehr gestört?"

Sie schüttelte den Kopf. „Schien so, als hättest du Spaß gehabt."

„Aber nochmal zurück zu gestern. Du hast gefragt, ob Maria und ich dich vermisst haben."

„Und?"

„Du denkst an uns."

„Nett von mir, oder nicht?"

„Es beschäftigt dich!"

„Ich bin eben so richtig mitfühlend."

„Oder so richtig neugierig."

Ich zuckte mit den Schultern.

Sie grinste: „Wie neugierig bist du denn?"

„Was meinst du damit?"

„So wie du hatte ich gestern einen großartigen Tag. Ich könnte dir davon erzählen. Meine Frage ist, was würdest du tun, um davon zu erfahren?"

„Was schlägst du vor?"

Sie dachte nach.

„Nichts. Nur eine Sache. Eine Sache will ich von dir."

„Was?"

„Ich will, dass du zugibst, dass du neugierig bist."

Ich zuckte mit den Schultern. „Klar. Kein Problem. Kann ich machen. Ich bin neugierig. Gut so?"

„Das reicht nicht! Ich will mehr. Ich will ein richtig glaubwürdiges Bekenntnis, dass du über uns nachgedacht hast und dass es dich interessiert und dass du dich fragst, wie es wäre, wenn du mitmachen könntest."

„Was soll ich sagen? Ich finde das interessant, was ihr tut, und es klingt spannend. Aber für mich wäre das nichts. Trotzdem klingt es geil. Reicht das?"

Ayla sah mich an und schüttelte den Kopf.

„Du willst es nicht zugeben."

„Habe ich doch gerade!"

„Du bist nicht ehrlich. Nicht mit mir und nicht mit dir." Sie schüttelte den Kopf. „Ich hätte es dir erzählt. Was wir gemacht haben gestern. Oder besser, was sie mit mir gemacht hat. Aber du hast immer noch zu viel Angst, es zuzugeben. Gib doch einfach zu, dass du darüber nachdenkst! Das ist alles, was ich will!"

Da war wieder die resolute Ayla vom Flughafen, die ihren Willen wollte. Sie hatte einen der Schals, die sie am Tag zuvor gekauft hatte, hervorgezogen und ließ ihn durch ihre Finger gleiten.

„Soll ich es dir erklären?"

„Bitte?"

„Gestern war Marco bei mir, und was wir beide gemacht haben, hat mich so beschäftigt, dass ich echt nicht an dich oder Maria oder eure Perversitäten gedacht habe. Es dreht sich nicht alles um dich!"

„Okay. Dann sage ich es dir eben nicht! Obwohl es mit dir zu tun hat! Was gestern zwischen uns passiert ist, hat alles seinen Anfang in einem Satz von dir. Aber wenn du nicht ehrlich bist, dann sage ich es dir nicht."

„Fein. Lass es einfach!"

„Mach ich auch!"

„Gut!"

Es war kindisch, aber ich wollte auch nicht, dass sie ihren Willen bekam. Also benahmen wir uns wie kleine Kinder.

Wahrscheinlich hatte sie recht, dass sie verrücktere Sachen erlebt hatte. Aber es war mir egal. Mein unschuldiger Blümchensex mit Marco bedeutete nicht weniger als ihre verrückten Machtspielchen.

Ich stand auf und lief über das Grundstück, um ein wenig Distanz zu bekommen. Schließlich fand ich den bekannten Weg und wanderte zu dem Hügel, weil ich wissen wollte, was der Mann im Beton-Glashaus so am Tag machte.

Das Haus lag still in der Mittagssonne. Die Fenster waren abgedunkelt, aber ich konnte trotzdem hineinsehen. Das Haus schien leer zu sein. Der kleine gelbe Sportwagen, der sonst vor der Garage gestanden hatte, war verschwunden.

Noch immer ein wenig sauer von dem Gespräch mit Ayla, kletterte ich auf der anderen Seite den Hügel hinunter auf das Grundstück, ohne mir etwas dabei zu denken.

Wenn Ayla mutig und abenteuerlustig sein konnte, dann konnte ich das auch.

Wie eine Detektivin lief ich um das Haus und sah mir alles genau an, um herauszufinden, was es mit diesem Mann nun auf sich hatte.

Ich weiß nicht, was ich erwartete, aber ich fand es nicht. Keine Säcke mit Beton, keine Schaufeln oder vergrabene Leichen. Einfach ein Haus eines Mannes, der scheinbar allein lebte und ziemlich reich war. Er hatte eine große Garage, in dem ein dicker BWM stand und ein Motorrad, einen Pool, der sehr lang, aber auch schmal war, als wäre er gebaut für eine Person, die möglichst lange Bahnen schwimmen wollte. Auf der Veranda war eine Sitzgarnitur, auf dem Tisch lag ein Buch in einer Sprache, die ich nicht kannte. Schwedisch, Dänisch oder Holländisch vermutete ich. Daneben aber auch die Biografie von Steve Jobs in Englisch. Aus dem Buch hingen eine Menge Zettel mit Notizen. Aber ich traute mich nicht, es aufzuschlagen, und hineinzusehen aus Angst, dass die Zettel wegfliegen könnten.

Irgendwann, als ich so herumschnüffelte, wurde mir bewusst, wie leichtsinnig ich war, über fremde Grundstücke zu laufen und Hausfriedensbruch oder was auch immer zu begehen. Und im gleichen Moment war mein Mut verschwunden, entwich meinem Körper wie Luft aus einem Ballon. Ich suchte den nächsten Weg vom Grundstück. Das Tor zur Straße lag ganz nah, und so schlüpfte ich hinaus und atmete tief durch.

Die Straße war leer. Nur ein Müllcontainer stand einsam am Straßenrand. Die Straße führte zu riesigen Grundstücken reicher Leute. Keine Geschäfte oder Bars waren in der Nähe. Man ging nur auf die Straße, um wegzukommen oder seinen Müll rauszubringen. Ich war also die Einzige auf der Straße und fühlte mich immer noch verdächtig.

Als der kleine gelbe Sportwagen in die Straße einbog, schlug mein Herz schneller. Ich ging weiter, tat ja nichts Verbotenes, schaute krampfhaft auf die Straße und nur für einen kleinen Augenblick, als er an mir vorbeifuhr, hoch und in seine riesige Sonnenbrille. Es kam mir vor, als sähe er mich auch an, und ich glaubte, einen skeptischen Blick einzufangen.

Aber dann war er auch schon vorbeigefahren, und ich traute mich nicht, mich umzudrehen, weil er bestimmt in den Rückspiegel schaute und mich beobachtete.

Schließlich bog er auf sein Grundstück ab und war verschwunden.

Ich atmete auf und ging zurück zu unserer Finca.

Vor dem Abendessen kam Ayla zu mir:

„Du hast gewonnen. Ich erzähl's dir."

„Was?"

„Tu nicht so. Meine Sache mit Maria."

Ich hatte es schon wieder halb vergessen. Ayla stand vor mir mit zwei der Tücher um den Hals, die sie sich auf dem Markt gekauft hatte.

„Okay. Na dann los."

„Nicht hier. Lass uns irgendwohin gehen."

„Warum so geheimnisvoll?"

„Ich will nicht gestört werden. Und vertrau mir, du auch nicht."

„Wieso?"

„Was ich erlebt hatte, ist das verdammt geilste Erlebnis, das ich bisher in meinem Leben hatte. Ehrlich."

„Okay. Wohin sollen wir gehen?"

„Zu den Olivenbäumen?"

„Meinetwegen." Ich war zwar gespannt auf ihr verdammt geilstes Erlebnis, aber so viel Geheimnis hätte sie darum nicht machen müssen. Ich wäre gerne sitzen geblieben.

Aber ich folgte Ayla, bis sie vor einem kleinen Olivenbaum stehenblieb.

„Hier ist es gut."

„Was ist hier besser als am Pool?"

„Hier sind wir ungestört. Setz dich mit dem Rücken an den Baum!"

„Warum?"

„Willst du die Geschichte oder nicht?"

Ich seufzte und gehorchte.

„Ganz nah an den Stamm! Und jetzt gib mir deine Hände!"

„Was willst du mit meinen Händen?"

„Ich werde dich an den Baum binden."

„Was? Keine Chance!"

„Vertraust du mir?"

„Willst du eine ehrliche Antwort?"

„Scheiße, das war auf jeden Fall die falsche! Natürlich vertraust du mir!"

„Muss ich das nicht entscheiden?"

„Ja, klar musst du das. Aber du vertraust mir! Ich weiß es. Komm schon. Ich mache nichts Schlimmes. Versprochen! Aber es muss sein."

„Maria hat dich also an einen Baum gefesselt."

„Nein, hat sie nicht! Komm schon, vertrau mir!"

Ich seufzte und nahm meine Hände nach hinten. Denn natürlich wollte ich es wissen. Sie machte einen Knoten um ein Handgelenk und dann einen um das andere. Es war alles ziemlich locker, und ich war mir ziemlich sicher, dass ich mich aus dem Knoten wieder befreien könnte. Aber ich sagte nichts, zerrte ein wenig an den Fesseln und ließ es gut sein.

„Jetzt noch die Augen."

„Muss das sein?"

„Auf jeden Fall. Sonst erzähle ich es dir nicht."

„Ich warne dich. Wenn du irgendeinen Scheiß machst, dann ist aber die Hölle los."

„Mache ich nicht. Versprochen!"

Sie nahm das zweite Tuch und verband mir damit die Augen.

„So war ich gestern auch. Und ich will, dass du das so genießt, was ich dir erzähle, wie ich es genossen habe. Okay?"

Ich nickte. „Aber keine Schweinereien. Ich wills nur hören. Kein Betatschen, kein Begrabschen!"

„Schon gut! Ein bisschen mehr könntest du mir schon vertrauen!"

„Dafür ist es jetzt zu spät. Dann fang mal an mit deiner Geschichte!"

„Gestern Abend bin ich wieder zu Maria gegangen. Wir haben erst nur ein wenig Smalltalk gemacht. Ich habe ihr vom Markt erzählt und von den Tüchern, die ich gekauft habe. Und von dir. Dass du vermutet hat, dass sie mich damit fesseln würde. Sie fand das witzig."

„Was hat sie gesagt?"

„Sie hat mich aufgefordert, die Tücher zu holen. Alle zwölf. Also bin ich gerannt. Ich konnte es gar nicht erwarten. Als ich zurückkam, hatte sie einen Stuhl in die Mitte der Küche gestellt. Ich sollte mich draufsetzen. Dann führte sie das Gespräch fort. Und ganz nebenbei fesselte sie mich an den Stuhl. Erst langsam die Knöchel an das Stuhlbein, dann die Hände an die Lehne und so weiter. Aber alles ganz langsam und nebenbei. Wichtiger war, dass sie mich ausfragte. Sie wollte wissen, was ich beruflich mache, und ich erzählte ihr, dass ich ein Team in einem Callcenter leitete. Sie fragte mich, was mein Ziel wäre, und ich sagte, dass ich mal selbst ein Callcenter oder eine Personalagentur managen will. Sie meinte, dass ich eine starke Persönlichkeit hätte und dass sie starke Frauen mochte. Und ich meinte, dass ich mir Mühe geben würde, aber es eben nicht einfach wäre. Sie fragte, ob ich manchmal streng sein müsste mit meinen Untergebenen, und ich sagte ja. Sie fragte mich, ob ich beliebt wäre bei meinen Untergebenen. Ich sagte: ‚Beliebt vielleicht nicht, aber sie respektieren mich.' Sie nickte."

So richtig glaubte ich Ayla nicht, dass das Marias Worte waren. Aber ich hörte gespannt zu. Es war entspannend, nichts zu sehen und nur ihrer Stimme zuzuhören.

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