Swipe, um zu sehen, wer jetzt online ist!

Ayla und Ella

ÖFFENTLICHE BETA

Hinweis: Sie können die Schriftgröße und das Schriftbild ändern und den Dunkelmodus aktivieren, indem Sie im Story-Infofeld auf die Registerkarte "A" klicken.

Sie können während unseres laufenden öffentlichen Betatests vorübergehend zu einem Classic Literotica® Erlebnis zurückkehren. Bitte erwägen Sie, Feedback zu Problemen zu hinterlassen oder Verbesserungsvorschläge zu machen.

Klicke hier

Im ersten Moment war ich enttäuscht über die Computerstimme mitten auf dem Meer. Es war so schön, nur die Wellen zu hören, die leise an die Bordwand schwappten. Und nun krächzte Frau Google mit ihrer falschen Stimme falsche Sätze in die Nacht. Es war bisher auch ohne Worte gegangen.

Aber ich gewöhnte mich dran, und im nächsten Moment unterhielten wir uns über unsere Handys miteinander. Es war irgendwie bizarr. Das Licht der kleinen Bildschirme erleuchtete unsere Gesichter blau, und es passte zum Mondlicht, das sich im Meer spiegelte. So künstlich die Stimmen waren, so schief und missverständlich klangen manchmal die Übersetzungen. Aber es spielte keine Rolle. Wir mussten nicht alles verstehen, es reichte, dass die Richtung stimmte.

Es war kein tiefgründiges Gespräch, und wir erfuhren keine Geheimnisse voneinander. Ich erfuhr nicht, was er beruflich machte, und er fragte nichts über meinen Beruf. Es plätscherte so dahin. Worte waren irgendwie nutzlos, und nun, da war sie hatten, merkten wir, dass sie uns nicht halfen.

Und das war vollkommen in Ordnung. Wir waren uns klar, dass das hier ein Urlaubsflirt war. Wir mussten keine Pläne für die Zukunft machen, und wir mussten nichts über den anderen erfahren. Es ging nur um diesen Augenblick, und deshalb unterhielten sich unsere Handys über das Meer und die Lichter an der Küste und andere banale Dinge. Sachen, die man auch mit Hand und Fuß hätte erklären können.

Er ließ sein Handy übersetzen, dass ich schön sei, und ich, dass ich ihn süß fände.

„Du hast schöne blonde Haare. Ich habe noch nie so schöne Haare gesehen."

Ich dankte ihm, und machte ihm einen Kommentar über seine Muskeln.

„Ich mag deine Stärke! In deinen Armen fühle ich mich geborgen."

„Ich umarme dich gerne. Du hast einen schönen Körper."

Irgendwie glitt es dann in eine Art ungelenken Telefonsex ab mit seltsamen Übersetzungen:

„Ich will dich küssen."

„Deine weichen Lippen und meine sollen sich vereinen."

„Der Mond ist so kalt und blau, aber meine Liebe ist so heiß und rot."

Wir lachten wie kleine Kinder, wie wir dasaßen, und miteinander per Handy turtelten.

Ich tippte ein: „Küss mich!" und das Handy sagte: „Besame!"

Und sein Handy sagte: „Ich möchte deine Brüste streicheln."

Natürlich setzten wir das alles in die Realität um. Ich hatte noch nie Sex in der Nacht in einem kleinen schaukelnden Boot gehabt. Und Marco auch nicht, wie er mir später übersetzte, was mich auch nicht verwunderte.

Es wurde irgendwann dann doch ein wenig kalt und ein wenig unbequem, aber es ging. Wir schmiegten unsere Körper aneinander und hatten schönen, romantischen, langsamen Sex.

Später lagen wir noch lange im Boot, starrten in den Himmel auf den Mond, umarmten uns, um uns zu wärmen, und schwiegen gemeinsam. Ich wäre gerne mit ihm auf dem Meer in dem kleinen Boot eingeschlafen, aber sein Handy erklärte mir, dass das zu gefährlich war, und so fuhren wir schließlich zurück.

12. Kapitel

Da Aylas Abende nicht mehr Marias Abende waren, reformierte sich das Team Ayla und Ella wieder. Und so gerne ich Marias Geheimnis auf den Grund gegangen wäre, so wenig Interesse hatte Ayla daran. Dabei fand ich ihre Andeutungen, dass sie irgendjemandem vertraut und daran gescheitert war, unglaublich interessant. Irgendwie tragisch. Ich hatte Mama nach Marias vollem Namen gefragt, aber als ich ihn googelte, bekam ich keinen Treffer. Stattdessen stand der Mann im Glas-Beton-Haus wieder auf dem Plan. Ayla hatte vorgeschlagen, oder besser bestimmt, dass wir zu seinem Haus gehen sollten. Also stiefelten wir durch die Dunkelheit hin zu dem Hügel.

Der Mann lag auf seiner Hantelbank und stemmte Gewichte, und gleichzeitig diktierte er wieder irgendwas in sein Laptop. Wie er es getan hatte, als ich ihn das erste Mal gesehen hatte.

Ich war nicht so richtig in Stimmung und ein bisschen widerwillig mitgekommen, nachdem ich die Hoffnung, Marco noch zu sehen, aufgegeben hatte.

Das Bild, das der Mann uns bot, war jetzt auch nicht so spannend. Es nutzte sich halt irgendwie ab. Zumindest sah ich das so. Ayla hingegen hatte andere Gedanken:

„Der sieht süß aus, nicht wahr?"

„Findest du?"

„Total. Ein bisschen reifer, hält sich aber in Schuss. Wer meinst du, würde in einem Kampf auf Leben und Tod gewinnen? Dein Marco oder er hier?"

„Keine Ahnung. Warum sollten die um Leben und Tod kämpfen?"

„Um unsere Ehre vielleicht?"

„Um meine Ehre kann ich selbst kämpfen."

„Du hättest keine Chance gegen ihn."

Ich sagte darauf nichts.

„Der ist bestimmt intelligent."

„Wie kommst du jetzt darauf?"

„Der sieht so aus. Und das Haus und alles. So was haben keine Idioten."

Ich hatte eigentlich keine große Lust auf neuerliche Spekulationen über seine Herkunft. Wenn Ayla nicht über Maria spekulieren wollte, dann wollte ich nicht über den Typen nachdenken.

Wir schwiegen und sahen ihm zu, wie er gleichmäßig in seinem großen Schlafzimmer seine Hanteln stemmte. Es war ungefähr so spannend wie dem Kaminfeuer zuzuschauen.

„Weißt du was? Wir gehen jetzt einfach zu ihm!"

„Bist du wahnsinnig? Du kannst doch nicht einfach zu dem gehen!"

„Warum nicht? Wir klingeln einfach!"

Damit stapfte sie den Hügel hinunter auf sein Grundstück, und ich hinterher. In der Dunkelheit stolperte ich fast und wäre um ein Haar den Hügel runtergekullert. Das konnte ich zwar vermeiden, nicht aber, dass mir Sand und Steinchen in die Schuhe kamen.

Als wir uns dem Haus näherten, wurden wir in gleißendes Licht getaucht. Scheinwerfer, die mir zuvor nicht aufgefallen waren, beleuchteten plötzlich das ganze Grundstück.

Der Mann wurde aufmerksam, legte die Hanteln beiseite, schnappte sich ein weißes Hemd, das er sich anzog, ohne es zuzumachen und ein Handtuch, mit dem er sich den Schweiß abwischte, während er die Treppe runterlief.

Ich kam mir ziemlich doof und ertappt vor und blieb einige Schritte hinter Ayla, um zu demonstrieren, dass das hier nicht meine Idee war.

Ich konnte nicht erkennen, ob er sauer war, aber seinen Gesichtsausdruck konnte ich nicht deuten. Er öffnete die Tür zum Garten, und bevor er etwas sagen konnte, hatte Ayla schon angesetzt:

„Ola, Señor!"

„Was kann ich für euch tun?" Seine Stimme klang ruhig, etwas monoton, vor allem aber hatte er einen Akzent, als käme er aus Skandinavien. Ich musste zugeben, dass er aus der Nähe noch besser aussah. Er war ziemlich braungebrannt und hatte ein hartes, männliches Gesicht.

„Du sprichst deutsch?"

Ich mochte es nicht, dass sie ihn sofort duzte, auch wenn er angefangen hatte.

Er antwortete Ayla nicht, sondern sah mich an:

„Dich habe ich schon gesehen."

Ich war etwas überrascht, dass er mich wiedererkannte.

Ich nickte: „Auf der Straße. Ich bin hier spazieren gegangen."

„Auf meinem Grundstück."

„Was, nein. Wieso?", stammelte ich.

Er zeigte ans Dach.

„Kamera mit Bewegungsmelder."

„Ach... das..."

Aber er reagierte nicht mehr darauf, sondern meinte nur: „Kommt rein!".

Ayla ging selbstbewusst vor, und ich schlich hinterher.

Wir setzten uns auf seine riesige weiße Couch aus Leder. In seinem riesigen Haus, das noch viel edler aussah, wenn man drinnen war.

„Wollt ihr was trinken?"

Er sah mich an, aber Ayla antwortete sofort:

„Cognac!"

Er sah mich immer noch an, und ich nickte nur, weil ich keine weitere Arbeit machen wollte und überrascht war von Aylas Wunsch.

Er nickte und ging in die Küche, wo er aus einem Schrank zwei riesige Cognacschwenker holte. Ich sah Ayla fragend an, und sie flüsterte: „Wenn er uns das schon anbietet! Der hat bestimmt richtig edles Zeugs."

Er gab uns diese riesigen Kognakschwenker, und da ich nicht wusste, was ich damit anfangen sollte, schwenkte ich meinen Cognac halt, weil Ayla das auch machte. Sie machte das sehr viel überzeugender als ich, aber ich hatte das Gefühl, dass wir uns zum Idioten machten. Der Mann sah uns amüsiert zu, als würden wir es falsch machen.

Er jedenfalls holte sich eine Flasche Bier aus dem Kühlschrank. Die sah leckerer aus als meine Weihnachtskugel mit braunem Schnaps.

Wir stießen an und stellten uns vor.

„Mats" sagte er.

„Was ist Mats für ein Name?"

„Ein dänischer."

„Du kommst aus Dänemark?"

„Ursprünglich."

„Was heißt das?"

„Ich habe in vielen Ländern gelebt."

„Auch in Deutschland?"

Er nickte.

„Und jetzt hier auf Malle."

Er nickte wieder.

„Und was machst du so?"

„Was meinst du?"

„Beruflich. Dein Job."

„Dies und das. Freelancing."

Ich wusste nicht, was das bedeutet. Vermutlich, dass er nichts tat. Aber ich fragte auch nicht nach. Mir war die ganze Situation immer noch so unangenehm, dass ich den Mund hielt, an meinem Cognac nippte und mich dabei fragte, wie ich herausfinden konnte, ob das jetzt ein guter war oder nicht. Ayla hingegen nickte zustimmend, als hätte sie gerade etwas ganz Besonderes genossen.

„Und was macht ihr hier?"

„Human Resources, Personalführung in einem großen deutschen Unternehmen."

Es klang vielleicht ein bisschen dick aufgetragen.

„Und du?"

„Ich studiere Soziologie."

„Wie Menschen miteinander leben und wie die Umstände, unter denen sie leben, sie beeinflussen. Interessant!"

Wahrscheinlich hatte er mein Studienfach besser zusammengefasst, als ich das selbst konnte.

„Das hat mich immer interessiert. Eine interessante Frage. Wenn man Interfaces designt, muss man sich damit beschäftigen, wie andere Menschen ein System benutzen wollen und was sie erwarten."

Ich nickte, obwohl das wohl eher eine Frage der Psychologie war. Da ich nicht antwortete, entstand eine kleine Stille. Wir beide harmonierten nicht miteinander. Ayla trank ihren Cognac, ich schaute mir die Einrichtung an und Mats mich.

„Was macht ihr hier? Habt ihr Urlaub?"

Ayla nickte. Wir sind nebenan in der Finca.

„Beim alten Niemeyer."

Ayla nickte, ich musste erst einmal nachdenken, bis mir einfiel, dass das der Name von Mamas Boss war. Mats erzählte uns eine Anekdote, wie sie sich kennengelernt hatten, und wir lachten höflich, obwohl wir diesen Niemeyer nicht kannten. Mama hatte ihn mir nicht als den lockeren Player vorgestellt, wie Mats ihn charakterisierte, sondern eher wie das komplette Gegenteil.

Er fragte uns, was wir hier schon unternommen hatten. Ayla sprang ein und blies das Wenige, das wir vorzuweisen hatten, so auf, dass wir ein wenig interessanter klangen. Sie gab alles, um mit ihm zu flirten, redete viel, und langsam taute er ein wenig auf, und Ayla gelang es, das Gespräch am Leben zu halten. Schließlich setzte sich zu uns und es wurde weniger steif, weniger wie ein Verhör.

Er bot uns nochmal Drinks an, und ich wechselte zu Bier, während Ayla sich von ihm einen Rotwein servieren ließ.

Als Mats mir die Flasche in die Hand drückte, prostete er mir zu, knallte seine laut gegen meine und sah mich direkt an und lächelte. Nicht komisch, aber doch einen Augenblick zu lang. Vor allem im Vergleich zu Ayla, der er das Rotweinglas in die Hand drückte, ohne sie anzusehen.

Mir schien, dass er mehr auf mich fixiert war. Wenn Ayla das auffiel, zeigte sie es nicht, sondern bemühte sich um seine Aufmerksamkeit. Sie kam mir jetzt wieder vor wie am Flughafen, als wir uns kennengelernt hatten. Sehr bemüht und anders, als ich sie mittlerweile kannte. Es war offensichtlich, dass sie sich an ihn heranschmiss. Und ich fragte mich, ob ich die beiden allein lassen sollte, eine Ausrede erfinden sollte, um mich vom Acker zu machen. Mir ginge es nicht gut oder so. Mir würde was einfallen.

Aber ich wusste nicht, was Ayla davon hielte, und ich war mir auch nicht sicher, was ich von Mats halten sollte. Er war vollkommen ruhig in seiner Ausstrahlung, aber nicht mehr kalt und abweisend. Er schien interessiert, aber ich konnte nicht sagen, was er wirklich dachte. Und dem Geheimnis um seinen Reichtum kamen wir keinen Schritt näher. Ich wollte ihn auch nicht ausfragen und ihm zeigen, dass ich ihn schon länger beobachtet hatte. Aber vielleicht wusste er auch das schon. Vielleicht konnten seine Kameras auch in der Dunkelheit sehen.

Ich war also immer noch hin- und hergerissen zwischen Sympathie und Skepsis.

Die drei oder vier Wörter, die er so herausließ, beschrieben sehr genau die Situation. Er war sehr präzise in seiner Wortwahl, sehr knapp, aber treffend.

Nicht gerade angsteinflößend, definitiv kein Mafiaboss, aber doch so, dass ich ihm nicht total vertrauen konnte. Immerhin lockerte er allmählich auf und schien den Abend zu genießen.

Aber vielleicht war das auch nicht so überraschend. Immerhin saßen zwei viel jüngere Mädchen bei ihm, und eine davon legte sich richtig ins Zeug, um ihm zu gefallen. Ayla gab alles. Obwohl Mats durchaus attraktiv war, lag es in erster Linie wohl am vielen Glas und Beton, das er besaß.

Ich fragte mich, ob er Ayla durchschaute. Jemand wie er zog ganz natürlich eine spezielle Art von Frauen an, und er musste sich auch seine Gedanken machen, weshalb eine junge Frau, die so makellos aussah wie Ayla, Interesse hatte an jemandem, der so viel älter war.

Ich hielt mich also immer mehr zurück und Ayla gab immer mehr Gas. Und Mats schien das zu verstehen und sich damit zu arrangieren. Warum er sich für mich interessierte, war mir ohnehin ein Rätsel, wenn daneben jemand wie Ayla saß.

Als wir uns endlich von ihm verabschiedeten und unseren Hügel hochkraxelten, war Ayla ziemlich zufrieden und ich sehr müde.

13. Kapitel

„Kannst du mir einen Gefallen tun?"

„Sag erst, was es ist."

„Ich will heute Abend nochmal zu Mats."

Sie sagte, ‚ich' statt ‚wir'.

„Und?"

„Kannst du auf mich aufpassen?"

„Auf dich aufpassen? Wie soll das gehen?"

„Ich will, dass du uns beobachtest. Vom Hügel. Dann wäre ich beruhigter."

„Wenn du Sorge hast, allein zu ihm zu gehen, dann geh doch einfach nicht hin. Ich würde nicht zu einem Typen gehen, dem ich nicht vertraue."

„Ich vertraue ihm ja. Aber zur Sicherheit meine ich."

„Zur Sicherheit?"

„Wenn du was Besseres zu tun hast, ist das kein Problem. Ich habe nur gedacht, du würdest das für mich gerne machen."

„Für dich tue ich alles gerne."

„Sehr witzig."

Natürlich hatte ich keine anderen Pläne, und ich würde es auch machen. Aber ich war davon ausgegangen, dass sie selbst auf sich aufpassen konnte. Ich hatte angefangen mit Marco WhatsApp-Nachrichten zu schreiben, die nur aus Emojis bestanden. Es war eine nette Spielerei, weil mir die Google-Übersetzung zu unheimlich war. Viel Sinn machte es nicht. Es war gerade schön, dass es nichts zu bereden gab, dass alles nur auf vagen Zeichen beruhte. Dass mir die Worte fehlten, um ihm meine Probleme mitzuteilen, führte dazu, dass wir keine hatten.

Wenn ich seine Nachricht, die aus Emojis zu Abend, Spitzhacke und traurigem Smilie bestand, richtig gedeutet hatte, dann musste er arbeiten an diesem Abend.

Ich sagte Ayla am Ende zu. Ein wenig fühlte ich mich von ihr ausgenutzt, aber ich hatte an dem Abend auch nichts Besseres zu tun.

Wir liefen also durch den Olivenhain zum Haus von Mats. Ayla hatte sich von Maria eine teure Flasche Wein geben lassen, und ich hatte darauf geachtet, dass mein Handy voll war, um Marco zu texten.

„Viel Glück!", verabschiedete ich mir von ihr.

„Wir bleiben in Kontakt!", sie winkte mit ihrem iPhone. „Und wenn irgendwas ist, dann greif einfach ein."

„Alles klar!"

„Ich verlass mich darauf, dass du mein Schutzengel bist."

„Okay."

Ich setzte mich an einen Olivenbaum und sah zu, wie sie zu Mats Haus lief. Der lag in der ersten Etage auf seinem Bett und kramte in irgendwelchen Unterlagen herum.

Als sie näherkam, wurde das Grundstück wieder erleuchtet, und Mats stand auf und ging die Treppe hinunter.

Ich duckte mich, denn das Licht der Scheinwerfer reichte bis zum Hügel und raubte mir meine Unsichtbarkeit.

Als Mats die Glastür öffnete, fiel Ayla ihm um den Arm zu einer überschwänglichen Begrüßung.

Am Tag zuvor hatten wir uns weder zur Begrüßung noch zum Abschied umarmt, was ich eigentlich sehr sympathisch fand, weil ich diese Umarmungen und Küsschen zwischen praktisch Fremden nicht so prickelnd fand.

Aber Ayla gab alles. Sie presste ihren Körper an ihn, Küsschen links, Küsschen rechts, musste dazu auf die Zehenspitzen steigen, weil sie fast einen Kopf kleiner war als er.

Als sie sich voneinander lösten, legte sie ihre Hand auf seinen Arm.

Mats war erfreut, sie zu sehen, zumindest lächelte er, auch wenn er sie fragend ansah.

Sie tauschten ein paar Worte aus, und dann gingen sie in sein Wohnzimmer. Ayla setzte sich so auf die Couch, dass sie mir zugewandt war und zeigte mir den nach oben gereckten Daumen, während Mats den Wein öffnete.

Für meine Begriffe saß sie etwas zu lasziv auf der Couch, die Arme auf der Lehne, was die Kurven ihres Körpers sehr betonte. Es passte zu ihr.

Als er ihr den Wein reichte, ließ sie ihn einen Augenblick zu lange warten, bis sie ihm das Glas abnahm. Sie verharrte in ihrer Pose, die mich ein wenig an ein altes Gemälde erinnerte, auf der sich eine junge Frau unbekleidet auf einer Couch räkelte.

Er setzte sich, und sie stießen an, wobei sie ihn aufstehen ließ, damit ihre Gläser sich berühren konnten.

Sie spielte also die kleine Dame, die sich hofieren ließ. Ich musste an Maria denken, die ganz anders mit Ayla umgegangen war.

Sie quatschten ein wenig, und Ayla gab sich ganz offen, lachte über seine Witze. Ein wenig übertrieben für meinen Geschmack, aber sie schien Erfolg zu haben. Da ich sie kannte, konnte ich sagen, dass ihr Lachen fake war.

Ihren Körper setzte sie großartig ein. Ihre Beine lagen auf der Couch übereinander, und sie verschob sie, um ihre Kurven immer wieder zu betonen, ihre Hüften, ihre Oberschenkel. Sie saß immer noch zurückgelehnt auf der Couch, die Arme auf der Lehne, was ihre Brüste betonte, die sich ihm hingaben, weil sie ihren Rücken zu ihm bog. Als ob sie sich ihm anbieten würde.

Fiel ihm das alles auch auf? Dass sie sich ihm so anbot? Ich vermutete es. An seiner Stelle hätte ich auch mitgespielt. Eine so schöne Frau, die sich mir so präsentierte.

Sie quatschten eine Weile, und es passierte nicht viel. Ayla war sehr offen, lachte über seine Witze und räkelte sich auf dem Sofa. Auch Mats bewegte sich zunehmend mehr, beugte sich zu ihr hin, und als er ihr Wein nachschenkte, berührten sie sich und lachten. Nicht verlegen, sie wussten beide, was sie taten. Von da an ging es recht schnell. Er rutschte näher zu ihr, sie zu ihm. Sie öffnete einen Knopf an ihrer Bluse. Wenn sie Scherze machten, legte er seine Hand auf ihr Knie, und sie beugte sich zu ihm, dass ihre langen schwarzen Haare ihn berührten.

Ich war ein bisschen neidisch, wie selbstverständlich sie das machten. Als wären sie beide Profis. Marco und ich waren anders miteinander umgegangen.

Es dauerte nicht lange, und Mats hielt sie fest, als sie sich wieder zu ihm beugte. Sie beschwerte sich einmal kurz, dann sahen sie sich in die Augen und versanken in einen langen Kuss.

So einfach konnte das gehen. Ich hätte drei Wochen gebraucht, um den Mut aufzubringen, die beiden vielleicht eine halbe Stunde.

Und es war keiner dieser sanften, romantischen Küsse. Es war einer voller Einsatz. Sie pressten ihre Körper aneinander und wälzten sich förmlich auf der Couch, als würden sie miteinander ringen. Und so etwas Ähnliches war es auch, denn Ayla und Mats kämpften darum, oben zu sein, den anderen unter sich zu begraben. Ayla gelang das durch ihre geschmeidigen, katzenartigen Bewegungen. Mats durch seine schiere Kraft. Sie entschlüpfte ihm und rollte sich auf seinen Körper, begrub ihn unter ihren Haaren, und sie öffnete sein Hemd, zog seinen Oberkörper hoch und dann sein Hemd über den Kopf. Im nächsten Moment hob er sie scheinbar mühelos hoch und rollte sich auf sie, und nun thronte er mit seinen Muskeln über ihrem schlanken Körper, nahm ihren Kopf in seine Hand und küsste sie leidenschaftlich.

Ich hatte noch nie jemandem beim Sex zugeschaut und auch nicht so ganz viel Erfahrung mit Pornos im Internet. Aber so etwas hatte ich noch nicht gesehen. Es war wie ein Tango auf dem Sofa.