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Ayla und Ella

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Irgendwann brach unser Tisch dann auf. Da niemand mit uns sprach und Marco und Carlos irgendwie unterwegs waren, blieben wir sitzen, während die anderen Leute alle aufstanden.

Schließlich kam Marco und forderte uns auf, mitzukommen. Wir vier stiegen in den alten Renault und fuhren davon, während das Fest noch munter weiterging. Vielleicht fünf Minuten, aus dem Dorf auf einen Feldweg. Vor und hinter uns andere Leute auf Vespas oder Autos.

Es sah irgendwie aufregend aus. Ein kleiner Convoy junger Leute, die noch etwas vorhatten. Ich fragte Carlos, wo es hinginge, aber er antwortete nur: „Not far. Not far!"

Schließlich kamen wir zu einer Bauruine, einem Haus, das nur aus den Grundmauern bestand. Die Autos parkten in einem Kreis drum herum, ließen ihre Scheinwerfer an, sodass ihr Licht ins Innere leuchteten.

Es war wirklich eine Bauruine mit zwei Etagen. Nackte Wände, die mit Graffiti besprüht waren, eine Betontreppe führte in die erste Etage. Das Dach fehlte. Es roch ein wenig muffig nach getrocknetem Urin. Man konnte es aber noch ertragen, und der Geruch von Marihuana verdeckte den beißenden Gestank ein wenig. In der Mitte des größten Raums brannte ein Lagerfeuer, um das eine Reihe von Leuten saß.

Ayla und ich schauten uns an. Ich konnte ihr ansehen, dass das alles ihre Sache nicht war.

Man machte uns Platz, und wir vier setzten uns um das Feuer, obwohl es heiß war und die Scheinwerfer der Autos auch genug Licht spendeten. Für meine Begriffe war es zu grell.

Wir waren jetzt also Teil dieses Kreises von vielleicht fünfzehn Leuten. Aber auch Teenager waren da mit BMX-Rädern, diesen kleinen Tretrollern und Skateboards. Und sie machten da Tricks, oder vielmehr versuchten sie es. Mir schien, dass die meisten aber nicht viel konnten, denn, was sie zeigten, war ziemlich simpel und meistens schafften sie ihre Tricks nicht. Aber ich kannte mich da nicht so aus.

Carlos hatte ein paar kleine Lautsprecher aufgestellt und sein iPhone angeschlossen, und dann ertönte Party-Musik durch die Ruine. Popmusik. Ich hatte etwas Exotischeres erwartet.

Jemand drückte uns Plastikbecher in die Hand, jemand anders schüttete uns Wein ein. Ein Joint kreiste. Ich nahm ihn, steckte ihn in den Mund, zog einmal zaghaft daran und gab ihn Ayla, die ihn aber sofort an Carlos weiterreichte. Der zog dran und blies so etwas Ähnliches wie Rauchringe. Es war klar, dass er Ayla beeindrucken wollte, und ich schüttelte innerlich nur den Kopf. Er tat mir fast leid, wie falsch er lag.

Aber wir tranken, und die Location war exotisch, sodass es mich nicht so störte. Ich hielt Händchen mit Marco, obwohl ich das Gefühl hatte, dass wir nie so weit voneinander entfernt waren wie in diesem Moment, denn ich gehörte offensichtlich nicht hierhin. Marco schon. Der schien in seinem Element. Ich genoss es aber, wie stolz er schien, mich vorzeigen zu können. Mir gefielen auch seine lachenden Augen und die weißen Zähne, der Schein des Feuers auf seinem Gesicht. Wir waren in einer anderen Welt. In einer, in der ich mich jedenfalls sonst nicht aufhielt. Nicht mehr. In Bauruinen verbrachten nur die ihre Abende, die sonst keinen Platz hatten. Vielleicht keinen brauchten. Was waren unsere Orte? Aylas war vielleicht die Kantine ihres Callcenters. Meine die Mensa. Da war das hier verruchter und romantischer. Die ganzen Jugendlichen, die hier saßen und miteinander quatschten und tranken und rauchten und kifften.

Ich genoss es also. Ayla nicht so.

Dann zog jemand drei brennende Holzscheite aus dem Lagerfeuer und begann damit zu jonglieren. Die Funken tanzten durch die Luft. Dann stand Carlos auf, und sie warfen sich die Holzscheite nun gegenseitig zu.

Ich fand es cool, aber Ayla meinte nur: „Spastis."

Es ging eine Weile so weiter, und dann stand Ayla plötzlich auf und rief in die Runde:

„Courage probe!"

Ich war mir ziemlich sicher, dass Mutprobe auf Englisch etwas anderes war. Ich verstand, was sie meinte, aber die Spanier sicher nicht.

Alle sahen sie an, und die beiden hatten aufgehört, ihre Holzscheite zu jonglieren.

„You can throw fire. But can you kiss?"

Sie zeigte auf die beiden und schürzte die Lippen zu Luftküssen.

„Can you do it?"

Dann beugte sie sich zu mir, nahm meine Hand und zog mich hoch. Ich stand auf.

Es war mir unangenehm, dass alle Augen auf uns gerichtet waren. Ich hatte das Gefühl, dass wir alles kaputt machten, weil wir diese Stimmung zerstörten.

Ayla sah mich an:

„Ich will sehen, wie die sich küssen! Die Scheißmachos!"

Sie forderte die beiden wieder auf. Aber die standen nur angewurzelt da und taten so, als würden sie nicht verstehen.

„Sollen wir?"

Bevor ich wusste, wie mir geschah, hatte sie mich zu sich gezogen und presste ihre Lippen auf meine. Ich war ziemlich perplex, aber ließ es geschehen. Dann spürte ich ihre Arme auf meinem Rücken und an meinem Hals. Sie zogen mich zu sich, aber ich ließ es geschehen. Dann ihre Zunge, die zwischen meine Lippen drängte, ich ließ auch das geschehen. Das war nicht nur ein vorgetäuschter Kuss. Sie gab alles, und ich ließ es geschehen. Ich schmeckte den Wein auf ihren Lippen und fühlte ihre Hände auf meinem Körper und ließ alles geschehen.

Ein unverhoffter Kuss.

‚I kissed a girl'.

Es ging alles so schnell, dass ich nicht wusste, was ich davon halten sollte.

Ich verlor das Gefühl für die Zeit, aber als sie sich von mir löste, empfand ich es als zu kurz.

Ich öffnete die Augen und starrte in die Gesichter von einem Jungen, der uns entrückt ansah, und einem Mädchen mit lila Haaren, das grinste und zustimmend nickte.

Schließlich standen wir da, nebeneinander. Ayla hielt meine Hand in ihrer.

Das Mädchen mit den lila Haaren johlte und klatschte laut, und alle anderen stimmten ein.

Ich warf einen Blick auf Marco, der auch lachte und klatschte, aber ich bildete mir ein, dass er es etwas gequält tat. Ich wusste auch nicht, was da gerade passiert war, aber ich weigerte mich, ein schlechtes Gewissen zu haben. Ich schob es auf den Abend, die verruchte Location, den Alkohol und den Joint, den ich zwischen den Lippen gehabt hatte. Das hier war der Ort für die, die anders waren. Da durfte man auch ein Mädchen küssen.

„Now you!" Ayla hatte ihre Challenge nicht vergessen.

Die beiden Typen standen da und sahen sich an. Es war klar, dass sie es nicht tun würden.

„Come on!" Ayla feuerte sie an, und der Kreis stimmte ein, allerdings nicht so enthusiastisch, wie sie für uns geklatscht hatten.

„Come on! Let's go!"

Die beiden standen wie versteinert da. Alle Aufmerksamkeit lag auf ihnen, aber nicht so, wie sie sich das vorgestellt hatten.

Carlos handelte dann schließlich. Er warf das brennende Scheit ins Feuer, sagte etwas, das ich nicht verstand, packte seine Lautsprecher und das iPhone zusammen und ging dann weg. Mit ihm verschwand auch die Musik, die langsam in Stille verklang.

Wir schauten auf den anderen, der nun grinste, mit den Schultern zuckte, etwas sagte, was ich auch nicht verstand, aber alle anderen lachten. Er nickte Ayla grinsend zu und rief:

„He is gone. How about you and me?"

Und Ayla antwortete entspannt und souverän:

„No, no, no! Not now. Later! Maybe!"

„Okay! Later!"

Alle lachten, und wir setzten uns wieder. Die Szene war vorbei.

Nach dieser Sache hatte die Stimmung sich aber irgendwie gewandelt. Alle wurden unruhiger, standen auf, verschwanden, kamen wieder. Die feierliche Stimmung war weg.

Ich wandte mich zu Marco, zog seinen Kopf zu mir und küsste ihn. Es war der erste richtige Kuss zwischen uns an diesem Abend, und ich wollte, dass er spürte, dass ich es ernst meinte. Es war mein Kuss, den ich ihm schenkte. Er genoss, dass ich an seinen Lippen saugte, meine Hände durch sein Haar fahren ließ. Er genoss, dass ich an seinen Ohrläppchen knabberte und meine Hände seinen Körper streichelten. Tiefer glitten und irgendwann zwischen seinen Schenkeln landeten.

Ich fühlte die Blicke der anderen auf mir. Hörte ihre Stimmen, die ich nicht vorstand, stellte mir aber vor, wie sie über mich redeten. Die scheue Ella, die nicht so viel von ihrem Aussehen hielt. Ich stellte mir vor, wie sie mich bewunderten. Mich, die mit Ayla und Marco die beiden geilsten Menschen an diesem seltsamen Ort geküsst hatten.

Ich stellte mir vor, wie das Mädchen mit den lila Haaren mich ansah, mich bewunderte und mich vielleicht beneidete oder sogar begehrte. Es spielte an diesem Abend keine Rolle.

Als ich mich nach langem Knutschen von Marco löste, quatschte Ayla mit dem Typen mit dem Feuer. Das Mädchen mit den lila Haaren war verschwunden. Der Kreis um das Feuer hatte sich aufgelöst.

Ich war betrunken, bildete mir ein, dass der Marihuana-Duft in der Luft mir zusetzte, und was Marco mit mir angestellt hatte, trug zu dem federleichten Gefühl bei.

Ayla kam zu mir, und Marco sprach mit dem Feuerjungen. Sie meinte:

„Ich glaube, das löst sich hier auf. Die wollen noch in einen Club fahren. Was sagst du?"

Bevor ich antworten konnte, hatte Marco schon meine Hand ergriffen und zog mich fort. Der Feuerjunge rief mir hinterher:

„It's okay, it's okay! I take care of your friend!"

Und dann verschwand er mit Ayla in die andere Richtung.

Ich dachte, Marco würde mich zu dem Renault bringen, mit dem wir gekommen waren, aber er ging daran vorbei zu einer verbeulten Vespa. Er klappte den Sitz hoch und drückte mir einen Helm in die Hand. Es war nur einer da. Ich zeigte auf den Helm und dann auf ihn. Aber er meinte nur:

„It's okay. It's okay."

Ich zuckte mit den Schultern, zog den Helm an, der mir zu groß war, während Marco die Vespa anschmiss und sich draufsetzte. Er bedeutete mir, mich hinter sich zu setzen, und das tat ich auch. Ich hatte erst einmal auf einer Vespa gesessen, und das war schon etwas her. Eine willkommene Wiederholung.

Ich schmiegte mich an ihn, legte meine Hände um seine Hüften, und dann fuhr er auch schon los.

Ziemlich flott raste er über den Feldweg. Ich presste mich eng an ihn und versuchte meine Nervosität herunterzuschlucken. Aber er schien sicher zu fahren, und ich redete mir ein, dass ich nicht gesehen hatte, dass er Alkohol getrunken hatte. In seinem Atem hatte ich keinen gerochen, als wir geknutscht hatten.

Wir fuhren auf eine winzige Straße, die in die Berge in einen Wald führte. Ich genoss die frische Luft und genoss bald sogar die Fahrt, wie wir uns in die Kurven legten, er Gas gab und abbremste, als kenne er die Strecke auswendig.

Irgendwann bog er ab auf einen kleinen Feldweg, dem wir aber nur noch kurz folgten. Schließlich hielt er, und ich stieg ab.

Wir waren in einem Wald im Nirgendwo.

Er ging hinter einen Baum und kam mit dem Korb zurück, den wir beim Strand immer bei uns hatten. Also hatte er den vorher hier deponiert. Ich fand das süß. Er nahm mich an der Hand und wir gingen einige hundert Meter. Mit einem Mal endete der Wald, und wir waren an einer Klippe angekommen. Unter uns, vielleicht zwanzig Meter tief glitzerte das Meer und ein halber Mond spiegelte sich am Horizont. Es sah atemberaubend aus.

Marco breitete eine Decke aus, und wir setzten uns nebeneinander.

Er holte eine Flasche Wein aus dem Korb, Gläser und Wasser und wir mixten uns eine sehr leichte Schorle zusammen. Ich wollte mich nicht besaufen an diesem Ort.

Er sagte: „Salud!", und ich: „Prost!", und dann wiederholten wir es in der jeweils anderen Sprache, lachten und stießen an. Danach küssten wir uns kurz auf die Lippen.

Wir starrten eine Weile stumm auf das Meer.

„Beautiful! The sea is beautiful", sagte ich, und er meinte:

„Nice. Nice."

Viel weiter ging unsere Kommunikation nicht. Aber ich brauchte auch nicht mehr. Er hatte diesen tollen Ort ausgesucht, hatte alles vorbereitet und sich Mühe gegeben. Der Mond über dem Meer, die wenigen Schiffe in der Ferne, die Grillen in den Bäumen und der Geruch der Pinien sagten alles.

Wir hielten Händchen, er streichelte über meine Hand, und ich legte meinen Kopf an seine Schulter.

Ich fühlte mich wie ein Schulmädchen.

Irgendwann wandte ich mich ihm zu, zog sein Kinn zu mir, und ich begann ihn zu küssen. Sanft zuerst, so als wäre es unser erster. Mir war einfach danach. Es fühlte sich so an. Der Ort, die Situation, der Abend. Einfach alles fühlte sich so an. Wie beim ersten Mal. Wenn man sich das nur für immer bewahren könnte! Dass es sich immer wieder wie beim ersten Mal anfühlte.

Bald schon wälzten wir uns auf der Decke. Es war das erste Mal, dass wir so richtig allein waren, und ich fand, dass er sich anders verhielt ohne Zuschauer. Doch er war nicht mutiger, er schien scheuer zu sein. Ich war diejenige, die sich voll auf ihn einließ, die die Zügel in die Hand nahm und das Tempo vorgab.

Der ganze Abend hatte mich in diese Stimmung gebracht. Ich wollte seine Küsse, seinen Körper, ich wollte es. Marco hingegen war schüchtern, traute sich nicht so richtig, mich anzufassen, und ich musste seine Hand unter meinen Rock und unter meine Bluse schieben, und erst dann küsste er meine Brüste und knetete meinen Po. Ich hatte das Gefühl, dass er nicht viel Erfahrung hatte, und irgendwie machte mich das noch mehr an, dass ich vielleicht sogar diejenige war, die ihm das erste Mal schenkte. Er würde sich immer an mich erinnern, wie man sein erstes Mal nie vergisst. Es erschien mir zwar vollkommen unerklärlich, dass jemand, der solch einen Körper hatte, der so schön und jungenhaft männlich aussah, noch nie mit einer Frau geschlafen hatte. Es musste doch viele Mädchen geben, die sich nach ihm rissen. Auch Spanierinnen. Wenn ich das Mädchen mit den lila Haaren wäre, hätte ich mich schon längst an ihn rangeschmissen.

Seine mangelnde Erfahrung törnte mich an, und ich setzte mich auf ihn und beugte mich zu ihm hinunter, wieder die Raubkatze über der Beute. Und er spielte mit, ließ mich machen, lag da, reagierte, während ich sein Shirt hochschob und ihm ungelenk über den Kopf zog. Dann öffnete ich seinen Gürtel, seine Hose, spürte seinen Schwanz. Ich rollte von ihm herunter und zerrte seine Jeans von seinen Beinen. Ich war gierig, legte seine Hand zwischen meine Schenkel, und er streichelte mich. Es war gerade die Tatsache, dass er nicht wusste, was er tat, dass seine Bewegungen seine totale Ignoranz verrieten, was mich total anmachte. Ich wusste, was ich tat, er hatte keinen Plan. Es erinnerte mich an die Vespa, aber nun waren die Rollen vertauscht, und ich hatte den Lenker in der Hand.

Ich streichelte seine Männlichkeit, aber nicht lange. Ich konnte es nicht erwarten, ich wollte ihn in mir spüren. Ich kramte aus meiner Tasche ein Kondom, und als ich es aufriss, weiteten sich Marcos Augen, als würden seine Wünsche wahr.

Ich zerrte seine Unterhose von seinen Hüften, und seine Männlichkeit sprang mich geradezu an. Ich stülpte ihm das Kondom über, doch als ich mich wieder auf ihn setzen wollte, bäumte er sich plötzlich auf... und kam.

Er schloss die Augen, all seine Muskeln spannten sich an. Das Sixpack trat auf seinem Bauch hervor, und er stöhnte im Rhythmus, in dem seine Hüfte in die Leere stieß.

Es war faszinierend, ihm bei seinem Höhepunkt zuzusehen, und es war ebenso frustrierend. Es sah wirklich aus wie ein kleiner Tod, als sein Körper sich aufbäumte und sein Ausdruck sich verzerrte.

Wenige Augenblicke später war es ihm unglaublich peinlich, und er wiederholte immer wieder:

„Sorry, sorry!" und zog sich die Unterhose wieder hoch.

Ich wiederholte: „No problemo. No problemo.", legte mich zu ihm, streichelte ihn in einer Mischung aus Verständnis und versteckter Verärgerung.

Er wiederholte sein „Sorry, sorry!" noch lange, und ich kam mir zwischenzeitlich wie seine Mutter vor, die ihn trösten musste.

Ich wollte eigentlich nur zurück in die Finca, damit meine Finger mir das schenken könnten, was Marco mir nicht geben konnte. Ich werkelte auch schon an meiner Fantasie, in der Marco mich zu mehreren Höhepunkten ritt, mich festhielt, als ich mich aufbäumte in meinem Orgasmus und dabei den Mond sah, der sich im Meer spiegelte.

Aber als wir so nebeneinander lagen und ich nicht wusste, wie ich mit seiner Scham umgehen sollte, wollte ich den Abend doch noch nicht so schnell aufgeben. Also zog ich ihm das Kondom an, suchte nach einer Serviette und wischte ihn ab. Zuerst sträubte er sich ein wenig, aber ich drückte ihn auf den Boden und kam mir ein wenig vor, wie ich mir Maria vorstellte. Ich streichelte ihn also langsam, und bald richtete sich seine Libido wieder auf, und damit wuchs auch wieder sein Selbstbewusstsein. Wir küssten uns wieder, wir liebkosten uns wieder, aber nun sanft und vorsichtig. Wie eine Bombenentschärferin kam ich mir jetzt vor. Keine unbedachten Bewegungen, nicht zu aggressiv. Dafür gab Marco nun mehr Gas.

Schließlich zog ich das zweite Kondom heraus, öffnete es. Marco nickte mich dankbar an, und ich zog es ihm sehr vorsichtig über.

Und dann ließ ich ihn in mich gleiten. Langsam füllte er mich aus, als ich auf ihm ritt. Meine Hüften kreisten erst vorsichtig und langsam. Ich versuchte, seinen Rhythmus zu finden und fand dabei meinen.

Langsam, wie bei so einem verschlafenen Morgenfick, führte ich ihn heran, verlor mich aber in der Sache und bewegte mich bald zu einem wunderschönen Höhepunkt. Nur entfernt bekam ich mit, dass er dabei auch kam.

Ich genoss die Stille, die Sterne im Himmel, den Wald. Meine Hand auf seiner Brust, seine auf meinem Körper. Neugierig streichelte er mich, spielte mit meinen Brüsten, meinem Bauchnabel, ging tiefer. Ich fühlte mich wie ein Versuchsobjekt, wie im Biologieunterricht, aber war auch irgendwie stolz, dass ich ganz offensichtlich sein erstes Mal war. Sollte er an mir lernen, was eine Frau war. Es war mir eine Ehre!

9. Kapitel

Ayla und ich trafen uns am nächsten Morgen am Frühstückstisch. Mama war nicht zu sehen.

„Wie war's bei dir?"

„Ganz gut", meinte Ayla.

„Was habt ihr gemacht?"

„Wir waren in einem Club irgendwo. Mehr eine Dorfdisco. War ganz nett."

„Mit wem?"

„Mit Alonso."

„Wer ist Alonso?"

„Der mit dem Feuer gespielt hat. Der Nette. Nicht der Idiot."

„Und, hat er?"

„Was?"

„Mit dem Feuer gespielt?"

„Mit mir? Ist mit dem Feuer spielen gut oder schlecht?"

„War es denn gut oder schlecht?"

„Ja."

„Ja, was? Gut oder schlecht?"

„Mit dem Feuer gespielt."

Sie grinste.

Ich hatte kein Problem damit, dass Ayla nicht groß drüber reden wollte. Ich wollte auch nicht groß über meinen vergangenen Abend reden. Was zwischen Marco und mir passiert war, ging sie nichts an. Auch wenn Marcos erstes Missgeschick eine witzige Anekdote gewesen wäre, hielt ich mich zurück. Zwar hätte ich gerne gehört, was sie mit diesem Feuer-Alonso angestellt hatte, aber dann hätte ich auch was zu Marco sagen müssen. Wollte ich aber nicht. Also schlossen wir einen Pakt der Verschwiegenheit und redeten nicht mehr drüber.

Maria fragte uns, ob wir Lust hätten, auf einen Markt zu fahren, und wir stimmten zu. Wenig später saßen Mama, Ayla und ich mit Maria im Auto. Aber sobald wir über diesen Markt liefen, ging meine Laune dramatisch in den Keller. Es waren einfach zu viele Touristen da. Hässliche deutsche, holländische, englische Touristen. Groß und bleich und hässlich. Okay, theoretisch gehörte ich auch dazu, aber so fühlte sich dieser Urlaub nicht an.

Nach einigen Metern setzte Mama sich ab und in ein Café. Und weil Maria ihre Einkäufe machte, blieb mir nichts übrig, als hinter Ayla herzulaufen, die total im Kaufrausch aufging und an keinem Stand vorbeigehen konnte, ohne stehenzubleiben und sich jeden Ramsch anzusehen.

Sie setzte sich in den Kopf, unbedingt eine original geflochtene Tasche aus Malle zu bekommen. Es war schrecklich langweilig, ihr bei ihrem Shoppingwahn zuzusehen. Vor allem, weil ich ihr mehr Geschmack zugetraut hätte.

Wir bekamen ein wenig Streit, als ich meinte, dass ich die original Malle-Tasche aus Palmen bei Amazon billiger bekäme, und sie darauf bestand, dass das alles Handarbeit wäre. Ich beschloss, bei Amazon nachzusehen, vergaß es aber dann. Es war nicht so wichtig.

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