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Ayla und Ella

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„Maria meinte dann, dass ich sie an sich selbst erinnere, als sie noch jünger war. Und sie sagte: Wenn man als Frau erfolgreich sein wolle, müsse man diszipliniert sein und professionell. Ich stimmte ihr zu. Sie hatte absolut recht. Und sie meinte noch, dass Frauen, die so attraktiv sind, es noch viel schwerer haben im Leben. Da stimmte ich ihr auch zu. Jedenfalls hatte sie mittlerweile meine beiden Knöchel und Knie an das Stuhlbein gebunden, ein Tuch hatte sie um meine Taille gebunden. Sie fragte, ob ich Rechts- oder Linkshänderin wäre. Ich sagte Rechtshänderin, und dann band sie mir den linken Arm auf die Stuhllehne. Das war echt ein krasses Gefühl. Bist du schon mal gefesselt worden? So sexuell gefesselt?"

Ich schüttelte den Kopf.

„Ich auch nicht. Es fühlte sich total geil an. Sie stellte nur Fragen, aber es klang wie ein Verhör. Wie sie mich so fesselte. Mit ihren weichen Fingern und den zarten Bewegungen. Werde ich bestimmt nie mehr vergessen! Danach wollte sie wissen, ob ich mein Handy dabei hätte. ‚In meiner Hosentasche', sagte ich. Sie beugte sich über mich, von links, dass ihr Körper ganz nah an meinem war, und dann griff sie mir in die Hose und zog das Handy raus. Dann fragte sie mich nach der Pin. Ich winkte ein bisschen mit meinem Zeigefinger und meinte, dass ich das auch mit dem Finger entsperren könnte. Aber Maria fragte nur: ‚Vertraust du mir?' Und ich nickte und sagte: ‚Ja.' Aber sie war damit nicht zufrieden: ‚So einfach sollte man das nicht sagen. Vertrauen ist etwas ganz Wertvolles. Das verschenkt man nicht einfach so.' Ich nickte, und sie wiederholte ihre Frage: ‚Vertraust du mir?' Und ich nickte wieder und sagte so richtig feierlich: ‚Ja, ich vertraue dir.' Und dann nannte ich ihr meine Pin. Sie tippte die ein und entsperrte mein Handy. Dann sah sie sich den Inhalt an. Ohne was zu sagen, wischte sie herum. Und ich wusste nicht, was sie da tat. Aber ich hatte das Gefühl, dass sie ziemlich genau wusste, was sie tat. Irgendwann fragte sie nach Namen meiner Kontakte in meinem Telefonbuch. Und ich antwortete, sagte ihr, wer mein Chef war und nannte ihr auch den Namen der WhatsApp-Gruppe meines Teams. Dann fragte sie mich, was ‚Bitch' auf Deutsch heiße. ‚Miststück' bot ich ihr an oder ‚Schlampe'. Sie wiederholte die Worte mit ihrem spanischen Akzent. Dann hielt sie mir einen Block hin und meinte: ‚Schreib: Ich bin eine Schlampe.' Ich nahm den Stift und schrieb es groß auf den Block."

„Hattest du keine Angst? Dass sie dein Handy hat und dich da solche Sachen schreiben lässt?"

„Ja klar hatte ich das. Aber es war so verdammt geil! Das hättest du auch gemacht. Ganz bestimmt!"

Ich war mir da nicht so sicher.

„Dann band sie meinen rechten Arm an den Stuhl, und dann kam sie ganz nah, und ich dachte, jetzt ist es so weit. Jetzt wird sie mich küssen! Aber machte sie nicht! Sie ist echt brutal. Ich wollte so gerne von ihr geküsst werden, aber sie tat es nicht. Stattdessen verwuschelte sie meine Haare, bis die total zerzaust aussahen."

Ich zuckte zusammen, weil Aylas Hände ganz überraschend durch meine Haare fuhren.

„Und dann nahm sie ihren Daumen und verschmierte meinen Lippenstift. Danach machte sie zwei Knöpfe meiner Bluse auf und zerrte die auseinander, dass man meinen BH sehen konnte. Ich fand das krass, wie sie mich zurecht machte. Ich hatte mir echt Mühe gegeben, für sie schön auszusehen."

Ich war froh, dass Ayla das nicht auch bei mir machte.

„Maria fragte mich, ob ich ihr immer noch vertraute, und ich sagte: ‚Immer noch!' Sie schüttelte den Kopf und lächelte gleichzeitig. ‚Das solltest du nicht.' Sie steckte mir den Zettel mit den Worten ‚Ich bin eine Schlampe' in den Ausschnitt und machte dann ein Foto von mir."

„Hast du dich irgendwie gewehrt?"

„Konnte ich ja nicht. Ich war doch gefesselt!"

„Du hättest dich ja wegdrehen können oder so. Oder ihr sagen können, dass sie das nicht tun solle."

„Doch nicht in dieser Situation! Nein. Ich habe versucht, sexy zu gucken. Sie zeigte mir das Foto, und ich sah wirklich aus wie so eine durchgenudelte Schlampe."

„Hast du das Foto noch?"

„Vielleicht zeige ich es dir später. Wenn du nett bist. Aber dann sagte Maria was total Krasses: ‚Ich will sehen, ob du eine gute Managerin bist. Eine gute Managerin ist diszipliniert und professionell. Bist du das auch?' Und jetzt fasste sie mich doch an. Sie strich mit ihrem kleinen Finger über meine Wange, meine Lippen entlang, das Kinn, den Hals hinunter. Es war so fucking sexy! Alles nur mit ihren Fingern und ganz sanft. Und dann sagte sie: ‚Ich mache dir ein Angebot. Ich bereite dir den schönsten Moment in deinem Leben. Etwas, das du noch nie erlebt hast. Und danach werde ich das Foto an deinen Chef und deine Kollegen schicken.'„

„Wow. Das ist heftig!"

„Nicht wahr? Total heftig!"

„Die hat dich erpresst!"

„So würde ich das nicht nennen. Ich hatte ja die Wahl. Es war mehr so ein unmoralisches Angebot."

„Aber schon ziemlich unmoralisch."

„Ich fand's eher ziemlich geil."

„Ich hoffe, du hast nein gesagt."

„Ja klar habe ich nein gesagt! Aber dann hat sie mich wieder gestreichelt, und sie hat mir ins Ohr geflüstert, wie schön ich bin, und dass ich noch viel mehr haben könnte, ich müsste nur ja sagen. Ich habe den Kopf geschüttelt. Aber es war richtig hart. Ihre Finger überall auf meinem Körper, ihr Atem ganz nah. Hast du ihre Augen gesehen? Die waren so groß und so braun und mir so nah. Es war total wahnsinnig. Ich wollte es so gerne. Und sie wiederholte ihr Angebot immer wieder, und dann gingen ihre Finger unter meinen BH und streichelten meine Titten. Ich war noch nie so geil gewesen. Noch nie im Leben. Ich war so frustriert, dass ich fast anfing zu heulen. Richtig zu heulen! Ich heule nie! Und dann bettelte ich sie an, dass ich alles tun würde, sie sollte weitermachen. Ich würde echt alles tun. Aber sie sagte nur: ‚Ich gehe jetzt hinaus, und in der Zwischenzeit denkst du darüber nach, was Disziplin und Professionalität bedeuten.' Und dann war sie verschwunden, und ich war super enttäuscht, und ich dachte echt darüber nach: Ob ich es machen sollte. Kannst du dir das vorstellen? Ich überlegte, ob ich meinen Job verlieren sollte wegen ihr. Oder vielleicht nicht wegen ihr. Vielleicht hatte ich eigentlich einen richtig beschissenen Job, den ich gar nicht machen wollte. Vielleicht wollte ich gar nicht irgendwelche Idioten anmachen, weil sie nicht anständig telefonieren konnten. Oder vielleicht wollte ich mich nicht anmachen lassen von meinen Bossen, weil ich irgendeine Benchmark nicht erreicht hatte. Vielleicht war das echt ein Ausweg aus meinem Kackleben. Für einmal geilen Sex mit ihr, oder was auch immer sie mit mir anstellen wollte. Ich dachte sogar daran, wie die Idioten mein Foto sähen. Mit mir als Schlampe. Die pickligen, rauchenden, bleichen Untergebenen. Aber das fand ich total abtörnend. Die hatten es nicht verdient, mich so zu sehen. Ich wollte mich nur ihr so zeigen. Nur Maria hatte das verdient. Trotzdem dachte ich darüber nach. Für einmal Sex! Total verrückt!"

Es klang erregend, das musste ich zugeben, aber ich wäre nicht auf die Idee gekommen, so viel zu geben. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass jemand solch eine Macht über jemanden haben konnte und dass gerade die stolze Ayla sich so gehenlassen würde für so ein Angebot.

„Und dann kam sie zurück und bedeutete mir zu schweigen. ‚Ich war unfair. Und ich bitte dafür um Entschuldigung. Ich hätte dich nicht so behandeln sollen, und ich hätte dir nicht so ein vergiftetes Angebot machen sollen. Ich war vor nicht so langer Zeit auch mal so wie du. Zu stark und zu stolz und zu eitel. Ich habe das teuer bezahlen müssen. Für meinen Stolz und meine Eitelkeit '. Ich hatte keine Ahnung, was sie damit meinte. Aber sie redete weiter: ‚Du solltest niemandem glauben, der dir diese Versprechungen macht. Ich kann mein Versprechen nicht halten. Ich weiß nicht, welche Erfahrungen du bereits gemacht hast, wie könnte ich dir dann das Schönste versprechen? Und du solltest nicht darauf reinfallen. Du solltest dich nicht wegwerfen. Das ist nicht professionell und nicht diszipliniert.' Sie hatte ja Recht. Aber dann auch wieder nicht. Ich wollte das alles gar nicht hören. So eine Philosophie-Scheiße. Ich war wieder was runtergekommen. Aber ich wollte es immer noch. Ich wollte immer noch, dass sie all das mit mir machte. Also fing ich wieder an zu betteln. Aber sie hörte sich das nur stumm an und sagte erst nichts und dann: ‚Du benimmst dich wie ein Kind.' Vielleicht hatte sie sogar Recht."

Sie hatte definitiv Recht.

„Aber dann tat sie doch was Nettes. Sie sagte: ‚Weil ich so gemein zu dir war, werde ich dir etwas Gutes tun. Aber du musst auch etwas für mich tun.' Fand ich natürlich super, und ich wollte gar nicht wissen, was das war. Ich wollte einfach mit ihr weiterspielen. Sie nahm das Schild von meiner Brust und zerknüllte es. Dann band sie meine rechte Hand los. ‚Ich möchte, dass du dich selbst befriedigst ', sagte sie. Und ich dachte nur: Oh Mann! Sie hob den Zeigefinger und ermahnte mich: ‚Aber du machst es diszipliniert und professionell!' Ich dachte nur: Wie kann man sich diszipliniert und professionell einen runterholen? Sie sollte endlich mit diesem ganzen Professionellen und Disziplinierten aufhören! Sie schob ihren Stuhl neben meinen und legte ihre Hand auf meinen Arm: ‚Na los!' Hast du dir schonmal vor den Augen von einem anderen, einen runtergeholt?"

Ich musste an die vergangene Nacht mit Marco denken, aber das war dann doch anders gewesen.

„Ich schob also langsam meine Hand unter meinen Rock in meinen Slip und fing an. Und sie dirigierte mich: ‚Mach schneller! Langsamer! Sieh mich an!' und ich gehorchte. Zumindest am Anfang. Denn das war total geil, was sie mich da machen ließ. Vor ihren Augen, so ein intimer Moment. Irgendwie auch peinlich, aber geil. Also gut. Ich gehorchte. Als ich näher an meinen Höhepunkt kam, schloss ich die Augen. Aber sie pampte: ‚Schau mich an!' Versuchte ich auch, aber es war schwer. Sie immer wieder: ‚Schau mich an!' und als ich trotzdem die Augen immer wieder zumachte, zog sie mir die Hand aus dem Höschen! Und ich war total verzweifelt. Ich war so kurz davor! Und ich bettelte, und dann ließ sie mich wieder machen, fragte aber, was ich tun würde, wenn sie mich kommen ließ. Und ich sagte: ‚Alles! Ich würde alles tun!' Ich brauchte es echt. Und dann zog sie meine Hand wieder raus, und ich stemmte mich gegen all die Fesseln und fluchte. ‚Das ist nicht professionell! So etwas verspricht man nicht!' Und ich dachte nur: Bitch, ich hole mir hier einen runter, wie kann ich da professionell sein? Aber wenn du an einen Stuhl gefesselt bist und nur mit der Hand in dein Höschen willst, dann machst du alles. Also entschuldigte ich mich, und ich versprach das Geschirr zu spülen, so lange wir hier sind, oder irgendwas anderes. Was immer sie von mir wollen konnte. Meine Gedanken waren echt irgendwo anders. Und sie ließ mich wieder machen, und ich versuchte mich am Riemen zu reißen und ihr in die Augen zu schauen. Als ich kurz davor war, fragte ich, ob ich kommen dürfe. Sie hatte mir das nicht befohlen, aber ich war so klein und unterwürfig, dass ich es einfach wollte. Und insgeheim hoffte ich, dass sie nein sagte. Dass sie es mir verbot und mich weiter erniedrigte. Ich wollte so winzig sein vor ihr! Aber sie sagte nur: ‚Aber sieh mich dabei an. Die Augen bleiben offen.' Na gut. Versuchte ich. Und dann kam es mir auch schon, und ich sah sie dabei an. Ich hatte echt das Gefühl, dass sie mir dabei in die Seele gucken würde. Dass sie da irgendwas raussaugen würde. Während ich sie ansah und gleichzeitig kam."

Ich saß da, an meinen Baum gefesselt und mit Augenbinde und hörte mir das alles an. Und natürlich erregten mich Aylas Worte auch. Mir allerdings taten auch die Handgelenke weh, die gegen die Rinde des Baumes scheuerten. Und mein Rücken, der schief am Baum lehnte.

Aber ich sagte nichts. Ayla schwelgte offensichtlich in ihren Gedanken, da konnte ich auch mal was leiden. Schließlich sagte sie abschließend sowas wie:

„So war das. Sowas habe ich noch nie erlebt. Es war so intensiv!"

Ich nahm das als Zeichen, dass sie wieder bei sich war und bat sie dann doch, mich loszubinden.

„Oh Scheiße. Klar. Dabei wollte ich, das Gleiche mit dir machen. Ich hab's wohl verkackt!"

„Kein Problem. Ich hätte mir definitiv vor dir keinen runtergeholt."

„Wieso nicht?"

„Weiß auch nicht. Ist nicht so mein Ding! Dicks all the way oder so? Gilt für mich immer noch."

„Meinst du, ich bin irgendwie krank oder so?"

„Krank?"

„Findest du das pervers?"

„Das ist doch nicht pervers. Es ist nur einfach nicht mein Ding."

„Okay, dann bin ich beruhigt."

Was kümmerte es sie, was ich dachte? Warum so unsicher?

Sie nahm mir die Augenbinde ab, und ich sah in ihre leuchtenden Augen.

Wir saßen noch eine Weile da. Ich fand diesen einen Satz interessant, dass Maria gesagt hatte, dass sie auch einmal stark und stolz gewesen war und dafür hatte zahlen müssen. Ein weiteres Geheimnis, das es zu lüften galt. Ich erzählte das Ayla und wollte wissen, ob sie noch was anderes gesagt hätte. Ich wollte darüber spekulieren, wie Maria hier als Haushälterin gelandet war, wem sie mal verfallen war und ob das hier ihre Strafe gewesen wäre oder ihr Zufluchtsort dargestellt hätte. Ich fragte mich, wem sie irgendwelche Versprechungen gemacht hätte und warum ihr das geschadet hätte.

Ayla meinte nur, dass sie diese Sache mitgenommen hätte, dass sie sie etwas schroff weggeschickt hatte.

„Ich bin mir sicher, die wollte ihre Finger in ihr eigenes Höschen stecken. Deshalb war sie so von der Rolle. Den Job hätte ich gerne für sie übernommen!"

Ayla fragte mich noch einmal, ob ich sie für krank hielt. Ich versicherte ihr, dass das nicht so war und dass viele Leute solche Gedanken hatten. Froh, mal ein wenig Soziologie-Wissen von meinem Studium anzuwenden. Sie meinte, dass sie das nur für Maria tat und nicht für jeden. Dass sie stark und stolz wäre und sich nicht von jedem rumschubsen lassen würde.

Hatte ich auch nicht erwartet. Warum erzählte sie mir ihre Story, wenn sie dann Angst hatte, dass ich irgendwas Komisches über sie denken würde?

Es war nicht daran zu denken, über etwas anderes als über sie zu sprechen.

11. Kapitel

Ich hatte vermutet, dass Ayla jetzt Tag und Nacht hinter Maria herlief und sie zu ihrer großen Liebe erkoren hatte. Aber das war nicht so. Vielleicht wollte Ayla dann doch nicht zu lesbisch erscheinen. Sie wiederholte ihr Motto: Dicks all the way häufiger, obwohl ich sie gar nicht fragte. Offensichtlich hatte sie damit weniger Probleme als ich. Aber als ich sah, wie Ayla und Maria miteinander umgingen, hatte ich eher das Gefühl, dass Maria Ayla in der Luft hängen ließ. Wann immer die beiden aufeinander trafen, war Ayla sehr bemüht, und man konnte spüren, wie sie sich freute, auch wenn sie es zu verstecken versuchte. Sie fragte, ob sie Maria helfen könnte, sie bedankte sich. Aber Maria behandelte sie ganz genauso wie Mama und mich. Nett und freundlich, aber auch unverbindlich. Ich war mir sogar ziemlich sicher, dass sie Ayla distanzierter und kälter behandelte.

Vielleicht waren die Dinge doch anders gelaufen, als Ayla sie berichtet hatte. Es war definitiv mysteriös, und Ayla war nun nicht der Mensch, dem man mal einfach so blind vertrauen konnte. Ich hätte es gerne herausgefunden.

Ich sprach Ayla darauf an, eher aus Neugier als aus Sorge, aber sie tickte vollkommen aus und sprang mir quasi an die Gurgel:

„Du glaubst gar nicht, was die mit mir macht! Dieses Miststück!"

„Was ist passiert?"

„Sie hat mich fallen gelassen! Kannst du dir das vorstellen?"

Ich schüttelte den Kopf.

„Mich hat sie fallen gelassen! Mich! Sie meint, ich wäre zu unbeherrscht! Ich wäre zu unkontrolliert, und das wäre nicht gut für uns. Für sie und mich. Außerdem hätte ich mich nicht im Griff! Ich soll mich nicht im Griff haben!"

Ihre Augen funkelten, als hätte sie sich nicht im Griff.

„Sie meint, ich hätte auf ihre Befehle nicht gehört. Sie hätte mir mehrmals befohlen, aufzuhören und ich hätte sie ignoriert! Und jemanden, der so wenig Kontrolle hat, wolle sie nicht trainieren! Dabei habe ich echt alles gemacht, was sie wollte. Und was heißt ‚trainieren' überhaupt? Ich bin doch kein Hund, den man abrichten muss! Weißt du, was ein Hund in der Türkei ist? Abschaum ist das, der letzte Dreck! Bin ich etwa der letzte Dreck?"

Welche Rolle Hunde jetzt gerade spielten, war mir nicht ganz klar, es war aber auch egal. Ihr Wutausbruch machte sie nur noch schöner, und ich war froh, mal nicht das Ziel ihrer Ausbrüche zu sein.

„Hast du nicht gesagt, dass du fast den Verstand verloren hast? Vielleicht hast du ein paar Sachen nicht mitbekommen.", versuchte ich vorsichtig etwas zur Klärung beizutragen.

„Vielleicht hat einer von euch was in den falschen Hals gekriegt. Weiß man ja nicht."

„Verstand verloren? Die hat den Verstand verloren! Wie kann die sowas machen? Mich so zurückweisen? Die spinnt doch! Was glaubt die, wer ich bin?"

„Vielleicht ist das auch nur Teil ihres Spiels."

„Wie?"

„Naja, dass sie die Regeln bestimmen will und nicht du. Die will, dass du ihr gehorchst und dass es nach ihren Regeln geht. Wenn du nur mal ganz nett zu ihr bist und vielleicht ein wenig bettelst oder demütig bist oder was ihr da so miteinander treibt, dann lässt sie sich vielleicht umstimmen."

„Bettelst? Demütig? Bist du bescheuert? Was glaubt die, wer sie ist? Ich werde doch nicht betteln!"

„Ich dachte, das wäre so das Prinzip eurer Beziehung. Okay, war ja nur ein Vorschlag!"

Ich hätte gedacht, dass das so lief. Eine hat das Sagen, die andere gibt sich hin. Dann wäre betteln und demütig sein doch eine gute Idee gewesen. Aber offensichtlich hatte ich keine Ahnung und wollte auch nicht in diesen Streit mithineingezogen werden.

Und ich merkte auch, dass Ayla mich nicht als ihre Therapeutin haben wollte. Sie wollte von mir keinen Rat. Dafür war sie zu stolz und eitel. So wie Maria gesagt hatte.

Ich wollte mich auch nicht mehr einmischen und sprach das Thema nicht mehr an, und auch Ayla tat das nicht. Obwohl es wirklich in mir brannte, herauszufinden, was da wirklich zwischen den beiden passiert war. Ob die Dinge wirklich so waren, wie Ayla sie dargestellt hatte, oder was das Geheimnis war, das Maria da mit sich schleppte und was sie dazu brachte, sich so komisch zu verhalten.

Es erschien mir zu gefahrenreich, in dieser Angelegenheit herumzuschnüffeln. Ayla wollte oder konnte mir die Wahrheit nicht sagen, und ich konnte Maria schwerlich auf ihre Sexspielchen und ihre Vergangenheit ansprechen.

In den nächsten Tagen war Ayla jedenfalls ziemlich sauer. Ich ließ sie schmollen. Die Zeit würde das schon richten.

Sie war in diesen Tagen nervig, weil ich mir nicht nur ihre miese Stimmung antun musste, sondern auch ihre Kommentare über Marco anhören durfte. Wie jung er war, dass er nur ein Toyboy war, dass wir keine Zukunft hätten.

Ich ignorierte es. Und von Zukunft sprach sowie überhaupt niemand. Sie gönnte mir nicht, was sie nicht haben konnte.

Marco hatte mich am vergangenen Abend abgeholt, und wir waren mit dem Boot hinausgefahren, die Küste entlang und hatten irgendwo auf dem Meer angehalten und im Mondlicht Arm in Arm im Boot gesessen und auf die entfernten Lichter des Festlands geschaut. Es war super romantisch in seinen Armen zu schweigen. Nur das Wasser, das sanft gegen die Bordwand schwappte, und die entfernten Lichter.

Wir knutschten ein wenig, aber sehr langsam, süß und romantisch. Es war alles super harmlos. Irgendwann zog Marco sein Handy heraus. Erst dachte ich, es wäre ihm langweilig, und ich war etwas irritiert. Er tippte etwas ein und zeigte es mir. Er hatte die Übersetzungsapp von Google geöffnet und hielt mir das Ergebnis hin:

„Ist dir kalt?"

Ich tippte auf das Lautsprecher-Symbol, und eine Computerstimme sprach die Übersetzung mit einer Roboterstimme. Er hätte mir das sicher auch pantomimisch zeigen können.