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Ayla und Ella

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Ich fragte mich, ob ich gehen sollte, denn ich wollte nicht spannen. Aber Ayla hatte mich ja darum gebeten, auf sie aufzupassen, und auch wenn sie in diesem Moment anderes im Kopf hatte als mich, hätte sie ja irgendwas tun können, um sich meinen Blicken zu entziehen.

Mein schlechtes Gewissen wurde von der Faszination dessen, was da gerade passierte, schnell vertrieben.

Mats stand auf, hob Ayla mühelos hoch. Die legte ihre Arme um seinen Po, und er presste sie gegen die graue Betonwand. Sie küssten sich und Aylas schwarze Haare schlangen sich um Mats Schultern. Wie um Luft zu holen, trennten sie sich voneinander, und im gleichen Moment zog er ihr die Bluse vom Leib und dann den schwarzen BH.

Aber Ayla wollte nicht so passiv sein, sie nahm ihre Beine von seinen Hüften, stellte sich auf Zehenspitzen, um ihn weiter zu küssen und drehte sich um. Für einen Moment standen die beiden sich gegenüber, berührten sich nicht, sahen sich an wie in einem Western-Duell. Dann drückte sie ihn an die Wand, an der sie eben noch gelehnt war, und stürzte sich auf ihn.

Ich sah ihren nackten Rücken, der sich braun und makellos krümmte. Sie nestelte an seiner Hose und riss ihm die Hose und die Shorts quasi von den Hüften.

Wenn es hier um einen Machtkampf ging, dann führte sie, denn er war komplett nackt, sie hatte noch ihren weiten Rock an.

Er hob sie hoch, drehte sie um, und nun sah ich aus der Ferne auch seinen Po, dessen Muskeln sich anspannten. Er warf sie fast roh auf die Couch, stand über ihr, und wieder schauten sie sich für einen Augenblick an, dann stürzte er sich auf sie. Seine Hände auf ihren Brüsten, seine Lippen auf ihren Brustwarzen. Ihre Hände auf seinem Rücken. Ich konnte aus der Entfernung ihre Finger sehen, die sich in seinen Rücken krallten.

Ich war neidisch, wie die beiden sich um die Vorherrschaft stritten.

Irgendwann gelang es Ayla, Mats von der Couch zu schubsen, sie setzte sich aufrecht, während er vor ihr auf dem Boden lag, und dann spreizte sie ihre Beine grazil, aber auch resolut und er kniete dazwischen. Sie zog ihren Rock bis zu den Knien und er verschwand darunter, küsste ihre Schenkel. Sein Kopf bewegte sich unter ihrem Rock, aber mein Blick war nun frei auf ihre Brüste, die so perfekt waren, dass man heulen konnte.

Ayla atmete schwer, ihr Brustkorb hob und senkte sich, und ich bildete mir ein, dass ich Schweißtropfen auf ihrem Oberkörper sah. Aber ich war zu weit entfernt. Sie schaute hinunter zu ihrem Schoß, dirigierte seinen Kopf und ließ sich dann zurück in die Couch fallen und genoss das, was da gerade passierte.

Und dann schockierte sie mich. Sie richtete sich etwas auf, öffnete ihre Augen und sah direkt in meine Richtung. Ich konnte nicht sagen, ob sie mich in der Dunkelheit ausmachen konnte, aber sie schaute in meine Richtung, grinste und reckte mir dann den erhobenen Daumen entgegen.

Was war das? Wie konnte sie mitten im Sex an mich denken? Wie konnte sie mich in ihren Sex einbeziehen? Jetzt war ich irgendwie ein Teil davon, denn ihre Gedanken waren ganz klar auch bei mir. Sie sollten in ihrem Schoß sein. Sie sollten sich damit beschäftigen, was seine Zunge da mit ihr veranstaltete.

Stattdessen sah sie mich an.

Im nächsten Augenblick schloss sie die Augen, lehnte sich wieder zurück, und nun bäumte ihr Körper sich auf. Alles wurde rhythmischer, alles wurde schneller. Sie dirigierte Mats, bremste ihn, forderte ihn auf, schneller zu werden, bis sie das richtige Maß gefunden hatte.

Was machte sie da? Jeder Mann, mit dem ich bisher zusammen gewesen war, hatte diesen Rhythmus beim Sex. Er war bei jedem anders, und ich hatte auch meinen. Ich empfand es immer als äußerst intim und geheimnisvoll, wenn ich diesen Rhythmus bei einem Mann herausfand. Denn mit diesem Wissen konnte man etwas anfangen. Es hat keine Bedeutung, außer beim Sex, aber da war es sehr wertvoll. Und jetzt hatte ich ihren Rhythmus gesehen. Mein Zeigefinger tippte ihn auf meinem Oberschenkel.

Ich sah ihr zu, wie der Höhepunkt über sie wusch, ihr Gesicht sich verzerrte, fast schmerzhaft, dann fast scheu und verletzlich, was ihr eigentlich nicht stand.

Es war, als schaute ich in ihre Seele.

Ich musste mich am Riemen reißen, meinen Zeigefinger stoppen, der immer noch diesen Rhythmus tappte und seinen Weg in meinen Schoß fand.

Aber das war nicht richtig.

Ich konzentrierte mich auf Mats am Boden, den zu betrachten erlaubt war. Aber er gab kein so gutes Bild ab, wie er da am Boden kauerte, sein Kopf versteckt unter Aylas Rock, immer noch an seinem Werk.

Sie war graziler. Er war stärker. Sein Oberkörper gewölbt, den Hintern hochgeregt.

Schließlich richtete sie sich auf, und wieder sah sie mich an und grinste. Ich senkte den Kopf und sah zu Boden.

Ich hatte Dinge gesehen, die ich nicht sehen sollte. Sie gingen mich nichts an. Und Ayla hatte mich quasi dabei erwischt. Oder besser mir eine Falle gestellt.

Schließlich kam Mats zwischen ihren Schenkeln hervor. Ayla zog ihn zu sich und küsste ihn leidenschaftlich, wie ihm zu danken und um das zu schmecken, was er in ihrem Schoß gekostet hatte.

Ich war froh, dass sein Körper ihren nun wieder bedeckte.

Die Stimmung hatte sich etwas beruhigt, der Kampf schien beendet, auch wenn es keinen Gewinner gab.

Ayla dirigierte Mats auf die Couch, schwang sich auf ihn, und für einen kurzen Moment sah ich seine steife Männlichkeit. Sie hätte mir diesen Anblick etwas länger gönnen können, aber Ayla ging es nur um sich.

Sie küsste ihn, streichelte seine Brust mit ihren schlanken Fingern, fuhr ihm durch die Haare, hielt ihn ein wenig hin.

Ich versuchte mich auf ihn zu konzentrieren, auch wenn er nicht so spannend war wie Ayla zuvor. Ich beobachtete, wie die Muskeln an seinen Rippen sich an- und entspannten und sein Rücken sich wölbte. Schließlich schob Ayla ihre Hüfte zurück und beugte sich über seinen Schoß. Ich konnte nicht sehen, was sie tat, ihre lange schwarzen Haare verdeckten es. Es war schade, denn in diesem Moment hätte ich mir gewünscht, dass sie mal an mich denkt und mir etwas zu bestaunen gab, dass sie ihre Haare zur Seite nahm und mir den Blick auf seine Männlichkeit gewährte.

Ich konnte also nur erahnen, was sie tat. Ich bemerkte nun auch bei Mats diesen Rhythmus. Er war langsamer, tiefer, schneller, vor allem aber war er nicht so spannend. Bei weitem nicht. Aber Ayla spielte mit ihm, ließ ihn manchmal hängen, hielt inne, dass er sich aufbäumte. Dann setzte sie ihre Sache wieder fort. Es war spannend, aber ich empfand es nicht als so verboten. Mats hatte einfach kein Geheimnis zu enthüllen, was mich fesselte. Irgendwann erlöste sie ihn, und er bäumte sich auf, stieß seine Hüften mit Ayla darauf in die Luft. Als er erschöpft in die Couch sank, drehte sie ihren Kopf noch einmal zu mir und sah mich an. Sie grinste wieder, aber es war ein anderes Grinsen. Das erste während ihres Höhepunktes war anders gewesen, fast schon hämisch. Nun grinste sie triumphierend, als hätte sie ein Ziel erreicht.

Es war spät geworden und kalt, obwohl ich mir einen Cardigan mitgenommen hatte. Aber es war nicht die Temperatur, die mich frösteln ließ. Es war etwas an Ayla. Diese ganze Situation. Als hätte sie das alles für mich getan. Diese ganze Sache mit Mats nur inszeniert, um mich zusehen zu lassen. Ich musste daran denken, wie sie die beiden Jungs zu einem Kuss überreden wollte und mich geküsst hatte, um es ihnen zu zeigen.

Ich stand auf, sah ein letztes Mal zurück in den beleuchteten Glasbau.

Aylas Kopf lag auf Mats Brust und streichelte ihn. Sie redeten miteinander. Ich hatte das Gefühl, dass die Worte, die sie jetzt wechselten, vielleicht intimer waren als das, was ich mit eigenen Augen gesehen hatte. Da war die Optimistin in mir, die gerne glauben wollte, dass Ayla das alles nicht nur für mich inszeniert hatte.

Manchmal sind es die süßen Worte im Anschluss, die man nicht mehr vergisst. Ich konnte sie nicht hören und sie gingen mich nichts an. Ich ging zurück in die Finca. In Marias Haus brannte Licht. Ich ging daran vorbei. Ich hatte genug gesehen, was mich nichts anging.

14. Kapitel

Ich saß beim Frühstück, als Ayla aus der Richtung von Mats Haus zu uns kam. Sie war ziemlich guter Stimmung.

Mama und Maria bemerkten sofort, dass sie die gleichen Klamotten vom vergangenen Abend anhatte, aber sie sagten nichts. Mama sah mich an, aber ich sah nur regungslos zurück, als wüsste ich auch nichts Näheres. Ayla war schließlich alt genug.

Mein Eindruck war, dass Maria Aylas Verhalten ziemlich offen missbilligte. Ayla war ihr gegenüber aber besonders zuvorkommend. Ich war mir nicht sicher, ob das Spott war. Wie um ihr zu zeigen, dass sie nicht auf Maria angewiesen war. Sie setzte sich, zwinkerte mir einmal zu und frühstückte, während ich mein Gespräch mit Mama fortsetzte. Sie erzählte mir, warum Ahmed immer noch in Indien war und wohl auch nicht mehr rechtzeitig zu uns stoßen könnte. Dieser Satz erinnerte mich daran, dass sich unser Urlaub langsam dem Ende neigte.

Ich fragte Mama, ob sie traurig wäre, aber sie meinte nur, dass man halt da nichts machen könne, und dass das im Berufsleben eben so wäre. Ich fragte mich, ob es wirklich so sein müsste. Ob man das hier nicht einfach immer haben könnte. Vielleicht nicht in einer Luxusfinca, aber doch irgendwie anders.

Wenig später fuhren Ayla und ich mit den E-Bikes des Chefs meiner Mama in den nächsten Ort und setzten uns in ein kleines Café an einem Platz und tranken Eiskaffee. Eigentlich hatte sie in eine Shisha-Bar gewollt, aber glücklicherweise hatten wir keine gefunden. Ich wusste auch nicht, ob es dergleichen überhaupt gab. Um das aber zu kompensieren, hatte sie sich billige spanische Zigaretten gekauft, die sie nun rauchte.

Ich hatte dankend abgelehnt, genoss die Eleganz, mit der sie die Zigarette hielt, mehr als den Rauch, den sie in meine Richtung blies.

Ich musste sie nicht bitten, mir zu erzählen, was zwischen ihnen passiert war. Nach dem Spiel auf der Couch hatten sie es noch einmal gemacht. Mats hatte vorgeschlagen, ins Schlafzimmer zu gehen, aber Ayla hatte auf die Couch bestanden. Und das alles nur mir zu liebe, damit ich einen besseren Blick hatte. Sie war enttäuscht, als ich ihr sagte, dass ich nach dem ersten Mal gegangen war.

„Dabei habe ich mir so viel Mühe gegeben!"

Ich ließ diesen Satz unkommentiert, denn ich wollte wirklich nicht wissen, warum sie mich in ihren Sex miteinbeziehen wollte.

Ich hatte ohnehin schon das Gefühl, dass ich sie mit anderen Augen sah, nun, da ich sie so intim beobachtet hatte. Unbewusst tippte ich häufiger ihren Rhythmus mit meinem Zeigefinger. Auch in diesem Moment. Aber natürlich verstand sie nicht, was ich da tat, und das war auch gut so.

Es war also in die zweite Runde gegangen, die, wie Ayla berichtete, auch ganz großartig gewesen war. Sie erzählte mir was von seiner Standhaftigkeit und seinem Durchhaltevermögen.

Ich wollte eher wissen, was sie über Mats herausgefunden hatte.

„Ehrlich gesagt hatten wir andere Sachen zu tun, als uns unsere Lebensgeschichte zu erzählen."

„Also könnte der immer noch ein dänischer Mafiaboss sein, der dich zu seiner Sexsklavin macht."

„Meinst du, dass es in Dänemark Mafiabosse gibt? Ich glaube nicht. Außerdem bin ich niemandes Sklavin. Das ist vorbei. Hast du das gestern nicht gesehen?"

Ich nickte nur, weil ich nichts zu ihrer sexuellen Performance sagen wollte. „Also wissen wir immer noch nicht mehr über ihn?"

„Ich weiß verdammt viel über ihn, glaub mir!" Sie grinste.

„Aber das bringt uns nicht weiter."

„Du weißt gar nicht, wohin mich das gebracht hat! Wenn du verstehst, was ich meine."

Ich verstand es.

„Sollen wir nach ihm googlen?"

„Weißt du denn, wie er heißt?"

„Na Mats!"

„Mats was? Mats aus Malle? Du hast mit ihm gepennt und weißt nicht, wie er heißt?"

„Wie heißt denn dein Marco sonst noch?"

Ich wusste es nicht.

Wir saßen noch eine Weile da und fühlten uns wie Spanierinnen mit unserem Milchcafé auf dem kleinen Platz. Wir beobachteten die Leute und machten uns über die Touristen lustig, die so anders als wir waren.

„Wenn ich dran denke, dass unser Urlaub hier bald schon wieder vorbei ist, könnte ich heulen. Zurück ins dunkle Deutschland mit all den deutschen Vollpfosten, mit Kackchefs und Kackmitarbeitern!" Sie seufzte.

Wir fluchten über die Heimat, ich spöttisch, aber ich hatte das Gefühl, dass Ayla sich wirklich und aufrichtig aufregte.

Ich fragte sie, was mit ihrer Karriere sei, aber sie winkte nur ab.

„Ich will einfach hierbleiben. Wir haben hier doch alles. Sonne, Meer, geile Typen!"

„Und wie lange dauert es, bis dir das zu langweilig wird?"

„Das wird nie passieren."

„Das glaube ich nicht. Du bist doch viel zu modern, um hier auf dem Land zu versauern."

„Mats scheint zufrieden zu sein."

„Aber der flieht auch vor irgendwas."

Es ging noch was hin- und her, aber ohne, dass wir Stress bekamen, und dann machten wir uns wie gute deutsche Touristen auf unseren e-Bikes wieder zurück in die Finca.

Schon vor dem Abendessen verschwand Ayla zu Mats, und ich leistete Mama Gesellschaft, die immer noch Tag und Nacht arbeitete für ihren Boss, der sie in ihrem Urlaub kontaktiert hatte, um irgendein Problem zu lösen. Sie ärgerte sich, aber ich hörte auch Stolz heraus, dass er sie mit diesem Problem beauftragt hatte, weil er offenbar niemandem sonst zutraute, diese Sache zu regeln.

Ich merkte, dass sie nach dem Essen unruhig wurde, und so ließ ich sie allein, und sie ging zurück an ihre Arbeit. Ich lief ein wenig auf dem Grundstück herum, weil ich plötzlich nichts zu tun, aber auch keine Lust hatte, in mein Zimmer zu gehen. Ich machte ein bisschen Smalltalk mit Maria, die spülte. Ich bot ihr an, ihr zu helfen, aber sie lehnte ziemlich resolut ab.

Stattdessen quatschten wir ein wenig. Aber alle meine Versuche, etwas über sie herauszufinden, scheiterten.

Mein Abend endete damit, am Pool zu sitzen mit den Beinen im Wasser, und mit Marco WhatsApp-Nachrichten auszutauschen. Er musste wohl arbeiten. Genau verstand ich nicht, was er machte. Die Symbole, die er dazu schickte, waren: Haus, Hammer, Pizza und Mond.

15. Kapitel

In den nächsten Tagen trennten sich Aylas und meine Wege häufiger. Sie verbrachte ihre Tage mit Mats, und ich meine mit Marco. Ihre Tage waren scheinbar spannender, denn sie ging mit Mats tauchen und Wasserskilaufen.

Marco hingegen und ich fuhren auf seiner Vespa über das Land, und ich klammerte mich an seinen Rücken und ließ mir die warme Luft der Insel ins Gesicht wehen. Er kannte kleine Bars, in der man Tapas serviert bekam, und versteckte Orte, von denen man einen wunderbaren Ausblick auf das Meer oder die Landschaft hatte.

Es waren tolle Tage.

Wir schwiegen oft, berührten und streichelten uns, und wenn wir glaubten, nicht gesehen zu werden, liebten wir uns an einem dieser geheimen Orte, die er kannte.

Langsam und gefühlvoll und zärtlich. Ich zeigte ihm, was ich darüber wusste, wie man eine Frau befriedigt, und wie ich es gerne hatte. Und er lernte schnell.

Aylas Tage vergingen ähnlich, aber auf andere Weise. Da Mats offensichtlich keine Verpflichtungen hatte, waren sie von morgens bis abends zusammen.

Am Anfang hatte ich sie einmal begleitet, aber ich kam mir schnell überflüssig und störend vor.

Mats und Ayla schienen wunderbar zu harmonieren. Sie hatten diese Selbstverständlichkeit im Umgang miteinander. Mats, der nicht viel, aber kluge Dinge sagte, und Ayla, die sich sehr souverän gab, all die kleinen Spielereien und Kindereien unterließ, die sie zeigte, wenn sie mit mir allein war. Manchmal kam sie mir vor, als wäre sie in ihrem Job. Kontrolliert und mit guten Manieren. Auf der anderen Seite war sie kokett, entspannt und flirtete mit Mats. Ich konnte sehr gut sehen, dass sie einen guten Eindruck auf ihn machen wollte.

Es wunderte mich nicht, dass Mats sich in sie verliebte. Sie war klug und wusste, wie man verführte.

Ayla erzählte mir, dass sie ihn davon abbringen musste, ihr eine teure Kette zu kaufen, die sie bei einem Juwelier gesehen hatte. So wie Ayla es erzählte, hatten sie sich richtig in die Haare bekommen über den Schmuck, der zehntausend Euro kosten sollte.

Vielleicht testete er sie damit. Ein alleinstehender reicher und nicht schlecht aussehender Mann hatte bestimmt mit vielen jungen, attraktiven Frauen mit obskuren Absichten zu tun. Ich glaube, es gelang Ayla, diese Zweifel zu zerstreuen. Ich selbst war mir nicht so sicher, was ihr Ziel war.

Für mich blieb dieses zwiespältige Bild. Man wusste nie so genau, woran man bei Ayla war.

Natürlich blieb immer noch die Frage, woher Mats sein ganzes Vermögen hatte und warum er nicht arbeiten musste.

Als wir beim Essen saßen, fragte ich ihn einfach, da Ayla es auch nicht wusste und nicht das Bedürfnis gehabt hatte es herauszubekommen.

„Was machst du eigentlich so?"

„Im Moment? Essen."

„Okay, aber wo kommt das Geld her für dieses köstliche Abendessen mit dem tollen Wein und vor allem der großartigen vegetarischen Paella, die du uns gekocht hast?"

Er tippte an seinen Kopf. „Hierher."

„Du bezahlst das mit deinem Hirn?"

Er nickte, grinste und aß etwas, um die Spannung zu steigern:

„Kennst du Maramba?"

Ich schüttelte den Kopf, und auch Ayla zuckte mit den Schultern.

„Tut mir leid."

„Muss es nicht. Du kannst es gar nicht kennen."

„Wieso das nicht?"

„Maramba ist eine App zum Chatten."

Ayla griff nach ihrem Handy. „Wie heißt die?"

„Du wirst sie nicht finden. Es gibt sie nicht."

Wir sahen ihn fragend an.

„Es ist eine großartige App. Man nimmt sich auf, wie man in die Kamera spricht, und die App erkennt die Gesichtszüge und macht daraus eine Animation. Sehr realistisch."

„Und warum gibt es die nicht? Funktioniert sie nicht?"

„Funktioniert super."

„Aber?" Ayla wurde ungeduldig.

„Ich habe sie verkauft."

„Die App?"

„Die ganze Firma. An ein großes Unternehmen. Den Namen darf ich nicht verraten, aber ihr kennt es."

„Und jetzt arbeitest du für dieses große Unternehmen?"

Er schüttelte den Kopf.

Es wurde ein bisschen nervig, dass er mit der Sprache nicht herauskam, aber offensichtlich war ihm das Thema wichtig, und entweder hatte er die Geschichte schon häufiger erzählt, oder er hatte das alles lange einstudiert. Ich ließ ihn machen. Es störte mich nicht. Warum sollte er nicht seine Biographie ein bisschen aufmotzen.

„Sie haben mir einen Scheck geschickt und meine Firma zugemacht."

„Warum?"

„Hat ihnen die App nicht gefallen?"

„Zombie-Aquisition."

„Was?"

„Man nennt das so: Zombie-Acquisition."

Ayla und ich sahen uns verständnislos an.

„Hat Acqui was mit Wasser zu tun?"

Er schüttelte den Kopf.

„Man kauft ein Unternehmen, nur um es zu schließen."

„Warum sollte man sowas tun wollen?"

„Gibt viele Gründe. Konkurrenz ausschalten, Features für sein eigenes Unternehmen übernehmen."

„Und was war es bei deiner Firma?"

Er schüttelte den Kopf.

„Sie haben es mir nicht gesagt. Müssen sie auch nicht. Sie können ja mit ihrer Firma machen, was sie wollen."

„Und all die Arbeit war umsonst?"

Er nickte.

„Alles umsonst. Außer, dass ich jetzt Millionär bin."

„Kannst du nicht eine neue Firma aufmachen?"

„Ich müsste was ganz anderes machen. Die Patente habe ich ja verkauft."

„Und was hindert dich daran?"

Er lachte.

„Meine Millionen. Warum sollte ich noch einmal neu anfangen, wenn ich mir schon bewiesen habe, dass ich Erfolg haben kann?"

Wir schwiegen. Ich konnte mich nicht so richtig in die Lage eines Millionärs hineinversetzen, dem die Motivation fehlte, noch einmal neu zu starten. Was ich aber herauszuhören glaubte, war, dass er nicht sonderlich glücklich war als Einzelgänger auf Malle.

16. Kapitel

Schließlich war der Tag der Abreise gekommen.

Ich glaube, Mama war froh, dass ihr Urlaub vorbei war. Sie hatte die meiste Zeit gearbeitet.