Swipe, um zu sehen, wer jetzt online ist!

Die geile Lust-Sekte Teil 18

ÖFFENTLICHE BETA

Hinweis: Sie können die Schriftgröße und das Schriftbild ändern und den Dunkelmodus aktivieren, indem Sie im Story-Infofeld auf die Registerkarte "A" klicken.

Sie können während unseres laufenden öffentlichen Betatests vorübergehend zu einem Classic Literotica® Erlebnis zurückkehren. Bitte erwägen Sie, Feedback zu Problemen zu hinterlassen oder Verbesserungsvorschläge zu machen.

Klicke hier
Lex84
Lex84
243 Anhänger

Mindestens gleichermaßen fix erfolgte Claudias Reaktion in Form eines entrüsteten Schnaubens, welchem ein schneller und ungebremster Wortschwall folgte: „Warum sollten wir uns nicht aufregen? Was hattest du erwartet, wie unsere Reaktion auf diese Mitteilung ausfällt, die du uns soeben präsentiert hast, hm Pascal?" „Na, ich hätte möglicherweise erwartet, dass ihr euch für mich und mit mir freut. Nebenbei bemerkt ist es nicht eine Selbstverständlichkeit, dass ich mich nach einem knappen Jahr derart gut in der für mich in Gänze neuen Gesellschaft zurechtfinde. Ist es nicht erfreulich, dass ich trotz den schwierigen Umständen jemanden kennenlerne, der hundertprozentig auf meiner Wellenlänge liegt? Kann man das anders sehen?" Seine letzten Fragen waren das richtige Stichwort für Claudia, die umgehend darauf ansprang: „Richtig! Wir freuen uns natürlich, dass unser Sohn unsere mehr als gutgemeinten Ratschläge ignoriert und ohne zu zögern auf die Erstbeste hereinfällt, die ihm schöne Augen macht. Ich habe gedacht, dass wir dich besser vorbereitet hätten und dass du schlauer wärst, Pascal! Siehst du die Wahrheit wirklich nicht? Du und diese Frau kennt euch kaum, aber sie stellt dich schnell ihren Eltern vor und nutzt deine Unerfahrenheit schamlos aus. Höchstwahrscheinlich hat sie dir eingetrichtert, dass du uns von ihr auf keinen Fall erzählen darfst, nicht wahr? Das wäre für sie zu ärgerlich gewesen, weil wir möglicherweise ihr falsches Spiel durchschaut und ihre feinen Pläne durchkreuzt hätten. Das Eine sage ich dir, mein Sohn: Dermaßen simpel werden wir es ihr selbst im Nachhinein nicht machen. Wenn unser Sohn nicht mit seinem naturgegebenen Verstand in der Lage ist, klar zu sehen und dementsprechend zu handeln, sein Vater und seine Mutter sind es!"

Spätestens nach diesem Statement seiner Mutter empfand Pascal eine nicht mehr zurückzuhaltende Mischung aus Entsetzen und Verärgerung. Entsetzt war er darüber, wie tief er sich in seiner Familie getäuscht hatte. Hatte er Katharina noch versichert, dass er und seine Angehörigen super miteinander auskamen, weil sie sich bis dato (mit kleineren, harmlosen Ausnahmen) blind verstanden und aufeinander zählen konnten, war er sich dessen in dem Moment nicht mehr gewiss. Vor allem war es die Verärgerung, die Pascal nachhaltig seiner guten Laune beraubt hatte. Insbesondere missfiel ihm, dass dem Augenschein nach jeder seiner engsten Verwandten davon auszugehen schien, dass er ein Trottel war, der sich vom erstbesten Frauenzimmer einwickeln und bezirzen ließ. Dass dabei mit voller Selbstverständlichkeit Pascal das Wort abgeschnitten und ihm keine Chance zur Klarstellung gegeben wurde, setzte dem ganzen nur noch die Krone auf. Um die Situation nicht unnötig eskalieren zu lassen, hielt sich Pascal fürs erste zurück und saß nur wortlos auf dem heimischen Sofa und betrachtete seine Füße und den Teppich.

Als hätte Beatrice nicht nur aufmerksam zugehört, sondern zusätzlich noch die Gedanken ihres Bruders zutreffend erraten, mischte sich Pascals Schwester unvermittelt in die familiäre Diskussion ein. Sie fragte in die Runde: „Sag mal, Pascal, du hast bis jetzt im Grunde noch nichts genaueres über deine Freundin gesagt. Wie ist sie denn so und wie sieht sie überhaupt aus?" Immerhin musste Pascal aufgrund seiner gekippten Stimmung unwillig anerkennen, dass wenigstens seiner Schwester aufgefallen war, dass alle getroffenen Aussagen von ihren Eltern auf Mutmaßungen beruhten. Und diese ließen mit erkennbarer Absicht den wichtigen Kern von Pascals Bekenntnis außer Acht. Das konnte er seiner Schwester nicht zum Vorwurf machen. Trotz diesem Lichtblick war er derweil in einem Ausmaß verstimmt, dass er nicht eine Sekunde in Erwägung zog, noch die kleinste Aussage zu Katharina und seiner Beziehung zu ihr zu treffen. Stattdessen antwortete er bissig: „Du glaubst nicht ernsthaft, dass ich heute noch das geringste hier erzähle, wo sich alle hier ohne meine Worte schnell ihr festes Bild gemacht haben, oder irre ich mich?"

Pascals Mutter, die zunehmend richtig in Fahrt zu kommen schien, reagierte angriffslustig und fragte: „Soll das heissen, dass du uns nicht zu verraten gewillt bist, welchem Rang deine Auserwählte angehört?" Natürlich interessierte das am meisten - das hatte sich Pascal nach dem Verlauf des Gesprächs gedacht. Und deswegen war er in der souveränen Lage, spontan und mit selbstbewusst klingender Stimme zu entgegnen: „Genau, das soll es heissen. Das liegt allerdings nicht an mir. Das habt ihr euch selbst zuzuschreiben." Für die Schuldzuweisung ihres Sohnes war Claudia nachvollziehbarerweise gerade am wenigsten empfänglich und blieb unvermindert forsch, obwohl Holger stetig ihre Hand beruhigen tätschelte. Sie meckerte: „Oh nein, so kannst du mir nicht kommen, Junge! Ich lasse mir doch nicht von meinem eigen Fleisch und Blut abstruse Dinge zuschreiben, weil es meinem Sohn gut in den Kram passt. Dein Vater und ich haben für dich zu jeder Zeit nur das Beste gewollt und dir alles nur Erdenkliche aus unserm Erfahrungsschatz mitgegeben. Wir haben dich soweit wie möglich offen erzogen, damit du frei deine Entscheidungen treffen kannst. Und das soll am Ende der Dank für Alles sein?"

„Ach, und zu den offenen der Selbstbestimmung dienenden Erziehungsmethoden gehört anscheinend ebenso, dass ihr mir nicht erzählt, was mich finanziell erwartet, wenn ich mit dem Studium fertig bin? Und das, nachdem ich vor längerer Zeit in eure Gemeinschaft aufgenommen wurde und ich mich seitdem bewährt habe. Ist das eure Ansicht von einer offenen Kommunikation in der Familie?", ereiferte sich Pascal. In seiner aufkeimenden Erregung hatte er nicht bedacht, dass er mit seinen Worten nur zusätzlich Öl in das Feuer der Erregung seiner Mutter gegossen hatte. Mit noch lauterer und bissigerer Stimme als bisher kommentierte Claudia Pascals letzte Aussage: „Ach, das hat das durchtriebene Luder, das du deine Freundin nennst, als allererstes interessiert und dich danach gefragt. Nicht wahr, Pascal? Was für Beweise brauchst du noch? Eindeutiger geht es mit Sicherheit nicht mehr!"

In diesem Moment war der Punkt erreicht, der das Fass zum Überlaufen brachte. Pascal warf resignierend die Hände in die Luft und stöhnte entnervt auf. Während er sich vom Sofa erhob, um die Gesellschaft aus seinen Familienangehörigen zu verlassen, blickte er die drei Personen reihum an. Ehe er ging, bemerkte er noch ein letztes: „Ich brauche keine Beweise, weil ich genauestens weiss, dass Katharina nicht auf meinen Status oder meine mir unbekannten Reichtümer scharf ist. Gut, ich muss hier zum Glück niemanden von dem Wahrheitsgehalt meiner Gewissheit überzeugen...." Pascal wusste derweil mit Sicherheit, dass er einen Fehler gemacht hatte. Seine seiner Gereiztheit geschuldete Bemerkung bezüglich des Familienvermögens war mehr als eine unbedachte Äußerung sondern viel eher in mehrerlei Hinsicht kontraproduktiv gewesen. Im Nachhinein konnte er an dem Gesagten nichts mehr ändern. Was sollte es? Er würde sich als nächstes zurückziehen und Gras über die Sache wachsen lassen. Das hatte er zumindest vor. Bei seinem Plan hatte er die Rechnung jedoch ohne seine Eltern gemacht.

Überraschenderweise war es Pascals Vater, der ihn am Verlassen des Wohnzimmers zu hindern versuchte: „Pascal? Wo willst du hin? Wir müssen das hier und jetzt klären, weil das eine wichtige und unsere ganze Familie betreffende Angelegenheit ist - auch falls du das noch anders sehen magst." Verblüfft drehte sich Pascal zu Holger um und sah ihn ungläubig an, ehe er antwortete: „Natürlich sehe ich das anders! Hey, ich bin schließlich seit langem volljährig. Ich muss in meinem Alter keinem von euch mehr Rechenschaft ablegen - schon gar nicht, was meine Freundin angeht. Das wäre ja noch schöner." Nach seinen als abschließende Bemerkung gedachten Worten wandte sich Pascal ab und wollte den Raum verlassen. Nach seinem ersten Schritt blieb sein Blick an seiner Schwester hängen, die aus undurchsichtigen und irrigen Gründen schmunzelte, dass es fast einem Lachen glich. Was gab es in einer dermaßen verfahrenen Situation, die einen Familienstreit ausgelöst hatte, noch zu lachen? Soweit Pascal seine Schwester kannte, hatte sie sich noch nie darüber amüsiert, wenn es Streit oder Ärger in der Familie gab. Selbst als sie und er noch Kinder waren, war das nicht ihre Art gewesen. Dass sie in dieser Situation über irgendetwas schmunzeln musste, verunsicherte Pascal nachhaltig, dass er abrupt stehen blieb und seine Schwester wortlos anstarrte.

Es dauerte nicht lange, vermutlich waren es weniger als fünf Sekunden, während der niemand sprach. Weil sie Pascal auf seinem Gesicht seine unausgesprochene Frage ablesen konnte, ergriff Beatrice anschließend das Wort: „Ich weiss, Bruder, das willst du zweifellos nicht hören. Aber was deine letzten Behauptungen angeht, bist du bedauerlicherweise schief gewickelt...." Was meinte seine Schwester mit dieser kryptischen Bemerkung? Womit sollte Pascal falsch liegen? Was hatte er als letztes gesagt, was falsch sein konnte? Falls überhaupt waren seine Aussagen zumindest diskutabel, aber in keinem Falle von grundheraus generell falsch! Zu seinem Glück, klärte ihn seine Schwester umgehend auf: „Du bist zwar volljährig, das stimmt. Du scheinst nicht zu wissen, dass du, solange du noch keine Bindung eingegangen bist, bei unserer Geheimgesellschaft bis fünfundzwanzig als nicht voll eigenständig giltst. Du zählst solange schlicht und ohne Ausnahme als Sohn deiner und meiner Eltern. Ein Konstrukt wie eine ‚rechtliche Volljährigkeit' gibt es bei uns nicht. Aus diesem Grund musste ich gerade kurz lachen. Sorry, Brüderchen!"

Diese Offenbarung traf Pascal zugegeben vollkommen unvorbereitet. Was war das um Himmels Willen für eine Regel? Da dachte Pascal, dass die Gesellschaft, der er angehörte besonders freizügig und tolerant war und jetzt das! Wo sollte in dieser hanebüchenen Regelung ein tieferer Sinn liegen? Der einzige plausible Grund, der Pascal spontan in den Sinn kam, war die Tatsache, dass man auf dieser Art indirekt die Bildung von Bindungen mehr als begünstigte. Aus gesellschaftlicher Sicht war die Bindung zwischen zwei Menschen wie die Ehe in der ‚Normalität' eine absolute Notwendigkeit, um die Struktur der Lust-Sekte über die Jahrhunderte am Leben zu erhalten. Das nahm Pascal zumindest an. Letzten Ende interessierte ihn das im Augenblick der Verärgerung nicht die Bohne. Anstelle auf den Hinweis einzugehen, reagierte er trotzig und rief an seine Eltern gewandt: „Ganz toll! Damit gelte ich also für euch und alle Andern noch als Kind, ja? Meinetwegen! Eines versichere ich euch. Sollte in einer dubiosen Charta festgehalten sein, was ich euch als meinen Eltern alles zu erzählen habe und was wir in der Familie klären müssen, sage ich: Niemand kann mich zwingen, Dinge preiszugeben, die ich nicht mitteilen will!" Mit diesem Fazit setzte er seinen Weg fort und stapfte mit schnellen Schritten auf die seit seinem Eintreten offen stehende Wohnzimmertüre zu.

Kurz bevor Pascal das Zimmer verlassen hatte, vernahm er ein letztes Mal die Stimme seiner Mutter, die vor Entrüstung bebte: „Gut, geh nur, Pascal. Später werden wir zwingend über das Thema sprechen müssen. Und falls du dich unveränderlich uneinsichtig zeigen solltest und deinem Vater und mir nichts erzählst, haben wir zur Not noch andere Möglichkeiten, die Wahrheit ans Licht zu bringen. Hörst du, Pascal? Wir werden selber in Erfahrung bringen, was für ein Flittchen du dir angelacht hast. Du wirst in Bälde sehen, was wir alles rausbekommen. Nur damit du es weisst!" Notgedrungen hatte Pascal jedes einzelne Wort seiner Mutter mitbekommen und er bezweifelte keine Sekunde, dass seine Eltern aufgrund ihres Standes über beträchtliche Möglichkeiten verfügten, um die Identität von Pascals Freundin aufzudecken. Das Ergebnis würde sie in jedem Falle ausnehmend überraschen. Das stand absolut fest. Dazu würde es Pascal nicht kommen lassen. Sofern seine Eltern nicht einlenken sollten und weiter die harte Linie zu fahren beabsichtigten, sollten sie es genauso haben. Wovon sie nichts ahnten, waren die Möglichkeiten von Katharina, die in Übereinstimmung mit ihrem Status ohne Zweifel die ihren noch überstiegen. Falls Pascal sie bat, Sorge zu tragen, dass niemand seinen Eltern ihren Namen offenbarte, war sich Pascal sicher, dass es niemals geschehen würde. Da konnten sich seine Eltern ins Zeug legen, wie sie wollten. Und das hatte seine Eltern für den heutigen Auftritt fraglos verdient, wie Pascal fand.

Nach diesem Tag, der ausnehmend erfreulich begonnen und mit einem Familienkrach geendet hatte, folgten zahllose, die von einer verhältnismäßig frostigen Stimmung in Pascals Familie geprägt waren. Es wurde nur das nötigste an Worten ausgetauscht und das heikle Thema ‚Freundin' wurde von keiner Seite nur mit einer Silbe erwähnt. Von einem Entgegenkommen oder Einlenken seiner Eltern war in keinster Weise zu sprechen. Mit diesem Eindruck im Hinterkopf folgte Pascal seiner ersten Eingebung und rief Katharina an, um sie darum zu bitten, dafür Sorge zu tragen, dass ihre Beziehung bis auf unbestimmte Zeit ein Geheimnis blieb. Um sie nicht zu beunruhigen, hatte Pascal ihr alles erzählt, was sich zwischen ihm und seinen Erzeugern abgespielt hatte und hoffte damit Verständnis bei Katharina hervorzurufen. Dass er dieses ohne großes Palaver erhielt, freute Pascal im ersten Moment. Es zeigte ihm andererseits eindrücklich aufs Neue, dass Katharina besonders einfühlsam im Bereich der Familienprobleme zu sein schien. Dieses Mal profitierte Pascal zugegebenermaßen von diesem Umstand und ließ es zu.

Letzten Endes spielte Pascals angespanntes Verhältnis zu seinen Eltern für ihn eine untergeordnete Rolle, obgleich es ihn innerlich merklich belastete. Er war nun einmal Anderes aus seinen vorherigen Lebensjahren gewöhnt. Aber eine Woche später stand der Beginn seines nächsten Semesterabschnittes in der Hochschule an. Notgedrungen verließ Pascal, ohne sich vorher mit Claudia und Holger ausgesprochen zu haben, erneut sein Elternhaus. Pascal reiste mit der Bahn in die Nähe von Bielefeld, wo er sich auf dem ihm bekannten Areal einfand. Im Gegensatz zu seinem ersten Aufenthalt dort, hatte Pascal aus naheliegenden Gründen keinerlei Probleme sich zurechtzufinden und steuerte zielsicher sein ehemaliges Zimmer an, welches ihm laut ausgehängtem Plan dieses Semester erneut zugeteilt worden war. Die Frage, ob Pascals Zimmergenossen aus seinem ersten Semester die Behausung mit ihm teilen würden, beantwortet sich gleichschnell wie die Raumfrage.

Nachdem Pascal sein altbekanntes Zimmer durch die unverschlossene Zimmertüre betreten hatte, erblickte er seine ehemaligen und neuerlichen Mitbewohner Ben und Marvin. Sie schienen vor längerer Zeit angekommen zu sein und unterhielten sich angeregt. Als die Türe von außen geöffnet wurde und sie Pascal das Zimmer betreten sahen, wirkten sie zwar erfreut aber gleichfalls eindeutig überrascht. Das äußerte sich in Bens Reaktion, mit der er Pascal begrüßte: „He Pascal, du bist ja doch wieder mit von der Partie! Cool, dass du hier bist. Ehrlich gesagt hatten wir nicht mehr ernsthaft mit dir gerechnet." Während sie sich von ihren Betten erhoben, um Pascal angemessen zu begrüßen, ergänzte Marvin: „Mann, nachdem wir deinen Zettel mit deiner Nachricht gelesen haben, dass du vorzeitig abhaust und dass du schnellstens nach Hannover musst, haben wir gedacht, dass du in ernsten Schwierigkeiten steckst, die mit dieser Katharina zutun haben müssten. Wir haben im Grunde genommen erwartet, dass jeden Moment jemand von der Verwaltung hier aufschlägt und uns verkündet, dass wir für das anstehende Semester einen neuen Mitbewohner bekommen würden.... Umso besser, dass dem nicht so ist. Erzähl mal, was dir an dem Tag verrücktes passiert ist, dass du dir die Semesterabschlussparty geschenkt hast!"

Pascal fühlte sich zu Anfang überrumpelt und mit den zahlreichen noch nachgeschobenen Fragen überfordert. Weil er sich jedoch freute, seine im letzten Semester gewonnenen Freunde wiederzusehen, beeilte er sich, seinen Koffer in einer Ecke des Raumes vorübergehend zu ‚parken' und verzichtete einstweilen aufs Auspacken. Stattdessen setzte sich Pascal zu seinen Kumpels und erzählte ihnen von seinen Erlebnissen des letzten Studientages des Vorsemesters. Weil er aus einem unerfindlichen Grund nicht wollte, dass Marvin und Ben erfuhren, dass er und Katharina inzwischen zusammen waren, schilederte er den Tag bewusst unemotional. Kurz und knapp berichtete er von seinem Gespräch mit Katharina hier in der Hochschule, seiner überstürzten Reise nach Hannover und dem dort stattgefunden ‚Interview'. Bei seinem Bericht ließ er bewusst die Kleinigkeit weg, dass sich Katharina später nochmals bei ihm zu melden beabsichtigte. Anstelle dessen ließ er seine Freunde in dem Glauben, dass sich mit diesem Tag der Kontakt zu der Kurprinzessin erledigt habe. Innerlich gespalten und voller ernster Zweifel, ob er das richtige tat, hoffte Pascal darauf, dass ihm seine Freunde seine gekürzte Schilderung der wahren Begebenheiten schlucken mochten.

Seine Schilderung nahmen seine Kommilitonen zwar eher verhalten auf, zumindest schienen sie ihm seine Worte letzten Endes abzunehmen. Diesen Eindruck hatte Pascal, weil als nächstes Ben fortfuhr, seinem Freund vorzuhalten, was er an diesem Tage alles verpasst habe. Er schloss mit den Worten „Alter, da siehst du, was du verpasst, wenn du nicht auf deine Kumpels hörst. Sofern du nach diesem Semester nicht unmittelbar abhaust oder mit unerreichbaren Weibern quatschst, hast du die erneute Chance auf den Spaß, den wir schon beim letzten Mal hatten. Glaube mir, es lohnt sich.... Moment! Weisst du was? Wir könnten den Spaß früher haben, falls du Bock hast. Du weisst, was in diesem Semester anders sein wird als im letzten?" Pascal hatte keine Ahnung, worauf Ben hinauswollte und schüttelte mit dem Kopf, worauf Ben fortfuhr, seinen Gedanken, der ihm scheinbar gerade vor Sekunden gekommen war, weiter auszuführen. Er erläuterte: „In allen folgenden Semestern ab diesem haben die scheinbar mehr Vertrauen zu uns Studenten und gestehen uns zumindest an einem Wochenende pro Monat, dem jeweils ersten im Monat, Auslauf zu. Das heisst, wir können das ‚Gefängnisareal' hier für wenigstens ein paar Stunden verlassen. Ich habe Marvin bis eben erzählt, wovon mir mein Bruder berichtet hat. Es gibt wohl im Nachbarort ´ne total coole Party mitsamt Disco von und für Studenten. Dorthin fahren wir am ersten freien Wochenende zusammen. Was sagst du, hm Pascal?"

Der Angesprochene hatte grundsätzlich nichts gegen den Vorschlag seines Freundes einzuwenden. Er hatte lediglich leichte Bedenken, weil er sich spontan beim Vernehmen der Nachricht gefreut hatte, dass er wenigstens ein Wochenende im Monat bei seiner neuen Freundin Katharina hätte verbringen können. Diese Möglichkeit fiele weg, sofern er zusagen würde. Auf der anderen Seite war das erste Wochenende des Monats direkt das übernächste. Bis dahin hätte er Katharina lediglich knapp zwei Wochen nicht gesehen. Weil er sich auf eine räumliche Trennung von ihr für mehrere Monate eingestellt hatte, sollte ihn die unverhoffte Situationsveränderung nicht zu nachhaltig beeinflussen. Aus diesen Überlegungen heraus antwortete Pascal: „Okay, ich weiss zwar nicht, was mich auf dieser ‚Party' erwarten wird. Solange es mindestens so geil wird, wie du behauptest...." „Auf jeden Fall! Verlass dich nur auf mich, Alter. Mein Bruder hat mir alles genauestens berichtet. Das wird mit absoluter Sicherheit mega-geil. Also: Abgemacht?!", sprang Ben sofort ein und hielt Marvin und Ben seine Hand zum Einschlagen entgegen. Dem kamen die beiden jungen Männer nach kurzem Zögern wortlos nach.

Mit den Handschlägen war es beschlossene Sache. Nur zwei Wochen des altbekannten Studiums lagen noch zwischen ihnen und Pascals erster richtiger Party. Er fragte sich in der Zwischenzeit ständig, worin sich eine Party unter gleichaltrigen Studenten und Studentinnen von einer offiziellen Feier in der Lust-Sekte unterscheiden mochte. Letztere hatte Pascal mangels Vergleichsmöglichkeiten als ausgesprochen geil empfunden. Möglicherweise war sein Ansatz allerdings falsch und eine Party mitsamt Disco unterschied sich nicht so gravierend von einer Party von und mit ‚normalen' Studenten. Er würde es beizeiten noch am eigenen Leib erfahren. Bis dahin blieben ihm nur die Vorfreude und die Unsicherheit, weil sich Ben hartnäckig weigerte, mit mehr Details herauszurücken.

Lex84
Lex84
243 Anhänger