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Die geile Lust-Sekte Teil 18

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Lex84
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Als es endlich soweit war, verließen die drei Kommilitonen am Freitagabend mit großer Euphorie das Hochschulgelände. Es war ein warmer Sommertag gewesen, dass die Temperaturen noch angenehm waren. Trotzdem hatte Ben ohne Angabe eines handfesten Grundes darauf bestanden, dass sie alle zusätzlich wärmere Klamotten mitnahmen. Pascal hatte ein Hose und ein Sweatshirt in seinen Rucksack gepackt, ohne hartnäckig nach dem Sinn dieses Unterfangens zu bohren. Er hatte schließlich bei der Feier in Süddeutschland die Erfahrung gemacht, dass Klamotten zum Wechseln nützlich sein konnten. Ob es sich bei Bens Bitte um ähnliche Motive handelte, hinterfragte er nicht. Höchstwahrscheinlich hätte ihm Ben ohnehin nicht ernsthaft geantwortet, weil er aus seinem Wissensvorsprung gegenüber Marvin und Pascal wie üblich ein großes Geheimnis machte und die Unsicherheit seiner Freunde sichtlich genoss.

Die Drei fuhren als Kleingruppe zusammen das größte Stück mit dem Taxi in das benachbarte Bielefeld, weil die Anbindung mit dem öffentlichem Personennahverkehr in dieser Gegend nicht die beste war. Außerdem waren sie ohnehin zu dritt und konnten den Fahrpreis durch drei teilen. Nur innerhalb von Bielefeld nutzten sie die Straßenbahn, bevor es das letzte Stück zu Fuß weiterging. Zu Pascals und Marvins Überraschung führte sie ihr Weg nicht wie erwartet in das Szeneviertel von Bielefeld (sofern man hier überhaupt von Derartigem sprechen konnte) oder wenigstens in die Innenstadt sondern in einen industriell geprägten Randbezirk der Stadt. Hier befanden sich vor allem alte Lagerhäuser und große Produktionshallen. Während die Freunde durch die im Halbdunkel liegenden und die schmalen Straßenzüge säumenden Gebäude schritten, beschlich Pascal das ungute Gefühl, dass Ben doch nicht so gut Bescheid wusste. Für Pascals Empfinden wie wahllos und desorientiert wandte er sich in eine Einmündung auf ein Gelände, wo sich durchzogen von einem weitläufigen Rangierparkplatz für LKW mehrere verschachtelt stehende Hallen befanden. Hier war die Ausleuchtung noch mieser, was insbesondere auffiel, weil derweil das Sonnenlicht zügig dem Dunkel der Nacht Platz gemacht hatte.

Bislang hatten sowohl Pascal als auch Marvin geschwiegen und waren wortlos ihrem Kumpel gefolgt. Angesichts der undurchsichtigen Lage musste Pascal seine Bedenken loswerden und richtete das Wort an Ben: „Ähm, ich möchte nicht meckern. Bist du dir sicher, dass wir noch auf dem richtigen Weg sind?" Ohne stehen zu bleiben reagierte Ben wie üblich betont selbstbewusst und erwiderte lässig: „Natürlich! Bleibt nur cool. Wir sind sicherlich jeden Moment am Ziel. Es muss hier irgendwo sein...." Zeitgleich schaute er sich suchend um. Marvin warf Pascal einen Blick zu, der seine Bedenken zum Ausdruck brachte und dadurch Pascals eigene Zweifel bestärkte. Aus diesem Grund setzte Pascal nach: „Ich dachte, weil das hier nicht wirklich nach einer Party-Lokation geschweige denn nach einem Club aussieht. Außerdem halte ich es für in höchstem Maße unwahrscheinlich, dass wir hier durch eines dieser Rolltore...." „Oder wir gehen durch die Türe da vorne, die bedeutend ähnlicher an den Eingang zu ´ner Disco erinnert. Was meint ihr?", hielt Marvin Pascal ab, seinen angefangenen Satz zu beenden. Marvin zeigte mit ausgestrecktem Arm und mit weisendem Zeigefinger in eine bestimmte Richtung, in die sich umgehend Bens und Pascals Blicke wandten. Hinter der nächsten Gebäudeecke befand sich vor flüchtigen Blicken versteckt eine Türe, die umrahmt von bunten LEDs einladend beleuchtet war. Auf der einen Seite empfand Pascal dies als Eingang zu einer Disco unverändert als vergleichsweise bescheiden, auf der anderen Seite als Eingang für die Party einer im Geheimen agierenden Organisation wie die, der er angehörte.... Möglicherweise hatte Marvin mit seinem Optimismus Recht. Ben war nicht überraschend umgehend überzeugt, den Eingang gefunden zu haben, und bemerkte triumphierend: „Seht ihr! Was habe ich euch gesagt? Kommt, wir sollten uns beeilen, dass wir reinkommen und der heiße Abend losgehen kann."

An der besagten Türe befand sich nirgendwo eine Klingel, um sich bemerkbar zu machen. Und öffnen ließ sich die Türe von außen ohne den passenden Schlüssel gleichfalls nicht, weil sie über keine Türklinke oder Ähnliches verfügte. Nach einem kurzen Blickwechsel entschied sich Ben, der vorne am nächsten von den Dreien an der Türe stand, zu einem schlichten aber beherzten Klopfen. Das Pochen an dem Portal war keine zwei Sekunden verstummt, als auf Augenhöhe eine annähernd unsichtbare Schiebeklappe beiseitegeschoben wurde und den Blick auf zwei grimmig dreiblickende Augen freigab. Die im nächsten Moment erschallende Stimme passte zu diesem ersten Eindruck nur zu gut, weil ihr dumpfer Tonfall nur unzureichend durch die Türe gedämpft wurde und unangreifbare Autorität ausstrahlte: „Ja? Ihr wisst, dass hier heute Abend eine geschlossene private Veranstaltung stattfindet, Jungs?" Von der abweisenden Art des Türstehers ließ sich Ben kein bisschen aus der Ruhe bringen, sondern entgegnete gelassen: „Ja, das ist uns Dreien bewusst. Wir sind allesamt Mitglieder dieser Privatgesellschaft, die lieber unter sich bleibt. Wir würden, nachdem das geklärt ist, gerne Zutritt erhalten."

Pascal fand, dass Ben mit seiner Wortwahl zielsicher die richtige Mischung aus würdevoller Distanziertheit und dem erforderlichen Nachdruck gefunden hatte. Das musste er ihm neidlos zugestehen. Wichtig war nur noch, dass der Türsteher das ähnlich sah wie Pascal und sie hereinließ. In der Tat wurde sein Tonfall fürs erste bedeutend weicher, behielt jedoch unverändert eine gehörige Portion Skepsis bei: „Gut, in diesem Falle ist das natürlich etwas Anderes. Sofern dem so ist und ihr Jungs alle Teil der geschlossenen Gesellschaft seid, könnt ihr mir ohne den geringsten Zweifel das heute gültige ‚Zugangspasswort' sagen, nicht wahr?" Zugangspasswort? Hoffentlich hatte Ben dieses neben allem Anderen von seinem Bruder erfahren - insbesondere weil es sich dem Vernehmen nach um ein einmaliges, nur für den heutigen Tag gültiges Passwort handelte. Pascals Blick ging zu Ben hinüber, der nur souverän lächelte, was Pascal nachhaltig beruhigt. Er vernahm, wie Ben dem fremden Mann mit aller Selbstverständlichkeit antwortete: „Gewiss vermag ich Ihnen das heute gültige, geheime Passwort nennen! Das heutige Losungswort lautet ‚Ekstase'!"

Ohne seine mühsame Selbstbeherrschung hätte Pascal ob dieses merkwürdigen wenngleich beim genaueren Nachdenken mit hoher Wahrscheinlichkeit passenden Losungswortes laut loslachen müssen. Als Folge von einer derartigen Unbeherrschtheit hätten sich Pascal und seine Freunde den Partybesuch für den heutigen Abend mit Sicherheit abschminken können. Deshalb disziplinierte er sich und schwieg. Zur Belohnung öffnete sich einen kurzen Moment später die schwere Metalltüre und es erschien ein Bär von einem Mann mit einem nicht mehr als drei Millimeter langen Vollhaarschnitt. Entgegen seiner äußeren Erscheinung war er ausnehmend freundlich und wies den drei jungen Männern mit einer einladenden Handbewegung und den Worten den Weg: „Tretet nur ein und herzlich willkommen, Jungs. Hinten werdet ihr von Sonja erwartet. Ich wünsche euch viel Spaß heute Abend." Seinen Worten entnahm Pascal in erster Linie, dass bei der Party, die ihn und seine Freunde erwartete, im Gegensatz zu allen anderen Aktivitäten in der Lust-Sekte kein gesteigerter Wert auf gehobene Etikette gelegt wurde. Ansonsten mochte sich der Türsteher niemals getraut haben, sie salopp mit ‚Jungs' anzusprechen. Dass bei dieser Studentenparty keinerlei Namen oder Titel ausgetauscht wurden, hatte Ben seinen Kumpels immerhin im Vorfeld anvertraut. Das trug bei Pascal alles einen Teil zu dem Bild bei, dass er sich im Kopf von der bevorstehenden Party zurechtgelegt hatte.

Ohne zusätzliche Schwierigkeiten durchschritten er zusammen mit Ben und Marvin einen nur äußerst spärlich durch blaue LEDs auf Höhe der Fußleisten beleuchteten, schmalen Gang, der endlos zu sein schien. Als einziger rudimentärer Orientierungspunkt diente ihnen ein zunehmend lauter werdender Geräuschpegel, der spät beim Näherkommen als Musik erkennbar wurde. Endlich gelangten sie in einen deutlich heller beleuchteten quadratischen Raum. In diesem saß eine junge Frau mit rot gefärbten Haaren, einer angedeuteten Stachelhaarfrisur und diversen Piercings in ihrer Nase und Lippe hinter einer Art Empfangstisch. Bei ihrer Ankunft erhob sie sich ruckartig von ihrem Stuhl. Mit freundlicher Stimme begrüßte sie die Neuankömmlinge: „Na ihr Drei, schön dass ihr heute Abend hier seid. Ward ihr zuvor schon auf einer solchen Party, oder ist das euer erstes Mal? In diesem Fall würde ich euch fürs Erste alles erklären und euch in jedem Falle das schwarze Paket empfehlen...." Pascal hatte keinen Schimmer, was die junge Frau mit ‚schwarzem Paket' meinte. Dies war absolut verständlich, weil er wie die Anderen keinerlei Erfahrungen mit Partys der Lust-Sekte hatte. Dies gedachte er gerade auf ihre Frage zu erwidern, als ihm Ben erneut zuvorkam und dreist behauptete: „Nein, schon gut. Wir wissen bestens Bescheid. Für meinen Kumpel hier...", dabei wies er auf Marvin, „...bitte das goldene Paket. Und für ihn und mich kannst du uns das rote Paket klarmachen. Ach, unsere Sachen hier möchten wir noch gerne vorübergehend loswerden, ehe die Party steigen kann. Können wir die Rücksäcke hier bei dir abgeben und zwischenlagern?"

Letzteres bestätigte das Mädchen Ben umgehend, worauf sie Pascal und den Anderen ihre Rücksäcke abnahm und diese nach hinten in einen angrenzenden Raum brachte, wo Pascal Schließfachschränke ausmachte. In denen verstaute sie die Taschen und drückte ihnen anschließend einen Chip zum Öffnen der Schränke und als Nachweis der Übergabe in die Hand. Vielmehr dringender interessierte Pascal, was es mit den unterschiedlichen ‚Paketen' beziehungsweise den unterschiedlichen Farben der Pakete auf sich hatte. Offensichtlich hatte Ben mit Marvin vorher darüber geredet. Ansonsten hätte er nicht für ihn aufs Geradewohl eine Entscheidung getroffen, die zu allem Überfluss anders lautete als für sich und für Pascal. Konnte sich Pascal, was das anging, hundertprozentig sicher sein? Schließlich hatte Ben in Pascals Fall genau das getan, was er in seinen Gedanken soeben für Marvin für ausgeschlossen erklärt hatte. Pascal hätte Ben nur zu gerne gefragt, was es mit seinem Verhalten und den Farben auf sich hatte. Dadurch hätte er gegenüber der jungen Frau zu erkennen gegeben, dass er entgegen Bens Worte kein bisschen Bescheid wusste. Und das musste Pascal vermeiden, weil er Ben in dem Punkt im Großen und Ganzen vertrauen konnte.

Pascals Vertrauen in Ben und seinen ausgeprägten Sinn für Überraschungen geriet im nächsten Moment ernsthaft ins Wanken. Die ‚Empfangsdame' drückte ihm und seinen Kumpels jeweils ein farbiges Gummiarmband in die Hand und verkündete den Preis für ihren Besuch: „Das wär's. Bitte tragt diese Armbänder stets gut sichtbar an eurem rechten Handgelenk. Ich bekomme von euch zwei jeweils achtzig Euro und von dir einhundert-vierzig Euro und anschließend kann für euch der Spaß losgehen." Diese Preisforderung ließ Pascal zusammenzucken. Achtzig Euro? Er hatte noch niemals nur annähernd so viel für den EINTRITT in eine Disco bezahlen müssen. Zwar waren in dem Eintrittspreis drei Frei-Getränke inklusive, wie er auf einem Informationsschild gelesen hatte. Solange es sich bei den Getränken nicht um Champagne handelt, ließen sich mit diesem Angebot kaum die horrenden Preise erklären. Darüber hinaus fragte sich Pascal noch mehr, was es mit den dubiosen ‚Paketen' auf sich hatte. Für sein Paket musste Marvin verrückterweise annähernd das Doppelte von Pascal bezahlen, obwohl ihm bereits sein Preis exorbitant erschien.

Zu Pascals Überraschung schienen sowohl Marvin als auch Ben wegen der aufgerufenen Beträge nicht annähernd so entrüstet zu sein wie er. Ben hatte im Gegenteil kommentarlos sein Portmonee gezückt und zog passende Geldscheine heraus. Das veranlasste Pascal genauso zu handeln. Er folgte dem Beispiel seiner Freunde, blieb äußerlich gelassen und zählte der Frau den geforderten Betrag in ihre Hand. Gut war, dass Pascal in weiser Voraussicht viel Bargeld mitgenommen hatte. Zur Not müsste er sich an einem nahegelegenen Geldautomaten Nachschub besorgen. Anschließend wünschte die Frau ihnen nochmals einen schönen Abend und wies ihnen den Weg in einen weiterführenden und gleichermaßen spärlich beleuchteten Gang, der sie hörbar der Musik näherbrachte.

Während der Geräuschpegel noch nicht weit genug angeschwollen war, dass er eine Unterhaltung unmöglich machte, wandte sich Pascal im Gehen an Ben: „Sag mal, haben wir gerade den ganzen Landen gekauft, oder was? Findest du die Preise hier nicht ein kleines bisschen krass? Und was hat es mit denen hier auf sich?" Trotz der schummrigen Beleuchtung hielt Pascal Ben sein Handgelenk hin, an dem das rote Gummiarmband baumelte. Ben erwiderte gelassen: „Mach dir keine Sorgen, Pascal. Ich bin mir meiner Sache sicher, dass du nach diesem Abend mit mir übereinstimmen wirst, dass der Preis für das Gebotene mehr als angemessen ist. Und was dir Farbe unserer Souvenirs hier betrifft: Du wirst noch früh genug herausfinden, was deren Bedeutung ist. Bleib locker und hab' deinen Spaß. Du wirst schon klarkommen. Da kannst du mir ruhigen Gewissens vertrauen."

Was das betraf, waren Pascals Zweifel nicht wirklich kleiner geworden. Das spielte ohnehin keine große Rolle mehr, denn nach Bens spärlichen Worten, näherten sich die drei Freunde dem Ende des dunklen Ganges und traten im nächsten Moment ins Licht. Wobei: ‚Licht' war streng genommen nicht die richtige Bezeichnung für die übliche Disco-Ausleuchtung, welche aus den bekannten bunten Spots, mehreren angeleuchteten Discokugeln und Flashlights bestand. Diese waren unter der hohen Decke des gewaltigen Raumes angebracht, der der Klangkulisse nach der Tanzbereich der Disco zu sein schien. Pascals Augen brauchten einen kleinen Moment, um sich an die neuen Lichtverhältnisse zu gewöhnen. Im Anschluss konnte er seinen Standpunkt und die Ausgestaltung der Partylokation überblicken. Er stand mit Marvin und Ben deutlich erhöht oberhalb des Dancefloors, der sich geschätzte zwanzig Stufen unterhalb von ihnen befand. Bei dem großen Raum handelte es sich dem ersten Eindruck nach um eine ehemalige Produktionshalle. Darauf wiesen die aus rohem und rotem Backstein und die von Metallverstrebungen gestützte Dachkonstruktion neben der schieren Ausdehnung des Raumes hin. Unter ihnen auf der Tanzfläche tummelten sich zahlreiche Männer und Frauen in Pascals Alter und tanzten zu der lautstarken Musik. Diese kam von der Pascals Standpunkt gegenüberliegenden Seite der Halle. Hier befand sich auf Augenhöhe mit Pascal der DJ, der von dort die ganze Lokation im Blick hatte. Auf gleicher Höhe umlief eine Art Balustrade den ganzen Raum, wobei jeweils an den Längsseiten des Hallenraumes Bars eingerichtet worden waren, die man außer über den Laufgang auf direktem Weg über breite Treppen von unten erreichen konnte.

Während Pascal noch dastand und die neuen Eindrücke verarbeitete, stellte Ben triumphierend fest: „Na, was habe ich euch gesagt? Das sieht doch alles andere als schlecht aus, was? Kommt, lasst uns zunächst an die Bar gehen und von dort aus genauer die Mädels abchecken!" Diesem Vorschlag folgten Marvin und Pascal ohne eine verbale Erwiderung. Diese wäre aufgrund des beträchtlichen Geräuschpegels ohnehin nur schwer verständlich gewesen. Außerdem gab es von Pascals Seite keine Bedenken gegen Bens Vorschlag. Generell musste er zumindest zugeben, dass diese Party-Lokation für eine Disco zu den besseren gehörte, die er in seiner Jugendzeit kennengelernt hatte. Nur worin der Mehrwert zu den besseren Discos bestehen sollte, die er kannte, konnte Pascal spontan nicht ausmachen. Als kleinen Ansatz konnte er immerhin den ersten der drei kostenlosen Drinks an der Bar in Empfang nehmen. Bei dessen Genuss stand er mit Marvin und Ben an dem Geländer der Empore und blickte wortlos auf die feiernde Partymenge hinab, die aus deutlich mehr als einhundert Menschen bestehen musste. Erneut stellte Pascal fest, dass die von Marvin im Vorfeld gerühmte Party zwar eine ansehnliche Menge und ausgewählte Gäste aufwies, aber ansonsten keine nennenswerten Besonderheiten aufwies, die sie auszeichnete.

Nachdem seine Freunde und er ihre Gläser geleert hatten, beschlossen sie einvernehmlich, die Tanzfläche zu stürmen. Obgleich die Drei die Treppe gemeinsam nach unten gingen, verlor Pascal die Anderen auf der Tanzfläche binnen Sekunden aus den Augen. Dies war nicht schlimm, weil Pascals Blick ohnehin dem anwesenden weiblichen Publikum galt. Obwohl Pascal seit mehr als einem Jahr nicht mehr in der Disco gewesen war und die Lokalität für ihn neu war, fühlte er sich sofort wohl. Die Musik war nach seinem Geschmack. Ferner fühlte es sich befreiend an, etwas zu tun, was er als Teenager vor der Zeit getan hatte, als er zum Mitglied der Lust-Sekte geworden war.

Mit guter Stimmung tanzte Pascal eine Zeit lang für sich und ließ sich von dem entspannten Gefühl, das ihn überkommen hatte, mitreißen. Erst nach einigen Musiktiteln begann Pascal, seine Umgebung bewusster wahrzunehmen und flirtete mitunter intensiver mit der einen oder anderen Frau durch Augenkontakt. An Katharina dachte Pascal zwar, wobei er bei dem, was er tat, keinerlei Skrupel hatte. Seine Freundin hatte ihm im Vorfeld zum Semesterbeginn mehrere Male versichert, dass sich Pascal wegen ihr keinen Kopf machen müsse. Sie wisse, was ihn während seinem Studium noch alles erwarte, weil sie dieses vor kurzem selbst durchlaufen habe. Es sei aus ihrer Sicht absolut unfair, falls ihm diese Erfahrungen durch sie verwehrt blieben. Und das war nur eines ihrer Argumente gewesen, warum sich Pascal tunlichst keine Gedanken machen sollte. Beim genaueren Nachdenken wäre das tatsächlich lächerlich gewesen, wo Katharina und er Mitglieder einer Vereinigung waren, die die freie Sexualität mehr als auf dem Papier postulierte. Angesichts dessen waren Flirts in der Disco das Harmloseste, was Pascal während seiner Studienzeit anstellen konnte. Dies ging ihm einen kurzen Augenblick durch den Kopf, ehe er fortfuhr, mit den Mädchen auf der Tanzfläche intensiv zu flirten und zu tanzen.

Besonders lange und intensiv befasste sich Pascal mit einer für seinen Geschmack überdurchschnittlich attraktiven Blondine mit knapp schulterlangen Haaren, die einen schlichten schwarzen Minirock und ein rotes Top trug. Nachdem sich die Beiden mit Blicken gemustert und aus relativer Entfernung abgecheckt hatten, tanzten sie ein paar Minuten miteinander. Dabei ließen sie sich im Grunde keine Sekunde aus den Augen. Nach wenigen Tracks hatten sie sich soweit angenähert, dass beim Tanzen bereits der eine oder andere harmlose Körperkontakt zwischen ihnen stattfand. Pascal stellte fest, dass ihm das Mädchen nicht nur optisch gut gefiel, sondern dass sie gut tanzen konnte und ihren hochgewachsenen Körper grazil und reizvoll einzusetzen verstand. Pascal empfand die Begegnung als absolut harmlos und dennoch genoss er es, mit der ihm vollkommen fremden Frau auf eine oberflächlich vertraute Art zu tanzen und zu flirten. Es zeigte ihm, dass er letzteres immerhin nicht in den letzten Monaten verlernt hatte, was ihn freute.

Lange Gelegenheit, sich darüber zu freuen, hatte Pascal bedauernswerterweise nicht. Denn nach lediglich zwei folgenden Musiktracks brach die ansonsten nahtlos aneinandergereihte Musik unvermittelt ab. Stattdessen ertönte über die Lautsprecher eine Stimme, als deren Urheber Pascal nach anfänglicher Irritation schnell den DJ erkannte. Er sprach von seiner erhöhten Warte in ein Mikrofon: „Hi allerseits. Ich bin's, euer DJ für den heutigen Abend. Mein Name ist DJ Locke und ich freue mich, dass heute Abend so viele von euch den Weg hierher gefunden haben. Da ich mir bewusst bin, dass ihr alle nicht hier seid, um mich labern zu hören, sondern um euren Spaß zu haben, darf ich den spannenderen Teil des Abends einzuläuten. Bestimmt habt ihr euch alle ordentlich warm getanzt. Und vielleicht ist euch sogar richtig heiss? Alles klar! In dem Falle sind ab sofort alle bis dato bestehenden Beschränkungen aufgehoben. Ich wünsche euch allen einen super heißen und geilen Abend. Das wünscht euch von ganzem Herzen euer DJ Locke!"

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