Swipe, um zu sehen, wer jetzt online ist!

Krieg und Liebe - Swinging Nyhavn

ÖFFENTLICHE BETA

Hinweis: Sie können die Schriftgröße und das Schriftbild ändern und den Dunkelmodus aktivieren, indem Sie im Story-Infofeld auf die Registerkarte "A" klicken.

Sie können während unseres laufenden öffentlichen Betatests vorübergehend zu einem Classic Literotica® Erlebnis zurückkehren. Bitte erwägen Sie, Feedback zu Problemen zu hinterlassen oder Verbesserungsvorschläge zu machen.

Klicke hier

Wir traten ein und Helle war wie vom Donner gerührt. „Du hast wirklich auf meine Wohnung aufgepasst, Klaus." Sie betrat ihr Wohnzimmer, dann drehte sie sich um, ging auf Klaus zu und umarmte ihn. „Klaus, Du bist großartig. Hier ist ja alles wie vor zwei Jahren!"

Klaus lächelte verlegen. „Helle, ich war zwei Jahre in Deiner Wohnung zu Gast. Und so habe ich mich auch benommen." Dann lachte er uns beide wechselweise an. „Und mir hat es die perfekte Möglichkeit gegeben, mich zu schützen und meine eigene Zukunft vorzubereiten. Wollt Ihr einen Kaffee? Ich habe mir einen sehr guten Vorrat sichern können."

Wir nahmen seine Einladung dankbar an und setzten uns anschließend in Helles Wohnzimmer zusammen. „Was machen wir jetzt?" fragte Helle schließlich.

„Ganz einfach, Helle", antwortete Klaus umgehend. „Es ist Deine Wohnung. Wann willst Du sie zurück haben?"

Helle war sichtbar verblüfft über Klaus direkte Antwort. Sie holte tief Luft. „Im Moment bin ich mehr als glücklich, bei Oscar in seinem Lokal und in seinem Haus zu sein. Ich bin gestern aus Schweden gekommen. Dort habe ich als Kunstlehrerin gearbeitet, jetzt sind Sommerferien. Ich bin ganz ehrlich, Oscar und ich haben noch keine Zeit gehabt, um über unsere Zukunft zu reden."

„Willst Du Deine Wohnung überhaupt zurückhaben?" Klaus lachte. „Deine Sachen sind alle wohl erhalten."

„Gib Oscar und mir die Gelegenheit, unsere Zukunft in den nächsten Tagen zu diskutieren. Dann finden wir eine gemeinsame Lösung."

Ich verfolgte das Gespräch mit großem Interesse, aber auch mit wachsender Neugierde. „Warum bist Du eigentlich mitten in Kopenhagen ohne irgendeine Einschränkung?"

Klaus lachte wieder. „Euch kann ich ja die Wahrheit sagen. Ich habe dies über ein Jahr vorbereitet. Und da kam mit diese Wohnung sehr gelegen. Ich habe mich parallel zu meiner Arbeit in Claus Mogens Nørmark verwandelt, habe mir neue, dänische Original-Papiere beschafft und unter meinem neuen Namen sogar eine dänische Rechtsanwalt-Zulassung beantragt und erhalten. Und da ich nie der Wehrmacht oder der SS oder der deutschen Polizei angehört habe, sucht auch niemand nach mir als Klaus Norden. Ich war ein ziviler Assistent von Dr. Best. Gut, der Reichsbevollmächtigte ist jetzt verhaftet, genauso wie eine Reihe anderer deutscher Funktionsträger, die in Dänemark gearbeitet haben. Aber mir ist kein Haftbefehl gegen Klaus Norden bekannt. Und erst recht nicht gegen Claus Nørmark."

„Das heißt, Du willst in Kopenhagen bleiben?"

„Ja. Mit Sicherheit besser, als nach Deutschland zurückzugehen. Ich bin zwar in Flensburg aufgewachsen, aber in Haderslev geboren." Er lachte wieder Helle an. „Genauso wie Du, geboren in Sønderjylland, bevor es wieder dänisch wurde. Also habe auch ich das juristische Recht auf die dänische Staatsangehörigkeit. Und das habe ich genutzt."

„Und woher kommt Dein neuer Name?"

„Ist eigentlich nicht neu. Ist der Name meines Großvaters, mütterlicherseits."

Am Ende des Kaffees verabschiedeten wir uns in aller Herzlichkeit und gingen zum ‚Oscar' zurück. „Das war eine Überraschung, was?" fragte ich Helle.

„In der Tat, Oscar. Klaus hat sein Wort gehalten. All mein Besitz ist unbeschädigt und vollständig erhalten." Sie holte tief Luft. „Ich habe das wirklich nicht erwartet."

„Ich auch nicht. Ich habe Klaus seit seinem Informationsbesuch nicht mehr gesehen. Aber Respekt, er hat seine Zukunft raffiniert eingefädelt."

Helle und ich diskutierten in den Tat drei Tage lang, wie wir unsere Zukunft gestalten wollten. Zwischen unseren Gesprächen und den Abenden im Lokal liebten wir uns, so oft ich die Kraft dafür fand. Und wenn es dafür nicht reichte, nutzten wir unsere Münder, Zungen, Finger und Hände. „Wir holen die letzten zwei Jahre jeden Tag mehr auf", spotteten wir über uns gegenseitig. Und wir genossen uns gegenseitig wie zwei frisch Verliebte. Am Ende der drei Tage stand fest, dass Helle ihre Arbeit in Lund aufgeben, heimkommen und endgültig in mein Haus einziehen würde. Wir würden ihre Kunstwerke und die besten Möbel herüberbringen und in die beiden Wohnungen in den Obergeschossen integrieren. Die restlichen Möbel wollte Klaus übernehmen, der beabsichtigte, Helles Wohnung endgültig und dauerhaft zu bewohnen.

Eine Woche später kamen Helles Töchter nach Kopenhagen. Friederike machte sich sofort auf die Suche nach unserem neu ernannten Kriminalhauptkommissar und fand ihn im Hauptquartier der dänischen Kriminalpolizei. Ihre Begrüßung war aufgrund er dienstlichen Umstände kurz, aber heftig. Und sie verabredeten sich direkt, am Abend im ‚Oscar' ihr Wiedersehen zu feiern.

Christiane hingegen war zunächst bei uns geblieben und ließ sich von Helle die erste Begegnung mit Klaus Norden berichten. „Er hat wirklich auf unsere Wohnung acht gegeben, so dass wir nichts verloren haben?"

„Ja, das hat er. Und wir haben uns jetzt sehr fair und freundschaftlich geeinigt, wie wir unsere Zukunft gestalten", bestätigte Helle.

„Denkst Du, dass er mich so einfach empfangen wird?" Christiane war immer noch vorsichtig und skeptisch.

„Ich gebe Dir meinen Hausschlüssel. Dann kommst Du erst einmal problemlos ins Haus. Klaus schaut durch den Sucher und ich bin mir sicher, sobald er Dich sieht wird er sofort die Tür aufreißen."

Christiane ging am späten Nachmittag zur alten Familienwohnung. Und Helles Vorhersage bestätigte sich. Dreißig Minuten nachdem sie auf den Klingelknopf gedrückt hatte, lag Christiane auf Klaus und ritt seinen steil aufgerichteten Penis mit einer Leidenschaft und Hemmungslosigkeit, wie sie es beide noch nie erlebt hatten. Ihre Lust aufeinander war so groß, dass sie das Bett weder fürs Abendessen noch aus einem anderen Grund als einen kurzen Besuch auf der Toilette verließen. Sie hielten die halbe Nacht durch, bevor sie vollständig erschöpft eng umschlungen einschliefen.

Zwei Abende später saßen die drei wiedervereinigten Liebespaare zusammen an ihrem alten Stammtisch in der zentralen Nische des ‚Swinging Oscar' und schworen sich gegenseitig, sich von keinem Umstand mehr je wieder trennen zu lassen. Oscar ließ sechs Gläser Champagner aus seinen Beständen bringen, die er über die Besatzungszeit der letzten zwei Jahre unbeschädigt durchgerettet hatte. Er hob sein Glas an.

„Letztendlich verdanken wir Klaus verräterischen Hinweis im September vor zwei Jahren, dass wir heute gesund und unbeschädigt wieder zusammensitzen. Wir haben alle zwei Jahre unseres gemeinsamen Lebens aufgrund dieses bösen Krieges verloren. So lasst uns darauf trinken, dass dies nie wieder passiert." Die sechs Gläser klangen hell aneinander.

Nachwort:

Oscar Nyrup Olsen und Professor Dr. Helle Schmidt heirateten im Frühjahr 1946 mit einer wahrhaftig gewaltigen Hochzeitsfeier im ‚Swinging Oscar', bei der es Non-Stopp zwölf Stunden Live-Jazz-Musik von zwei Big-Bands, drei Jazz-Bands und zwei Piano-Solisten gab. Natürlich war der Hauptauftritt die mittlerweile Skandinavienweit etablierte Jazzsängerin ‚BB Bird' mit der Big-Band von Danmarks Radio als etabliertem Jazz-Orchester, ein Auftritt der wenig später als einstündiger Live-Mitschnitt landesweit im Radio gesendet wurde.

Helles älteste Tochter Friederike blieb nicht lange in Kopenhagen und kehrte nach Schweden zurück. Oscars Neffe, Kriminalhauptkommissar Magnus Nyrup Olsen, hatte sich so hart in seine Aufgabe als aufklärender Polizeioffizier in die Kriegsverbrechen der Besatzungszeit verbissen, dass er keinen zeitlichen Freiraum und keine geistige Freizeit für irgendwelche privaten Aktivitäten mehr hatte.

Hingegen endete das Wiedersehen von Helles jüngerer Tochter Christiane und Klaus Norden alias Claus Mogens Nørmark drei Jahre später im Happy End. Claus hatte sich 1946 auf Anraten seiner Geliebten den dänischen Behörden mit seinem deutschen Namen zu erkennen gegeben und sich bereit erklärt, gegenüber den dänischen Ermittlungsbehörden detailliert auszusagen. Er selbst erhielt in seinem Gerichtsverfahren lediglich eine kurze Gefängnisstrafe von 12 Monaten, die unter Anrechnung seiner Zeit in Untersuchungshaft zur Bewährung ausgesetzt wurde. Überraschenderweise behielt er seine doppelstaatliche Rechtsanwaltszulassung, er etablierte sich als Rechtsexperte für dänisches und deutsches Recht und gründete jeweils mit einem örtlichen Partner Anwaltskanzleien in Kopenhagen und nach Gründung der Bundesrepublik Deutschland in Hamburg. Claus und Christiane heirateten am 20. September 1949, dem sechsten Jahrestag der erfolgreichen Flucht der drei Schmidt-Frauen nach Schweden.

Nachwort in persönlicher Sache:

Die zahlreichen und freundlichen Bewertungen meiner Leser für „Krieg und Frieden -- Catalina" und „Eine einsame Highland- Farm -- Juli 23" haben den Effekt der unverändert andauernden Troll-Attacken auf die Bewertung meiner deutschsprachigen Geschichten deutlich vermindert. Ich bitte auch an dieser Stelle die Leser dieser Geschichte um die aus ihrer Sicht angemessene Bewertung meiner Erzählung. Es ist der einzige, zumindest teilweise Schutz gegen diese nächtlichen Bewertungsattacken. Vielen Dank.

Bitte bewerte dies Geschichte
Der Autor würde sich über dein Feedback freuen.
  • KOMMENTARE
Anonymous
Our Comments Policy is available in the Lit FAQ
Posten als:
Anonym
35 Kommentare
LisaW55LisaW55vor 4 Monaten

Ich bin weiterhin immer noch begeistert und brauche wieder Taschentücher 🥰🥰😊Lisa auch als Lisaficksau hier unterwegs.

DHRTWGDHRTWGvor 5 Monaten

Die Geschichte hat mich so sehr berührt, dass ich sie mehrfach gelesen habe. Ich finde den geschichtlichen Hintergrund, den ich bisher nur rudimentär kannte, in seiner Entwicklung faszinierend.

Herzlichen Dank dafür.

Maxl63Maxl63vor 7 Monaten

Ich lese die Geschichte, die mich unglaublich berührt, zum wiederholten Mal durch. So authentisch, so unglaublich sorgfältig recherchiert und dann noch fesselnd mit Leidenschaft geschrieben. 5 Sterne reichen nicht im Ansatz aus…

Danke für die gute Zeit, die ich sehr gern mit Lesen verbracht habe! Ich freue mich auf weiteren Lesestoff aus Ihrer Feder…

trissmerigoldtrissmerigoldvor 8 Monaten

Hervorragend !

Ich liebe deine Geschichten ❤

AnonymousAnonymvor 9 Monaten

Einfach super mal so Geschichte zu lesen. Gespannt…

Zeig mehr
Teile diese Geschichte

Geschichte SCHLAGWÖRTER

LESEN SIE MEHR VON DIESER REIHE

ÄHNLICHE Geschichten

Die einsame Highland-Farm - Juli 23 Start eines gemeinsames Arbeits- und Liebeslebens.
Die einsame Highland Farm - Mai 23 Zwei schwer verwundete Seelen finden gemeinsame Heilung.
Krieg und Liebe-Henschels Rückkehr A. Henschel findet einen Weg zurück zu seiner Familie.
Göttliche Fügung Eine Pastroin wirft mich aus der Bahn.
Krieg und Liebe: Die Plantage Gräfin Gerhild und ihre ostafrikanische Plantage im Krieg.
Mehr Geschichten