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Leila K/L 07

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Sie kamen gut vorwärts. Nur einmal mussten sie eine kleine Pause einlegen, weil ihr Weg wieder von einem Eisengitter blockiert wurde, mit dem T-Jack jedoch kurzen Prozess machte.

Nach zwanzig Minuten strammen Fußmarsches ließ ein dumpfes Grollen und ein kurz darauf folgendes Beben ihren stummen Marsch stoppen. Sie hoben die Waffen und lauschten. Ein neues Grollen drang zu ihnen, woraufhin Erde aus Ritzen in der Decke auf sie hinab rieselte. Kurz darauf folgten noch zwei weitere Detonationen.

„Die Front", murmelte Demon und fügte erklärend hinzu: „Das sind Kanoneneinschläge. Wir befinden uns direkt unter dem Wall."

Leo warf einen Blick auf seinen POD und nickte zustimmend.

„Noch fünf Kilometer bis zum Zielort."

„Gut. Dann weiter, wir haben nur noch eine knappe Stunde. Los!", trieb sie der Captain an und sie setzten ihren Gang durch den Tunnel in eiligem Schritttempo fort. Es dauerte noch gut zehn Minuten ehe die Explosionen hinter ihnen verstummten. Leila atmete erleichtert auf, sie hatte bei jedem Beben die Befürchtung der Tunnel könne einstürzen.

Nach weiteren dreißig Minuten fragte sich Leila wann sie denn endlich die Vororte erreichten. Kurz darauf hielt T-Jack plötzlich an und Leila wäre beinahe gegen ihn gelaufen.

„Was?", fragte sie verärgert und wollte sich an ihm vorbei drücken. Seit dem Vorfall in der Dusche verachtete Leila den Mann. Doch der Techniker hielt sie zurück.

„Nur ein weiteres Gitter", sagte er kurz angebunden und bald darauf erfüllten hellblaue Funken den Tunnel. Nachdem Baker das Gitter entfernt hatte, setzte sich die Gruppe wieder in Bewegung. Nur kamen sie auch diesmal nicht sehr weit. Plötzlich hielt T-Jack schon wieder und machte sich an seinem Rucksack zu schaffen. Diesmal schob sich Leila an dem Mann vorbei und schloss zum Captain und Leo auf, die am Ende der Röhre standen. Das Rohr mündete einfach in einem schwarzes Nichts. Leila trat neben den Captain und leuchtete wie er in das Nichts hinein: Sie erkannte einen großen Raum. Die Öffnung des Rohres befand sich fast unter der Decke des Raums und Leila schätzte, dass es bis zum Boden gut drei oder sogar vier Meter waren. Mit einem Schaudern ließ Leila ihre Lampe weiter umherschweifen. Der Raum war eigentlich kein Raum, eher ein großes Wasserbecken, in dem anscheinend ehemals das Wasser vom See zwischengespeichert wurde.

„Ein Silo", murmelte schließlich auch der Captain und leuchtete mit seiner Lampe an der Wand unterhalb von ihnen entlang.

„Und keine Leiter. Hunt, schau dir das an."

Der Aufklärer erschien neben ihnen und Leila machte ihm Platz. Leo musterte den Raum mit seiner Lampe einen Moment, dann checkte er seinen POD.

„Wir haben die Kanalisation erreicht", der Lichtstrahl von Leo tastete sich auf der gegenüberliegenden Wandseite entlang und schnell fand der Aufklärer was er gesucht hatte.

„Dort", das Licht seiner Lampe erhellte eine rostbraune Eisentür, die auf derselben Höhe wie die Rohröffnung in der Wand angebracht war. Zu Leilas Erleichterung sah sie unterhalb der Tür Eisensprossen aus der Wand ragen, die wohl als Leiter gedacht waren.

Bleibt nur noch ein Problem...

„Und wie kommen wir hier runter?" fragte sie neugierig und leuchtete auf den Boden des Silos.

„Ich glaube für einen Sprung ist es doch recht hoch."

„Wir müssen nicht springen", erklang T-Jacks Stimme hinter ihnen. Die junge Frau drehte sich zu dem Techniker um und schaute ihm zu, wie er ein Seil an eine der aus dem Boden ragenden Stangen des entfernten Gitters befestigte und es dann über die Kante hinab in das Silo warf. Der Captain nickte kurz, ergriff das Seil und war mit einem Satz im Dunkeln verschwunden. Leila trat an den Rand und leuchtete hinab. Der Captain stand neben dem Seil auf dem Boden des Silos und blickte hinauf.

„In Ordnung, der nächste", hörte Leila seine Stimme über Funkt. Bevor Baker das Seil ergreifen konnte hatte es sich Leila bereits geschnappt.

Besser schnell hinter mich bringen.

Sie drehte sich zu den Männern, die sie neugierig musterten, um und ließ sich dann vorsichtig Stück für Stück an der Wand hinab, wobei sie sich mit den Füßen von der Wand abstemmte. Kurz vor sie den Boden erreichte, umfasste der Captain ihre Taille und hob Leila wie ein Kind einfach beiseite. Kaum stand die junge Frau auf dem Boden, warf sie dem Captain einen empörten Blick zu. Im nächsten Augenblick kamen Baker und Leo so schnell hintereinander aus der Dunkelheit die Wand hinab, dass Leila erschrocken zusammenzuckte.

Die Männer grinsten sie belustigt an.

„Angeber", nuschelte die junge Frau, drehte sich um die eigene Achse und stolzierte hinter dem Captain her, der das Becken durchquerte. Vor den Eisensprossen hielt Jackson an, drehte sich um und wartete auf den Rest des Trupps.

„Gut. Wir betreten nun die Kanalisation. Es ist sehr wahrscheinlich, dass sich dort Dämonenbrut aufhält mit denen wir jedoch keine Probleme haben sollten. Damit wir uns jedoch nicht verraten benutzen wir nun erst mal nur unsere Pistolen mit aufgesetzten Schalldämpfern."

Der Aufstieg gestaltete sich nicht annähernd so schwer wie der Abstieg. Der Captain kletterte als erstes hinauf und öffnete das alte Türschloss mit zwei gezielten Schüssen. Der Schalldämpfer schluckte fast den gesamten Knall, einzig ein dumpfer Laut, wie ein unterdrücktes Husten, drang zu den wartenden Soldaten hinab. Kurz darauf war der Captain durch die Tür verschwunden und weitere gedämpfte Schussgeräusche drangen zu ihnen. Baker und Demon kletterten schnell als nächstes hinauf. Während die beiden Männer durch die Tür verschwanden trat Tommy neben Leila und umfasste ihre Hand. Die junge Frau lächelte ihn an und drückte sie. Schließlich standen nur noch die beiden jungen Leute im Silo, sodass Leila Tommys Hand schweren Herzens loslassen musste und die Leiter hinauf kletterte.

Oben angekommen drang sofort ein fauliger Gestank in Leilas Nase. Angeekelt rümpfte die junge Frau sie und leuchtete mit ihrer Lampe umher. Sie stand auf einem kurzen Gehsteig in einem Tunnel, der diagonal zu der Röhre verlief, die sie ins Silo geleitet hatte. Leila leuchtete mit ihrer Lampe auf den Boden und wich einen Schritt zurück.

Sie blickte in eine braune Suppe, die einen Abfluss direkt neben dem Gehsteig füllte. Angeekelt folgte Leila den anderen, wobei sie über zwei Zombieleichen steigen musste. Sie blickte die verfaulten Zombiekörper nicht an und bemühte sich durch den Mund zu atmen, um den starken Gestank der von dem braunen Wasser ausging nicht wahrzunehmen. Noch öfters vernahm Leila die Geräusche von gedämpften Schüssen und noch öfters musste sie über Zombieleichen steigen oder sah gerade noch eine Hand oder Fuß im braunen Schlamm versinken. Leo führte die Truppe quer durch die Kanalisation, ein Gang folgte dem nächsten. Schnell hatte Leila die Orientierung verloren und konzentrierte sich voll und ganz darauf nicht von dem schmalen Gehsteig in die ekelhafte Brühe zu stürzen.

Endlich erreichte der Trupp einen Aufstieg und Leila kletterte eifrig hinter den anderen die Sprossen empor. Mit einem Seufzer zog sie sich über den Rand der Gullyöffnung und kam langsam auf die Füße, wobei sie sich enttäuscht umblickte. Zuerst dachte Leila sie hätten nur eine weitere Ebene der Kanalisation erreicht, so dunkel war es um sie herum, aber im gleichen Moment wehte der Wind einen Böe kühler Luft in ihr Gesicht und ließ eine Strähne von Leilas Haar, die sich keck unter dem Helm hervor wandte, tanzen. Die junge Frau genoss die frische Luft und schloss die Augen. Sie hatte ganz vergessen wo sie sich befand.

Tommy, der hinter Leila aus dem Gully geklettert war, packte sie am Arm und zog sie von der Straße. Verwirrt ließ sich Leila wegziehen und erst an der Mauer eines großen, halb verfallenen Gebäudes kam ihr wieder in den Sinn, an was für einem Ort sie sich eigentlich befanden. Erschrocken drückte sich die junge Frau mit dem Rücken an die bröckelnden Steine und blickte sich nochmals um. Die Nacht war mittlerweile angebrochen und hatte selbst den letzten Rest Tageslicht verschluckt. Dunkelheit umgab sie, die jedoch vom schwachen Mondlicht erhellt wurde, das hin und wieder durch die Wolkendecke brach.

„Lampen ausschalten", erklang die befehlende Stimme des Captain in ihrem Helm und eilig befolgte Leila die Anweisung. Keinen Moment später hörte sie dicht bei ihnen schlurfende Schritte. Leila stellte mithilfe ihres POD die Sichthilfe ihres Helmes auf Maximum und erkannte keine fünf Meter neben sich die Umrisse von einem wankenden Menschen, dem, zu ihrem Entsetzen, ein Arm fehlte. Panisch hob sie ihr Gewehr und wollte den Zombie über den Haufen schießen. Doch kaum hatte sie den Lauf auf die wankende Dämonenbrut gerichtet, als jemand ihr Gewehr auch schon wieder nieder drückte. Leila blickte verwirrt zur Seite und erkannte Demon, der leicht den Kopf schüttelte. So ließ Leila das Gewehr langsam sinken und starrte wieder auf den Zombie, der immer noch an derselben Stelle stand und dort langsam hin und her wankte. Ein zweiter dunkler Umriss näherte sich dem des Zombies von hinten und verschmolz kurz darauf mit ihm. Leila vernahm ein gurgelndes Geräusch und ein Teil des Schattens löste sich aus dem Ganzen, sank nieder und kippte dann auf den Boden. Er regte sich nicht mehr. Der zweite Umriss trat mit zwei schnellen Schritten auf sie zu und Leila atmete erleichtert auf, kaum dass sie Leos Stimme vernahm.

„Die Luft ist erst mal rein, lasst uns schnell weiter gehen. Uns bleiben nur noch fünfzehn Minuten. Folgt mir."

Leos schattenhafter Umriss verschwand zwischen zwei Ruinen und andere folgten ihm. Demon wollte sich gerade den anderen anschließen, doch Leilas Hand fasste seinen Arm und hielt ihn zurück.

„Demon, ich erkennen so wenig... haben diese tollen Helme keinen Blick für die Nacht?"

„Blick für die Nacht?"

„Ja, dieses Grüne... ähm... wie bei den Gewehren."

„Leila, das nennt man Nachtsicht", seufzte Demon und packte ihren Arm, zeigte ihr auf dem POD wo sie den entsprechenden Befehl fand und gab ihn ein. Augenblicklich wurde die Umgebung in ein freundliches, grünes Licht getaucht.

„Mhm...danke", flüsterte Leila verlegen und lächelte Demon an.

„Sobald es zum Gefecht kommt, stellst du es wieder aus, sonst kann dich schon die kleinste Lichtquelle blenden und dann siehst du gar nichts mehr, verstanden?"

Leila nickte schnell und folgte Demon anschließend in die Gasse hinein. Der Trupp bewegte sich langsam durch die Ruinen und musste immer wieder kurz anhalten um herum streifende Zombies lautlos zu beseitigen.

„Hier ist die große Straße, die wir noch überqueren müssen", meldete sich Leo und wartete bis die anderen Mitglieder der Schwarzen Mamba zu ihm an das Ende der aktuellen Gasse getreten waren.

„Noch sieben Minuten bis die Quelle diese Stelle passieren wird und wir müssen nur noch über diese verdammte Straße um unsere Zielgebäude zu erreicht. Trotzdem wird das verdammt eng. Leo, wie viele Feinde hast du gesehen?", fragte der Captain.

„Hm... ein paar Zombies, aber die sind nicht das Problem", erwiderte Leo und zeigte mit dem Gewehrlauf nach Osten.

„Dort vorne ist eine Gruppe Greeper mitten auf der Straße, die sich um irgendetwas streiten. Wenn diese Bestien uns wittern und angreifen, dann schaffen wir es zwar sie zu töten, aber unsere Sturmgewehre machen zu viel Lärm und dadurch haben wir ganz schnell alle Bestien von drei Kilometern Umkreis am Hals."

„Wir können die Greeper nicht umgehen, soviel Zeit haben wir nicht", murmelte der Captain.

„Wieso bleiben wir nicht hier, wenn die Quelle diese Straße passieren wird?", fragte Tommy verwirrt.

„Das Gebäude auf dieser Seite der Straße ist eine Lagerhalle. Die hat keine Fenster für einen Hinterhalt. In Ordnung... Demon, du übernimmst die Bestien falls sie uns wittern und wir treffen uns auf der anderen Straßenseite vor dem Zielgebäude wieder."

Demon nickte kurz und eilte blitzschnell zurück in die Gasse, aus der sie gerade gekommen waren.

„Er soll das alleine machen?", fragte Leila empört und wollte ihm gerade hinterher eilen, doch eine von Bakers großen Pranken hielt sie zurück.

„Er schafft das schon", murmelte der Hüne beruhigend und nickte in Richtung Straße, über die gerade die anderen schlichen. Baker folgte ihnen und Leila schloss sich ihm nach kurzem Zögern an. Ihr Blick wanderte immer wieder zu der Gruppe Greeper, die gerade einen Kadaver in mehrere Stücke rissen. In Leila keimte die Hoffnung auf, dass die Bestien sie vielleicht gar nicht entdecken und Demon sich somit nicht in Gefahr begeben muss, aber ihre Hoffnung wurde schnell wieder zunichte gemacht. Sie spürte eine kräftige Windböe, die ihren Geruch direkt zu der balgenden Dämonenbrut trug. Die Greeper ließen augenblicklich von dem Leichnam ab und wirbelten zu Leila herum, die gerade mal die Hälfte der Straße überquert hatte.

Entsetzt blieb Leila stolpernd stehen und starrte den Bestien geradewegs entgegen. Baker hatte bemerkt, dass sie stehen geblieben war und drehte sich zu ihr herum.

„Leila! Komm weiter, beachte sie nicht. Leila", flüsterte er und gestikulierte wild mit einer Hand. Leila konnte sich jedoch nicht bewegen. Sie stand einfach auf der Straße und starrte den Bestien entgegen. Die Greeper preschten los, geradewegs auf Leila zu. Kaum hatten die Viecher einen Satz in Leilas Richtung gemacht, als sich ein schwarzer Schatten auf die Greeper stürzte. Endlich löste sich Leilas Starre und sie rannte nun auf die andere Straßenseite, auf der ihre Kameraden bereits warteten. Sobald sie auf der anderen Seite angekommen war, drehte sich Leila um und starrte auf den Kampf, der fast lautlos auf der Mitte der Straße tobte.

„Schafft er es?", fragte sie besorgt, „wir müssen ihm helfen!"

Es kam keine Antwort, sodass sich Leila zum Captain umdrehte, der den Kampf ausdruckslos betrachtete.

„Sir!?"

„Schau hin Kind, es geht ihm gut."

Leila wandte sich wieder der Straße zu und atmete erleichtert auf, kaum dass sie Demons aufrechte Gestalt zwischen den regungslosen Körper der Greeper stehen sah. Er stand regungslos mit dem Rücken zu ihnen, das Schwert locker in der Hand neben dem Becken, den Kopf leicht geneigt.

„Was macht er?", zischte der Captain und kurz darauf erklang seine Stimme über Funk:

„Demon? Was ist los zum Teufel? Komm her!"

Es war das erste Mal, dass Leila Demons Stimme über Funk vernahm. Sie klang leicht verzerrt, doch die junge Frau hörte sofort die Anspannung heraus.

„Es ist... zu spät."

Ein Brüllen, dessen Klang Leila durch Mark und Bein ging, durchdrang die Nacht.

Alle Köpfe ruckten herum, zu seinem Ursprung.

„Mein Gott", murmelte der Captain, „es ist wahr..."

Leila wurde erst vom einem hellen Licht geblendet und klappe daher hastig das Visier ihres Helmes hoch. Dann starrte sie den Dämon fassungslos an, der am Ende der Straße stand und von einem weißen, fast blendenden Licht umhüllt wurde. Eine großen Horde Dämonenbrut umringt ihn.

Der... Teufel, schoss es ihr durch den Kopf und sie zuckte beim Klang von Jacksons Stimme zusammen.

„...ein Overlord."

**

Intermezzo 3 von 4.

Grüne Zone A6-8 / Nord-Frankreich

„Bericht der ersten Truppenbewegungen durch den Schild von A2 zur Gelben Zone B2-03 im Jahre 3025 n. Chr. und die Entdeckung der Pheromone-These, von General C. Gerox.

Der Prototyp des Titanstahls hatte seinen Test mit Bravur bestanden. Endlich, nach so vielen Jahren der Isolation, war es uns möglich den Schutz der Schilde ohne Gefahr für die Bevölkerung zu verlassen.

Am 2 Mai 3025, verließen 200.000 Soldaten die Grüne Zone und richteten ein wahres Gemetzel unter den Dämonen an, die rund um die Uhr um den Schild schlichen.

In den nächsten Wochen wurden die Dämonen über zweihundert Kilometer von A2 zurückgedrängt. Die unglaubliche Erfolgswelle machte den anderen Schutzzonen Mut und es begannen auf der ganzen Welt Offensiven, überall mit dem gleichen Erfolg. Es wurden die ersten Wälle um die Schilde errichtet und die ersten mutigen Menschen suchten sich ein neues Zuhause außerhalb der Schilde. Die Menschheit begann zu hoffen und immer mehr Freiwillige schlossen sich dem Militär an. Doch nach einem guten Jahr, geriet der Vorstoß des Militärs bereits ins Stocken. Die Dämonendichte nahm zu und immer wieder sahen sich die Streitkräfte der GMVS zahlenmäßig überlegeneren Dämonenhorden gegenüber.

Am 14 August 3026 stand die erfolgreichste, die vierte Division von A2, dem ersten Overlord gegenüber. Der Kampf dauerte gerade mal zwei Stunden, danach gab es die Helden der Vierten nicht mehr. Der Vormarsch der Menschen kam zum Stillstand und verwandelte sich schließlich in einen Rückzug.

Innerhalb von wenigen Tagen wurden die Menschen von A2 zum äußersten Wall zurückgedrängt, dem Urex-Wall. Dort konnten sie die Position halten und den Overlord dank schwerer Geschütze, Panzer und Helikopter zurücktreiben.

Von diesem Zeitpunkt an entbrannte ein blutrünstiger Stellungskrieg."

Rick blickte von der Mappe auf und runzelte die Stirn, das alles war ihm bekannt, doch schon im nächsten Satz erfuhr er etwas Neues.

„Etwas Außergewöhnliches geschah in einer kleinen neu gegründeten Siedlung außerhalb dem Schutzschild von A2. Eine große Gruppe mutiger Frauen und Männer hatte sich ca. 180 Kilometer vom ehemaligen Paris entfernt ein neues Zuhause aufgebaut. Als der Truppenvormarsch ins Stocken geriet und schließlich zum Rückzug wurde, gelang es einer Meute von Dämonen den zu diesem Zeitpunkt noch schwach besetzten Urex-Wall zu überwinden und in der Siedlung einzufallen. Ein Hilferuf über Funk setzte umgehend einen Rettungstrupp des Militärs in Bewegung, doch sie kamen zu spät. Als die Panzerwagen auf dem Gelände einfuhren, fanden die Soldaten nur noch grausam verstümmelte Leichen. Enttäuscht und wütend befahl der ausführende Kommandant den Abzug, als er vom ersten Leutnant auf etwas hingewiesen wurde: Unter den Leichen war keine einzige Frau. Laut der Siedlungsstatistik waren jedoch 58% der Einwohner Frauen. So ließ der Kommandant seine Männer ausschwärmen, um die vielleicht noch lebenden Bewohner zu finden. Sie suchten über eine Stunde jedoch ohne Erfolg. Erst ein Wärmebild von einem Satelliten konnte die Vermissten aufspüren. Die Aufnahme zeigte über hundert humanoide Lebewesen ca. 5 Kilometer entfernt in einem Wald. Sofort rief der Kommandant ein paar Männer zu sich und eilte mit ihnen dem Wald entgegen. Eilig betraten die Soldaten den Wald und blieben entsetzt und vollkommen überrascht stehen, als sie die Frauen der Siedlung fanden, denn die Frauen waren..."

„Rick?"

„... denn die Frauen waren nicht..."

„Rick?!"

Genervt hob Rick den Kopf und rief: „Was denn?"

„Was treibst du denn da so lange, du Faulpelz? Mach schneller, wir haben noch viel zu tun!"

„Ja doch, ich bin gleich da", erwiderte er und fixierte wieder den Text in seiner Hand und flüsterte:

„Aber vorher muss ich hier noch etwas erfahren."

**

Kapitel 19 Fortsetzung.

B7-130 Südliche Vororte von Paris / Nord- Frankreich im Jahre 3044 n.Chr. 25 November; 20.26 Uhr.

Wie erstarrt harrte die Schwarze Mamba im Angesicht des Feindes und es schien, als weide sich der Overlord an ihrem Schrecken.

Leila starrte mit vor Angst geweiteten Augen auf den Dämon. Der Overlord wurde von einem grellen Licht, das sich hinter ihm befinden musste, umhüllt. Er überragte die ihn umringende Horde von Dämonenbrut um einen guten Meter. Die Haut der Bestie war tiefschwarz, schwärzer als das Schwarz der Nacht, und anstatt der Augen brannten zwei dunkelrote Sonnen, dessen Feuer und Hass auf die Mitglieder der Schwarzen Mamba gerichtet waren. Ein dickes Horn wandte sich jeweils aus den Seiten seiner Stirn empor und ein breiter Schwanz mit zwei sich teilenden Klingen am Ende zuckte wild hinter dem Overlord herum.

„Ohje", murmelte Leila zitternd vor Angst.

Noch einen kurzen Moment standen sich die ungleichen Kontrahenten gegenüber, dann plötzlich kreischte und brüllte die Horde um den Overlord auf und stürmte vorwärts.