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Leila K/L 07

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„Zurück! Über die Straße in die große Lagerhalle!" drang die strenge, befehlende Stimme des Captain über Funkt in Leilas Bewusstsein und riss sie damit aus ihrer Starre. Sie wirbelte herum und rannte hinter Baker über die Straße auf das nahe, große Gebäude zu, das sie vorhin passiert hatten. Leila wusste sofort wieso der Captain dieses Gebäude ausgewählt hatte. Die Wände waren massiv und es gab nur weiter oben mit dicken Gittern versehene Milchglasfenster. Ihre Mission hatte sich innerhalb weniger Sekunde von einem geplanten Hinterhalt in eine Rettungsmission gewandt.

Leila warf beim Rennen einen hastigen Blick über die Schultern. Durch die rasche Bewegung rutschte ihr der geöffnete Helm vom Kopf. Das hochgeklappte Visier zog den Rest einfach mit sich. Leila fluchte, verlangsamte ihren Schritt jedoch nicht, da sie eine wogende Wand aus Klauen, Stacheln und geifernden Mäulern auf sich zu stürmen sah. Im Gegenteil, sie rannte nur noch schneller und versuchte die aufkommende Panik zu unterdrücken. Der Versuch scheiterte. Angst, die pure Todesangst überkam Leila, als sie an der großen Eisentür des Gebäudes ankam und ihre Kameraden davor stehen sah. Sie stöhnte verzweifelt auf: Die Tür war mit einer massiven Stahlkette verriegelt, an der ein großes Schloss baumelte.

T-Jack hockte bereits davor und hellblaue Funken sprühten zu allen Seiten in die Dunkelheit der Nacht, während sich der Schweißbrenner langsam durch den zähen Stahl fraß. Ohne ihren Helm fühlte sich Leila in der um sie herum herrschenden Dunkelheit sofort viel schutzloser, sodass sie, ohne es zu merken, Demons Nähe suchte.

Grummelnd drehte sich der Captain zu der immer näher kommenden Dämonenbrut um und fluchte.

Leila, die dicht neben Demon stand und immer noch die verschlossene Tür anstarrte, als könne sie die dicken Glieder der Kette mit der Kraft ihres flehenden Blickes brechen, wirbelte erneut um die eigene Achse und schrie erschrocken auf.

Die große Horde der Dämonenbrut war beängstigend nah, sie hob sich nun als schwarze Masse von dem hellen Hintergrund ab, den das weiße Licht warf. Nur noch eine knappe Minute und die Horde würde mit der Wucht eines Orkans über der kleinen Truppe hereinbrechen. Doch das war nicht der Grund für Leilas Schrei. Hinter dem Overlord waren neue Diener der Dämonen aus der Dunkelheit der Nacht in das seltsame, helle Licht getreten und stapften nun langsam aber beständig auf die kleine Truppe zu. Lange Tentakelarme mit riesigen Klauen baumelten an großen, verunstalteten Fleischbergen.

„Eine Meute Mermorid-Untiere", stellte Baker ungerührt fest.

Leila ließ der Anblick jedoch das Blut in den Adern gefrieren. Sie hatte nicht vergessen was nur eines dieser Viecher mit einer ganzen Gruppe Soldaten gemacht hatte und wie wirkungslos der verzweifelte Beschuss gewesen war. Erst ein Panzer konnte dem Vieh Einhalt gebieten, oder? Wenn sie genauer drüber nachdachte, dann wusste sie gar nicht, ob der Panzer die Bestie überhaupt getötet hatte. Schnell verdrängte Leila die Erinnerung und warf einen nervösen Blick auf T-Jack, der immer noch am Schloss der Tür herum hantierte.

„Verdammte Scheiße, wir müssen hier weg", rief der Captain.

„Cabell hol uns hier raus, aber dalli. Und Crash, verschaff und etwas Zeit!"

Crash nickte knapp, kniete sich schnell auf die aus bröckelndem Asphalt bestehende Straße und schnallte seinen Rucksack ab. Er öffnete ihn und holte zwei ringartige Ketten hervor, an denen mehrere Metallkugeln hingen. Inzwischen war die Horde fast bei ihnen angekommen.

Crash gab Baker eine der Ketten und die beiden Hünen nahmen Anlauf, rannten zwei Meter auf die Dämonenbrut zu und ließen die Ketten fliegen. Wie eine Frisbee wirbelten die Ketten durch die Luft. Kaum hatten sie den Dämonenmob erreicht, betätigte Crash einen Knopf an einem kleinen Funkzünder und die Kugeln sprangen von den Ketten ab und schlugen explodierend in der Masse aus verfaultem Fleisch, Stacheln, Krallen und Zähnen ein.

Die Wirkung war verheerend. Obwohl die Horde merklich geschrumpft war, hasteten immer noch sehr viele wankende Schatten auf sie zu.

„Knallt sie ab!", schrie der Captain und eröffnete das Feuer. Leila hob automatisch ihr Gewehr und schoss wahllos auf die näher kommenden schwarzen Umrisse. Leila schoss und schoss, bis ihre Waffe leer war. Hektisch lud sie nach und feuerte sofort weiter und doch schien die Dämonenmasse nicht weniger zu werden. Was geht hier vor? Plötzlich bemerkte sie eine Bewegung zu ihrer Rechten und fuhr herum. Ein widerwärtiger Zombie stolperte dicht neben ihr mit ausgestreckten Armen aus der Dunkelheit auf sie zu. Leila kreischte auf, wich zurück und schoss gleichzeitig den Rest ihres Magazins in den wankenden Zombiekörper. Das Ding wurde von der Wucht der einschlagenden Geschosse nach hinten gedrückt und kippte rücklings auf den Boden, wo es reglos liegen blieb. Ängstlich schaute sich Leila zu allen Zeit um und glaube von überall her schattenhafte Bewegungen zu erahnen.

„Sie sind überall!", schrie sie.

„Captain! Die Schüsse locken die ganzen Viecher aus der Umgebung an! Die werden uns bald einfach überrennen!", rief Demon und eröffnete das Feuer auf eine Gruppe Zombies, die sich seitlich von ihm aus der Dunkelheit schälten.

„T-Jack, so langsam wird es Zeit", sagte der Captain und wich nachladend vor immer mehr Zombies zurück, die mit gierigen Blicken auf ihn zu wankten.

„Ich habe es gleich, gebt mir noch eine paar Sekunden", murmelte der Techniker.

Die Schwarze Mamba zog sich nun Schritt für Schritt dichter zum Eisentor zurück und bildete einen Halbkreis, um alle Seiten abdecken zu können. Die Gewehre bekamen keine Ruhepause.

Dann endlich kam die erlösende Nachricht von T-Jack.

„Ich hab es! Baker, Crash helft mir!", rief er, sprang auf und stemmte sich mit Hilfe der beiden Hünen gegen die dicken Flügel der Eisentür, sodass sie sich mit einem protestierenden Quietschen langsam nach innen aufschoben.

„Alle rein! Los!", befahl der Captain und richtete die Mündung seiner Waffe auf einen Greeper, der direkt aus der Dunkelheit auf ihn zu sprang. Die Bestie wurde in der Luft von den Kugeln getroffen und flog leblos über Jacksons Kopf hinweg und weiter durch die geöffnete Eisentür in die Halle.

Leila eilte hinter Baker in das Gebäude, dann drehte sich die junge Frau um und wartete hibbelig auf die anderen Mitglieder der schwarzen Mamba. Als Tommy herein stolperte, warf sich Leila ihm fast an den Hals. Sie brauchte jetzt seine vertraute Nähe. Er umarmte Leila und drückte sie kurz an sich. Der Captain betrat als letzter die Halle. Er kam rückwärts gehend herein und feuerte dabei durch die Türöffnung. Schnell ließ er sein Gewehr sinken, löste flink zwei Handgranaten von seinem Gürtel und warf sie dann vor die Tür. Donnernd explodierten sie und ein paar Körperteile wurden in die Lagerhalle geschleudert und verschwanden in der Dunkelheit der Halle.

„Helft mir diese verdammte Tür zu schließen!", brüllte der Captain und stemmte sich gegen eine der unnachgiebigen Türflügel. Tommy löste sich schnell von Leila und eilte zum Captain. Baker schob den anderen Flügel ganz alleine zu, während Crash dem Captain ebenfalls zur Hilfe eilte. Leila erhaschte noch einen kurzen Blick durch die sich immer schneller schließende Tür und sah, wie sich der Overlord nun auch in Bewegung setzte. Er kam mit langsamen Schritten auf sie zu und seine roten, glühenden Augen schienen Leila zu fixieren. Demon und Leo feuerten durch den immer kleiner werdenden Spalt, bis sich die Flügel der Tür mit einem Knall schlossen.

Darauf hatte T-Jack nur gewartet. Sofort trat er vor und schlang die dicke Stahlkette, die vorher den Weg ins Innere so lange erschwert hatte, um die beiden großen Klinken der Türhälften. Danach hockte er sich vor die Tür und begann die Endglieder der Kette miteinander zu verschweißen. Während er das tat stemmten sich Crash und Baker gegen die Türflügel, die immer wieder wie unter Schlägen erbebten. Leilas Herz pochte schmerzhaft gegen ihren Brustkorb und sie atmete erleichtert auf, als der Blickkontakt mit dem Overlord abbrach.

Langsam und mit immer noch zitterndem Körper drehte sich die junge Frau zu der Dunkelheit der großen Lagerhalle um. Sie schaltete die Lampe ihres Gewehrs an und ließ den Lichtkegel umher schweifen. In der ganzen Halle standen riesige, mit Paletten gefüllte Regale, die in langen Reihen nebeneinander auf bessere Zeiten warteten. Mit einem mulmigen Gefühl im Bauch schritt Leila die Regalanfänge ab und leuchtete in die langen, dunklen Gänge hinein. Nichts rührte sich.

Auch der Captain hatte sich von der Tür abgewandt und sich ein kurzes Bild der Lage gemacht. Nun drehte er sich zu Cabell um, während hinter ihm die Funken von T-Jack Schweißbrenner nur so herum wirbelten.

„Hast du was erreicht?"

„Ja, Sir. Ein Schwadron Kampfhelikopter ist auf dem Weg zu unserer Position. Ankunft in ca. 20 Minuten, wenn sie ohne viel Gegenwehr durchkommen."

„20 Minuten? Heilige Scheiße! T-Jack?"

„Fertig", meldete der Techniker und erhob sich. Zweifelnd blickte er auf die notdürftig verbarrikadierte Tür.

„Das wird die kleine Brut vielleicht etwas aufhalten, aber die Untiere sicherlich nicht."

Baker schnaubte kampfeslustig und brummte:

„Sollen sie doch kommen."

Der Captain nickte T-Jack zu und ignorierte Baker. Kurz überlegte er, dann rief er alle zu sich.

„Hört her, wir müssen auf das Dach dieser Lagerhalle. Dort sind wir vor den Untieren in Sicherheit und die Helikopter können uns dort aufsammeln. Also los, teilen wir uns auf und suchen einen Weg hinauf!"

Die Schwarze Mamba schwärmte aus. Leila hielt sich dicht bei Tommy und Demon, die gemeinsam den westlichen Teil des Gebäudes absuchten. Die kleine Gruppe schritt eilig an langen Regalen vorbei zum anderen Ende der Halle. Erst jetzt bemerkte Leila, wie riesig dieses Lagerhalle war. Endlich am Ende angekommen blieben sie stehen und leuchteten unschlüssig umher. Leilas Lichtkegel irrte an der Wand des Gebäudes entlang, ohne etwas Hilfreiches zu entdecken. Gerade wollte sie sich resigniert an Tommy wenden, als Leos Stimme über Funk erklang.

„Kommt her, ich habe eine Art Lagerbüro im Nordwesten des Gebäudes gefunden. Hier ist auch eine Wendeltreppe, die...."

Er verstummte und am anderen Ende der Halle wurden die großen Türflügel aus den Angeln gerissen und in die Lagerhalle geschleudert. Mit einem lauten Knall schlugen die Eisenplatten gegen die Regale, sodass diese erbebten.

„Schnell! Zu Leo!", rief Tommy, packte Leilas Hand und zog die verängstigte Frau einfach mit sich. Ein Brüllen hallte von der anderen Seite der Halle zu ihnen herüber und spornte sie zu einem noch größeren Tempo an.

Außer Atem erreichten sie das Lagerbüro. Der Lichtstrahl von Tommys Lampe fuhr suchend an der fensterlosen Wand entlang.

„Dort, die Tür!", rief er aus und eilte weiter. Er riss die Tür auf und hastete in das Büro, ohne Leila loszulassen. Sie umrundeten mehrere schlichte Tische und gelangten zu der Wendeltreppe, die Leo entdeckt hatte. Leila warf einen flüchtigen Blick über die Schulter und sah Demon im Lichtschein seiner Lampe. Er hatte sein Gewehr auf einen Tisch gelegt und verriegelte gerade die Tür mit einer rostigen Eisenstange.

Als ob dies die Untiere auch nur eine Sekunde aufhalten wird!

„Demon! Komm her, das bringt doch nichts!", rief sie besorgt. Tommy hatte die Wendeltreppe erreicht und hastete mit Leila im Schlepptau hinauf. Sie musste sich nun ganz darauf konzentrieren nicht abzurutschen oder zu stolpern, sodass sie nicht sehen konnte, ob Demon ihnen folgte. Die Treppe führte durch zwei weitere Etagen Lagerbüros ehe sie das Dach erreichten.

*

Leila spürte ihr Ziel ehe sie es sah. Ein kühler Lufthauch berührte ihre geröteten Wangen. Stolpernd und schwer atmend kam Leila auf dem Dach an. Erschöpft ließ sie Tommys Hand los und beugte sich vor, stützte sich mit ihren Händen auf ihren Schenkeln ab und schloss die Augen. Rote Kreise tanzten vor ihren geschlossenen Lidern und ein starkes Schwindelgefühl überkam sie.

Ich bin so müde, so schrecklich müde.

Hinter der jungen Frau wurde die Tür zum Dach kräftig zugestoßen und kurz darauf legte sich eine Hand auf ihre Schulter.

„Leila, alles in Ordnung?"

Leila richtete sich auf und rieb sich über die Augen. Als sie die Augenlider aufschlug, blickte sie in Demons schönes Gesicht und sie glaubte eine Spur Besorgnis zu erkennen.

.

Blödsinn...

„Ja, ich bin...", setzte Leila an und verstummte mitten im Satz, als ein gedämpftes Brüllen aus der Lagerhalle zu ihnen herauf drang.

Ängstlich blickte Leila zur Tür, die auf das Dach führte.

„Die kommen hier nicht rauf," sagte Demon ruhig.

„Das ist beruhigend", murmelte Leila und legte den Kopf schief.

„Was ist los?", fragte Tommy, der gerade auf die beiden zukam.

„Leila?"

„Ich bin mir nicht sicher... hört ihr das auch?"

Tommy blieb stehen und lauschte, schüttelte schließlich jedoch den Kopf. Demon runzelte die Stirn und tat es Leila gleich. Er legte den Kopf schief und schloss die Augen. Der Captain hatte ihren Wortwechsel mitbekommen, schaute in die Dunkelheit der Nacht und entzündete eine Leuchtfackel. Sie erwachte mit einem Zischen in einem hellen roten Licht zum Leben und trieb die Dunkelheit ein paar Meter zurück.

„Demon?", fragte der Captain. Der Angesprochene hob eine Hand und unterdrückte somit jede weitere Konversation.

„Still, dort draußen ist etwas!"

Es vergingen ein paar Sekunden. Leila wurde sich immer sicherer, dass sie etwas hörte, nur konnte sie den Laut nicht einordnen.

„Es klingt wie...", sie blickte in die Dunkelheit und suchte verzweifelt nach dem richtigen Ausdruck.

Gerade als er ihr in den Sinn kam, schoss etwas aus der schwarzen Dunkelheit genau auf Demon zu.

„Achtung, Demon!", schrie Leila und warf sich gegen den überraschten Mann. Er verlor das Gleichgewicht, fiel auf den Boden und Leila obendrauf. Einen Herzschlag später zischte ein schwarzes Etwas dicht über ihnen hinweg. Lautes Flügelschlagen und ein schrilles Kreischen erklang, gefolgt von loshämmernden Schüssen. Das Kreischen wurde aufgenommen und schon bald hallte es von überall aus der dunklen Nacht.

„Flugbestien! Schnell, verteilt Leuchtfackeln und stellt euch Rücken an Rücken!" hörte Leila die Stimme des Captains befehlend rufen. Demon befreite sich sanft aber auch blitzschnell von Leila und stand schon wieder auf den Füßen, noch ehe die junge Frau den Kopf heben konnte. Überall um sie herum flammten nun rötlich glühende Fackeln auf und vertrieben die Dunkelheit vom Dach. Leila sog scharf Luft ein, als sie die Masse an Flugdämonen sah, die um das Gebäude herum schwirrten.

Demon duckte sich flink unter einer der Bestie hinweg und schoss eine tödliche Salve in den Rücken des Viehs. Es kreischt auf und verschwand abstürzend über den Rand des Daches in der Dunkelheit. Dann wandte Demon sich schnell zu Leila und half ihr mit einer geschmeidigen Bewegung auf die Füße.

„Los! Schieß!", rief er und Leila gehorchte.

Sie verteilte Salve um Salve und langsam füllte sich das Dach mit leblosen Dämonenkadavern. Schließlich kam kein Feind mehr, kein Flügelschlag und kein Kreischen hallte durch die Nachtluft. Auf einmal war es totenstill. Zu Still.

„Da stimmt irgend etwas nicht", murmelte der Captain. Er stand dicht neben Leila und hatte ihr und Demon im Gefecht den Rücken gedeckt. Leila ging ein paar Schritte von den anderen weg und schaute sich suchend um. Doch sie sah nichts, trotzdem spürte sie etwas.

Und im nächsten Augenblick wusste sie was es war. Angst kroch in ihre Glieder und langsam drehte sie sich um. Am anderen Ende des Daches, dort, wo weit unten der Eingang zur großen Lagerhalle befinden musste, stand der Overlord. Auch wenn er jetzt nicht in weißes Licht gehüllt war, so war seine Erscheinung im rötlichen Fackelschein nicht minder bedrohlich, eher im Gegenteil. Sie schrie auf und zeigte auf ihn. Alle wandte sich um, Mündungen richteten sich auf den Dämon und der Captain gab einen einzelnen schneidenden Befehl. Im selben Moment, in dem die erste Waffe abgefeuert wurde, griff der Overlord an.

Seine Schnelligkeit war atemberaubend. Noch ehe Leila den Rückstoß ihrer Waffe spürte, erreichte die Bestie die Schwarze Mamba.

Von einer Sekunde auf die nächste hatte der Overlord das Dach überquert und schlug wie ein Meteor in die kleine Gruppe ein. Der Captain, Cabell und Leo wurden vom seinem Aufprall getroffen und flogen mehrere Meter nach hinten durch die Luft. T-Jack und Tommy schmetterte der Overlord mit einem Schlag seines rechten Arms beiseite. Demon tauchte blitzschnell unter einem Hieb hinweg, nur um im nächsten Augenblick von der anderen Klaue hart zur Seite geschleudert zu werden. Im Flug prallte er gegen den Doc und riss ihn mit sich zu Boden. Unter dem sirrenden Schwerthieb von Baker tauchte der schwarze Teufel hinweg und fegte den Hünen ohne inne zu halten mit einem Schwanzhieb zu Boden, ehe er vor dem außer Leila noch letzten stehenden Mitglied der schwarzen Mamba stand. Crashs Sturmgewehr spie Blei, selbst dann noch, als der kopflose Rumpf langsam zu Boden fiel.

All dies geschah in wenigen Sekunden.

Fassungslos blickte die junge Frau den Overlord an, der nun hinter ihnen stand und gerade Crashs Kopf samt Helm in seiner Klaue zu einer blutigen Masse zerdrückte. Leila starrte und merkte erst jetzt, dass sie die Luft anhielt. Keuchend schnappte die junge Frau nach Luft. Langsam, das heißt in nachvollziehbarer Geschwindigkeit, drehte der Dämon sich um und seine brennenden Augen fixierten Leila.

Die junge Frau ließ die Waffe fallen und taumelte rückwärts vom Overlord weg.

Wahnsinn... das ist Wahnsinn. Wie überaus überheblich von uns zu denken, dass wir auch nur den Hauch einer Chance gegen diese Bestie... dieses Monster hätten.

Der Overlord kam langsam auf Leila zu. Die junge Frau wich Schritt für Schritt zurück. Sie wusste, dass es sinnlos war, doch sie konnte nicht anderes.

Im nächsten Moment knallten Schüsse los und der Dämon machte eine Satz zur Seite und hielt kurz darauf Tommy in einer ausgestreckten Klaue. Dem junge Mann fiel das Sturmgewehr aus den Händen und er wandte sich voller Schmerzen im Griff der Bestie.

„Captain! Aktiviert den Köder, jetzt!", erklang von irgendwoher Demons rufende Stimme.

Leila starrte hilflos auf den Overlord und ihren Freund.

Ich muss ihm helfen! Ich muss irgendetwas tun!

Gerade als der Dämon seine andere Klause zum Schlag erhob, überkam Leila ein fast krampfhaftes Ziehen zwischen den Beinen und sie keuchte überrascht auf und fiel auf die Knie. Ihre Beine schienen urplötzlich wie aus Pudding zu sein. Ein überwältigendes Gefühl durchströmte ihren Körper und Hitze wallte zwischen ihrer Schenkeln auf.

Der Overlord erstarrte mitten in der Bewegung und sein Kopf ruckte zu Leila.

**

Intermezzo 4 von 4.

Grüne Zone A6-8 / Nord-Frankreich

„Eilig betraten die Soldaten den Wald und blieben entsetzt und vollkommen überrascht stehen, als sie die Frauen der Siedlung fanden, denn die Frauen waren nicht tot. Die Dämonen hatten sie allesamt auf eine Art Lichtung geschleppt und machten sich gerade über sie her. Sie trieben es mit ihnen wie die Tiere, wie berauschte Tiere. Die Frauen schrien oder stöhnte, während sie von mehreren aufgeregten Dämonen umringt und bestiegen wurden.

Die Soldaten eröffneten das Feuer oder griffen mit ihren Schwertern an, doch sie stießen auf keine Gegenwehr. Die Dämonen nahmen sie gar nicht zur Kenntnis. Die Soldaten metzelten alle Dämonen ohne Verluste nieder.

Kaum hatte der leitende General vom Urex-Wall davon erfahren, schickte er einen ausführlichen Bericht an den Verteidigungsminister der GMVS. So entstand keine Woche später eine Forschungsstation unter der Leitung von Dr. H. Grom, der kurz darauf die Pheromone-These aufstellt.

Es folgt ein kurzer Auszug aus seiner These: