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Tabu (Teil 02)

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Eine unförmige Masse aus einer ausladenden Fettschürze und einem Paar grotesk herabhängender Fleischklumpen, die zwei zur Hälfte gefüllten Müllsäcken glichen und nur mit sehr viel gutem Willen als Brüste hätten bezeichnet werden können, baute sich plötzlich vor ihr auf. Strähnig lugte ein Urwald aus überlangem Schamhaar unter dem herabhängenden Bauchfett hervor. Mit einem breiten Grinsen im aufgedunsenen Gesicht scannte Frau Blaschke ihren nackten Körper. Die ungenierte Selbstverständlichkeit mit der sie dies tat, ließ Sabine einen kalten Schauer den Rücken herab laufen.

„Na Mädschä, aach emol dusche nach dene anstrengende Übunge? Da sin mir beide ja jetzat schon zu zweit, gelle!"

Sabine stockte der Atem. Frau Blaschke war ja schon angezogen nicht unbedingt ein erfreulicher Anblick, sie nun aber auch noch nackt ansehen zu müssen, war mehr, als sie ertragen konnte. Angewidert drehte sie ihr den Rücken zu, auch um sich selbst vor dem lüsternen Glotzen dieser Frau zu schützen.

Schwerfällig zwängte sich Frau Blaschke in die ihrer unmittelbar gegenüberliegende Duschkabine. Was wollte diese blöde Kuh bloß hier? Und warum musste die jetzt überhaupt unter die Dusche? Die Matrone hat sich doch die ganzen zwei Schulstunden mit ihrem fetten Arsch keine zehn Meter bewegt! Und warum musste sie sich ausgerechnet die letzte Kabine aussuchen, wo doch noch acht weitere Kabinen in Frage gekommen wären? Und überhaupt, hatten die Lehrkräfte keine eigene Dusche?

Fassungslos starrte sie die Fliesen an der Wand an und überlegte fieberhaft, wie sie dieser unangenehmen Situation entkommen konnte. Sie fühlte, eine unbändige Wut in ihr aufsteigen. Alles, was sie sich seit einer Woche erträumt hatte, schien auf einmal in unerreichbarer Ferne. Statt Frau Gerhard stand da nun dieser absolute Gegenentwurf in der benachbarten Duschkabine und stierte sie ungeniert an. Sie fühlte sich plötzlich ausgeliefert in ihrer Nacktheit, wollte nur noch weg.

Hastig riss sie das Handtuch vom Haken und wollte gerade die Kabine verlassen, als Frau Blaschke ihr einen auffordernden Blick zuwarf und sich gerade in Bewegung setzte, ihre Duschkabine zu wieder verlassen. Mit fragendem Blick hielt sie ein Stück Kernseife in der Hand, um es ihr zu reichen.

„Momentemol Mädschä, net so schnell. Könndest du mir maal ebbe maan Rücke un maan Hinnern abseife? Isch kimm da net üverall raa!"

Das Blut schien ihr in den Adern zu gefrieren. Glaubte diese fette Trulla allen Ernstes, sie würde sie jetzt auch noch einseifen? Schon sah sie, wie Frau Blaschke sich anschickte, sich aus der Kabine zu schälen und ihr mit ihrer Körperfülle den Weg zu verstellen. Blitzartig ging sie in die Knie und tauchte unter dem hängenden Hautlappen des mit der Kernseife ausgestreckten Armes hinweg. Die dicke Lehrerin hinter sich lassend, drehte sie sich nochmals um und schaute die verdutzt dreinschauende Frau mit giftig funkelnden Augen an.

„Sie glauben doch wohl nicht im Ernst, dass ich Ihnen Ihren fetten Arsch einseife? Wer zum Teufel hat Ihnen denn ins Hirn geschissen?"

Voller Wut rannte sie aus dem Duschraum, nichts anderes im Sinn, als diesen Ort schnellstmöglich zu verlassen. Noch immer konnte sie nicht fassen, mit welcher dummdreisten Masche Frau Blaschke sie angemacht hatte. Dies würde auf jeden Fall ein Nachspiel haben, dessen war sie sich sicher! Sie war so wütend, dass sie nicht einmal merkte, dass sie schnurstracks auf Frau Gerhard zu und dieser direkt in die Arme lief.

Frau Gerhard, die sich ebenfalls nackt und nur mit einem Handtuch über der Schulter auf dem Weg zu den Duschen befand, fing sie regelrecht auf und verhinderte so, von ihr über den Haufen gerannt zu werden. Schnell hatte sie die Situation erfasst, denn Frau Blaschke stand noch immer mit der Kernseife in der Hand und schaute dumm aus der Wäsche, die sie in diesem Moment natürlich nicht anhatte.

„Nanu, Frau Kollegin, Sie habe ich ja noch nie unter der Dusche gesehen. Haben Sie heute etwa zum ersten Mal in Ihrem Leben selbst bei ihrer Gymnastik mitgemacht?"

Ohne eine Antwort zu geben, verzog sich die Angesprochene wieder in ihre Duschkabine, nun allerdings tatsächlich mit Schweißperlen auf der Stirn. Ob die junge Kollegin wohl die alte Geschichte kannte, als man sie vor einigen Jahren dabei erwischte, wie sie sich heimlich in der Mädchenkabine versteckte, um die nackten Schülerinnen unbemerkt unter der Dusche zu beobachten? Damals hatte es deswegen im Kollegium einen ziemlichen Aufruhr gegeben, denn es war allgemein bekannt, dass sie auf Frauen und insbesondere wohl auf junge Mädchen stand.

Vor allem hatte sie damals keine Erklärung dafür, was sie überhaupt in der Umkleidekabine der Mädchen zu suchen hatte, da es schließlich für die Lehrer eine eigene gab, in der auch eine Dusche vorhanden war. Auch galt das Betreten der Schülerumkleiden für Lehrer im Allgemeinen als Tabu, um erst gar keinen Verdacht einer möglichen sexuellen Belästigung aufkommen zu lassen. Irgendeine Schülerin oder ein Schüler hatte in solchen Situationen immer das Smartphone griffbereit und ehe man es sich versah, fand man sich auf youtube wieder!

Diesmal hatte Frau Blaschke jedoch extra vorgesorgt, falls man ihr wider erwarten auf die Schliche gekommen wäre. Mit einer eigens mitgebrachten Rohrzange hatte sie zuvor den Wasserzulauf in der Umkleide der Lehrerinnen gewaltsam abgedreht. So hätte sie sich notfalls darauf herausreden können, dass die Lehrerdusche nicht funktionierte und sie deswegen die Dusche der Mädchen notgedrungen hätte aufsuchen müssen. Auf die Idee, dass wegen der abgestellten Dusche nun auch ihre junge Kollegin in der Mädchenumkleide auftauchen könnte, war sie gar nicht erst gekommen.

„Schade, dass wir nicht ungestört sein können", flüsterte Frau Gerhard, zog ihre Schülerin mit beiden Armen an sich heran und drückte ihr einen zärtlichen Kuss auf die Stirn.

„Hättest du vielleicht Lust, mit mir heute Nachmittag mit dem Fahrrad raus zum Waldsee zu fahren? Ich kenne da eine tolle Stelle, wo man ganz ungestört und unbeobachtet in der Sonne liegen und baden kann."

Sabines Gesicht hellte sich auf.

„Na klar hätte ich Lust. Zum Glück fällt heute der Nachmittagsunterricht aus und ich habe sogar ausnahmsweise keine Hausaufgaben zu erledigen!"

„Prima, dann würde ich vorschlagen, wir treffen uns um halb drei am Springbrunnen auf dem Marktplatz. Von dort können wir dann gemeinsam mit dem Rad losfahren. Soll ich uns ein kleines Picknick vorbereiten?"

„Oh, dass wäre toll. Soll ich uns auch etwas fürs Picknick mitbringen?"

„Wenn du magst, kannst du uns ja vielleicht einen frischen Obstsalat machen. Ich kümmere mich dann um belegte Brötchen und Getränke. Außerdem bringe ich Sonnenöl, Badetücher und meine große Picknickdecke mit."

Sabine spürte, wie eine angenehme Wärme von ihrem Körper Besitz ergriff. Nass, wie sie von der Dusche noch immer war, müsste sie jetzt eigentlich frösteln. Die liebevolle Umarmung der jungen Lehrerin und ihre angenehme Stimme ließen jedoch ein Wärmegefühl entstehen, welches sich schnell in ihrem ganzen Körper ausbreitete. In keiner Weise fand sie es unnatürlich, dass sie beide nackt waren. Wäre nicht diese ekelhafte Frau Blaschke im Nebenraum, hätte sie noch stundenlang in der Umarmung ihrer Lehrerin stehenbleiben können, um Frau Gerhards nackte Haut auf ihrer eigenen zu fühlen. Schließlich war es aber Frau Gerhard selbst, die die Umarmung löste und sich von ihr verabschiedete, indem sie ihr einen freundschaftlichen Klapps auf den Po gab. Auf dem Weg zur Dusche drehte sie sich nochmals zu ihr um und zwinkerte ihr zu.

„Ich heiße übrigens Patricia, meine Freunde sagen aber alle ‚Pia' zu mir."

„Und meine Freundinnen nennen mich alle ‚Biene'. Tschüss Pia, bis nachher!"

„Tschüss Biene, ich freue mich auf heute Nachmittag!"

Sabine beeilte sich mit dem Abtrocknen und Anziehen. Auf dem Weg nach Hause wollte sie noch schnell etwas Obst einkaufen, denn ihre Eltern würden sich ansonsten sicher wundern, warum die ganzen Vorräte geplündert waren, wenn sie Abends den Kühlschrank öffneten. Zum Glück hatte sie ihre große Tragetasche an ihrem Fahrrad montiert, so dass sie nach dem Einkauf eine kleine Wassermelone, eine Honigmelone, Äpfel, Bananen, Pfirsiche, Kiwis und Weintrauben gut mit dem Fahrrad transportiert bekam.

Zu Hause machte sie sich sofort an die Vorbereitung. Schnell hatte sie alles Obst gewaschen und in mundgerechte Stückchen zerlegt, das Ganze mit etwas Zitronensaft beträufelt und in einer großen Salatschüssel in den Kühlschrank gestellt. Aus dem im Vorgarten abgestellten Wohnmobil holte sie noch eine isolierte Kühltasche, in der sie den Obstsalat gut auf dem Gepäckträger transportieren konnte.

Um viertel vor zwei war sie mit ihren Vorbereitungen fertig. Mit dem Fahrrad würde sie maximal fünf Minuten bis zum Marktplatz brauchen, also hatte sie noch eine gute halbe Stunde Zeit. Sie öffnete ihren Kleiderschrank und betrachtete ihre Garderobe. Ihre Wahl fiel auf ein kurzes Sommerkleid aus hellem Baumwollstoff mit Blumenmuster, das ungefähr bis zur Mitte ihrer Oberschenkel reichte. Gehalten wurde es von einer gerafften, hochsitzenden Taille, die nahtlos in einen weiten V-Ausschnitt überging, der ihre Brüste größer erscheinen ließ, als sie tatsächlich waren. Auf einen BH würde sie verzichten, denn den würde sie am Walde´see ohnehin nicht benötigen.

Mühevoll schälte sie sich aus ihrer engen Jeans und zog sich ihr T-Shirt über den Kopf. Zufrieden mit sich selbst, betrachtete sie sich im großen Spiegel ihres Kleiderschrankes und fuhr mit ihren Händen zart über ihren Bauch, bis hinauf zu ihren Brüsten. Allein schon der Gedanke an den bevorstehenden Badeausflug sorgte dafür, dass sich Ihre Nippel wieder keck aufgerichtet hatten. Langsam zog sie kleine Kreise um ihre Warzenhöfe, die sich unter ihrer Berührung verengten und eine Struktur annahmen, die einer kreisrunden Kraterlandschaft ähnelte.

Verträumt schloss sie die Augen und stellte sich vor, es sei Pias Berührung, als sie ihre Nippel ganz leicht zwischen ihre Finger nahm. Augenblicklich schwollen diese durch die zarte Stimulation noch mehr an. Langsam verließ sie ihre Brüste wieder, um mit ihren Händen hinab zu wandern. Sie fühlte das dünne Baumwollgeweben ihres Slips, die letzte Hürde vor ihrer feuchter werdenden Venus. Noch immer hielt sie die Augen geschlossen, um ihren Fingern nachzuspüren, die sich gerade unter das elastische Bündchen schoben, als es an der Haustür plötzlich anfing, Sturm zu klingeln.

Schlagartig erwachte sie aus ihrem Tagtraum. Wenn es um diese Zeit derartig penetrant an der Tür klingelte, konnte dies nur der Paketbote sein. Beinahe jeden Tag schleppte er irgendwelche Pakete mit Dingen an, die ihre Schwester online bestellt hatte, zumeist, um sie am nächsten Tag wieder retour zu schicken. Hastig warf sie sich das Kleid über den Kopf, rannte die Treppe hinunter und riss die Tür auf.

„Wieder mal ein Paket für das Fräulein Schwester!", grinste der Paketbote und blickte ihr ungeniert in den weiten Ausschnitt, der ihm absolut nichts verbarg. In der Eile hatte Sabine natürlich die beiden Knöpfe nicht zugemacht, die den Blick auf ihre Brüste normalerweise erschwert hätten. Mit hochrotem Kopf nahm sie das Paket entgegen und kritzelte ihre Unterschrift mit dem Fingernagel auf den Touchscreen, während dem Paketboten beinahe die Augen aus dem Kopf zu fallen schienen.

Ärgerlich trug sie das Paket nach oben und warf es ihrer Schwester aufs Bett. Natürlich war es mal wieder von Amazon, was ihre Mutter bestimmt wieder auf die Palme bringen würde, wenn sie etwas davon mitbekam. Oft genug hatten ihre Eltern ihr und ihrer Schwester gepredigt, dass sie nichts bei Amazon bestellen sollten, weil dieser Online-Riese nur deswegen günstiger verkaufen könnte, weil er mit allen Tricks die Zahlung von Steuern umging, seine Mitarbeiter ausbeutete und kleine Händler nach erfolgreichen Geschäftsideen ausspionierte, um diese dann zu klauen und die wehrlosen Händler anschließend aus dem Wettbewerb zu drängen.

Die Argumente ihrer Eltern leuchteten Sabine ein, weswegen sie selbst bei Amazon noch nie etwas bestellt, ja nicht einmal einen Account eingerichtet hatte. Sehr wohl hatte sie verstanden, dass jeder, der bei Amazon kauft, letztlich sich selbst und dem Land schadete, in welchem er lebte. Dass deswegen in immer mehr Geschäften in der Stadt die Lichter ausgingen, ist ihr selbst schon aufgefallen. Corinna, ihrer älteren Schwester war dies jedoch völlig egal. Hauptsache bequem und billig, ohne Rücksicht auf den Schaden, den sie durch ihr Kaufverhalten mit zu verantworten hatte.

Doch nun hatte Sabine keine Lust mehr, sich über ihre Schwester und deren Kaufsucht aufzuregen. Ändern konnte sie hieran sowieso nichts und so freute sie sich lieber auf Pia und auf den bevorstehenden Nachmittag, worauf sie sich die Vorfreude durch nichts und niemanden verderben lassen wollte. Sie hatte keine Zeit mehr zu verlieren, zog sich daher hastig den Slip aus und schlüpfte stattdessen in einen cremefarbenen String, der lediglich aus einigen Schnüren und einem winzigen Stoffdreieck bestand.

Ihre Gedanken schweiften ab und Michael, ihr Trainer, erschien wieder vor ihrem inneren Auge. Wie oft hatte sie sich in ihren Masturbationsphantasien schon vorgestellt, wie er sie in diesem String sehen und anschließend in der Umkleidekabine der Sporthalle ihrer Jungfräulichkeit berauben würde? Das Traumbild ihres Trainers begann, sich langsam aufzulösen, ehe Pias Antlitz dessen Stelle einnahm. Sie sah die glattrasierte Scham vor sich, deren Anblick sie schon seit einer Woche in ihren nächtlichen Träumen verfolgte, sah die festen Brüste und das gewinnende Lächeln, dass sie ihr vorhin in der Umkleidekabine wieder geschenkt hatte.

Gern hätte sie sich ihren Gedanken jetzt hingegeben und mit ihren Fingern vollendet, was ihr der nervige Paketbote vermasselt hatte. Es siegte jedoch die Vernunft, denn ihr war klar, dass sie sich jetzt beeilen musste, wollte sie pünktlich zum verabredeten Zeitpunkt am Springbrunnen sein. Ein letzter Blick in den Spiegel musste jetzt reichen, ehe sie gutgelaunt die Treppe herunter eilte, sich die Schüssel mit dem Obstsalat aus dem Kühlschrank schnappte, diese in die Kühltasche packte und in ihre Sommersandalen schlüpfte. Vorsichtig verstaute sie die Kühltasche in ihrer Fahrradtasche, befestigte diese an ihrem Rad und machte sich auf den kurzen Weg zum Marktplatz, wo sie nach wenigen Minuten ankam.

Pia erwartete sie bereits, mit baumelnden Beinen auf dem Rand des Springbrunnens sitzend und winkte ihr fröhlich zu, als sie sie auf ihrem Rad erblickte. So wie sie, trug auch Pia ein kurzes Sommerkleid, welches mit gelben Streifen auf weißem Grund gemustert war. Auf der Vorderseite war es bis zum Halsausschnitt geschlossen und im Nacken verknotet, wobei es den Rücken dafür vollständig frei ließ. Durch den dünnen Stoff zeichneten sich die Kontouren ihrer Brüste mit den leicht vorstehenden Nippeln deutlich ab. Pia kam ihr entgegen, als sie vom Rad abstieg und begrüßte sie mit Wangenküsschen rechts und links.

„Mensch, dein Kleid ist ja wirklich wunderhübsch. Siehst du, wie sich die Männer nach dir umdrehen?", schwärmte Pia und betrachtete Sabine mit aufrichtiger Bewunderung.

Verunsichert sah sich Sabine um und tatsächlich fielen ihr die auffällig unauffälligen Blicke einiger Männer auf, die sie anstarrten.

„Ich glaube, die drehen sich genauso wegen dir um. Dein Kleid ist ja wirklich waffenscheinpflichtig!"

„Na komm, dann lass uns mal losfahren, ehe uns die Männer mit ihren Blicken noch ganz ausziehen. Oder möchtest du vorher vielleicht noch ein Eis?"

"Also wenn du mich so fragst. Wo wir schon mal an der Eisdiele stehen, hätte ich gegen ein Eis nichts einzuwenden!"

"Also gut, dann lass uns mal schnell hinten an der Schlange anstellen, ehe die noch länger wird!", erwiderte Pia, nahm Sabine bei der Hand und zog sie in Richtung der kleinen Menschenmenge, die sich bereits vor der Eisdiele angesammelt hatte.

Wie sich herausstellte, war dies keinen Moment zu früh, denn kaum, dass sie sich angestellt hatten, gesellte sich eine größere Gruppe Schüler zu ihnen, die kurz zuvor einem der Busse am nahegelegenen Busbahnhof entstiegen waren.

Als Pia an der Reihe war, bestellte sie sich ein Eis mit drei Kugeln. "Ich hätte gern Schokolade, Mocca und Haselnuss in der Waffel!"

"Eine sehr gute Wahl, bella Signora", erwiderte der schnauzbärtige Italiener hinter dem Tresen und reichte ihr das gewünschte Eis. Fragend sah er Sabine an, die sich noch nicht ganz schlüssig war, für welche der vielen Sorten sie sich entscheiden sollte.

"Alora Signorina?"

"Ich hätte gern Zitrone, Mango und..."

Sabine beugte sich etwas nach vorn und deutete auf eine der Fruchteissorten in der hinteren Reihe, an der kein Schild angebracht war. Hierbei gewährte sie dem Eisverkäufer unbeabsichtigt einen derart tiefen Einblick in ihr Dekolleté, dass diesem die beiden Eiskugeln aus der Waffel und direkt vor seine Füße fielen. Einen Bruchteil einer Sekunde später landete bereis die Hand seiner Frau, die das Ganze beobachtet hatte, schallend in seinem Gesicht.

Während Pia hinter ihr stand und sich vor Lachen den Bauch hielt, verstand Sabine überhaupt nicht, was überhaupt passiert war und warum die aufgebrachte Frau laut auf Italienisch fluchend nach hinten in den Laden verschwand, obwohl sich die Kunden in dichten Trauben vor der Theke drängten.

Mit hochrotem Kopf reichte ihr der Italiener schließlich das gewünschte Eis und gab ihr und Pia mit einer abwinkenden Geste zu verstehen, dass sie nichts zu bezahlen brauchten, während er sich verstohlen nach seiner Frau umblickte.

Sabine bedankte sich vielmals und wandte sich Pia mit fragendem Gesicht zu.

"Was war denn das jetzt? Hab ich irgendwie etwas versäumt?"

"Oh jaaa!", antwortete Pia gedehnt, während sie sich noch immer den Bauch hielt.

"Und?"

Pia beugte sich etwas nach vorn, um Sabine etwas ins Ohr zu flüstern, was nicht unbedingt von den umstehenden Leuten mitgehört werden sollte.

Angestrengt lauschte Sabine Pias Worten, ehe sie sich verstohlen nach dem Italiener umdrehte, dessen Gesicht inzwischen ein tiefroter Handabdruck seiner Frau zierte.

"Oooops! Echt jetzt?", fragte sie und musste nun ebenfalls lachen.

Arm in Arm schlenderten die Beiden zurück zum Brunnen und setzten sich gemeinsam auf dessen Umrandung. Sabine hielt Pia ihr Eis unter die Nase.

"Möchtest du mal lecken?"

"Am liebsten an dir, gern aber auch an deinem Eis" flüsterte Pia und sah ihr dabei tief in die Augen.

Nun war es an Sabine, rot anzulaufen. Pias Worte blieben nicht ohne Wirkung, denn sie merkte, wie es in ihrem Schritt plötzlich ganz warm wurde. Verschämt wich sie Pias Blick aus, die ihr nun ebenfalls ihr Eis unter die Nase hielt.

"Hier, falls du an - äh - bei mir auch mal lecken möchtest."

Ob der Zweideutigkeit dieser Aufforderung musste nun auch Sabine lachen, lehnte aber dankend ab, da sie kein Milcheis mochte.

"Du kannst auch gern später darauf zurück kommen!", setzte Pia grinsend nach und knuffte sie mit dem Ellenbogen in die Seite.

Wenig später schwangen sich beide auf ihre Fahrräder. Pia fuhr voraus und Sabine folgte ihr gutgelaunt mit flatterndem Sommerkleid in Richtung Waldsee, verfolgt von vielen Augenpaaren schmachtender Männer -- und Frauen.

Nach wenigen Minuten erreichten sie die Stadtgrenze, hinter der sie noch für einen guten Kilometer der erbarmungslos von oben herab scheinenden Sonne ausgesetzt waren. Die ersten Ausläufer des schattenspendenden Waldes waren zwar bereits in Sichtweite, erschienen aber bei der brütenden Hitze noch meilenweit entfernt.

Als sie den Waldrand endlich erreicht hatten, waren sie, trotz ihrer leichten Kleidung bereits völlig verschwitzt. Vom Waldrand waren es noch gut drei Kilometer, die sich überwiegend bergauf durch den Wald schlängelten. Teilweise mussten sie vom Rad absteigen, weil der geschotterte Weg an vielen Stellen zur Seite abschüssig war und die Räder deswegen ins Rutschen gerieten. Dies war auch der Grund, warum der Waldsee außerhalb der Sommerferien so gut wie menschenleer war, denn er war mit dem Auto überhaupt nicht und mit dem Rad nur äußerst unbequem zu erreichen. Die Strapaze, den Weg in der Sommerhitze zu Fuß auf sich zu nehmen, nahm nur einige wenige Besucher des Waldsees auf sich.

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