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Feuer und Wasser

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„Elvira, du musst heim. Du hast es Mona versprochen. Komm, ruf sie an und sage ihr, dass du dich gleich auf den Weg machst."

„Du bist gemein, du wirfst mich raus", maulte sie. „Ich werde wieder ganz nass werden. Hörst du, wie es noch regnet?"

„Du bekommst meinen großen Schirm mit, der wird dich trocken halten", meinte Jürgen. „Oder soll ich dich nach Hause bringen?"

„Nein, Schatz, mach das bitte nicht. Ich will alleine heimgehen, ich muss noch ein wenig nachdenken und ich brauche noch etwas Zeit, um Mona die ganze Sache zu erklären. Sie kennt meine Meinung über dich und die ist eine ganz andere, als die jetzige. Ich muss mit ihr reden, will sie vorbereiten und dann soll sie dich kennenlernen und sich ihre eigene Meinung bilden."

„Ja, mein Engel, geben wir ihr die Zeit. Ich möchte sie auch nicht so einfach vor vollendete Tatsachen stellen."

Elvira richtete sich etwas auf, als wolle sie sich erheben, aber dann senkte sie ihre Lippen noch einmal auf Jürgens Mund.

Ein paar Minuten später konnten sich die beiden, wenn auch widerwillig, trennen und standen auf.

Zu Jürgens großer Überraschung lies Vira seinen Bademantel von ihren Schultern gleiten und stand nackt wie eine schöne griechische Göttin vor ihm.

Er hielt den Atem an und schaute sie wie eine Erscheinung an.

Ihr wunderschönes Gesicht mit den ungeordneten Haaren, ihr schlanker Hals und die schmalen Schultern. Die kleinen festen Brüste und ihr schmale Taille, die in frauliche Hüften übergingen.

Das weibliche Y, bedeckt von einem kurz geschorenen, dunkelbraunen Vlies, das nichts zeigte, aber alles versprach.

Und dann diese Beine! Schlank und doch wohlgeformt mit kräftigen Waden und strammen Oberschenkeln und kleine, schmale Füße.

Elvira bemerkte seine bewundernden Blicke und fühlte sich geschmeichelt. Ein warmer Schauer lief ihren Rücken hinunter und lies sie leicht erbeben. Denn in seinen Blicken sah sie nur Liebe und Zärtlichkeit, nicht die Gier und Geilheit, die sie so oft bei anderen bemerkte. In deren Augen war sie nur ein Objekt der Begierde, aber bei Jürgen war sie einfach nur Frau.

Sie hob ihre Arme über den Kopf, schaute ihn an und drehte sich einmal im Kreis.

Jürgen bekam fast einen Atemstillstand, als er ihren runden, vollen Popo sah, der fast schon unanständige Aufwallungen in ihm verursachte.

Mühevoll rief er sich zur Ordnung und kämpfte um seine Beherrschung.

„Du bist so schön, Elvira, so wunderschön. Himmel, was bin ich für ein Glückspilz, dass ich dich so sehen darf. Weihnachten, Ostern und Geburtstag, alles auf einmal. Da weiß ich, auf was ich mich freuen darf."

Elvira lachte leise.

„Aber nur wenn du mich anziehst, das verlange ich von dir. Hilf mal einer alten Frau. Und benimm dich!"

Jürgen zog eine Schnute. „Ja, Mama, ich mach ja schon."

„Nur nicht frech werden, Kleiner. Denk dran, ich habe noch Mona auf meiner Seite, wir sind mehr als du."

„Ich habe verstanden und werde gehorchen."

Elvira lachte laut. Eine solch ungezwungene Unterhaltung hatte ihr schon lange gefehlt.

*

Jürgen holte ihre Kleidung und hielt ihr ihren Slip hin. Vira hielt sich an seinen Schultern fest und ihre Brüste bewegten sich leicht vor seinem Gesicht. Er musste viel Selbstbeherrschung aufbringen, um dieselbe nicht zu verlieren.

Und es wurde noch schlimmer als sie zuerst ihr rechtes Bein hob um in den Slip zu steigen und dann das linke. Ihr Venushügel schien ihn mit seinem sinnlichen Duft geradezu aufzufordern, seine Lippen darauf zu drücken und ein sinnliches Spiel zu beginnen.

Elvira stand ganz still und schien darauf zu warten, was er tun würde.

Aber Jürgen beherrschte sich, so schwer es ihm auch fiel. Und als er merkte, wie erleichtert Vira aufatmete, wusste er dass er richtig gehandelt hatte.

Er zog ihr den Slip über die Knie ihre Beine hinauf, aber er machte es langsam und voller Gefühl und hatte dabei seine Hände mehr ausgebreitet und fester auf ihrer zarten Haut aufgelegt, als es nötig gewesen wäre.

Er richtete sich auf und Vira drohte ihm scherzhaft mit dem Zeigefinger.

„T´schuldige", meinte er schuldbewußt. „Kommt nicht wieder vor. . . ."

„. . . . , also heute", fügte er an, was ihm einen strafenden Blick von Elvira einbrachte.

„Weiter", forderte sie und hielt ihm den BH hin.

„Meine Güte, Vira, du verlangst Unmögliches von mir", stöhnte er übertrieben.

„Da musst du durch, mein Schatz, aber nur noch kurze Zeit . . . hoffe ich", vertröstete sie ihn.

Und Jürgen hielt durch. Er verschloss die Häkchen auf der Rückseite, konnte sich dann aber nicht ganz beherrschen und küsste Elvira leicht auf beide Schultern, was der ein unterdrücktes Stöhnen entlockte.

Er zog ihr die Bluse an und machte sehr langsam und genüsslich jeden einzelnen Knopf zu. Dabei sah er ihr unentwegt in die Augen und ein unsichtbares Band wurde zwischen ihnen geknüpft.

Sie stieg in den Rock, er zog ihn über ihre Hüften und da er vor ihr stand, griff er um sie herum und zog langsam den Reißverschluss zu. Dabei presste er sie leicht an sich und sie spürte, dass ihn diese Situation auch nicht kalt lies. Elvira zitterte vor unterdrückter Lust und hätte sich am liebsten die Kleidung wieder vom Leib gerissen.

Aber wenn sie von Jürgen Selbstbeherrschung verlangte, dann konnte sie sich unmöglich ihrem inzwischen unvorstellbar großen Verlangen hingeben.

Als er ihr dann die Söckchen und die Schuhe anzog, musste sie sich an seinen Schultern festhalten, weil sie beinahe umgekippt wäre. Wie er es machte, das sah sie nicht, weil sie die Augen geschlossen hatte, aber wie er ihr Socken und Schuhe anzog und dabei zärtlich ihre Füße und die Waden streichelte, das wollte sie gar nicht sehen. Es reichte schon, es zu fühlen und dabei fast verrückt vor Lust zu werden.

Als er fertig war, lehnte sie sich an ihn und küsste ihn voller Zärtlichkeit.

„Darf ich nochmal Mona anrufen? Ich sage ihr nur Bescheid, dass ich auf dem Heimweg bin, ja?"

Jürgen drückte die Wahlwiederholung und reichte ihr das Telefon.

. . .

„Ich geh jetzt los, mein Schatz, ich bin wieder ganz trocken."

. . .

„Selbstverständlich bin ich unversehrt, was dachtest du denn?"

. . .

„Nein, nein, Jürgen ist ein Ehrenmann. Er hat mich . . ."

. . .

„Was heißt hier, das willst du gar nicht wissen. Warte nur, bis ich da bin. Ich muss mit dir reden und einiges ins Reine bringen. Schatz, ich habe sehr dumme Fehler gemacht und ich bin sehr froh, dass wir uns ausgesprochen haben . . ."

. . .

„Ja natürlich habe ich ihn auch zu Wort kommen lassen, du unverschämtes Kind."

Jürgen konnte ein Lachen nicht mehr unterdrücken.

„Da siehst du, was du angerichtet hast. Jetzt lacht er mich aus."

. . .

„Keine Angst, du wirst ihn kennenlernen. Aber ich gehe alleine heim, denn ich muss noch ein wenig nachdenken."

. . .

„Nein, ich werde nicht nass, Jürgen gibt mir seinen Schirm mit. Also bis gleich, meine Kleine, bin schon unterwegs."

Sie drückte auf die Aus-Taste und reichte ihm das Telefon.

„Ich muss los", seufzte sie, „nicht gerne, aber es muss sein."

„Komm gut heim, Vira und grüße deine Tochter von mir. Wir werden uns jetzt wohl öfter sehen, oder?"

„Darf ich denn wieder zu dir kommen?", fragte sie unsicher. Sie schien immer noch nicht richtig überzeugt zu sein.

Er nahm sie in seine Arme und küsste sie so, dass sie wusste, dass er es ernst meinte.

„My Castle is Your Home, Mylady", wandelte er einen englischen Spruch ab. "You´re welcome every day and every night. And when You´re here, I´m Yours."

„Du lieber Spinner", spöttelte sie, „ich werde Euch beim Wort nehmen, Mylord."

Jürgen reichte ihr den Schirm, brachte sie zur Tür und bekam noch einen innigen Gutenachtkuss.

Dann sah er ihr nach, wie sie die Treppe hinunter ging, sich noch einmal zu ihm drehte und winkte.

Dann fiel die Haustür ins Schloss und er war wieder alleine.

Er eilte zum Fenster und sah, wie sie langsam durch den Regen die Dorfstraße hinaufging. Noch einmal winkte sie kurz, ohne sich umzudrehen.

Dann war sie fort und Jürgen lies sich auf die Bank sinken. Er spürte noch ihre Wärme an der Stelle, wo sie noch vor kurzer Zeit gesessen hatte.

Tausend Gedanken gingen ihm durch den Kopf und es fiel ihm schwer zu glauben, was heute Abend geschehen war.

Ein neuer Abschnitt seines Lebens hatte begonnen.

Auch Elvira dachte an die letzten zwei Stunden zurück.

Welche Befürchtungen hatten sie geplagt, als sie zu Jürgen ging. Alles hatte sie erwartet, aber keine so wunderschöne Liebeserklärung von ihm.

Mit einem Mal waren all ihre Sorgen, Ängste und all ihre Skepsis wie weggeblasen.

Die Zukunft erschien ihr zwar noch nicht strahlend wie die Sonne, aber ein Silberstreif am Horizont weckte doch Zuversicht und Hoffnung in ihr.

Jetzt musste sie nur noch Ramona erklären, warum sich ihr Lieblingsfeind in den Menschen verwandelt hatte, mit dem sie sich eine gemeinsame Zukunft vorstellen konnte.

*

Jürgen wachte auf, als die ersten Sonnenstrahlen durch den Vorhang in sein Schlafzimmer fielen. Er tastete mit der Hand auf die andere Bettseite, aber sie war leer.

Es war doch alles nur ein wunderschöner Traum gewesen.

Er blieb noch ein paar Minuten liegen und lies den gestrigen Abend an seinem inneren Auge vorbei ziehen. Er hatte Vira in seinen Armen gehalten, hatte ihren schönen Körper bewundern dürfen und er hatte sie angezogen.

Es war schon merkwürdig. In den ganzen Liebesfilmen und Romanen ging es immer nur darum, die Frauen aus der Wäsche zu bekommen, aber er hatte das Privileg genossen, die Frau, die er liebte, anzuziehen, sie dabei zu berühren und er hatte jede Sekunde dieser genussvollen Tätigkeit ausgekostet.

Jürgen stand ächzend auf, bevor er sich doch wieder umdrehte, um weiter zu träumen. Er musste dringend ins Bad, um gründlich zu duschen. Er klebte überall am ganzen Körper, denn er musste ja unbedingt noch zweimal Hand an sich legen, bevor er endlich hatte einschlafen können.

Er warf die Bettwäsche in die Maschine und bezog das Bett neu.

Es hatte aufgehört zu regnen und die Sonne zauberte Lichtreflexe durch die Laubbäume. Bei so einem Wetter musste er einfach raus.

Eine schnelle Dusche, ein genau so hurtiger Kaffee, frühstücken konnte er später und schon begab er sich auf seine tägliche Runde. Er lief nicht, er spazierte, dachte dabei an seine letzte Geschichte und an den Roman, für den er schon wieder einige Änderungen im Kopf hatte.

Und er dachte an Elvira. Voller Liebe und Sehnsucht, voll Hoffnung und Zuversicht.

Ach, es war ja Sonntag, da würde Elvira nicht an seinem Platz auf der Mauer vorbei kommen, da sie heute nicht zu arbeiten brauchte. Da musste er auch nicht auf sie warten, sondern konnte gleich nach Hause gehen.

Er ging weiter die Dorfstraße entlang, da sah er jemanden an seinem Platz sitzen.

Er traute seinen Augen nicht, schaute noch ein zweites Mal, dann beschleunigten sich seine Schritte.

Elvira, sie war es wirklich.

Sein Herz schlug bis zum Hals, dann begann er zu rennen.

Elvira sprang auf als sie ihn sah und eilte ihm entgegen. Sie sprang in mit einem Jubelschrei in seine Arme. Er fing sie auf und drehte sich ein paar Mal mit ihr im Kreis. Dann setzte er sie wieder ab, nahm ihr Gesicht in beide Hände und küsste sie, bis ihnen die Luft knapp wurde.

"Ich liebe dich, ich liebe dich so sehr, mein Schatz", brachte er atemlos hervor.

Elvira legte ihren Kopf an seine Brust und nickte. Noch fehlte ihr die Luft, um etwas zu sagen. Aber sie war zum ersten Mal seit langer Zeit einfach nur glücklich.

Ein paar Minuten später schaute sie zu Jürgen auf.

"Duhuuu? Hast du schon gefrühstückt?"

Er schüttelte den Kopf.

"Nein, keine Zeit, keine Lust, kein . . .ich weiß nicht was."

"Willst du mit uns vielleicht . . .?"

Jürgen hielt für einen Augenblick den Atem an.

"Ja, ja, ja" stieß er dann hervor und strahlte Elvira an, „selbstverständlich, natürlich, nichts lieber als das. Aber wieso?"

"Ich habe gestern Abend noch lange mit Ramona geredet, habe ihr alles, aber auch wirklich alles gesagt. All das, was zwischen uns diese Verstimmung hervorgerufen hat, all das, was ich so grandios verbockt habe und dann habe ich ihr geschildert, was gestern Abend passiert ist."

"Alles?"

"Alles! Jede Einzelheit, denn das Kind war sehr neugierig und hat keine Ruhe gegeben, bis ich ihr alles gebeichtet hatte. Und jetzt will sie dich unbedingt kennenlernen. Sie will wissen, warum ich meine Ansichten über dich so radikal geändert habe. Deswegen hat sie mich los gejagt, damit ich dich einfange und zu uns nach Hause schleife."

"Von dir mein Engel, lass ich mich jederzeit abschleppen und von mir aus auch bis ans Ende der Welt."

Er verbeugte sich leicht vor ihr, bot ihr seinen Arm an und dann gingen sie eng aneinander geschmiegt zu Elviras Heim.

*

Es war ein schönes Einfamilienhaus, das Elvira mit ihrer Tochter bewohnte.

Jetzt wurde es Jürgen aber doch ein wenig komisch und er bekam schweißige Hände vor Nervosität, weil er nicht wusste, was auf ihn zukam.

Würde ihn Ramona akzeptieren? Und wie? Als Freund ihrer Mutter oder nur als Bekannten?

Als sie die beiden Stufen hochgingen, die auf die Veranda führten, öffnete sich die Haustür und ein junges Mädchen, nein, eine junge Frau kam ihnen entgegen.

Sie war sehr schlank und sie war gut 20 cm größer als Elvira, wirkte aber nicht ungelenk oder schlaksig. Sie hatte langes, wie ihre Mutter dunkelbraunes, aber glattes Haar und ein ausdrucksvolles Gesicht.

Und Jürgen traf fast der Schlag, als er ihr in die Augen schaute. Die gleichen großen, braunen und fesselnden Augen wie bei Elvira. Er schaute fasziniert zwischen Mutter und Tochter hin und her.

Jede der beiden war auf ihre Art einzigartig.

Elvira, weil er sie abgöttisch liebte, bewunderte und begehrte.

Mona, weil sie, wenn er 20 Jahre jünger wäre, voll sein Typ von junger Frau und Freundin gewesen wäre.

Mona umarmte ihn, gab ihm einen freundschaftlichen Kuss auf die Wange und sagte mit warmer Stimme: „ Guten Morgen, Jürgen, ich freue mich dich endlich zu sehen. Mama hat so viel von dir gesprochen. Kommt herein, das Frühstück ist fertig."

Jürgen sah Vira an und grinste breit. Er konnte sich vorstellen, wie sie von ihm gesprochen hatte. Wenn sie, ihrer Art entsprechend, kein Blatt vor den Mund genommen hatte, dann hätten ihm wohl die Ohren geklingelt.

Elvira errötete und schaute ganz verlegen. Sie konnte sich gut vorstellen, was ihm jetzt durch den Kopf ging.

Um ihre Verlegenheit zu überspielen, griff sie Jürgens Hand und zog ihn zur Haustür.

„Komm, Schatz", flötete sie, was ihre Tochter veranlasste, eine Augenbraue hoch zu ziehen, „gehen wir rein, bevor die Nachbarn zu neugierig werden."

Das Haus war von innen noch viel gemütlicher, als es von außen aussah. Eine große Wohnküche mit einem schön gedeckten Tisch lud zum Platz nehmen und zum Schmausen ein. Elvira bot Jürgen einen Platz an und dann saßen sie an der einladenden Frühstückstafel.

Er war immer noch ganz hingerissen von Ramonas Aussehen und machte ihr ein Kompliment, das hinunter ging wie warmes Ölivenöl.

Elvira sah ihn mit leicht schief gelegtem Kopf an.

„Also ich muss sagen, ihr zwei seid der Traum eines jeden Mannes. Du, Mona, bist so schön wie deine Mutter. Du siehst ihr sehr ähnlich, bist jung und attraktiv. Aber du, Vira, bist eine reife und wunderschöne Frau, du hast Charakter, Willensstärke und eine Persönlichkeit, die mich vom ersten Augenblick an gefesselt hat. Ich liebe dich von ganzem Herzen und habe es immer, trotz aller Widrigkeiten getan. Ramona, du hast eine phantastische Mama und du kannst sehr stolz auf sie sein, genau so wie deine Mutter auf dich stolz ist. Und ich bin sehr stolz, dass ich eure Bekanntschaft machen durfte und jetzt eure Gegenwart genießen kann. Das ist ein Zustand, an den ich mich gewöhnen könnte."

Elvira und Ramona strahlten vor Stolz. Elvira fasste nach seiner Hand, drückte sie fest und Mona machte es ihr nach.

Es wurde ein lustiges und ausgelassenes Frühstück, das sich lange hinzog, weil der Gesprächsstoff nicht ausging.

*

Dann schaute Mona ihre Mutter an und fragte sie, ob sie Jürgen erzählen durfte, wie das Gespräch gestern Abend stattfand, wie sie erst gestern von ihm erfahren hatte.

Elvira wurde etwas rot, nickte dann aber entschlossen.

„Mach Kind, erzähle es ihm, spare nichts aus, sondern sage alles."

„Alles, Mama?"

„Ja, alles und zwar von Anfang an. Was ich dir gestern gesagt habe."

„Also gut", begann Mona. Sie fühlte sich etwas unbehaglich, aber ihre Mutter bestand darauf. "Als wir gestern nach Hause gekommen sind, ging ich in mein Zimmer, um den Koffer auszupacken. Mama hat mir zugerufen, dass sie uns bei Arne noch ein Eis holen wollte. Wir waren bei meinem Onkel, Mamas Bruder gewesen, aber Mama wurde nach einer Woche schon so quengelig und missgelaunt, dass wir uns entschieden hatten, schon früher als geplant heimzufahren.

Jedenfalls, kaum war sie aus dem Haus, da ging das Gewitter schon los. Ich dachte, sie wäre bei Mel und Arne und würde abwarten, bis der Sturm und der Regen vorbei waren. Ich habe ja gar nicht gewusst, dass sie gar nicht vorhatte ein Eis zu holen.

Dann kam ihr Anruf und ab da war ich richtig beunruhigt. Und als sie noch gesagt hat, dass sie nichts anhätte, da bin ich fast durchgedreht. Ich habe befürchtet, dass sie wieder so einem Dreckskerl in die Hände gefallen ist, der lauter Schweinkram mit ihr anstellt. Du weißt schon, Vergewaltigung und so. Aber dann habe ich mich gefragt, würde der sie bei mir anrufen lassen? Das erschien mir widersinnig, zumal sie auch noch gesagt hat, bei wem sie ist. Aber ich hab mir schon Sorgen gemacht.

Ich habe bei Arne angerufen, ihm die Sache erklärt und der hat gemeint, ich könne ganz beruhigt sein, meine Mutter wäre in den besten Händen.

Nach einer Weile hat sie nochmals angerufen und gesagt, dass sie jetzt heimkommt.

Mann, ist mir vielleicht ein Stein vom Herzen gefallen, weil sie mir mal gesagt hat, du wärst das größte Arschloch in der Galaxis."

Elvira schnappte entsetzt nach Luft, Jürgen hustete kurz und dann grinste er.

„Ich kann mir schon vorstellen, in was für einem Tonfall sie das gemacht hat und welche Grimassen sie dabei gezogen hat. Habe ich auch schon live miterlebt."

„Nun, ich bin am Wohnzimmerfenster gestanden und habe auf sie gewartet. Sie hatte deinen Schirm dabei und weil sie dachte, ich wäre in meinem Zimmer, hat sie sich ganz leise in die Küche geschlichen. Zuerst habe ich nichts gehört, aber dann habe ich mitbekommen, dass sie geweint hat.

Ich bin in die Küche gegangen, es war dunkel und wollte Mama trösten. Aber als ich sie in den Arm genommen habe, da hat sie noch viel mehr geweint.

Tief in meinem Inneren habe ich dich doch verflucht und darum bitte ich dich um Verzeihung, Jürgen. Ich war der festen Meinung, dass du meiner Mama weh getan hast. Sie konnte gar nicht mehr aufhören zu heulen.

Jürgen griff nach Ramonas Hand und hielt sie fest, mit der anderen fasste er die Hand von Elvira und drückte sie beruhigend. Ihre Augen waren nass vor Tränen.

„Mach weiter, Mona", sagte sie.

„Gut, als sie wieder reden konnte, ist sie sich in Selbstvorwürfen ergangen. Sie hätte alles falsch gemacht, wäre so gemein zu dir gewesen. Sie hätte versucht dich unter Druck zu setzen und dir sogar gedroht. Und jetzt hätte sie furchtbare Angst, nach eurer gestrigen Aussprache würdest du sie nicht mehr mögen, was du ja scheinbar doch von Anfang an gemacht hast. Sie hat mir wirklich alles gesagt, was ihr besprochen habt und auch was ihr sonst so gemacht habt."

Mona wurde vor Verlegenheit rot.

„Mama hat mir gesagt, was sie empfunden hat, als du sie angezogen hast und dabei sie sehr, . . . äääh, erregend berührt hast. Und dabei hast du dich an das gehalten, was du ihr versprochen hast. Aber sie wäre bei deinen Berührungen so richtig geil und naß geworden."

Jetzt war Elvira an der Reihe, die Farbe eines Feuermelders zu imitieren.

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