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Rehabilitationsmaßnahmen 02

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"Ich werde Ihnen einen Vorabdruck zuschicken und ihn von Ihnen absegnen lassen. Wenn Ihnen etwas nicht gefällt, dann lassen Sie es mich wissen, damit ich reagieren und ändern kann."

Cornelia würde das Buch mit den Bildern und Texten erhalten, während Devi und Julia diese Version in den Händen halten würden. Aber wie gesagt, ich war mir ganz und gar nicht sicher, dass Devi sie nicht nur einen Blick in ihr Exemplar werfen lassen würde.

Julia hatte mir am frühen Morgen eine ellenlange Mail aus Berlin geschickt und als ich gelesen hatte, da musste ich heulen. Ich würde ihr so sehr fehlen und wenn sie am Morgen aufwachte, dann würde sie neben sich greifen, aber ich wäre nicht da. Sie käme erst nächstes Wochenende wieder nach Bad Krozingen zurück, würde mich also nicht mehr antreffen, aber in 6Wochen hätte sie Urlaub und ob sie uns dann besuchen kommen könnte?

Ich werde mich auf sie freuen und Mel und die Kinder ebenso und ich hätte im Erdgeschoß dann eine Einzimmerwohnung für sie frei, die ich sonst kurzfristig immer an Handlungsreisende oder Firmenvertreter vermieten würde. Sie bräuchte sich dann kein Zimmer zu suchen, denn Kost und Logis wären mit dabei.

Nun ging es ins Schwesternzimmer zu Verabschieden, danach packte ich meinen Koffer und den Rucksack auf ein Wägelchen und holte meinen Taxischein bei der netten Rezeptionistin ab. Wir würden zu dritt ein Großraumtaxi bekommen, denn ein Mitreisender, der in Höhenschwand wohnte, hatte seinen Rollstuhl dabei und Nummer 3 musste bis nach Waldshut. Also alle in die gleiche Richtung, aber ich würde als Erster aussteigen.

Dann kam das Auto und der Fahrer konnte kaum austeigen, weil er komplett überdehnte Bänder im linken Knie hatte. Auf meine Nachfrage erklärte er, dass er keine Zeit hätte zum Arzt zu gehen, er müsste ja schließlich Patienten fahren. Auch ein Grund sich vor einem Arztbesuch zu drücken.

Und seine Fahrpraxis hatte er wahrscheinlich in Indien gemacht. Eine Hand ständig auf der Hupe, mit der anderen fuchtelte er laut auf die anderen Verkehrsteilnehmer schimpfend in der Luft herum und mit dem rechten Knie versuchte er das Lenkrad zu bedienen. Ich hatte auf dem Beifahrersitz Platz genommen, denn der mittlere vordere Sitz wurde von Gerümpel bewohnt. Papiere, Stifte, Bonbons und Kekse, auch eine Dose Cola und eine kleine Flasche Mineralwasser und eine aufgerissene Großpackung Tempotaschentücher belegten die gesamte Sitzfläche. Ab und zu nahm er einige kräftige Schlucke aus seiner Wasserflasche und dann furzte er ausdauernd und laut wie ein Steinesel.

Kurz gesagt, er war eine alte Pottsau und ich war froh, als wir endlich in meinem Dorf angekommen waren.

Zuerst einmal in die Wohnung, meinen Koffer abgestellt und dann in den Eisiglu, um meine Frau nach unserer langen Trennung gebührend zu begrüßen. Danach noch einen wunderschönen Blumenstrauß für meine Hausärztin besorgt, denn den hatte sie mehr als verdient. Ohne sie und ihr schnelles Handeln wäre ich heute wahrscheinlich nicht mehr am Leben.

Karin strahlte, als ich ihr in der Praxis den Blumenstrauß überreichte.

"Das ist das erstemal, dass ich von einem Patienten, den ich gegen seinen Willen ins Spital geschickt habe, einen Strauß bekomme. Und noch dazu einen so wunderschönen. Vielen Dank."

Dann wurden wir wieder sachlich und entwickelten einen Medikamentenplan für die nächsten Wochen. Dabei übernahm sie Julia´s Vorschläge fast unverändert, nur wurde Kalinor etwas reduziert und Vitamin B einmal die Woche ersatzlos gestrichen.

"Braucht es nicht, denn sie sind sowieso ständig an der Sonne und den kleinen Rest machn wir mit gesunder Ernährung."

* * *

Freitag, 07. Juli 2023

Das war nun mein zweiter Reha-Aufenthalt innerhalb von 6 Jahren und ich hoffe auch mein letzter.

Ich sitze wieder auf meinem Stammplatz im Eis-Café, schaue hinaus auf die Straße, wo die Dörfler geschäftig ihren Tätigkeiten nachgehen. Aber trotzdem ist es ganz anders wie früher. Nachher öffnen Mel und ich den Eisiglu, die Kinder sind in der Schule und im Kindergarten und meine Gedanken wandern immer wieder nach Krozingen zu Julia und Devi. In der ersten Nacht zuhause habe ich zuerst ziemlich unruhig und schlecht geschlafen, aber als mich dann Melanie fest in ihre Arme geschlossen hat, fand ich meine Ruhe. Ich weiß halt doch, wo ich hingehöre und wem meine wahre Liebe gilt.

* * *

Noch ein kurzer Nachsatz zu dieser Geschichte. Ich habe mir auf Anraten von Julia einen Ergometer angeschafft, den aber alle in der Familie benutzen können. Man sieht, es ist mir Ernst mit meiner Fitness und Gesundheit. Nebenbei bin ich dreimal die Woche bei unserem Physiotherapeuten (sowas gibt es bei uns im Dorf auch!)zur Gymnastik für Herzpatienten.

Und es haben sich drei gute Freundschaften durch die Reha entwickelt. Mit Arne L. telefoniere ich meist am Wochenende, wenn er seine Rechtsangelegenheiten beiseite geschoben hat. Er klingt meist etwas müde, aber das schiebe ich auf sein Alter und auf seinen immer noch nicht befriedigenden Gesundheitszustand.

Auch Devi hat sich schon ein paarmal gemeldet und nicht nur mit mir, sondern auch mit Mel geplaudert. Sie scheint sich mit der Situation abgefunden zu haben und war schon am Wochenende zum Tanzen in Freiburg, wo sie einige nette Bekanntschaften gemacht hat. Aber sonst sei noch nichts Zählbares dabei herausgekommen, hat sie gemeint. „Gut Ding will Weile haben", wie ein altes deutsches Sprichwort sagt, denn Schnellschüsse sind keine gute Grundlage für eine dauerhafte Beziehung, wie ich aus eigener Erfahrung weiß.

Julia klang beim letztenmal nicht so gut. Sie sagte, sie hätte Sorgen, aber auf meine Nachfrage meinte sie, das hätte nichts mit ihrer Arbeit in der Klinik zu tun, sondern wäre privater Natur. Ich habe nicht weiter nachgefragt, aber meine Gedanken habe ich mir schon gemacht. Wenn sie in vier Wochen Urlaub hat, will sie für eine Woche bei uns vorbei kommen (ohne ihren Ehemann, wie sie betonte) und wird dann wie versprochen in unserer Gästewohnung untergebracht. Wir werden sie schon auf andere Gedanken bringen, denn es hilft, wenn man mit Freunden über seine Sorgen reden kann.

Mir selbst geht es gut. Ich habe wieder ein wenig abgenommen und meine Frauen schauen mir auf die Finger, wenn ich koche. Jetzt lebe ich gesünder, aber es schmeckt mir trotzdem und so soll es auch bleiben.

E N D E

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7 Kommentare
doktorwieseldoktorwieselvor 6 Monaten

Wieder eine wunderschöne Geschichte von arne54.

Auch wenn ich auf Literotica logischerweise erotische Literatur suche war ich doch überrascht auf eine Geschichte zu stossen in der es keinen Sex aber dafür ganz viel Gefühl gibt.

Ich war sogar an einigen Stellen zu Tränen gerührt.

Vielen Dank an arne54 und ich hoffe du bereicherst unseren Lesehorizont auch weiterhin.

Ich freue mich auf jeden Fall wenn ich etwas neues voon dir zu lesen bekomme.

LG, doktorwiesel

arne54arne54vor 10 MonatenAutor

@Anonym

ich finde nicht, dass der Titel irreführend ist. Gina ist Geschichte und Arne ist inzwischen mit Melanie verheiratet ( siehe Final Fantasy ). Reha_2 ist eine eigene neue Story und ist kardiologisch, während Reha_1 orthopädisch ist.

LG arne54

AnonymousAnonymvor 10 Monaten

Vielen Dank für diese wundervolle Geschichte und alles Gute und beste Gesundheit für deine Zukunft. LG, Uli

AnonymousAnonymvor 10 Monaten

Der Titel ist irreführend. Wo ist Gina geblieben? Das passt überhaupt nicht zum ersten Teil.

AnonymousAnonymvor 10 Monaten

Ach Arne, schön zu wissen, dass es nicht ungewöhnlich ist, als alter Sack Blicke auf das deutlich jüngere Weibsvolk zu werfen ;-)

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